Das Hotel Bouganville Playa zählt zu den größten und vor allem höchsten Hotels von Playa de las Americas. Es hat 11 Stockwerke mit einem Sonnendach mit ein paar Liegen und einem grandiosen Ausblick und etwa 800 Zimmern, alle mit seitlichem Meerblick. Darüberhinaus gibt neben dem Erdgeschoß mit großer Lobby samt Rezeption noch drei Untergeschoße, wobei das 3.Untergeschoß auf der Ebene der drei Swimmingpools liegt. In diesen Untergeschoßen finden sich sehr großzügig, aber etwas unübersichtlich eine Bar mit Showbühne, ein Konferenzraum, der große Speisesaal, die Schalter der Reiseveranstalter sowie ein Spieleraum und ein kleiner Shop. Das Hotel hat schon einige Jahre auf dem Buckel, ist aber noch in sehr gutem Zustand und in typischer Iberostar-Architektur errichtet, also als gediegenes 4-Stern-Hotel etwa aus den 80er-Jahren. Es ist im Großen und Ganzen recht sauber und bietet Halbpension. Die Gäste sind überwiegend schon im fortgeschrittenerem Alter und kommen etwa zu 50 % aus Großbrittanien, etwa zu 30 % aus dem deutschsprachigen Raum und der Rest vor allem aus Spanien, Italien, Frankreich und dem Benelux-Raum (offenbar zum Glück keine russischen Gäste). Wohl wegen des fortgeschrittenen Alters und der Gediegenheit des Hotels geht es sehr manierlich zu. Das Hotel ist mit vielen Rampen sehr behindertengerecht und mit kleinem, netten Spielplatz im Außenbereich auch durchaus kinderfreundlich, obwohl nur sehr wenig Kinder dort gewesen sind. Das Hotel verfügt auch über vier große Lifte, die zügig dahinfahren, jedoch gab es trotzdem zu Stoßzeiten öfters einen Stau vor den Liften und waren diese dann gerammelt voll; darüberhinaus gibt es einen kleinen Panorama-Lift vom Erdgeschoß zu den 3 Untergeschoßen. Um die drei Pools stehen wohl dicht gedrängt ausreichend Liegen in ausnahmslos gutem Zustand uns auch viele Sonnenschirme, sodass Liegenreservieren nicht notwendig (auch mittags findet man noch vereinzelte freie Liegen) ist; und auch mit einer Tafel beim Beginn der Poolzone untersagt wird. Erwähnenswert ist, dass seit Jahresbeginn in Spanien in öffentlichen geschlossenen Räumen Rauchverbot gilt; deshalb herrscht etwa am Flughafen absolutes Rauchverbot und gilt dieses auch im Hotel, weshalb man nur im halboffenen Eingangsbereich vor der zurückgesetzten Eingangstüre, auf einer kleinen, unbequemen Terrasse neben der Lobby, jedoch auch an den Pools und auf dem Balkon des Zimmers (jedoch kein Aschenbecher im Zimmer! - wird auch von der Putzfrau mitgenommen, wenn man einen eigenen liegenläßt oder vom Pool hinaufbringt !) rauchen darf. Das Rauchverbot wird auch noch (neue Besen kehren gut !) recht streng gehandhabt. Auch in geschlossenen Lokalen gilt dieses Rauchverbot, jedoch haben offenbar einige Lokale Ausnahmegenehmigungen, die meist an der Scheibe kleben. Wer telefonieren mag und keine Kosten scheut, kann problemlos von seinem Zimmer aus oder mit dem Handy telefonieren; preiswerter ist es jedoch mit Telefonwertkarte (nähere Infos gibt die Reiseleitung). Das Preis-/Leistungsverhältnis ist individuell; für uns war es mit 575 Euro pro Person für eine Woche als Neckermann-Sonderangebot ab Wien für die Reisezeit ausgezeichnet. Zu weiteren ausführlichen Tipps insbesondere bezüglich Ausflügen verweise ich auf den letzten Teil meiner Hotelbeschreibung Peter & Angelika zum Hotel Jardin Isla Bonita vom Dezember 2005 mit dem Titel "der vierte Stern wirft eigenwillige Schatten"; dazu muss ich allerdings berichtigen, dass der Eintritt in den wirklich sehenswerten Loro-Park seit 17. März 29 Euro beträgt, da das neue Becken mit den Orca-Walen eröffnet worden ist. Zum Mietauto verweise ich auf meinen obigen Tipp: im Vergleich zur Orcar-Autovermietung hätten 3 Tage Fiat Punto in der Autovermietung im Hotel bei gleicher Versicherung inkl.Steuer 110 Euro gekostet. Die Temperaturen Mitte März liegen zwischen min. 18 Grad nachts und max. zirka 25 Grad nachmittags.
Die Zimmer entsprechen durchaus dem durchschnittlichen 4-Stern-Niveau, sowohl von der Größe wie auch von der Ausstattung. Alle Zimmer haben Balkon mit zwei Plastikstühlen und einem Plastiktisch und seitlichen Meerblick, da das Hotel etwa rechtwinklig zur Küste angelegt ist, sodaß man von der einen Hotelseite den Blick auf das eigentliche Playa de las Americas (nach Süden) und von der anderen Hotelseite den Blick auf die Costa Adeje (Torvicas und Playa de Fanabe), also etwa nach Norden hat. Im Badezimmer gibt es ganz der Klasse entsprechend einen Haarfön und einen Duschgelspender sowie einzeln verpackte Seifenportionen. Negativ empfanden wir nur, dass der Haltegriff der Badewanne, die auch zum Duschen dient, abmontiert worden ist und in der Wanne keine rutschfeste Platikeinlage liegt, da so das Rein- und Raussteigen in die bzw. aus der Wanne für Gäste mit eingeschränkterer Beweglichkeit gefährlich sein könnte. Außerdem erschien die Wannenbreite etwas schmal und reichte der rechte Rand des großzügigen Marmorwaschbeckens über der Badewannenrand. Abnützungsspuren im Zimmer und insbesondere im Badezimmer gab es nur in geringem Ausmaß. Das TV-Gerät hatte auch ein paar deutsche Sender und der kleine Kühlschrank darunter ist Gold wert (beides kostenfrei). Zahlen muss man nur für den unhandlichen und ungünstig positionierten Safe im Schrank. Die dreistufige Klimaanlage konnte leider auch auf höchster Stufe nicht die Innentemperatur von rund 24 Grad drosseln; selbst die die ganze Nacht offene Balkontür konnte die Innentemperatur nur auf zirka 23 Grad senken, obwohl die Nachttemperaturen bei minimal 18 bis 19 Grad lagen. Der Geräuschpegel aus den Hotel selbst ist im Vergleich zum dem von außen vernachlässigbar gering. Die Matratze eines unserer beiden Betten hatte wohl schon zu vielen Gästen einen seligen Schlaf beschert.
Es gibt eine große Bar mit allabendlicher Live-Musik (sehr angenehm und auf reiferes Publikum zugeschnitten), eine Pool-Bar und das Restaurant (im 2.Untergeschoß). Diese Restaurant ist per Schild am Eingang für max. 500 Personen auswiesen und hat man das Beste daraus gemacht: nett angelegt mit Tischen bei Panoramafenstern und auch recht ansprechend angelegt, jedoch stehen Tische großteils recht knapp beieinander und herrscht in der Mitte der Essenszeiten (Frühstück von 7 bis 10 Uhr und Abendessen von 1/2 7 bis 1/2 10 Uhr) ein Gewühl wie in einem Ameisenhaufen und muss man bei den Spiegeleiern und dem Show-Cooking ganz kurz anstehen, aber das ist irgendwie ganz klar in einem so großen Hotel mit hunderten hungrigen Mäulern, die gefüttert werden wollen. Bahnhofshallenatmosphäre herrscht vielleicht im Eingangsbereich des Restaurant, aber weiter drinnen entspricht die Atmosphäre der Hotelklasse und auch der Hotelgröße. Auf Sauberkeit und Hygiene wird geachtet und klappt es auch ganz gut wohl auch wegen der Diszipliniertheit der Gäste. Das Service ist wie gesamt etwas schwerfällig und liegt dies wohl an der zu geringeren Personalquantität, da die/der einzelne Kellner/in immer auf Trab ist. Die Qualität und Quantität der Speisen war durchaus den 4 Hotelsternen entsprechend und sind hier wohl nur notorische Meckerer unzufrieden. Abends gab es auch immer drei frisch zubereitete Speisen (Show-Cooking) und wird auch zur vorgerückten Essenszeit immer nachgelegt. Die Getränkepreise sind im Restaurant (im Gegensatz zur Bar!) für Teneriffa verhältnismäßig hoch: ein 1/2 Liter Flasche Mineralwasser 1,75 Euro, eine kleine Flasche Bier zwischen 2 1/2 und 3 Euro und eine Flasche Wein durchschnittlich 13 bis 14 Euro. Das Abkassieren der Getränke am Ausgang verursacht öfters einen kleinen Stau. Themenabende hat es während unserer Woche keine gegeben, jedoch sind die Speisen immer sehr vielfältig gewesen. Es wird darauf geachtet, dass man abends das Restaurant nur in langen Hosen und (kurz)ärmeligen Hemden/Shirts betritt.
Das Service im Hotel kann durchaus als recht bis sehr gut bewertet werden: Die Zimmerreinigung ist durchaus okay, scheint aber wie ein Wirbelwind durchs Zimmer zu fegen, das Service im Restaurant ist beim Tellerabräumen teilweise etwas schwerfällig, obwohl das gesamte Restaurantpersonal ständig flink auf Achse ist, aber in der Gesamtzahl zu wenig zu sein scheint. Etwas schwerfällig erschien uns auch die Rezeption bei Auskünften, aber es waren alle im Servicebereich durchwegs freundlich, wenn auch teilweise nur von nüchterner Freundlichkeit (Rezeption). Beschwerden hatten wir keine vorzubringen. An der Rezeption hat man immer deutsch gesprochen und im Restaurant haben wir auf spanisch bestellt (dass agua mineral con/sin gaz Mineralwasser mit/ohne Gas, cerveza Bier und vino tinto/blanco Rot/Weißwein heißt, wird wohl schon bald jeder wissen), aber deutsch wird man dort sicher auch verstehen. Zumindest eine Wäscherei als weitere Serviceleistung gibt es, jedoch haben wir diese nicht in Anspruch genommen.
Das Hotel liegt zentral in der Touristenzone Playa de las Americas. Diese Zone, die nördlich von dem ziemlich angewachsenen Los Christianos liegt, erstreckt sich über viele Kilometer an der Südwestküste Teneriffas und besteht aus dem Zentrum von Playa de las Americas im Süden der Touristenzone, das an Los Christianos angrenzt und wo die ersten Hotels gebaut worden sind, daran angrenzend nördlich San Eugenio, wo auch das Hotel liegt, daran nördlich angrenzend Torviscas und daran wieder nördlich angrenzend Playa de Fanabe, wobei Torviscas und Playa de Fanabe auch zur Region Costa Adeje gezählt werden , und diese einzelnen Teile der Gesamtregion Playa de las Americas fließend ineinander übergehen. Das Hotel liegt auf einer Anhöhe gleich über der kilometerlangen Strandpromenade und bietet einen tollen Ausblick. In wenigen Minuten ist man am Hauptstrand von Playa de las Americas, wo Liegen vermietet werden und Sonnenpilze stehen; zum Hotel zurück braucht man aber doppelt so lange, da der Weg zum bzw. vom Strand recht steil ist. Zirka 250 Meter links vom Hoteleingang raus liegt das sehr nette Einkaufszentrum Centro Comercial San Eugenio, das eine Vielzahl verschiedener Läden und auch ein paar Lokale sowie einen schattigen Innenplatz mit Bänken und im Untergeschoß einen preiswerten Supermarkt aufweist, in dem man alles an Verpflegung erhält, was man braucht. Rechts vom Hotel raus führt eine Straße mit durchschnittlichem Gefälle zum angrenzenden Pueblo Canario, einer Ansammlung von Häusern in kanarischem Stil errichtet, wo neben den netten kleinen Kirche von San Eugenio auch etwas versteckt die Post liegt. Diese Straße, die derzeit noch wegen Bauarbeiten, aber schon im unteren Bereich weit genug vom Hotel weg, gesperrt ist, führt auch zum Strand, nur ist dieser Weg länger, aber dafür nicht so steil wie jener gleich neben dem Hotel, und auch wegen der Arbeiten im unteren Bereich staubiger. Auf dieser Straße liegt zirka 200 Meter von Hotel entfernt auf der linken Seite eine Filiale der Autovermietung Orcar, die ständig ein Kleinauto für 3 Tage um 60 Euro + 13 % Steuern vermietet; wir haben dort ein solches (Fiat Punto) gemietet; nicht mehr das Neueste, aber keine Probleme gehabt. Vor dem Einkaufszentrum San Eugenio sind auch die Autobushaltestellen in beide Richtungen: ein Erwachsenenfahrschein kostet pro Fahrt innerhalb der Touristenzone 1,25 Euro; Bus Linie 416 passt auf jeden Fall, aber auch ein paar andere Linien. Unmittelbar gegenüber des Hoteleinganges liegen ein paar Lokale, von denen zumindest zwei täglich bis nach Mitternacht laut Musik machen (very British, v.a. Karaoke). Insgesamt ist es in den Zimmern bei geöffneter Balkontür auch wegen der etwa 300 Meter entfernt vorbeiführenden Autobahn und der Hauptstraße vor dem Hoteleingang bis nach Mitternacht etwas lauter, aber man kann halt kaum in einem riesigen Touristenmoloch wie Playa de las Americas sehr zentral wohnen und eine Stille wie in einem entlegenen Bergdorf genießen wollen. Mein Tip: Balkontür zu , Ohropax rein oder abends ausreichend köstlichen Honigrum oder Rotwein süffeln und man schläft wie ein Baby. Ohne diesen Lärmpegel hätte sich das Hotel wegen der herrlichen Lage und der sehr guten Infrastruktur durchaus 5 Sonnen verdient. Ausflugsmöglichkeiten bieten der jeweilige Reiseveranstalter oder kleine Reisebüros in der näheren Umgebung an; daneben gibt es noch sehr gute Busverbindungen und v.a. sehr verbreitet Mietautos. Die Transferzeit vom Südflughafen beträgt eine knappe halbe Stunde, je nachdem, welches Hotel zuerst angefahren wird.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Für die Unterhaltung sorgen tagsüber an den Pools Sportanimateure und abends bieten die Animateure täglich ein nettes Show-Programm; alles sehr bemüht und okay, seichte Unterhaltung zum Zeitvertreib. Auf den Pool-Bereich bin ich bereits oben eingegangen, wobei einer der drei Pools direkt über dem Meer mit super Ausblick liegt. Außer einem Bocchia-Platz habe ich von Sportangeboten im Hotel nichts bemerkt, jedoch gibt es genügend Anbieter in der Umgebung. Wer Minigolf mag, ist auf dem besonders schön angelegten Parcour beim Hotel Parque Santiago V im Herzen des eigentlichen Playa de las Americas (zirka 1/2 Stunde zu Fuß in Richtung Süden, also rechts beim Hotel raus) gerade richtig: 2 18-Loch-Bahnen zu je 6 Euro und eine 9-Loch-Bahn zu 4 Euro, täglich bis Mitternacht geöffnet!
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 1 Woche im März 2006 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Peter und angelika |
| Alter: | 41-45 |
| Bewertungen: | 6 |


