- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Von vielen Bulgarienurlaubern weiß ich, dass Sie mit ihren 4-Sternehotels sehr unzufrieden waren. Das kann mit diesem Hotel nicht passieren. Zwar halte ich manche Beurteilung des Iberostar Tiara Beach für viel zu positiv formuliert und kann kaum glauben, dass diese Hotel laut den Ergebnissen hier im Augenblick das beste am Sonnenstrand ist, aber ein sehr ordentliches bis gutes Hotel ist es auf jeden Fall. 30 Minuten vom Flughafen entfernt, finden Sie dieses 4 bis 6geschossige Hotel mit internationalem Publikum, darunter ein hoher Prozentsatz Deutsche. Der Urlaubsort insgesamt ist durchaus vergleichbar mit den Lärm- und Partygebieten Mallorcas, da das Hotel jedoch eher im Randbereich der Stadt liegt, merkt man davon recht wenig, es ist aber trotzdem nicht zu weit vom Zentrum entfernt. Buchbar ist das Hotel mit Halbpension. Der gesamte Komplex wirkt neu, sauber, modern und kann bereits äußerlich gut gefallen. Krakeelendes Jungvolk und lautstarke Partygänger waren bei unserem Aufenthalt im Hotel so gut wie nicht anzutreffen, diese bevölkern eher die billigeren Hotels im Zentrum. Wer also auch seine Ruhe haben möchte, ist hier deutlich besser aufgehoben und sollte dies bei der Wahl seines Hotels bedenken. Der Alterschwerpunkt der Gäste zu Beginn des Septembers lag bei 30 bis 70 Jahre, durchwegs Paare. Nur wenige Familien mit Kleinkindern oder größere Cliquen waren anzutreffen. Bulgarien ist spottbillig, aber wechseln sie kein Geld direkt am Flughafen. Da wir erst spät landeten und ich bereits am Urlaubsort für die Nacht bulg. Geld haben wollte, beging ich diesen kleinen Fehler. Dies wäre nicht nötig gewesen. Zwar nimmt kaum ein Geschäft Euro an, aber die vielen kleinen Wechselstuben sind bis spät in die Nacht geöffnet und dort war der Wechselkurs deutlich besser als am Flughafen. Geld sollten Sie nur bei den Wechselstuben mit der Krone wechseln, die wirklich alle 100 Meter zu finden sind, oder im Hotel. Für 3 Euro bekommen Sie in Bulgarien eine Pizza, ein großes Bier bzw ein Cappucino kostet außerhalb der Hotels fast immer höchstens einen Euro, Zigaretten kosten je nach Marke 1, 25 Euro und für das Telefonieren sollten sie pro Minute etwa 30 Cent einplanen. Ein komplettes hochwertiges Mittagessen mit Getränk dürfte eher selten über 4, 5 € betragen. Nessebar mag zwar zum Unesco-Weltkulturebe zählen, aber das Städtchen ist in vielen Straßenzügen eine einzige Ansammlung von Ramschgeschäften, die das Stadtbild verschandeln. Dies gilt nahezu für alle Läden dieser Urlaubsregion. Wer also Versace-Shirts oder Armani-Parfüm für 5 bis 9 Euro kaufen möchte, ist dort prima aufgehoben und wird alle paar Meter einen Laden finden. Oder sagen wir es anders: Trotz der Tausende Geschäfte können Sie an Kleidung oder Parfüm eigentlich nichts kaufen, es sei denn, Sie stehen auf Kunstfaserimitaten der billigsten Art. Übrigens: Vom Zentrum des Sonnenstrands verkehrt ab 9. 30 im Halbstundentakt ein Schiff nach Nessebar (Kosten 5 €). Vor dem öffentlichen Bus, der wohl weniger als 50 Cent kostet und alle paar Minuten ebenfalls dorthin fährt, nahmen wir Abstand, weil wir nicht wussten, ob wir die kyrillische Aufschrift "lesen" können. Uns hat Bulgarien gut gefallen, das alte Ostblock-Feeling ist in der Ortschaft nicht mehr vorhanden, teilweise denkt man eher an Las Vegas, besonders wenn man die neuen großen und sehr beeindruckenden Hotelkomplexe am nördlichen Stadtrand sieht. Dort wird der Strand jedoch schmaler und steiniger, so dass man im Süden des Sonnenstrandes gar nicht so schlecht aufgehoben ist. Da wir die Reise supergünstig lastminute gebucht haben (trotz Sommerferien deutlich weniger als 400 € für die Woche, HP, incl. Flug mit Condor) waren wir mit dem Preis-Leistungsverhältnis mehr als zufrieden.
Unsere Suite war recht groß, hatte aber einen kleinen Balkon. Ausgestattet war das Zimmer mit Minibar zu akzeptablen Preisen, Telefon, leise Klimaanlage, TV mit ca 5 deutschen bzw. österreich. Sendern (Achtung: ab Kanal 91 kommen weitere deutsche Programme), Mietsafe, sehr breite, aber weiche Betten. Aus meiner Sicht ist die Lage zum Pool und an der südl. Hausseite die bessere, was Sicht wie Lärmentwicklung betrifft. Die meisten Zimmer haben Blick zum Meer, das man hinter einem 100 Meter breiten Dünenstreifen erkennt. Das Badezimmer hat nur eine Dusche. Shampoo und Duschgel werden vom Hotel gestellt. Badetücher kann man ausleihen, Fön im Badezimmer ist vorhanden. Alle Steckdosen entsprechen EU-Standard.
Vielleicht liegt es an meiner Vorliebe für gegrilltes Fleisch, dass ich in diesem Bereich nicht so zufrieden war. Tatsächlich gab es eine große Auswahl von je 2 Fisch- und ca. 4 Fleischsorten an jedem Abend. Doch meist wurde das Fleisch in Gulasch- oder Bratenform angeboten. In vielen Hotels gewisser Ketten habe ich mich jeden Tag auf das Essen gefreut. Das war hier nicht der Fall. Bitte verstehen Sie mich richtig: Alles war genießbar, geschmacklich sehr ordentlich und in der Auswahl umfangreich. Aber die große Begeisterung kam bei mir nicht auf. Hinzu kam, dass vieles lauwarm angeboten wurde. Bei manchen kulinarischen Highlights galt zudem: Wenn weg, dann weg.
Die meisten Kellner hatten Grundkenntnisse der deutschen Sprache und an der Rezeption konnte man sich problemlos deutsch verständigen. Hin und wieder hilft das Englische weiter. Dass das Personal überfreundlich gewesen sei, gilt zwar nicht. Aber so richtig unfreundlich war auch keiner. Trotzdem habe ich in vielen anderen Hotels, hauptsächlich in Spanien, ein aufgeschlosseneres, deutlich zuvorkommenderes Personal erlebt.
Das Hotel befindet sich nur durch eine Straße getrennt an einem 100 Meter breiten Dünenstreifen, den man zum Strand hin durchqueren kann. Dieser Weg ist jedoch wegen des tiefen Sandes und der Steigungen beschwerlich und mit Kinderwagen nicht zu befahren, so dass nahezu jeder Tourist den 200 Meter langen Umweg die Straße entlang wählt. Ins Zentrum läuft man ca. 1000 Meter oder fährt mit einer kleinen Bahn, die ca. im 10-Minutentakt verkehrt und etwa einen Euro kostet. Der Weg dorthin ist mit zahlreichen Läden und Restaurants versehen, und eigentlich gibt es im Zentrum außer den Groß-Discos nichts, was es nicht auch um das Hotel herum gibt. Bereits dort findet Sie zig Supermärkte, Restaurant und Geschäfte. Der Strand wie die Ortschaft haben eine Länge von 8 km, das Interessanteste war für uns die schöne Strandpromenade, die allerdings 500 Meter vor dem Iberostar Tiara Beach endet. An beiden Seiten des Hotels hält die vorhin genannte Bimmelbahn, die Sie ins Zentrum bzw. an den südlichen Stadtrand (Richtung Nessebar) bringt. Wer dorthin möchte, muss jedoch umsteigen und mit einer anderen Bahn weiterfahren. Besonders am Abend steigt der Lärmpegel stark an, und spätestens dann merkt man, dass man in dieser Beziehung im Iberostar Tiara Beach schon deutlich ruhiger aufgehoben ist - besonders wenn man sein Zimmer stadtauswärts beziehen konnte.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool ist riesig, die Liegen stehen jedoch etwas beengt nebeneinander. Da wir in diesem Bereich nichts genutzt haben, kann ich nur meinen optischen Eindruck wiedergeben. Die Shows am Abend umfassten das Standardpogramm, das man aus anderen Hotels kennt. Zu loben war der kleine Laden im Hotel, der im Großen und Ganzen nicht unwesentlich teurer war, als die Geschäfte in der Umgebung.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Doris |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 75 |