Iberostar Waves Mehari Djerba

Wir stehen etwas ambivalent zu diesem Hotel, neigen aber insgesamt eher zu einer positiven Bewertung. Unser Ziel war ein Badeurlaub. Dieses Ziel wurde umfänglich erreicht.

Die Zimmer dieses 4-Sterne-Hotels sind nicht mit denen eines 5-Sterne-Hotels vergleichbar. Sie sind recht klein, die Minibar bleibt ungefüllt (außer gegen Zuzahlung), Möglichkeiten zur Kaffee- oder Teezubereitung gibt es nicht. Dafür herrscht recht ordentliche Sauberkeit. Die Möbel sind einigermaßen neu, aber nicht immer sinnvoll und funktionsfähig zusammengebaut. Dusche und Toilette befinden sich in einem Raum - beides erfüllt seinen Zweck. Einen Schminkspiegel gibt es nicht. Das Toilettenwasser stinkt erbärmlich, ist jedoch typisch für alle Hotels auf Djerba. Das Leitungswasser sollte man auf keinen Fall trinken. Für den Safe mussten wir eine zusätzliche tägliche Pauschale von etwa 1,30 EUR zahlen. Das wäre nicht so schlimm, wenn der Safe etwas taugen würde. Man erhält einen Schlüssel. Aber wohin mit dem Schlüssel, wenn man das Zimmer verlässt? Der Safe ist auch nur in einen Schrank gestellt, also im Fall des Falls sehr leicht zu entwenden, da er nicht festgeschraubt ist.

Zunächst schmeckte uns das Essen ganz gut, auch wenn es im Vergleich zu anderen Hotels recht wenig Auswahl gibt. Die Speisenvariationen halten sich in Grenzen. Es gibt hauptsächlich Hühnchen, Rind und Pute. Das Frühstück fällt recht bescheiden aus. Das Mittagessen lässt sich auch in der Strandbar einnehmen, auch wenn dort noch eine geringere Auswahl besteht. Auch die speziellen Kindergerichte halten sich eher gering, zumal zur Not, wenn anscheinend die Lebensmittel knapp werden, typische Kindermahlzeiten, wie beispielsweise ungenießbare Fischstäbchen, den Erwachsenen dargeboten werden. Wir testeten ein "Spezialitäten-Restaurant" am Strand. Das war eine der kulinarisch widerlichsten Erfahrungen in unseren bisherigen Urlaubsreisen. Davon raten wir unbedingt ab! Nach einigen Tagen wird das Essen monoton. Das ist schade. Hier könnte und sollte das Hotel nachsteuern. Ein absolutes no go erlebten wir am letzten Urlaubstag. Wir aßen mal wieder in der Strandbar. Dabei beobachteten wir einen Bediensteten, wie dieser barhändig in die Pommes greift und sich eine Handvoll auf seinen Teller legt. Das hatte schon einen Ekelfaktor und darf in einem 4-Sterne-Hotel nicht passieren. Wie die Köche in der Küche mit dem Essen umgehen, wissen wir freilich nicht, aber hoffentlich nicht so.

Selten haben wir so freundliches, hilfsbereites und zuvorkommendes Personal erlebt - auch ohne Trinkgeld. Die Bediensteten strahlen eine tolle Atmosphäre aus. Das war das absolute Highlight unseres Urlaubs und dies ist auch der wesentliche Grund für unsere Weiterempfehlung. Er herrscht ein Wohlfühl-Gefühl. Die Bediensteten wurden ganz offensichtlich geschult, denn ihre vorhandenen Deutschkenntnisse und ihre Verhaltensmuster ähneln sich sehr stark. Hier also ein großes Lob an das Hotel und an Iberostar. Andere Hotels bekommen das leider nicht in Griff.

Das Hotel liegt im Nirgendwo. Einkaufsmöglichkeiten sind nur sehr begrenzt möglich, so dass man, wenn man nicht gerade in die nächstgelegenen Orte fahren möchte, auf die Souvenirshops im Hotel angewiesen ist. Hier haben wir jedoch zum Teil sehr schlechte Erfahrungen gesammelt und fühlten uns vor allem durch Souvenirgeschäft, in welchem man auch die Strandtücher wechseln lassen muss, übervorteilt - die Preise sind vollkommen überzogen und die Freundlichkeit des Personals in diesem Geschäft lässt zu wünschen übrig, zudem wird man angelogen; es herrscht also reine Abzocke. Dieses Geschäft mit seiner unseriösen Preispolitik, an dem man aber nicht vorbeikommt, wenn man Strandtücher nutzen möchte, wirft einen sehr großen Schatten auf das Hotel. Alleine dieser Laden hat den Ruf des Hotels für uns ins Wanken gebracht. In anderen Hotels geht man anständiger mit seinen Kunden um.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Animationsteam war bemüht, konzentrierte sich jedoch hauptsächlich, aber nicht nur, auf die Kinder. Abends gab es eine halbstündige Show. Ansonsten dröhnte meist ohrenbetäubend laute Musik - teilweise bis kurz vor Mitternacht. Na ja, wem es gefällt. Die Fitnessanlagen haben wir nicht getestet. Es gibt aber anscheinend einen Fitnessraum, eine Mini-Golf-Anlage, ein Hallenbad, Tennisplätze, wohl auch einen Fußballplatz. Der Pool sieht nett aus, aber man kann ihn nicht nutzen, da bereits sehr früh am Morgen nahezu alle Liegen belegt werden. Ein Pärchen hat zum Beispiel morgens zwei Liegen mit einem (!) quergelegten Handtuch belegt und tauchte erst nach über sieben Stunden auf, um am Nachmittag das Handtuch zu holen, da sie sich am Strand vergnügten. Das Hotel bekommt dieses Liegen-Reservierungsproblem nicht in den Griff und möchte es anscheinend auch nicht, denn es bietet für genervte Gäste einen zusätzlichen Außenpool, der aber nur für weitere 10 EUR pro Person und Tag nutzbar ist. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich das Hotel des Liegen-Problems nicht annimmt. Der Strand ist dafür recht schön, wenn auch für Schwimmer nur begrenzt geeignet, denn das Wasser ist sehr flach; man kann fast an jedem Tag im Wasser bis zu den Begrenzungsbojen gehen. Das Wasser ist in den ersten Strandmetern durch Unrat und Wasserpflanzen etwas verunreinigt und unschön, aber danach ist es sehr klar und vor allem sehr warm. Die Strandliegen sind zum Großteil veraltet, marode, ungepflegt und sehr unhygienisch. Das Strandtuch, welches man für eine Kaution von 20 tunesischen Dinars erhält, ist jedoch so klein, dass man nur etwa die Hälfte der Strandliege abdecken kann. Auch das machen andere Hotels wesentlich besser. Hier zeigen sich besonders gravierend die Nachteile des 4-Sterne-Hotels. Am Strand treiben sich etliche Hunde herum, die aber sehr lieb und zutraulich sind, zumal sie meist eh schlafen.