- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel wurde im Laufe seines 30jährigen Bestehens mehrmals umgebaut und vor allem erweitert. Dabei wurde immer nach dem Motto "Je mehr Zimmer, desto mehr Gäste, desto mehr Geld" verfahren. Das Hotel ist also baulich eine Katastrophe: sehr verwinkelt, dunkle, lange Korridore und trotz zwei Etagen keinerlei Aufzüge. Zwar gibt es 2-3 Kofferträger, aber wenn eine Reisegruppe mit 20 Personen anreist, trägt man letztendlich doch selbst. Wer also nicht seinen Koffer zwei Etagen hochtragen kann, hat hier schonmal gar nichts zu suchen. Die innere Gestaltung ist lieblos und zweckmäßig und erinnert ständig an Krankenanstalten (beige Wände, braune Fliesen). Blumen und Bilder sind Fehlanzeige. Man verläuft sich sehr leicht, und das meine ich wörtlich. Sehr viele Engländer und Franzosen machen hier Urlaub und allen merkt man an (optisch und im Verhalten), dass sie das Hotel nur wegen des günstigen Preises gewählt haben. Nur wenige der Gäste sind über 50. Wer es irgendwie aufwenden kann, sollte 100 EUR mehr drauflegen und sich ein anständiges Hotel suchen. Die Gegend um Monastir ist eh als Billig-Gegend verrufen. In Port el Kantou (15km weiter) z.B. gibt es Super-Hotels, die nur unwesentlich teurer sind. Wer unbedingt nach Tunesien will, und gar kein Geld hat, kann auch an dieses Hotel, aber Spaß macht es nicht.
Die Zimmer sind erstaunlich gut erhalten und teilweise recht groß. Hier sind die 3 Sterne angemessen. Durch die diversen Um- und Anbauten des Hotels sind aber sehr viele unterschiedliche Zimmertypen vorhanden. Grundsätzlich wird jeden Tag das Bett gemacht und das Bad gesäubert. Boden gewischt oder so wird nur bei Abreise, nicht zwischendurch.
Die Gastronomie ist eine Mensa-ähnliche Massenabfertigung. Der Speisesaal hat Bahnhofscharakter und ist lieblos eingerichtet. Gegessen wird in zwei Schichten á 60 Minuten. Die Büffets sind nicht abwechslungsreich, das Essen ist teilweise in hygienisch bedenklichem Zustand. In unserer Reisegruppe erkrankten vier von neun Personen gleichzeitig an Durchfall, nachdem sie tagsüber Salat und Truthahn gegessen hatten. Der englischsprachige Arzt ist dann allerdings recht schnell vor Ort. Die Kellner sind insgesamt mehr damit beschäftigt, alleinsitzende junge Damen zu bezirpsen, als sich um ihren Job zu kümmern. Das nervt die anderen Gäste. Deswegen stehengelassene Essensreste sorgen auf der Terrasse schnell für starken Fliegenbefall.
Der Service des Hotels entspricht der Einstellung "Hauptsache, die Touristen lassen Geld hier". Zwar gibt es hier und da deutliche Bemühungen von Einzelnen, freundlich zu sein, aber in der Hauptsache sind die Angestellten in jedem Bereich dem lästigen Touristenpack gegenüber sehr hochnäsig eingestellt. Das ist halt das grundlegende Problem an All-Inklusive: bezahlt wird pauschal und vorher und für den Kellner oder den Barkeeper gibt es nichts mehr an Trinkgeldern zu holen. Wozu also freundlich sein und sich beeilen? Es fällt sehr auf, dass fast alle Mitarbeiter nicht älter als 25 Jahre sind. Das liegt sicherlich daran, dass erfahrenere Serviceleute mit entsprechendem Gehaltswunsch hier nicht arbeiten wollen. Die Kellner sind unerfahren und scheinen allesamt Aushilfen zu sein. Hier liegt das Problem an der Hoteldirektion.
Das Hotel liegt in der "Zoné Touristique", einem künstlichen Vorort von Monastir, der sich von Monastir aus mehrere Kilometer den Strand entlang erstreckt und der hauptsächlich aus großen Hotelanlagen besteht. Ansonsten ist die Gegend um das Hotel eher karg und öde, es gibt keine Sehenswürdigkeiten. Die Transferzeit zum Flughafen Monastir beträgt für die 10km etwa 20-30 Minuten, je nachdem wieviele Hotels noch angefahren werden. Die Lage des Hotels direkt am Strand ist sehr hübsch, auch wenn die Meerwasserqualität durch die benachbarten Großstädte Sousse und Monastir sehr zu wünschen übrig lässt. Schleim im Wasser und Schaum auf dem Wasser sind keine Seltenheit, sondern mehrmals die Woche normal.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Animation besteht aus einer Gruppe von jungen (bis ca. 25 jahre) Männern, die in der Hauptsache darauf aus sind, alleinreisende junge Damen zu unterhalten. Das affenähnliche Geschrei und die plumpen, saublöden Sprüche kann man nur tollfinden, wenn man die Pubertät gerade hinter sich gebracht hat.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sven |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 7 |