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Norbert (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Juli 2011 • 2 Wochen • Strand
Poolbadespaß mit Verwöhncharakter
4,7 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Sonne, Sonne und nochmals Sonne! Niemand aus dem Hotel in Sharm el Sheikhh konnte sich erinnern, in welchem Jahr es zuletzt geregnet hatte. Was will man mehr im Urlaub? Vor allem, wenn es zu Hause in Strömen gießt. Wir 4 (Eltern mit 2 Kindern) waren das erste Mal in Ägypten. Erwartet hatten wir einen zweiwöchigen Poolurlaub mit Verwöhncharakter (all-inclusive). Und den haben wir im Primasol Azure Club bekommen. Das Hotel bietet eine gut gestylte, großzügig angelegte Anlage mit viel Grün, extra Wasserrutschenbereich und Hotelriffabschnitt zum Schnorcheln. Wir hatten das vorher im Netz schon sehen können. Euros tauschten wir an der Rezeption im Verhältnis 1 zu 8. Vor der Tür oder bei der Bank hätte man wohl noch 5 Prozent mehr bekommen können. Wir wollten aber nicht so richtig aus der Anlage heraus. Die wenigen Deutschen im Hotel hatten uns abgeraten von einem Besuch etwa des Older Market, wo man alles und zu günstigen Preisen würde kaufen können. Und tatsächlich. Sobald man den geschützten Bereich verließ, also gleich vor dem Hotel an beiden Seiten der Hauptstraße, waren viele Dinge günstiger, man wurde aber von allen Seiten angesprochen; immer mit der gleichen Anmache: „Wo kommst Du her? Wie lange bleibst Du? Wie heißt Du?“ Und dann sollte man alles Mögliche kaufen, vor allem das, für das man vorher überhaupt kein Interesse gezeigt hatte (nachgemachtes Parfüm, Leder, Schuhe, Edelschmuck etc.). Zurückhaltung ist beim arabischen Geschäftemachen nicht die zu pflegende Tugend. „La schokran“, muss man dann energisch sagen: „Nein danke!“. Manche Araber werden nur noch nervig. Hat man einen erfolgreich abgeschüttelt, kommt leider gleich der Nächste Wir haben bei dem ganzen Trubel erstaunlicherweise nicht einen Ordnungshüter gesehen, dafür aber Fahrzeuge, die auf der Hauptstraße nur durch verkehrsberuhigende Maßnahmen vom Erreichen der Höchstgeschwindigkeit ihrer (t)ollen Kisten abgehalten wurden. Einheimische Frauen sucht man ohnehin vergebens. Am Ende sind wir nur noch mittags losgezogen, weil die Gemüter allerorten ruhiger waren, oder sind doch gleich in der Anlage geblieben. Einen abendlichen Einkaufsbummel wünscht man sich irgendwie anders. Das „monopolistische“ Warenangebot im Hotel war ja zufrieden stellend, obwohl wir ahnten, dass wir trotz naiven Feilschens die vergessenen Schnorchelausrüstungen, Luma und Souveniers überteuert eingekauft hatten. Gleichwohl erschienen die Preise nicht teurer als in Deutschland und schon gar nicht teurer als in anderen Urlaubszentren wie auf Mallorca, an der Algarve oder am Gardasee gewesen zu sein. Man hatte sogar den Eindruck, als wenn sich mancher Verkäufer im Hotel auf uns und den „deutschen Einkaufsstil“ eingestellt hatte: Setzt der Ägypter den Ausgangspreis zu hoch an, verliert der Deutsche sofort das Interesse und „flieht“ entsetzt. Geht er mit dem Preis in dieser Situation drastisch nach unten, fühlt sich der Deutsche verschaukelt und kauft erst recht nichts. Empfehlenswert war dagegen das Massage- und Peelingangebot im Health-Center des Hotels. Obwohl mit 70 € pro Person (35 € beim zweiten Mal – Kinder jeweils kostenfrei) für 90 Minuten relativ kostspielig, waren die Leute vom Fach. Man fühlte sich im wahrsten Sinne des Wortes in den besten Händen. Wir haben das Angebot gleich zweimal in Anspruch genommen. Mit dem Boot wollten wir erst einen Tagesausflug (40 € pro Person, Kinder die Hälfte) machen, haben uns aber doch umentschieden, nachdem uns berichtet worden war, dass 40 Boote gleichzeitig unterwegs gewesen und man (wegen der dadurch aufgewühlten See) beispielsweise an der dem Ort vorgelagerten Tiraninsel weniger Fische zu sehen bekommen haben soll als am Hausriff. Mit Kindern scheint so ein Ausflug ohnehin nicht ganz so einfach zu sein, weil die Mittagshitze nur am Pool oder in klimatisierten Räumen erträglich ist. Kleiner Tipp noch: Ohne feste Wasserschuhe schafft man es kaum zu einem Schnorchelplatz, etwa am Hausriff. Taucherflossen waren ganz ungeeignet, weil man damit rückwärts etwa 30 Meter über Steine und abgestorbene Korallen gehen musste. Achtung: Verletzungsgefahr! Als weitläufig ist der abgesperrte Küstenabschnitt des Hotels mit vielleicht 100 Metern allerdings nicht zu bezeichnen. Der größte Fisch, den wir dort sahen, war keine 60 cm lang. Und noch eins: ausreichend Sonnenschutzcreme (Faktor mindestens 30) mitbringen, sonst sieht man schon nach kurzer Zeit aus wie der gemeine Engländer: rot bis verbrannt


Zimmer
  • Gut
  • Das Familienzimmer mit 50 qm in zwei sauberen Räumen, TV mit vier deutschen Kanälen und zwei Mini-Balkone war voll klimatisiert. Ansonsten wäre die Hitze auch in der Nacht kaum auszuhalten gewesen. Fliegenklatsche nicht vergessen!


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Das Essenangebot war in der Vergangenheit auf den einschlägigen Portalen uneinheitlich, aber überwiegend mit gut bewertet worden. Unsere Meinung ist dagegen eindeutig: das Preis-Leistung-Verhältnis ist hervorragend. 30 Meter Buffett – für jeden etwas, natürlich auch auf Engländer- und Russengeschmack abgestimmt. Eine ägyptische Ecke gab es obendrein. Sehr gut waren die individuell zubereiteten Nudeln (morgens Sandwich) und das frisch gebratene Fleisch bzw. Fisch. Letzterer war allerdings nicht so unser Geschmack. Vielleicht gab es in der ersten Woche auch zu häufig Leber im Angebot. Das Rinderfilet in Pfeffer war allerdings perfekt. Die Kinder standen natürlich sehr oft am Pommesstand und beim Pizzakoch. Salate haben wir problemlos essen können. Im Außenbereich des Restaurants gab es abends sogar einen Grillstand. Ach ja. Wer wollte, konnte wahlweise auch das italienische oder das chinesische „A-la-Carte-Restaurant“ (das Angebot passte in großen Buchstaben auf eine DIN-A 3-Seite) kostenfrei buchen. Wir testeten einmal den Chinesen. 3 zu 1 befanden wir, dass der Vietnamese in Deutschland der bessere Chinese war als der Ägypter. „La Mamma“, die italienische Abendvariante, haben wir nicht mehr geschafft. Das Essenfazit: akute Rollkurgefahr. Wer sich hier nicht im Griff hat, kann leicht ein paar Kilo zusätzlich mit nach Hause bringen. Das Bier ist leider wässriges, englisches Lager, aber trotzdem genießbar. Mit Ausnahme der Longdrinks wird alles in 0,2 l Gläsern serviert: Cola, Fanta, Sprite und eben Bier.


    Service
  • Sehr gut
  • Das gut organisierte Personal war freundlich, zuvorkommend und unaufdringlich. Wohl auch, weil wir die Serviceleute für Zimmer, Pool und im Restaurant mit ein paar ägyptischen Pfund versorgt hatten; „Schmiergeld“ auf deutsch, auf arabisch „Bakschisch“. Sei es drum, die netten Angestellten, die sich um einen bemüht hatten, bekamen eine Aufmerksamkeit.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Die 600 Meter zum und vom Strand haben wir dekandenterweise kostenfrei mit dem Shuttlebus des Hotels zurückgelegt. Ansonsten musste man durch die Anlage des älteren Tropicana-Hotels „Grand Azure Resort“ marschieren. Wir waren nicht unzufrieden, im „Primasol Azure Club“ eingecheckt zu haben. Der geschätzt 500 Meter lange Stek vom Strand bis zum Riff wurde trotzdem ganz schön lang.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Englische Abendveranstaltungen gab es ab 22.00 Uhr regelmäßig im Amphitheater. Die kleine Bühne vor dem Restaurant wurde einmal von den englischen Animateuren genutzt, ein anderes Mal war ein russischer Tanzabend angepriesen worden. Die Kinderbetreuung gibt es nur für Engländer. Die Poolanimation und die abendliche Kinderdisco (20.30 bis 22.00) waren ebenfalls englisch, immer gleich gestaltet und musikalisch begleitet. Das Publikum war geschätzt zu 40 % englisch, je zu 25 % russisch und arabisch, zu 5 % deutsch (1. Woche) und die letzten 5 % verteilten sich italienisch, französisch und schweizerisch. Von 10 erwachsenen Engländern waren bestimmt 8 tätowiert. In der zweiten Woche lag der Prozentsatz bei den Deutschen und bei den Ägyptern allerdings deutlich höher. Bei den männlichen Russen fallen neben den obligatorischen Mustertatoos (so genannte „Tribles“) zusätzlich die mutmaßlich mit Anabolika gestählten Körper und die dazu passenden, recht attraktiven Begleiterinnen auf. Die ägyptischen Gäste (vornehmlich kinderreiche Familien in drei Generationen), von denen die weiblichen zum Teil noch im Pool voll angezogen waren, müssen dem Benehmen nach überwiegend der reichen Oberschicht angehört haben. Der Poolman wusste außerdem von einer Firma zu berichten, die ihren Mitarbeitern regelmäßig einige Tage im Hotel als Gratifikation spendieren würde.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im Juli 2011
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Norbert
    Alter:46-50
    Bewertungen:2