- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Die Anlage macht insgesamt einen ordentlichen, sauberen Eindruck. Sicherlich kann man nicht immer und überall deutsche Maßstäbe anlegen. Vor allem nagt die salzhaltige Luft am Putz und an manchem Metallteil. Das bringt halt die Nähe zum Meer mit sich. Deshalb gibt es manches Geländer/Lampenhalterung/Mauerstück, dass entweder angerostet oder abgebröckelt ist. Das lässt sich nicht vermeiden, fällt aber halt gleich ins Auge. Ein weiteres kleines Beispiel für die "scharfe" Luft: Ich habe es vorher noch nie erlebt, dass eine Rasierklinge über Nacht angerostet ist. Dann war mancher Stuhl etwas wackelig. Bei uns ließ sich im Gegensatz zu anderen Wohnungen die Terrassentüre nur von innen verriegeln, was manchmal etwas nervig war. Insgesamt waren es aber nur Kleinigkeiten, von denen wir uns die Urlaubslaune im Gegensatz zu manchem "Profi-Nörgler" (meist aus deutschen Landen) nicht vermiesen ließen. Wir wohnten inmitten eines Nationalitätengemischs aus Skandinaviern, Österreichern, Engländern und Holländern. Probleme gabs keine. Die Kinder fanden über die Sprachbarrieren hinweg zueinander und nutzten von abreisenden Gästen zurückgelassenes Wasserspielzeug. Wir haben kurz vor Reiseantritt per Fax um ein ruhiges Appartement in Nähe des Kinderpools und abseits der Bühne gebeten. Unserer Bitte absolut entsprochen, allerdings fast schon zu perfekt: Die Unterkunft lag am äußersten Ende der gesamten Anlage, dort wo andere Urlauber vielleicht wegen der weiten Wege reklamiert hätten...
Wie gesagt, das Appartement war sauber. Reinigung und Bettwäschewechsel erfolgten regelmäßig zu unserer absoluten Zufriedenheit. Eine Lampe wurde nach unserem Hinweis umgehend ersetzt. Ansonsten waren Ausstattung und Größe angemessen.
So viel vorneweg: Wir haben eine Mittelklasseurlaub von der Stange gebucht und keine Luxusvariante in einem Fünf-Sterne-Resort. Dabei haben wir das Gebuchte in vollem Umfang bekommen. Klar, dass beispielsweise Pommes, Gemüse oder Nudeln irgendwann mal matschig werden, wenn sie länger in der Warmhaltereine liegen. Aber: Es war an den verschiedenen Theken immer was dabei, was man nicht nur essen konnte, sondern richtig schmeckte. Dabei bedeutet es für das Hotel in Anbetracht der verschiedenen Nationalitäten mit Sicherheit einen nicht unerheblichen Spagat, alle Gewohnheiten Rechnung zu tragen (Engländer essen z.B. Pommes mit Essig!!!). Die Schüsseln wurden regelmäßig und vor allem rechtzeitig aufgefüllt/ausgewechselt. Die Salate waren immer frisch. Richtig super waren die Fischvariationen. Das Steak-Sandwich an unserer Pool-Snackbar war fast schon ein Geheimtipp. Wir blieben mittags jedenfalls mehrmals lieber im Appartement und haben uns besagtes, frisch gebratenes Steak im Sandwichbrötchen mit einem fertig zusammen gestellten Salat aus der Plastik-Frischhaltebox a`la McD (Dressing konnte selbst gemixt werden) gegönnt. Ansonsten ist noch zu erwähnen, das O-Limonaden und keine Billigvarianten ausgeschenkt wurden. Soweit ich es beurteilen kann, waren auch das Bier und der Wein kein Fusel.
Hier kann ich nur den Hut ziehen vor dem Personal und den Animateuren. Ich könnt`s nicht, jedem noch so gestressten Urlauber derart freundlich gegenüber treten. Wir haben nicht einmal einen unfreundlichen Kellner oder einen genervten Animateur erlebt. Und das will wirklich was heißen. Ich habe dem Zimmermädchen und dem Barkeeper an der Poolbar nach drei Tagen ein angemessenes (aus meiner Sicht) Trinkgeld gegeben und gleichzeitig aufrichtig meine Dankbarkeit für den geleisteten Service bekundet. Das kam offenbar besser an als das Genörgle, wenns mal länger gedauert hat mit dem Braten des Hamburgers. Wichtig: Man darf auf keinen Fall denken, man "kauft" sich mit dem Trinkgeld den jeweiligen Angestellten. Das Motto "ich hab gezahlt, ich will was sehen" kann selbst beim freundlichsten Spanier/Spanierin den Stolz verletzen. In der zweiten Woche wurde unsere Tochter krank. Wir mussten zwar etwas warten, das kam daher, da sich die überaus kinderfreundliche Ärztin sehr viel Zeit für Analyse und Behandlung ließ. Da könnte sich nach der Gesundheitsreform mancher deutsche Arzt eine Scheibe abschneiden in punkto Behandlungsdauer und Rechnungshöhe. Bedingt durch die Erkrankung hatte unsere Kleine in den Mietwagen "gespuckt". Bei meiner Nachfrage besorgte mir die freundliche Dame an der Rezeption nicht nur Reinigungsmittel, sie ließ sich sogar nur mit "Gewalt" davon abhalten, eine Reinigungsfrau zum Autoputzen herubei zu rufen. So viel zum Service.
Die Anlage ist sehr weitläufig, fast wie ein kleines Dorf. Wir wohnten ausgelagert in einer kleinen Appartement-Siedlung mit eigenem Pool-Bereich samt Snack-Bar. Vorteil: Ruhige Lage in fünf Metern Entfernung zum Kinder-Pool. Nachteil: Weite Wege (ca. 400 m zum Hauptbereich, ca. 200m zum Strand). Die Anlage liegt abseits aber in sehr schöner Umgebung. Wir hatten in der zweiten Woche einen Mietwagen, was sich als ideal herausstellte. Der Minizug kam mehrmals deutlich verspätet und einmal gar nicht (ohne Hinweis o.ä.) oder war auch mal voll. Ohne Mietwagen ist man ziemlich aufgeschmissen. In zu Fuss erreichbarer Nähe gibts praktisch nix. Auch Porto Petro ist zwar ein schöner Fischerort, geboten ist allerdings nix. Lästig war der Transfer vom und zum Flughafen. Mit dem großen Bus und dem mürrischen "Kieskutscher" war das jeweils eine echte Strapaze von gut 90 Minuten Dauer. Mit dem Mietauto ist man in gut 30 Minuten in Arenal und in 40 Minuten in Palma.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Hier tun wir uns etwas schwer mit der Bewertung. Unsere Kinder waren nicht oft in der Kinderbetreuung. Die abendliche Mini-Disco kam bei unseren Kids sehr gut an. Uns fiel auf, dass die Musikzusammenstellung fast immer die Gleiche war. Das war in einer anderen Anlage besser. Trotzdem gaben sich die jeweiligen Animateure und das "Kuscheltier" Smiley alle Mühe, die Kids auf Touren zu bringen. Das sonstige Abendprogramm war teilweise phänomenal. Sowohl das von den eigenen Animateuren einstudierte (z.B. König der Löwen) als auch das von eigens engagierten Künstlern (Brasil-/Akrobatik-/Zaubershow). Die Wasserqualität in unserem Pool war wohl i.O. (soweit man das beurteilen kann). Wir haben morgens mehrmals einen Angestellten beobachtet, der Proben nahm. Die Pools sind allerdings unbeheizt und dadurch nach mehreren sonnenlosen Tagen eiskalt. Der kleine Strand wurde regelmäßig von Tang und Unrat befreit. Leider war Quallen-Saison, wofür natürlich keiner was kann, aber manche Kinderträne zur Folge hatte, bis es sich herumgesprochen hatte. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass zwar jeder Pool von Life-Guards beaufsichtigt wurde, der Strand dagegen "herrenlos" war. Das dürfte wohl der spanischen Gesetzgebung geschuldet sein, ebenso wie die betonierten Privat-Felsstrände, die aber keine sind. Es darf also Jedermann dort in der Abgeschiedenheit seine Decke ausbreiten und ins Wasser hechten. Gut so.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im September 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Karlheinz |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 7 |