- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Beim IFA Ferienpark handelt es sich um eine ziemlich große Anlage mit mehreren hundert Zimmern, Suiten und unterschiedlich großen Appartments in bis zu sechsstöckigen Gebäuden, über drei Gebäudekomplexe verteilt. Man merkt, dass die Anlage nach und nach erweitert, umgebaut und modernisiert wurde und dadurch etwas zusammengebastelt und gestückelt wirkt. Wir waren im Haupthaus untergekommen und hatten dadurch kurze und gebäudeinterne, auch bei Regen trockene Wege zu allen wesentlichen Punkten, innen liegenden Spiel- und Unterhaltungsbereichen sowie gastronomischen Einrichtungen. Der Teil der Zimmer, die nach hinten raus liegen, haben weniger schöne Ausblicke, z. B. zu Wohnblocks oder Einkaufszentren hin (deshalb Zimmer zur Strandpromenade hin buchen). Zustand und Sauberkeit sind überall gut, die Gästestruktur besteht aus allen Altersgruppen, Paaren, Familien, Gruppen, im wesentlichen nord-/ostdeutscher, skandinavischer und osteuropäischer Herkunft. Es sind mehrere Parkhäuser bzw. -decks vorhanden und man findet auch immer einen Parkplatz, notfalls nach einige Minuten suchen, aber natürlich kostet das extra. Rügen ist sicher schön und eine Reise wert, aber man/frau sollte nicht in den Sommerferien dorthin fahren, weil überlaufen, staugeplagt und ziemlich teuer. Einige Beispiele: 1. Das "Haus-über-Kopf" (ein Haus, das samt Inventar auf dem Kopf steht) in Putbus hat man in maximal 15 Minuten erlebt und es kostete uns für zwei Erwachsene und ein Kind rund 15 Euro. 2. Die sicherlich interessante Besichtigung durch das ehemalige englische Kriegs-U-Boot H.M.S. Otus im Hafen von Sassnitz hat ebenfalls maximal 15 Minuten gedauert und kostete uns per Familienkarte 18 Euro. 3. Die Fahrt mit der historischen Schmalspurbahn Rasender Roland ist sicherlich ganz nett, aber schlug für die relativ kurze Strecke Binz-Putbus-Binz mal eben für uns drei mit 15,20 Euro zu Buche. An einem Wochentag versuchten wir Stralsund zu besichtigen und gaben nach weit über einer Stunde intensiver Parkplatzsuche in der völlig überfüllten Stadt auf und fuhren stattdessen zum Kap Arkona. Das Auto irgendwo abzustellen, ohne mehr oder weniger kräftig mit Parkplatzgebühren zur Kasse gebeten zu werden, war fast unmöglich. Ein Tipp: "Oma´s Küche" - ein Café-Restaurant, ich würde es eher große historische Gaststube mit Museumscharakter nennen. Liegt unspektakulär an der Hauptdurchgangsstraße und somit natürlich bei weitem nicht so schön wie die Lokale an der Strandpromenade und Hauptstraße, aber aussen und besonders innen einfach klasse und witzig. Das Lokal ist wegen seiner Ausstattung, seiner trocken-humorvollen Bedienungen und seiner Speisen mindestens einen Besuch pro Woche wert, erst recht wenn man/frau sich bei Tischreservierung vom hauseigenen London-Taxi abholen und vorfahren lässt ;-) Noch ein kleiner Tipp: der seit (glaube ich) ca. 20 Jahren im Hotel bestehende Friseurladen ist gut und günstig.
Die Zimmer sind ausreichend groß und gut eingerichtet, auch für längere Aufenthalte bzw. für schlechte Wetterbedingungen. Allerdings gibt es weder einen Kühlschrank (bzw. Minibar), noch eine Kaffeemaschine. Die Bäder sind etwas klein geraten. Man merkt halt doch, dass das Hotel in seinem Ursprung nicht für den heutigen Standard ausgelegt war und durch Umbauten und Modernisierungen angepasst wurde. Die Balkone sind ebenfalls etwas klein ausgefallen und mit biligen Plastikmöbeln ausgestattet.
Es gibt zwei Restaurants, von denen eines auch als Frühstückslokal dient, zwei Buffetrestaurants, von denen ebenfalls eines als großer Frühstücksbereich dient, eine urige Kneipe und eine kleine Cocktailbar. Wir haben alles ausprobiert und am wohlsten haben wir uns im im "Wellenbrecher", der urigen Kneipe an der Strandpromenade gefühlt. Zwar verfügt diese Bistro-Bar, als solche würde ich sie eher bezeichnen, nur über eine kleine Speisekarte mit wenigen rustikalen Gerichten und ist relativ klein, aber irgendwie haben wir immer ein Gericht und drinnen oder draussen einen Platz gefunden. Am wenigsten ansprechend ist das "Marche", wie der Name schon sagt auf dem - leider sehr künstlich wirkenden - Marktplatz im Gebäude. Bezüglich der angebotenen Speisen befindet sich das "Marche" eher dem Niveau von Imbissketten in Fußgängerzonen. Beim Frühstück sitzt man schöner im "Seestern" einem der beiden Restaurants, erst recht wenn das Wetter ein Frühstück auf der Terrasse zulässt, die unmittelbar an der Strandpromenade liegt. Das Frühstück im Buffetrestaurant ist zwar umfangreicher bzgl. des Angebots, aber dort geht es aufgrund Raumgröße, Anzahl der Gäste und Kleinkinderspielbereich dann doch etwas laut und hektisch zu. In allen gastronomischen Bereichen war es sauber und das Mobiliar in gutem Zustand. Atmosphärisch sind natürlich die kleineren Bereiche wie "Seestern" und "Wellenbrecher" gemütlicher und weniger unpersönlich. Und zu etwas späterer Stunde, wenn Kinder und Jugendliche allmählich das Feld räumen, ist ein Abräumer in der Cocktailbar auch ganz nett. Alles in allem sind die angebotenen Speisen und Getränke gut, überwiegend landestypisch bzw. deutsch geprägt und vom Preis-Leistungsverhältnis her o.k. Wer mittags auf Ausflügen unterwegs ist und abends gerne ein paar hundert Meter läuft, kann auf Halb- oder Vollpension verzichten und nach Bedarf gelegentlich in einem der Hotelrestaurants essen.
Das Personal war überwiegend freundlich bis auf zwei ältere Damen im Restaurantbereich, die wahrscheinlich schon zu DDR-Zeiten dort tätig waren, als das IFA noch Ferienheim des FDGB war und die Gäste froh sein konnten, überhaupt dort Urlaub machen zu dürfen. Aber wie gesagt, das sind Ausnahmen. Besonders in der "Wellenbrecher"-Bar an der Strandpromenade und an der Rezeption und im Freizeitbereich war das Personal sehr freundlich, auch zu den Kids.
Der stets saubere und kilometerlange feinsandige Strand ist nur wenige Meter vom IFA entfernt und über die Strandpromenade zu erreichen. Hinter dem Hotel befinden sich nur wenige hundert Meter entfernt zwei größere Supermärkte und allerlei Serviceläden (Friseure, Fotoshops, Reinigungen etc.). Bis zum etwas belebteren Abschnitt der Binzer Strandpromenade und Hauptstraße sind es zwischen wenigen hundert Meter und bis zu zwei Kilometern, aber der Bummel ist kurzweilig und angenehm, da nur Fußgänger und streckenweise Radfahrer darauf unterwegs sind. Von Binz aus kommt man in wenigen Gehminuten zur Seebrücke , von wo aus man Schiffsausflüge machen kann, zum III.-Reich-Komplex "Prora", in dem es zwei interessante Museen/Ausstellungen mit Cafes gibt, und zum Bahnhof des Rasenden Roland am Ortsrand von Binz. Ausserdem ist es von Binz zu den anderen Seebädern, nach Bergen, Putbus, Sassnitz und zu den Kreidefelsen und Kap Arkona nicht weit, wenn da nicht die verdammten Verkehrsstaus inner- und ausserorts wären, die fast jede 15 km-Fahrt zu einer längeren Reise machen. Insofern ... Fahrrad mitbringen oder frühzeitig mieten und diesen Teil Rügens erradeln ... kann ich nur empfehlen. Spart Zeit, Nerven und ´ne Menge Parkplatzgebühren.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Die Anlage verfügt über die große Erlebnisbadelandschaft Vitamar, die bei unserem 13-jähigen sehr gut ankam und zu stundenlangen Aufenthalten führte, sowie über einen großen Bereich mit allen möglichen Automatenspielen wie Racing, Flipper etc. also die klassischen "Eurogräber", in denen die Kids unter Umständen viel Geld zusätzlich lassen und unnötigerweise stundenlang bei künstlichem Licht vor Bildschirmen sitzen, was wir nicht so gut fanden und weitgehend bei unserem Kurzen unterbanden. Darüber hinaus gibt es Billard (gegen Gebühr), einen kleinen Rundkurs für Elektroautos für die Kleinen (gegen Gebühr) und gelegentliche Kinderanimation. Draussen verfügt das IFA über eine Minigolfanlage. Zwar war in den Infos von 18 Bahnen die Rede, aber ich kam trotz mehrmaligen Ablaufen und Zählen nur auf 12, was aber nicht wirklich dramatisch ist. Zudem gibt es einen kleinen Spielplatz für die ganz jungen Kids. Der Fahrradverleih verfügt zwar über viele Fahrräder, aber leider sind keine modernen wie Mountain-, Cross- oder Trecking-Bikes dabei, sondern nur sehr altbackene und konventionelle Räder, was bei unserem Kurzen (und ehrlicherweise auch bei mir ;-) zu Protest und Ablehnung geführt hat. Ausserdem gibt es im Gelände eine Segway-Station, wo man nach einem kurzen Einführungskurs ausschließlich geführte ca. einstündige Touren unternehmen kann, die allerdings mit 35 Euro pro Person zu Buche schlagen. Insgesamt gibt es im Hotel ausser der stundenweisen Nutzung des Erlebnisbades alle anderen Spiele und Unterhaltungsmöglichkeiten inklsuive der Strandkörbe nur gegen Extragebühren, so dass zum Preis für die Zimmer schnell noch hundert oder mehr Euro im Laufe einer Woche dazukommen können.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2011 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Holger |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 97 |