Hotel & Spa Sommerfeld

Kleider machen doch Leute . . . Vier Sterne entsprechen First Class . . . Wir haben im September diesen Jahres (2o13) für 6 Tage Wellness-Urlaub im Hotel & Spa Sommerfeld gebucht. Am ersten Abend wollten wir den Urlaub an der Bar mit einem im Zimmerprospekt angepriesenen Cocktail einläuten. Nach einer gefühlten halben Stunde sind wir auf's Zimmer gegangen - weil einfach keine Bedienung da war . . . Wir hatten Halbpension gebucht - also abends jeweils ein 4-Gänge-Menue. Leider waren wir in der Speisenauswahl derart eingeschränkt, daß wir lediglich beim Hauptgang die Wahl zwischen Fisch, Fleisch oder vegetarisch hatten. Auf den Hinweis, daß z.B. die jeweiligen Vorspeisen oder auch das Dessert nun gar nicht unser Geschmack seien, gab es leider nicht immer eine Alternative - es wurde eben einfach weggelassen . . . Die Getränke ließen wir auf's Zimmer schreiben. Am dritten Abend fiel uns auf, daß wir bei genau den gleichen verzehrten Getränken DREI (!) verschiedene Preise zu verzeichnen hatten. Erste Nachfrage - keine Reaktion. Am nächsten Tag neuer Versuch: man präsentierte uns zwei Rechnungen zur Kontrolle - die dritte war merkwürdigerweise abhanden gekommen (wurde am letzten Tag neu ausgedruckt). Wie kann so etwas passieren? Trotz allem jedoch noch keine plausible Erklärung. Damit fehlte uns schon mal das Vertrauen in dieses Hotel. Die Zimmer wurden zwar jeden Tag aufgeräumt, in den 6 Tagen allerdings nicht ein einziges Mal abgesaugt. Auch beobachteten wir, wie ein Gast - Ehepaar am Innenpool ca. 1 Stunde lang Maniküre & Fußpflege betrieb. Natürlich kann das Hotel nichts dafür - aber der Dreck davon auf & an der Liege lag die ganzen Tage noch dort . . . Darauf muß ich als Gast wohl nicht extra hinweisen, oder? Im Reisebüro empfahl man uns netterweise, Anwendungen vor Ort zu buchen, um flexibler zu sein. Leider konnte man uns in dieser Woche neben Kosmetik nur noch eine einzige Ganzkörpermassage anbieten - ein bischen dürftig für ein ausgesprochenes Wellness- & Spa-Hotel. An vier von fünf Tagen war es, bedingt durch größere Tagungsgruppen, morgens beim Frühstück, tagsüber im Flur, sowie auch abends im Restaurant für einen Wellness- & Spa-Urlaub unverhältnismäßig laut - u.a. durch ständig (auch im Restaurant) telefonierende Gäste. Die Krönung war dann der 4. Tag: Bei herrlichem Sommerwetter gingen meine Frau und ich etwas leichter bekleidet, unserer Meinung nach aber immernoch angemessen (dreiviertel Hosen & T-Shirt) zum Abendessen. Als uns die Kellnerin gerade zum Tisch geleiten wollte, schickte uns der Restaurantleiter diskret, aber doch vor den Gästen, zurück, weil wir uns doch angemessen kleiden sollten - lange Hosen & bedeckte Schultern. Zunächst waren wir so geschockt, daß wir taten, wie uns geheißen. Anschließend sprach ich den Restaurantleiter an, daß man "angemessene" Kleidung dann doch genauer definieren sollte. Was ist, wenn nun eine Frau im schulterfreien Abendkleid kommt - muß sie sich auch umziehen? Sein Argument war u.a.: Wenn ein Pärchen zum Candlelight-Diner käme, würde es sich an dieser Kleidung stören. Des weiteren erwähnte er (nachdem wir uns umgezogen hatten): Wenn wir auf der Terrasse gegessen hätten, wäre es kein Problem gewesen . . . Später erfuhren wir, daß es für Candlelight-Diner hier einen separaten Raum gibt. Also bitte! Wir richten uns wirklich gern nach den Regeln des Hauses, aber nach dem Geschmack anderer Gäste? Fazit: Wenn ich einen Wellness - Urlaub in einem solchen Hotel verbringe - auch bei einem Candlelight-Diner, sehe ich um mich herum zehn mal lieber leger gekleidete und gut gelaunte Gäste als gestresst telefonierende Geschäftsleute mit Anzug & Krawatte, bei denen das Wort "Anstand" anscheinend nicht im Duden steht . . . Außer einem "Es tut mir leid" an der Rezeption am letzten Tage (und 30 Cent Verrechnung wegen der abhandengekommenen Getränkerechnung) kam leider nichts nach. Bei soviel Kritikpunkten hätte ich wirklich etwas mehr erwartet. Vier Sterne sind hier leider wirklich nur die Preise . . . Man wird verstehen, daß wir dieses Hotel wohl kaum wieder aufsuchen bzw. weiterempfehlen werden.

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