- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Wir haben das Inselhotel Poel für einen Kurzurlaub (3 Nächte) im November ausgewählt, als 2 Erw. und ein Kind (4 Jahre). Vorab: Wir würden das Hotel für einen Kurzurlaub jederzeit wieder wählen. Für einen längeren Aufenthalt jedoch nicht, dafür gibt es ein paar Defizite die verbessert werden müssten. Das Hotel ist eines der wenigen, dass man auf Poel findet, da die Insel eher von FeWos und Pensionen geprägt ist. Es hat eine schöne Lage im kleinen Ort Gollwitz und liegt nur etwa 300m Luftlinie vom Strand entfernt. Der erste Eindruck des Hotels ist beim Ankommen sehr gut. Es handelt sich um ein kleines Haus, welches super gepflegt und ländlich modern daherkommt. Es gibt einen kleinen Pool, eine Sauna, ein Kinderspielzimmer und für schönes Wetter einen Außenbereich mit Spielplatz. Der Essbereich für Frühstück und Abendessen ist auch ländlich-modern, im baltischen Stil, gestaltet und wirkt einladend. Im Foyer gibt es einige Lounge-Sessel. Die Zimmer sind sehr modern und einladend gestaltet und auch ansprechend groß. Das Essen war lecker, ist jedoch im Angebot und der Anrichteweise sowie der Auswahl ausbaufähig.
Wir hatten ein DZ mit ausgeklappten Sofa für unsere kleine Tochter. Das Zimmer war hell, modern und einladend gestaltet. - Natürlich auch top-sauber. Von unserem Zimmer im Erdgeschoss konnten wir direkt auf kleine Terrasse treten mit Wiese, was im Sommer sicherlich zum verweilen auf den Sitzmöbeln einlädt. Einzig die Kissen der Betten sind sehr einfache Hotelkissen die in sich zusammenfallen, da kann man nachbessern. Auch eine kleine Leiter / Tritt wäre schön für das Badezimmer, da unsere kleine von selbst nicht an das wirklich hohe Waschbecken kam. Das sind aber Details die nur wenig stören. Einen Punkt Abzug gibt es aber wegen fehlendem Licht. Es gibt keine Deckenlampe und gerade die Kofferablage ist am Abend stockfinster, sodass man das Badlicht dorthin scheinen lassen muss um etwas zu sehen. Spots in dem Schrank würden da helfen.
Gastronomisch haben wir 3 x das Frühstück und 2 x das Abendessen genutzt. Das Frühstück ist reichhaltig, frisch und lecker. Es gibt diverse Sorten Wurst, Käse, Quark, Gemüse, Joghurts etc. pp. sowie Rührei, kleine Buletten und englische rote Bohnen. Außerdem gab es Heringssalat, Rollmops, Fleischsalat & Co. An einem Waffeleisen kann man sich jederzeit frische Waffeln zubereiten. Also kurzum: alles da. Was wirklich wirklich nicht gut war, war der Kaffee. Dieser kommt aus Maschinen, die keine Vollautomaten sind und Milchpulver benutzen. Der Kaffee selber hat geschmeckt wie löslicher Kaffee und war egal in welcher Variation nicht genießbar. Filterkaffee als Alternative wie in anderen Hotels gab es leider nicht. Das Abendessen bestand aus einem Buffet aus drei Hauptspeisen wie z.B. Hähnchenkeulen, Pangasius im Spinatbett, Krustenbraten, Kohlrabischnitzel (veggie), geschmorte Ente u.a. mit Beilagen wie Klösen, Reis, Mischgemüse uvm. - Diese Hauptspeisen waren allesamt sehr lecker. Besonders die geschmorte Ente ist ein Gedicht. Bei den kalten Vorspeisen waren wir etwas enttäuscht. In Alu-Behältern findet man Salat, Mais und Bohnen während auf einem Brett ein Haufen (ja ein Haufen) Bismarckhering neben einem Haufen Brathering liegt. Wir haben festgestellt, dass das keine Besonderheit ist, sondern jeden Abend so. Da wünschen wir uns von einem Hotel direkt an der Ostsee mehr Variation. Aal, Heilbutt, Matjes, Sprotten usw. angerichtet auf einem Brett. Ebenso vom Käse waren wir enttäuscht. Zwei Sorten Käse nebeneinander auf einem Brett. Obst wie Weintrauben dazu? Ein Chutney? Eine Dritte Käsesorte? Leider haben wir das vergebens gesucht. Das würde uns von einem längeren Aufenthalt abschrecken, weil uns das Buffett dann zu eintönig wäre. Was wir leider nicht vorab wussten, war, dass es am Abend keine Bedienung gibt sondern man sich Getränke wie Bier, Wein und A-frei selbst zapft. - Das ist nicht weiter schlimm weil die Wege kurz und die Getränke auch im Preis inkludiert sind, aber vorher gewusst hätten wir's gern. Gut gefallen hat uns, dass wir jeden Abend spontan entscheiden konnten, am Abendessen teilzunehmen. Dafür werden Kosten i.H.v. 25EUR p.P. bzw. bei Kindern bis 11 Jahren, 1EUR pro Lebensjahr erhoben, was vollkommen okay ist. So konnten wir einen Abend im Lokal "Fünf Eulen" gegenüber (Tipp!!) essen und zweimal am Buffett teilnehmen.
Der Service ist leider wie in vielen Hotels sehr personenabhängig. Empfangen wurden von einer wirklichen netten Angestellten, die auch jeden Morgen da war und Gastfreundlichkeit ausstrahlte sowie für einen "Klönschnack" zu haben war. Am Abend waren die Angestellten eher "reserviert" und kamen mehr wie Aufsichtspersonen daher. Da wurde man (wir und andere Gäste) schonmal zackig von der Seite angefahren "Hallo, Ihre Zimmernummer bitte, hallo!" oder bekam gesagt man möge das benutzt Geschirr doch vorn an den Tisch stellen, dass es besser abgeräumt werden könne. Was uns die Urlaubsstimmung getrübt hat waren die vielen Anweisungen und Drohungen im Speisebereich. Z.B. dass das mitnehmen von Speisen und Getränken ins Zimmer untersagt ist. - Wobei "untersagt" unterstrichen war. Auf einem anderen Schild stand, dass man ein weiteres Frühstück berechnet bekäme, wenn man "unerlaubt" Speisen vom Frühstück mitnimmt. Gerade mit Kindern, die nicht immer die besten Frühstücker sind, möchte man vielleicht doch mal einen Apfel, ein Crossaint oder ein geschmiertes Brötchen mitnehmen, traut sich dass dann aber nicht. Das kann man a) anders formulieren ("wir bitten Sie dass,...") oder b) einfach ganz lassen. Wenn die Kalkulation so knapp ist, dann sollte man da nochmal rangehen. - Zumal hinzukam, dass die Versorgung auf der Insel gerade recht spärlich ist wenn es um einen Snack tagsüber geht. Was uns gefreut hat ist, dass man es ermöglicht hat, dass ein Familienmitglied, aufgrund dienstlicher Belange, an einem Tag etwas eher als 08.00 Uhr frühstücken konnte.
Zu unserer Reisezeit war die Touristik auf der gesamten Insel auf ein absolutes Minimum heruntergefahren, was wir vorab auch geahnt hatten. Imbisse am Strand, geöffnete Lokale oder Läden suchten wir vergebens. Da wir das aber wussten, können wir dafür keine Punkte abziehen. Für die Einheimischen ist das jetzt die Zeit zum Durchatmen und das sei auch gegönnt. Das Hotel liegt unweit des Strandes, den man in 2 Minuten zu Fuß erreicht. Dort vorgelagert findet man die kleine Insel "Langenwerder" ein Vogelschutzgebiet, welches für Spektakulärer Bilder sorgte, mit großen Schwärmen von Gänsen, Möwen und Komoranen. Der Strand ist klein und naturbelassen. Genau richtig zum durchatmen. Mit dem Auto (und auch sicher mit dem Rad) erreicht man Sehenswürdigkeiten wie "Schwarzer Busch" oder Timmendorf in wenigen Minuten. Auch die große Inselkirche ist einen Abstecher wert. Wismar erreicht man in ca. 20 Minuten und das Ostseebad Boltenhagen in 35 - 40 Minuten Fahrzeit.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Wir haben unsere Freizeit am nahen Strand bzw. denen auf der Insel verbracht. Am Abend haben wir das Schwimmbad und die Sauna genutzt. Das Schwimmbad ist ein ca. 5 x 10 m großes Becken, mit wirklich sehr schön warmem Wasser was uns völlig gereicht hat. Bei mehr Gästen, können wir uns aber vorstellen, dass es schnell eng zugeht. Die Sauna, die wir auf der Website gesehen haben, hatten wir erst nicht gefunden und dann festgestellt, dass es sich um eine Saunakabine handelt die direkt an die Duschen fürs Schwimmbad angrenzt. Die kleine Sauna bietet Platz für ca. 6 Gäste. Leider hat uns hier ein Aufgusseimer gefehlt. - Da braucht es keine aufwendigen Aufgüsse, aber ein Eimer mit Wasser, wäre schon okay. Darüber hinaus, gibt es in der Sauna leider nur eine Sauna-Uhr also mind. 4 oder 5 zu wenig. Und dann ist es unsere Auffassung, dass in eine Sauna Wechselhandtücher und kostfreies Trinkwasser gehören. Das dient der Hygiene und Gesundheit der Gäste und darf einfach nicht fehlen. Ansonsten wirkt die Sauna so, als habe man sie eingebaut um das Thema Sauna im Angebot abhaken zu können. Zu Pool und Sauna gehört noch ein Ruheraum, den wir wenig einladend fanden. Es handelt sich um einen schmalen Raum der vom Gang aus komplett durch große Glasscheiben einsehbar ist und in dem Plastikliegen stehen. Wir verstehen, dass es sich nicht um ein 5* - Haus handelt, aber Gemütlichkeit kann man auch mit kleinem Budget und für kleines Budget schaffen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1-3 Tage im November 2024 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Felix |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 11 |