HOVIMA Jardin Caleta

Eigentlich ein Hotel mit mehr Potenzial, leider mit kleinen Schönheitsfehlern. Die Anlage ist in einem sehr gepflegten Zustand. Die Größe ist ok. Der Zahn der Zeit nagt an der Anlage, wird aber in Schuß gehalten. Die Lobby und alle Zimmer sind "barrierefrei" zu erreichen, lediglich zum Poolbereich muss man 3 Stufen überwinden. Während unserer Anwesenheit wurden 8 Zimmer in der 4. Etage (Meerblick) renoviert, was immer wieder zu einer Lärmbelästigung im Poolbereich führte. Da das Hotel immer Saison hat, müssen solche Renovierungsarbeiten natürlich stattfinden. Jedoch ist es ärgerlich, wenn ausgerechnet bei "meinen" zwei Wochen Jahresurlaub dies geschieht. Der Autovermieter im Hotel ist in Ordnung. Die Fahrzeuge sind zwar regelrechte Schrottkarren (alle Fahrzeuge haben eine Laufleistung von 150. 000km), man braucht aber keine Besichtigung bei der Fahrzeugübernahme zu machen, da eine Beule mehr eh nicht mehr auffällt. Vorteil bei der Vermietung ist jedoch, dass man einen Parkplatz in der Tiefgarage des Hotels hat. So kann man auch mal ein paar Gegenstände im Auto lassen und es ist schön kühl bei der Abfahrt. Es sollte aber unbedingt auf Profil an "allen" Reifen geachtet werden - Autos werden aber ohne Probleme und sofort ausgetauscht. Selbst in Santa Cruz (80 km entfernt) wurde mein Auto innerhalb von 45min ausgetauscht (leider hatte ich das Licht angelassen). Der Preis von 90 Euro für drei Tage für einen Renault Clio mit Vollkasko (ohne Selbstbeteiligung) war in Ordnung. Ein Kindersitz oder auch Sitzschale wird zur Verfügung gestellt.

Die Appartements waren sehr ordentlich und durch die zwei Zimmer auch relativ groß. Einige Zimmer gingen zum Pool andere Richtung Meer. Es war eigentlich immer sehr ruhig, lediglich das gluckern des Pools die ganze Nacht störte zuerst ein wenig, jedoch nicht weiter schlimm. Habe eigentlich zwei Wochen lang sehr gut und tief geschlafen. Es gibt zwar keine Klimaanlage auf den Zimmer, jedoch beim Klima auf Tenriffa ist diese auch nicht nötig. Wenn man dann noch ein wenig darauf achtet, wann man die Balkontür und die Sonnenschutzvorhänge öffnet und abends "Durchzug" macht, waren die Zimmer immer angenehm temperiert. Bettwäsche wurde alle zwei Tage gewechselt. Die Handtücher, wenn ich micht recht erinnere, täglich.

Da kommen wir zum Tiefpunkt unserer Reise. Das Essen war eigentlich immer in Ordnung. Natürlich schmeckt einem nicht immer alles, jedoch fand man immer etwas, was einem schmeckte. Zur Not gab es immer ein reichhaltiges Salatbuffet. Die Köche beim sogenannten "Show-Cooking" (?????) waren sehr nett und konnten wohl was, jedoch die Gäste vor dem Büffet brachten viele zur Weißglut. Ich weiß nicht, ob ich intolerant gegenüber älteren spanischen Gästen bin, jedoch was dort ablief muss man selbst gesehen haben, hier nur die Highlights: Mit der Speisenzange werden sämtliche Speisen von allen Seiten beäugt (teilweise auch dem Lebensgefährte noch gezeigt), zurückgelegt und nochmal angesehen. Dann doch was auf den Teller und doch noch mal eine Schüssel zurück (die Schlange, welche man mit seinem Teller nach hinten schiebt ist einem ja egal). In schön angerichteten Platten wir mittig "rumgebohrt" und ein unansehnliches Schlachtfeld hinterlassen. Kaffee am Automaten ist das nächste Highlight. Da die spanischen Senioren das "Agua" bei der Kaffeemischung nicht haben wollten, wurde die Tasse immer wieder weggezogen. D. h., dass man 3-4 mal gedrückt wurde, um eine normale Tasse zu füllen. Ewig waren die Automaten leer und die "Auffangwanne", welche eigenlich für Tropfen gedacht waren, quoll über. Das gleiche beim Saftautomaten. Überhaupt sollte man hungrigen spanischen Senioren bei der "Erlegung" des Essens nicht in die Quere kommen, das könnte gefährlich werden. Ich könnte noch mehr erzählen ... Leider hatte das Restaurant einfach viel zu wenig Personal. Abends ging es fast noch mit dem Personal, obwohl zu Stoßzeiten waren viele Tische zwar leer, jedoch noch nicht für neue Gäste hergerichtet. So bildeten sich schon mal Schlangen an der Tür. Mittags ging es garnicht. Wir haben es meist noch nicht einmal geschafft, etwas zu trinken zu ordern. Die dreckigen Teller stapelten sich vor einem oder wurden, von mehreren Tischen kommend, auf einem leeren Tisch gesammelt. (Manchmal ein Vorteil, da die Fliegen diesen Tisch bevorzugten). Auf den Tischen im Restaurant standen immer eine geöffnete Flasche Rotwein und Wasser. Jedoch sind wir nicht ganz dahinter gekommen, wer diese unentgeldlich trinken darf und wer nicht. Mal hieß es: Nur die Gäste mit Vollpension+". Andere Gäste tranken einfach und gingen - obwohl kein Vollpension+. Die wenigen Kellner waren sehr nett, nur dass diese meist im Akkord arbeiten mussten. Dadurch fiel sehr viel zu Boden und der der "schmuddelige" Servierwagen durch die Tischreihen geschoben und mit Essensresten, Besteck und Teller regelrecht "beworfen". Dadurch kam leider keine gemütliche Athomosphäre auf, sondern erinnerte mehr an eine "schlechte" Kantine oder Mensa. Wie auch schon mehrfach erwähnt, hätte dieses Hotel eigentlich mehr Potential, aber es wird einfach nicht genutzt.

Bei unserer Ankunft war die Rezeption im Umbau, war aber nach den versprochenen 6 Tagen auch umgebaut und der provisorische Empfang zog um. Die Damen am Empfang waren ausgesprochen nett, viele verstanden und sprachen auch perfekt Deutsch. Auf jeden Fall kam man im Zweifel mit Englisch weiter. Alles wurde sehr schnell erledigt und perfekt umgesetzt. Einige "organisatorische" Dinge muss man nicht verstehen, aber es muss ja auch Gründe geben, warum es nur ein 3 Sterne Haus ist. Die Zimmerreinigung war, wenn sie kam (Fr. und So. nicht), sehr ordentlich. Leider wollte sie das Zimmer meist unbedingt in unserem Mittagsschlaf reinigen, sodass wir freiwillig auf die ein oder andere Reinigung verzichtet haben. Es gibt einen Arzt, welcher jeden Morgen kommt. Wenn aber, wie bei uns, 200 Zimmer mit dem spanischen Reiseveranstalter "Mundo Seniores" belegt sind, gibt es allmorgendlich lange Schlangen vor dem Wartezimmer.

Tja, da gibt es ein Problem. Der kleine Sand-/Kiesstrand vor dem Hotel wurde wohl kurz vor unserer Anreise abgetragen. Also nicht mal eben an den Strand. Der nächste große Sandstrand (El Duque) ist (lt. Katalog) 10 min. entfernt. Leider kann man die Abkürzung über die ehemalige "Strandpromenade" nicht benutzen, so ist man mit Kinderwagen genötigt an der Hauptstraße entlang, hinter dem Hotel H10 und Sheraton her, über ein paar Trampelpfade so ca. 30 min. unterwegs (ohne Kinderwagen vielleicht 20min.). Mal eben zurück zum Mittagessen oder noch etwas aus dem Zimmer holen, kann man vergessen. Diese "Ausflüge" wollen mit Kind gut geplant sein. Das Hotel liegt in einem (noch) ruhigen Fischerdorf. Der Bus in beide Richtungen fährt direkt vor dem Hotel ab. Um aber in Richtung "Los Americanos" und damit zum noch größeren Sandstrand in Fanabe zu kommen, sollte man eine Haltestelle in die andere Richtung gehen, ansonsten kommt man nicht mehr hinein "auf Grund der hohen Nachfrage" (mit Kinderwagen wahrscheinlich eh unmöglich). Taxen stehen auch vor dem Hotel, sind aber wohl alles abgehalfterte Stuntmens. In Adeje (Bus 10min.) gibt es große Supermärkte usw. (und ein McDonalds). Adeje selber ist aber eine Arbeiterstadt und nicht auf Touristik ausgelegt. Ca. 1, 5 Stunden (120km) entfernt ist der Loro Parque. Dieser ist auf jeden Fall ein Besuch und seinen Eintritt von 31 Euro für Erwachsene wert. Mit dem Leihwagen kommt man sehr gut hin und ist sehr gut ausgeschildert. Wenn man gut Serpentinen verkraftet ist ein Ausflug auf den Teide auch sehr schön. Der Flughafen ist in ca. 20km Entfernung, der Transfer dauert ungefähr 30 Minuten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt einige Sportgeräte (Tischtennis, Boule ...) kostenlos und einen Tennisplatz gegen Gebühr. Es gibt einen schönen großen Kinderspielplatz, welcher leider den ganzen Tag in der prallen Sonne liegt. Die Poolanlage ist sehr gepflegt und das Wasser wird täglich analysiert. Es gibt ausreichend Liegen mit Auflagen und Schirmen. Durch die Lage des Pools im "Innenhof" gibt es auch immer Bereiche im Schatten. Liegen werden hier NICHT reserviert, was sehr angenehm ist. Keiner besteht auf seinen Platz. Ich hoffe es bleibt in der Hauptsaison genau so. Es gibt einen "Showbereich". Hier treten ein paar Low-Budget-Künstler auf. Die Musiker, welche jeden zweiten Abend Live-Musik machen, sprechen mehr das "Mundo-Seniores"-Publikum an. Die Kinderdisco fiel leider immer wieder aus (angeblich zu wenig Kinder) und die Shows (besonders die Loro-Papageien-Show (Kernpunkt ist der Verkauf von Fotos mit Papageien für 10 Euro)) kann man vergessen. Da geht man besser schlafen. Ein zweiter Punkt ist, dass die große Bar, durch Personalmangel, erst öffnet, wenn das Restaurant geschlossen wird (ca. 22Uhr). Wir haben es in 14 Tagen nicht ein mal geschafft, dort etwas zu trinken zu bekommen. Wo man die überall angekündigte Sangria bekommen kann, ist mir nicht klar. Jedenfalls sitzen 400 Gäste im Saal und tanzen und es gibt nichts zu trinken. Der Animateur ist zwar recht nett, jedoch nicht wirklich "animierend". Wenn einer zufällig vorbeikommt, wird natürlich das angegebene Programm (mehr gelangweilt) durchgeführt, aber richtig animieren will er wohl nicht. Die Kinderanimateurin (ITS-Kinderclub) weiß auch nicht so recht, was sie mit ihrere vielen Freizeit anfangen soll, jedenfalls haben wir sie mit Kindern nur zwei mal gesehen. Vielleicht ändert sich das in der Hauptsaison.