Hotel Sheraton Soma Bay Resort

Das Sheraton Soma Bay verfügt über eine sehr großzügige Anlage mit luxuriös angelegter Rezeption im Zentralgebäude (welche man in der Regel während des Aufenthalts kaum betritt). Ebenfalls im Zentralgebäude befindet sich das Restaurant (eine Ebene tiefer) mit einem etwas kühlen, ungemütlichen Speisesaal, dafür aber einer sehr schönen Restaurantterrasse mit Blick au den riesigen, aber leider ganz leicht angegammelten Pool. Um den Zentralbereich erstrecken sich weitläufig die schon deutlich weniger repräsentativen Zimmertrakte. Die gesamte Anlage ist sehr sauber und gepflegt, alle Einrichtungen tipp-top in Ordnung. Die Zimmer sind zwar stilistisch nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, aber ansprechend, sauber und funktional. Trotz der großen Anzahl der vorwiegend deutschsprachigen aber auch internationalen Gäste, verläuft sich alles doch recht gut und das Hotel wirkt, obwohl ausgebucht, nicht überfüllt. Angenehm. Die schlechte Bewertung gibt’s wegen der unten beschriebenen Ärgernisse. Tja, wir wären sehr gerne wiedergekommen. Trotz kleiner Schwächen, ist das Sheraton Soma Bay doch immer gut für ein paar schöne Tage (wobei die Betonung eindeutig auf Soma Bay liegt). Uns als passionierte Robinson-isten macht es der tolle RC nebenan mit seiner kinderfeindlichen Preispolitik gerade aber auch besonders schwer. ABER, wir werden dennoch wohl nicht wieder ins Sheraton fahren und in den sauren Apfel der unverschämten RC-Kinderpreise beißen. Warum? Um eine lang Geschichte kurz zu machen: Wir hatten am 2. Tag unseres einwöchigen Urlaubs einen Unfall mit einem Katamaran am Strand, bei dem ein anderes Boot beschädigt wurde. Noch am Strand wurden wir mit einer anscheinend ernst gemeinten Schadenersatzforderung von 3600 Euro (!) für den Ersatz eines kompletten, weil laut beharrlicher Aussage des Hotels irreparabel beschädigten Bootsrumpfs konfrontiert. Nach mehreren unsäglichen Debatten auf Englisch über mehrere Tage (wo bleibt das die Urlaubsatmosphäre?) mit dem Wassersportleiter und dem stv. Hoteldirektor und schließlich dem Direktor wurde die Forderung auf 750 Euro reduziert („denn der Gast war ja nicht schuld oder hätte gar fahrlässig gehandelt“), die wir dann letztlich auch bezahlten, um nicht mit der ägyptischen Polizei konfrontiert zu werden (mit der uns bei Nichtbezahlung gedroht wurde)! Der Reiseveranstalter TUI, bei dem wir den Vorgang bis nach Hannover eskalierten, hielt sich fein raus, bot er immerhin doch an, bei den Verhandlungen zu dolmetschen. Jetzt kommt der Hammer! Wie wir von Mitreisenden erfuhren, die noch ein paar Tage länger als wir im Hotel waren, wurde das Boot unmittelbar nach unserer Abreise in den Schuppen gezogen und fachgerecht mit ein paar Fasermatten und Epoxy repariert … 50 Euro?!? Ist das das Gebaren eines 5-Sterne Hotels? Was meint TUI mit Segeln inklusive eigentlich genau? Muss so was während (!) des Urlaubs geklärt werden?

Die Zimmer sind, wie gesagt, sehr OK, sauber, alles funktioniert. In so einem Urlaub will ich draußen sein, da kommt’s darauf nicht so sehr an. Zuerst waren wir etwas unglücklich über das Zimmer mit Ostterrasse und wollten tauschen (das Angebot eines Nordzimmers als Alternative lehnten wir dann dankend ab), waren dann aber ganz froh über die Morgensonne (gut fürs frühe Aufstehen), den frühen Sonnenuntergang verbringt man eh am Strand.

Wir haben im Hauptrestaurant auf der Terrasse gefrühstückt, wenn man früh genug aufsteht, was man im Winter eh tun sollte, um die Sonnenstunden zu genießen, bekommt man dort auch einen Platz. Das Frühstücksbuffet ist ordentlich und dem Hotelstandard durchaus angemessen. Das Mittagessen haben wir im schönen Strandrestaurant eingenommen. Hier bestellt man a la carte und AI Gäste bekommen dann eine Rechnung über Null. Die Qualität der Speisen ist annehmbar, den Kellnern muss man manchmal etwas nachhelfen, wenn man ein wirklich „kaltes“ Bier möchte. Aber trotz allem sitzt man so genial und schaut aufs Meer, dass das Mittagessen eigentlich immer zu kurz war. Am Abend muss man schon eine halbe Stunde vor dem Start im Hauptrestaurant sein, um einen der Plätze auf der schönen Terrasse zu ergattern. Obwohl die Tische dort sehr eng gestellt sind (der Nachfrage sei es geschuldet) sitzt man dort doch sehr viel angenehmer als im klimatisierten Saal. Das Abendessen kommt vom Buffet. Da wir die Warmhaltebehälter in der Regel verschmähen, haben wir uns hauptsächlich an das gute Vorspeisenbuffet und die viel zu wenigen Frischkochstellen gehalten. Das Personal beim Abendessen ist um 5-sterne Niveau bemüht (Wein entkorken und tralala), das Essen schafft es nicht ganz, dafür wird zu wenig frisch zubereitet. Aber ich will nicht meckern, man kann sich gut, abwechslungsreich und appetitlich durch die Woche futtern.

Der Service im Hotel ist bemüht, aber nicht gerade 5-sterne-verdächtig. Viele Aktionen wirken einstudiert, werden aber teilweise unglücklich vorgetragen. Obwohl immer ausreichend Kellner (nur männliches Personal, muss auch in Ägypten nicht sein!) unterwegs sind, wirkt das Team gelegentlich irgendetwas zwischen überfordert und gelangweilt. Allerdings gibt es auch eine Reihe angenehmer Ausnahmen, von Mitarbeitern, die die für ein Ferienhotel wünschenswerte Herzlichkeit ausstrahlen.

Die Lage ist genial, klar mitten in der Wüste, keine Ortschaft in der Nähe, so könnte man einwenden. Aber das weiß man, wenn man herkommt. Das Sheraton Soma Bay liegt ganz exklusiv auf der Spitze einer sandigen Korallenbank mit direktem Zugang zur flachen, kristallklaren Bucht im Süden und Westen und zur riffgesäumten Seeseite im Osten. Beste Lage in Soma Bay.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wie gesagt, das Rote Meer vor der Haustür ist der Hammer! Vom Hotel erreicht man die attraktivsten Tauch- und Schnorchelplätze zu Fuß oder schwimmend (wie die vielen täglich vor Anker gehenden Tauchbote am Saumriff beweisen, stören übrigens nicht). Das Hausriff, das die Bucht abtrennt ist genial und auch für kleine Schnorchler (6 Jahre) fix zu erreichen. Leider sind die Riffe nicht mehr so toll wie vor el Nino & Co (kann das Hotel natürlich nix dafür). Das Leihmaterial zum Schnorcheln im Hotel (1h inklusive für AI) ist OK, manchmal wird einem allerdings auch (unabsichtlich) Klump in die Hand gedrückt. Auch das Revier zum Katamaransegeln ist absolut spitze (guter Wind, 3-4 Bft, fast keine Welle). Allerdings ist die Bewirtschaftung der an sich schicken Topkat K2 für Robinson Club Verwöhnte, wie uns, nicht sonderlich professionell. Dies betrifft nicht so sehr das Material, wie die Unterstützung durch das Personal, das die Dinge bisweilen äußerst leger angeht. Doch dazu später mehr. Hier noch so viel: Das Cat-Segeln ist 1h für AI Gäste ebenfalls inklusive, vor Ort (d. h. am Strand) kriegt man dann aber doch noch einen Wisch zur Unterschrift hingehalten, der das Vertragsverhältnis und Haftungsfragen zwischen dem Segelwilligen und einem privaten Anbieter regelt. Eigentlich wähnt man sich doch in einem soliden Vertragsverhältnis mit seinem Reiseveranstalter (bei uns TUI), der die Leistung inklusive verkauft hat! Naja, da unterschreibt man halt.