Wir waren Stammgäste.. Wir haben sonst die 3621 (Haus 3 Strandidyll). Dieses Mal lief alles schief. Fangen wir von vorne an: Die Abholung am Bahnhof erfolgte durch einen Hausmonteur der nicht als Hotelangestellter zu erkennen war. Nach der Keycard Übergabe rannten wir promt ins falsche Haus da man uns jetzt in Haus 2 (Ostseeperle) ins Zimmer 2625 verfrachtet hatte. Statt auf die Ostsee zu schauen (wie es gewünscht war), hatten wir einen direkten Blick auf das Haupthaus. Die Ostsee war dank des dichten Bewuchses kaum zu erkennen. Auch tut das Haus aktiv etwas für die Schwangerschaftsverhütung denn wir hatten getrennte Betten! Das ganze Haus war siffig. Unser liebster Sport beim Fahrstuhlfahren: Fingerabdrücke zählen. Im Hauptflur hat es so oft rein geregnet das der Teppich ein wunderbares Fleckenmuster erhalten hat. Fenster wurden im Flur nur bei der Erbauung geputzt, danach leider nie wieder. Entsprechend Grünspan ist vorhanden. Im Schlafzimmer fühlte man sich eher im Knast. Kleiderschränke gab es nur im Wohnzimmer. Die Küche war, bis auf Reste in den Kaffeetassen vom Vorgänger, dem verklebten Frühstückstisch, der staubigen und siffigen Lampe, den triefenden Schränken und den starken Abnutzungsspuren an der Arbeitsplatte einigermaßen ok. Großes Plus - die Kaffeemaschine war sauber und die Fairy-Geschirrspülflasche hatte ihr feste Kalkrandmarkierung. So weit, so schlecht......möge der Horror jetzt richtig anfangen! Das Badezimmer. Wer jetzt keine starken Nerven hat sollte bitte nicht weiterlesen! Ich arbeite mich jetzt vor links nach rechts durch diesen Raum (für die bildliche Vorstellung) Ab durch die Tür - beim Türblatt muss jemand ordentlich Hunger gehabt haben. Insbesondere die Kanten und der Blattfuß waren stark ramponiert. An der linken Zarge ist das Silikon gerissen und es ist ein schönes Loch zu sehen in das ungehindert Wasser eindringen kann. Schimmel ist hier also garantiert. Weiter geht es zum Duschbad. Neben Haaren vom Vorgänger waren hübsche Kalkablagerungen am Duschkopf sowie an der Duschwand. Ein Flair von Tropfsteinhöhle. Unterstrichen wurde dieses durch die gelb-braunen Ränder von der Duschwandhalterung. Die Duschwand ist lediglich Show da es nicht vermieden wird, das Wasser auf die Fliesen tropft. Unser Blick richtet sich nach oben. Dort wurde vor 10 Jahren eine neue Lüftung montiert....und seitdem nicht wieder gereinigt. Dementsprechend ist diese voll mit Dreck und Flusen. Zentral schauen wir jetzt auf das Waschbecken. Links hängt ein Fön - Super...aber wer ihn anfassen sollte hat sofort bappige Finger. Er war anscheinend voller Haarspray. Auch die Ansaugung sowie die Kunstoffverschlussstellen am Fön leuchteten, neben einem dezenten "Grundweiß", eher in einen "Verdauungsendprodukt" Braun. Genug vom Fön - es folgt...Der Wasserhahn! Die gute Nachricht zuerst: Es kommt wirklich Wasser aus dem Ding! Kaltes und sogar Warmes! Jedoch ist das Teil inzwischen sehr verrostet und überall blüht der Chrom hoch. Besonders am unteren Rand. da war nur noch Rost. Unter dem Waschbecken hat sich, wie bereits an der Duschwand, eine super Tropfsteinhöhle gebildet. Stalagmiten in Form von Kalkablagerungen am Fußboden und natürlich Stalaktiten unter dem Waschbecken. War noch was? Ach jaaaaa....so langsam könnten wir uns eine Perücke bauen, denn auch hier waren natürlich Haare von den Vorgängern zu finden. Die Toilette war recht sauber......ähm....naja, hätte man den Klodeckel richtig montiert. Auf der rechten Seite war die Kunststoffdichtung nicht richtig eingesetzt und schaute heraus. damit hatten die Stehendpinkler leichtes Spiel dieser einen gelblichen Ton zu verpassen. Top war, die Toilette war selbstreinigend da sie dauerhaft lief und somit immer für eine gute Spülung gesorgt war. Unser Blick richtet sich jetzt nach oben wo uns eine der defekten Lampen anlacht. Der Eyecatcher war die nagelneue, blaue Heizung - die zwar optisch nicht in den Raum passte, aber bestimmt bald auch so aussehen wird wie der Rest des Bades. Wir verlassen nun das Bad um ins Wohnzimmer zu gehen. Die Tür hierzu hat wohl jemand versucht mit der Brechstange auf zu bekommen - nur das diese an der falschen Seite angesetzt wurde. Als Erstes erwartet uns sehnsüchtig der Kleiderschrank den wir im Schlafzimmer ja schon vermisst hatten. Ein Kunstwerk eines begnadeten Schreiners - ich kann mir sonst nicht vorstellen warum die Auszugskörbe durch die Türblätter blockiert werden. Von daher sind es dann nur Ablagekörbe. Auch ein anfeuern mit "ausziehen, ausziehen, ausziehen" brachte nichts - die Dinger blieben drin. Der Siff den wir aus der Küche schon kannten wurde dort erneut wieder gespiegelt. Ein Blick auf den Teppich machte die Sache auch nicht besser. Abnutzungen und Flecken soweit das Auge reicht. Jetzt wollte ich es natürlich wissen und machte den "Handschuhtest". Man streiche über einen Tür oder Bilderrahmen und......Bingo, der Finger war voll mit Dreck. Auch in den Deckenlampen waren schwarze Ablagerungen. Inzwischen hatte meine Frau schon die Nase voll und rief bei der Rezeption an. Leider war angeblich kein anderes Zimmer frei. Ok, dann alle man auf die Schlafcouch. Die hätten wir lieber zugeklappt gelassen. Gelbe UND schwarze Flecken kamen zum Vorschein. Es war der Ekel pur! Während meine Frau versuchte das Beste daraus zu machen brauchte ich erst einmal eine Zigarette. Da es ein Nichtraucherzimmer ist (finde ich sogar sehr gut und setzte es in dem Chaos als Pluspunkt an), bin ich auf die Terrasse. Leider wurde an die Raucher nicht gedacht und es stand kein Aschenbecher bereit. Was nun? Klar, ab über die Brüstung mit dem Stummel! In der Bude möchte man das stinkende Zeug ja nicht haben. Das dachte nicht nur ich mir so, sondern andere Gäste auch. Somit gab es ein kleines Feuerwerk (ausgelöst durch fliegende Zigarettenstummel), im Ferienpark. Der Ferienpark ist sehr Umweltbewusst und sorgt an allen Stellen für einen höheren Sauerstoffgehalt. Dieses beweist der Grünspan und beginnender Algenwuchs auf der Terrasse. Die Plastikmöbel vervollständigen das Bild. Schön saufen konnten wir es auch nicht da aufgrund des Oktoberfestes die Cocktailbar geschlossen war. Wir mussten hierfür in die Binz Therme ausweichen (wo wir am Ende jeden Abend eingekehrt sind). Gerne hätte ich Bilder hoch geladen, aber leider ist dieses hier nicht möglich. Ich weiß, einigen wird das Lesen inzwischen keinen Spaß mehr machen, daher werde ich ab jetzt wirklich Positives schreiben. Wir hatten das Glück auf Herrn Krüger, den Leiter des Hotels zu treffen. Wir haben ihm mitgeteilt, wie unglücklich wir sind und ihm Fotos gezeigt. Er war sichtlich geschockt und überrascht und, obwohl er keine Zeit hatte, wollte er sich umgehend darum zu kümmern. Respekt, ein Mann, ein Wort. Eine halbe Stunde später rief er an und bot einen sofortigen Zimmertausch an (Moment, die Rezeption sagte doch das es kein anderes Zimmer gibt....). Diesen lehnten wir dankend ab da wir nur noch eine Nacht da waren und ein Umzug zu aufwendig gewesen wäre. Als Entschuldigung haben wir daher eine Einladung ins Hausrestaurant "Seestern" bekommen. Man wurde dort über unsere Situation informiert und wir wurden erstklassig versorgt. Sollte jemand aus dem Seestern diese Bewertung lesen - Danke für diesen wunderschönen Abend und den tollen Service. Er hat viel gerettet! Abschließendes Resümee: Das Haus hat uns als Gäste leider verloren. Wir hoffen jedoch durch unsere Beschwerde und das Aufdecken der Mängel das Haus anzuspornen besser auf alles zu achten um zufriedene Gäste zu haben. Nochmal möchte ich auch hier Herrn Krüger sowie der Crew des Seestern für ihren Einsatz danken. Zum Abschluss die Eckdaten: Gebucht: Junior Suite Preis: 175€/Nacht Übernachtungen: 2 Im Preis enthalten: Erlebnisbad und WLAN Zusatzleistungen /HP /VP: Keine
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1-3 Tage im Oktober 2016 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Cindy & Michael |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 3 |