Iberostar Waves Gaviotas Park

Das Hotel Gaviotas Park ist eine von insgesamt drei benachbarten Iberostar-Anlagen, wobei es als einziges nicht direkt an den Strand angrenzt. Das Hotel ist klar auf Familien ausgerichtet, was der Hauptgrund für unsere Wahl war. Die Lage ca. 2 km von Morro Jable entfernt muss man mögen. Während Service und Gastronomie zu überzeugen wissen, waren wir von unserem Zimmer nicht begeistert. Während unser Gesamteindruck eher positiv ist, ist unsere Bewertung daher insgesamt durchwachsen.

Unser Zimmer, welches mit der Bezeichnung "Suite mit Meerblick" gebucht wurde, hat uns nicht überzeugt. Man sieht dem Zimmer an, dass zwar immer wieder mal frisch gestrichen wurde, die Substanz aber nicht mehr die jüngste ist. Unter dem Begriff "Suite" stellt man sich intuitiv etwas besonders Hochwertiges vor, doch bezeichnet der Begriff eigentlich nur ein Zimmer mit abgetrenntem Schlafzimmer. Interessanterweise konnte zunächst jene Schlafzimmertür nicht geschlossen werden, da das Türblatt breiter als der Rahmen war, doch nach einem Hinweis an der Rezeption wurde das, was nicht passte, passend gemacht. Ebenso wurde bei der Schlafgelegenheit (Bett möchte ich es nicht nennen) für das Kind Nummer zwei die fehlende Schraube an der Unterkonstruktion, welche das ganze Gestell wie einen Kuhschwanz wackeln ließ, nach Reklamation sofort eingebaut - näheres dazu siehe "Service". Die eigentlichen (Eltern-)Betten waren für uns und unsere Anforderungen leider katastrophal, weil extrem hart. Die Matratzen sind offenbar sehr robuste Stahlfederkernmatratzen für den gewerblichen Bedarf, auf dem gleichen Fabrikat haben wir auch schon in einem anderen kanarischen Hotel gelitten. Die Kinderschlafgelegenheiten (welche laut Zimmerbeschreibung auf der Hotel-Homepage eigentlich auch für Erwachsene nutzbar sein sollten) bestehen aus dem Sofa und aus einem Beistell"bett" mit starrem Lattenrost und einer recht dünnen Schaumstoffauflage. Unseren Kindern hat's nichts ausgemacht. Meerblick war vorhanden (wie übrigens bei den meisten Hotelzimmern in Jandía), doch der Balkon war recht klein und weit zurückgesetzt, daher finster, beengend und eher ungemütlich. Das war allerdings eine für unser Zimmer spezifische Situation, bei fast allen anderen Zimmern waren die Balkone größer und offener. Wenn man nachts das Fenster offen ließ, hörte man recht laut irgendein Gebläse (Klimaanlage?), was aber bei ausreichend Müdigkeit kein Problem mehr darstellte.

Soweit wir wissen wird das Hotel nur mit All Inclusive angeboten. Leider ist das Tragen eines Armbandes, das den Gast auf der ganzen Insel als AI-Konsument ausweist, obligatorisch. (Wir hatten eigentlich bewusst nach einem "armbandfreien" Hotel gesucht, leider erfolglos.) Die Farbe des Armbandes legt zugleich die "Abendessensschicht" fest: blau für 18:30 bis 20:00, lila für 20:00 bis 21:30 Uhr. Wir wurden darauf hingewiesen, dass es eigentlich nicht vorgesehen ist, die Einteilung flexibel zu handhaben, und wurden mehr oder weniger dazu überredet, mit unseren Kindern die frühe Schicht zu wählen, was sich später als Fehler erwies. Diese Regelung hat uns offen gestanden gestört. Zur Verpflegung: man darf bei AI keine Gourmet-Erfahrungen erwarten, allerdings war das Niveau eigentlich vom Frühstück bis zum Abendessen absolut erfreulich. Die Auwahl war immer groß, es gab stets ein reiches Angebot an Live-Cooking-Gerichten, es wurden täglich kanarische Gerichte gereicht (und die Papas arrugadas mit Mojo rojo oder verde, ohne die wir auf den Kanaren in Hungerstreik treten, standen stets zur Verfügung), und auch die Desserts wussten zu überzeugen. Der Hauptspeisesaal (Restaurant „Betancuria“) war zu Stoßzeiten proppenvoll, und es ging leider entsprechend laut und hektisch zu. Daher sagten uns die „Randzeiten“ gegen Ende der Schicht besser zu. Erfreulich auch, dass im AI-Paket nicht nur Softdrinks, einfaches Bier und noch einfacherer Wein enthalten waren, sondern auch an der Bar freie Auswahl an hochwertigen Internationalen Getränken bestand (zusammen mit Nüssen und/oder Chips, was für die Kinder am wichtigsten war). Lediglich spezielle Weine kosteten Extra.

Über den Service gibt's nichts Schlechtes zu sagen, auch wenn man danach sucht. Ausnahmslos alle Mitarbeiter waren jederzeit freundlich und wirkten frisch und gut gelaunt, und die meisten verfügten über bemerkenswerte Sprachkenntnisse, besonders an der Rezeption, wo fast durchgängig perfektes Hochdeutsch gesprochen wurde (fast schon schade, dass man nicht mal seine paar Bröckchen Urlaubsspanisch loswerden konnte). Alle Anliegen wurden schnell und pragmatisch umgesetzt. Der Service ist unserer Meinung nach einer der ganz großen Pluspunkte des Hotels.

Das Hotel ist etwa 2 km östlich vom eigentlichen touristischen Zentrum von Morro Jable entfernt. Durch die Entfernung scheidet ein abendlicher Bummel an Bars, Cafés oder Eisdielen entlang leider aus, man bleibt effektiv in der Hotelanlage. Für Gäste, die das All-Inclusive-Konzept verinnerlich haben, dürfte das in Ordnung sein, aber wir fanden es auf die Dauer etwas langweilig. Toll ist natürlich der Strand Playa del Matorral. Hervorragend um zu schwimmen, zu plantschen oder zum UV-Strahlen absorbieren. Er ist vom Hotel aus in wenigen Gehminuten, allerdings unter Überwindung einiger Höhenmeter, erreichbar. Die nächste - und in direkter Umgebung unseres Wissens einzige - Einkaufsmöglichkeit (vom Hotelshop abgesehen) befindet sich in ca. 15 min Gehentfernung im Ventura-Einkaufszentrum. Wie bereits erwähnt, in dieser Hinsicht etwas suboptimale Lage. Die Transferzeit ist recht lang, je nach Zahl der zusätzlich angefahrenen Hotels sind es mindestens ein bis zwei Stunden, was uns aber nicht weiter gestört hat, denn für die Lage des Flughafens kann das Hotel ja nichts.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wir sind keine Animationsfreunde, und auch unsere Kinder lehnen die Kinderbetreuung kategorisch ab. Von dem, was wir mitgekriegt haben, ist das Angebot breit und vielseitig. Das Animationsteam lädt unermüdlich zu Aktivitäten ein, manchmal vielleicht ein kleines Bisschen aufdringlich, aber immer ausgesprochen nett und gut gelaunt, daher kein Problem. Erst vor ganz kurzer Zeit wurden die neuen Kinderbecken mit zahlreichen Wasserrutschen eröffnet. Unsere Tochter (6) war davon fast nicht loszureißen. Auch die übrige Poollandschaft ist attraktiv und sinnvoll angelegt, so dass der Strand oftmals ohne uns auskommen musste. Für alle anderen Einrichtungen (Spa-Bereich, Fitness...) haben wir uns nicht interessiert.