- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Zum Hotel an sich ist ja in den anderen Berichten schon genug gesagt worden. Im Großen und Ganzen ist es schön, der erste Eindruck ist deutlich besser als das, was dahintersteckt. Zur Gästestruktur: Deutsche und Russen bilden die eine Hälfte der Urlauber, die andere Hälfte stellen die Italiener, die aber auch nicht mehr auffallen als alle anderen. Sämtliche Altersgruppen sind vertreten. Schlimm: Außer den Zimmern ist nichts ausreichend klimatisiert. Vor allem in der Hochsaison ist das nicht akzeptabel. Auf dem Weg ins Restaurant schwitzt man wie verrückt. Vor allem dann, wenn man die Treppe nehmen muss, weil der Aufzug mal wieder nicht kommt. Kleiner Tipp von uns: Ausreichend Bargeld oder eventuell auch Reiseschecks mitnehmen! Ausflüge können nämlich nicht mit Karte bezahlt werden und der nächste Geldautomat ist ein ganzes Stückchen entfernt. Auch für den Safe, die Handtücher und Trinkgeld sollte man am Anfang Bargeld haben. Der Umtauschkurs im Hotel ist nicht schlechter als anderswo, weil in Tunesien die Wechselkurse staatlich festgelegt werden. Fazit: Wer dieses Hotel bucht und 4- oder Mehr-Sterne-Hotels aus anderen Ländern kennt, wird bitter enttäuscht sein. Mehr als 3 Sterne ist es nicht wert. Wir werden uns bei unserem nächsten Tunesien-Urlaub an den Rat von erfahreneren Urlaubern halten und ein Hotel aus einer Kette wählen. Da weiß man eher, was man für sein Geld bekommt. Im Yasmine Beach jedenfalls war es zu wenig!
Die Zimmer waren zwar schlicht, ansonsten aber völlig in Ordnung und entsprechen 4-Sterne-Standard. Je nachdem, wo man wohnt, muss man aber damit rechnen, dass erst sehr spät sauber gemacht wird. Wer in Richtung Italiener-Pool wohnt, kann (oder muss) sich deren Abendprogramm auch bis tief in die Nacht vom Balkon oder vom Bett aus ansehen und -hören. Es gibt vier deutsche Fernsehprogramme (ZDF, RTL, SAT1, VOX), einen Kühlschrank und einen Mietsafe für 2 Dinar pro Tag.
Das Restaurant ist leider absolut mies! Es gibt dauernd das Gleiche, egal ob Mittag oder Abend. Reste vom Abend gab es oft am nächsten Tag als Häppchen zu Mittag. Außerdem mussten wir immer so lange überall anstehen, dass das, was wir zuerst genommen hatten, am Tisch schon kalt war. Die Qualität des Essens ist auch nicht so doll. Gräten im Fisch, Knochensplitter im Fleisch und komplett ungewürzte Speisen waren an der Tagesordnung. Selbst die Nudeln, für die es extra eine original italienische Köchin gab, schmeckten meist nach gar nichts. Das Frühstück war eigentlich noch die beste Mahlzeit. Es gab sowohl warmes Frühstück mit Bohnen, Rührei und Würstchen als auch einfache Brötchen, Hefeteilchen und Toast mit Marmelade, Käse und Wurst. Mit der Sauberkeit im Restaurant war es allerdings nicht so weit her. In den gesamten zwei Wochen ist der Boden kein einziges Mal gewischt worden. Auch die Tischdecken waren oft schon dreckig, wenn man kam. Dafür war unser Kellner sehr aufmerksam und immer schnell mit den Getränken zur Stelle. Funktioniert auch ohne Trinkgeld gut. Auch das Essen im À-la-Carte-Restaurant (4 Gänge) war gut. Aber die Getränke... All-inclusive sind: Wein, Bier, Softdrinks, Kaffee, Cappuccino, Espresso, Säfte und zwei einheimische Schnäpse (Boucha und Thibarine). Das Bier ist pur ungenießbar, auch die Schnäpse muss man mit irgendwas mischen. Säfte sind, wie in diesen Ländern eigentlich immer, irgendwie künstlich und mehr als süß. Frisch gepressten Orangensaft gibts nur gegen Aufpreis (1,800 Dinar = ca. 1,20 Euro). Sämtliche Softdrinks gibt es in den Bars nur in Plastikbechern. Alles in Allem haben wir uns über Essen und Getränke in diesem Urlaub am meisten geärgert. Beides war das Geld nicht wert.
Die Deutschkenntnisse des Personals sind ein Witz! Italienisch wird fließend gesprochen, bei deutschen Gästen muss der Weg zum Strand mit einer Skizze erklärt werden! Meist wird auch nur auf Stichwörter reagiert, egal was man eigentlich wissen will ("Unser Safe ist kaputt" - Jaja, Safe bei Kollege mieten!"). Außerdem wird man andauernd auf später vertröstet. Zimmerwechsel wie bei uns ist zwar mit Sicherheit immer möglich, dauert aber seine Zeit und erfordert Hartnäckigkeit. Handtücher für Pool und Strand gibt es gegen Kaution von 10 Dinar pro Stück. An der Rezeption hinterlegt man das Geld und bekommt dafür kleine Kärtchen, die man am Italiener-Pool gegen Handtücher eintauschen kann. Dort kann man sie auch täglich wechseln.
Das Hotel liegt im reinen Hotel-Ort Yasmine, es gibt also nicht viel zu sehen. Zum Strand sind es ca. 100 Meter, leider muss man aus dem Haupteingang raus und einmal halb ums Hotel rumlaufen. Nach Hammamet muss man ein Taxi oder die Bimmelbahn nehmen. Reguläre Transferzeit zum Flughafen ist 1,5 Stunden. Wenn man, wie wir, aber noch eine verirrte Urlauberfamilie von einem überbuchten Hotel ins andere fahren muss, kann es auch schonmal doppelt so lange dauern. Der Strand ist eigentlich sehr schön. Zu keiner Tageszeit sind alle Liegen besetzt, auch Schirme bekommt man immer. Gerade gegen Mittag wurde unser Strandabschnitt sogar immer richtig leer, weil wie auf Kommando sämtliche Italiener verschwunden sind. Das Wasser war anfangs top, in der zweiten Woche mussten wir uns zunehmend mit Algen und Quallen plagen. An der Strandbar gibt es nicht-alkoholische Getränke in Flaschen (nur Wasser) und Plastikbechern.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Zum Pool können wir nicht viel sagen, da wir jeden Tag am Strand waren. Dort wurde jeden Tag Volleyball gespielt, die restliche Animation spielte sich vermutlich am Pool ab. Die Alltours-Abendunterhaltung am Pool bestand darin, dass sich die Animateure jeden Abend verkleideten und dann zu Musik albern über die Bühne hüpften. Spielt aber auch keine Rolle, weil die Pool-Bar so weit von der Bühne weg ist, dass man eh nichts sehen kann. Wenn man Pech hatte, schalteten die Kellner aber zu Beginn des Programms in der Bar das Licht aus, so dass man auch nichts anderes mehr machen konnte. Musik lief dort – wie auch in allen anderen Bars im Hotel – sowieso nie. Wer gute Abendunterhaltung erleben will, geht besser zu den Italienern. Obwohl man nichts versteht, ist es um Klassen besser. Wer Ausflüge machen will, kann sich an die örtliche Alltours-Reiseleitung wenden. Wir haben einen Ganztagesausflug nach Tunis, Karthago und Sidi Bou Said und einen Halbtagesausflug nach Kairouan gemacht. Wer dazu Informationen braucht, kann uns gerne eine Mail schreiben.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im August 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Nadja |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 3 |