- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Wenn man von der etwas ärmlich, hektisch und chaotisch wirkenden Hauptstraße Jimbarans in die Hoteleinfahrt einbiegt, erhält man einen ersten Eindruck von dieser unheimlich schönen Hotelanlage: Gepflegte Gartenanlagen, Teiche, Springbrunnen, Fackeln. Das Check-in verlief reibungslos, die Hotellobby mit ihrem etwas muffigen Geruch ist allerdings nicht ganz so einladend. Das Hotel verfügt über 4 Gebäude, die alle maximal 4 Stockwerke hoch sind. Zwischen den Häusern bis hinab zum Meer findet man einen liebevoll angelegten und gepflegten subtropischen Garten mit viel Wasser, Skulpturen und anderen einer Tempelanlage ähnelnden Elementen. Die Liegen sind dezent in die Gartenanlage integriert und ausreichend vorhanden. Es gibt sogar kleine Pavillons, wer es eher schattig mag. Den Pool haben wir nicht genutzt, er war aber ebenfalls sehr schön angelegt. Die Zimmer sind zwar etwas in die Jahre gekommen, die Größe und der Blick in den Garten (z.T. mit seitlichem Meerblick) entschädigen aber für den einen oder anderen Kratzer bzw. Abnutzungserscheinung. Wir waren im Singaraja-Bereich und hatten eine Duplex-Suite im Maisonette-Stil im 4. OG, aber das ist gar nicht wirklich notwendig, da schon die normalen Zimmer mit ca. 50 qm groß genug sind. Allein unser Badezimmer war so groß wie ein 3-Sterne-Zimmer in Spanien! Die Zimmer wurden täglich gereinigt und waren entsprechend sauber. Zu unserer Zeit war das Hotel nur zu etwa 50 % ausgelastet. Die Gästestruktur bestand überwiegend aus deutschen Gäste sowie ein paar Russen, Franzosen und Japanern. Australier waren kaum da, die machen lieber in Kuta Party. Etwas nervig waren die Kongresse, die während unseres Aufenthalts zwei Mal stattfanden (Koreaner und Japaner). Dann ist das Hotel für 2-3 Tage plötzlich gerammelt voll und alle wollen in den wenigen Tagen alles ausprobieren, was zwangsläufig zu einem erhöhten Lärmpegel führte. Aber außerhalb der Kongresse ist die Hotelanlage eine wahre Ruheoase, die einfach nur zum Relaxen einlädt. Wir sind genau zu Beginn der Trockenzeit nach Bali gereist, dadurch war es noch leicht durchwachsen, d.h. wir hatten auch noch ein bisschen Regen. Die Temperaturen waren aber sehr angenehm (tagsüber ca. 28° C und nachts 23 ° C) und es war auch nicht wirklich schwül. Der ständige Wind sorgt auch für eine kleine Abkühlung. Ansonsten sagten uns die Einheimischen, dass die beste Reisezeit zwischen Juni und August sei. Unsere Tipps könnt Ihr ja oben entnehmen: Esst außerhalb des Hotels, es ist wirklich sehr empfehlenswert und halt auch preiswerter. Ansonsten sollte man sich bei den Ausflügen vielleicht doch eher einen einheimischen Fahrer suchen. Jeder Balinese - ob Kellner oder Hotelangestellter - ist nebenberuflich "Reiseleiter". Uns hat ein Angestellter aus dem Hotel angesprochen, ob wir Ausflüge planen. Dann haben wir ihm erzählt, was wir alles sehen wollen und sind ins Geschäft gekommen. Er wollte ca. 33,- € für den ganzen Tag inklusive Auto haben. Die Reiseveranstalter nehmen da natürlich andere Preise, allerdings sind dort auch alle Eintrittsgelder sowie das Mittagessen inkludiert. Wir haben am Ende für eine Tagestour inkl. Essen (wir haben natürlich auch unseren sehr netten Fahrer eingeladen) und Eintritt in die Tempel etc. ca. 70,- € gezahlt und lagen damit immer noch ca. 30,- € unter dem Preis von unserem Reiseveranstalter, zumal es viel intensiver mit eigenem Guide ist und man den Ausflug individuell gestalten kann.
Riiiiiiiiiesengroß, sauber, bequeme Matratzen, tolles Bad mit (veralteter) Badewanne und großer Dusche, zwei Fernsehern (in der Duplex Suite), genug Schränken und einem schönen Balkon. Das Parkett und einige Möbelstücke haben die üblichen Gebrauchserscheinungen, aber das stört nicht wirklich. Dadurch das wir im Singaraja-Bereich gewohnt haben, konnten wir den ganzen Tag kostenlos Saft, Wasser, Tee oder Kaffee trinken. Zusätzlich gab es Obst, Kekse und kleine Snacks (Nüsse, Chips).
Wir hatten mit Frühstück gebucht. Das Frühstücksbuffet war sehr vielseitig. Neben den üblichen Dingen wie Eiern, Speck und Bohnen gab es jeden Tag auch indonesische, japanische und balinesische (warme) Gerichte sowie viel Süßes (frische Waffeln und Pancakes), Obst, Müsli, Brot, Wurst und Käse. Sehr lecker waren auch die frisch gepressten Säfte. Man konnte sich sogar einen eigenen "Fruchtcocktail" frisch mixen lassen. Der Kaffee ist nicht so der Hit, weshalb ich ab dem zweiten Tag dann lieber (mehrere) Espresso getrunken habe. Der Tee ist aber sehr lecker (z.B. Jasmin). Ansonsten gibt es im Hotel drei Restaurants: ein italienisches, ein japanisches und ein indonesisch/internationales. Wie schon mehrfach berichtet, sind die Preise einfach unverschämt. Es ist so schade, da alle Restaurants einen hervorragenden Eindruck machen, jeden Abend aber größtenteils leer bleiben, weil man ein paar Meter weiter am Strand frischen Fisch oder Nudeln für 1/4 des Preises im Hotel genießen kann. Nur ein kleines Beispiel: Wir hatten am Ankunftsabend einen kleinen Salat und Frühlingsrollen im Hotel gegessen. Preis: 17,- €! Das war zwar echt lecker, aber für ein Hauptgericht hätten wir noch ca. 20,- € pro Person investieren müssen plus Getränke... Da landet man schnell bei 100,- € für ein Abendessen, was bei weitem nicht dem balinesischen Preisniveau entspricht, wenn man mal bedenkt, dass ein normaler Hotelangestellter einen Monatslohn von 200,- USD verdient. Auf die Preise kommen dann übrigens noch obligatorisch 11 % Steuer und 10 % Servicegebühr (die lt. Auskunft des Hotels zumindest allen Angestellten anteilig ausgezahlt wird). Die Preise in den Restaurants auf Bali sind übrigens immer exklusive Steuer. Wir haben da nicht mehr ganz durchgeblickt: Bei einem Restaurant waren es 10 % Steuer ohne Service, bei einem anderen 15 %, davon 5 % Service, bei einem Dritten 20 % Steuer ohne Service... Interessantes Steuersystem ;-) Es gab auch eine Beachbar mit regelmäßiger Livemusik. Auch das Champions-League-Finale wurde nachts (2:30 Uhr) auf Großbildleinwand gezeigt. Allerdings ist auch hier der Preiswucher zu spüren: Ein kleines Bier kostet ca. 5,80 €, ein Cocktail stattliche 12 ,- €.
5-Sterne-Service: Sehr freundliche, aber nicht aufdringliches Personal, sehr umsichtig und hilfsbereit. Ich weiß nicht, wie viele Angestellte das Hotel hat, aber ich tippe mal auf fast 200! Kein Wunder, wenn man mal bedenkt, dass allein für das Öffnen der Tür zum Frühstückssalon und Begrüßen ein eigener Mitarbeiter eingeteilt wurde. Und ein anderer beschneidet den ganzen Tag im Teich die Seerosen. Und wiederum ein anderer sammelt mit einem großen Pieker den ganzen Tag Blätter auf. Der Strand wird übrigens auch regelmäßig gereinigt, was man merkt, wenn man mal ein paar Meter nach rechts läuft, wo der Strand merklich schmutziger wird. Hauptsprache ist natürlich englisch, deutsch können nur wenige. Die Zimmerreinigung war bestens. Wir hatten ein paar kleine Probleme mit dem Zimmer: Mal war eine Lampe kaputt, mal begrüßte uns eine Kakerlake im Zimmer, mal feierten die Nachbarn nachts laut eine Zimmerparty. Man hat sich immer sofort um unsere Probleme gekümmert. Als kleine Entschädigung für unsere "Probleme" haben wir dann sogar ein privates Frühstück auf einem Turm mit eigenem Kellner bekommen. Tja, beschweren lohnt sich doch ;-). Es gibt auch einen Arzt im Hotel (den wir aber zum Glück nicht gebraucht haben). Weitere Serviceleistungen wurden von uns nicht in Anspruch genommen.
Nach nur 15 Minuten Transfer waren wir bereits im Hotel, was aber wohl auch an unserer Uhrzeit lag (21 Uhr), da diese doch eigentlich kurze Strecke in der Rush Hour schon mal bis zu 45 Minuten dauern kann. Den Flughafen haben wir dann schon bald wieder gesehen, da die Start-/Landebahn auf der rechten Seite die Bucht von Jimbaran abschließt. Fluglärm hört man aber kaum bzw. nimmt diesen nicht wirklich wahr. Der herrliche Strand befindet sich direkt vor dem Hotel. Er wird kaum genutzt und wirkt daher fast wie ein Privatstrand. Auch die mitunter sehr nervigen Händler verkaufen wohl lieber in Kuta und Umgebung ihre Sachen, wir haben jedenfalls nie einen am Strand von Jimbaran gesehen, zumindest nicht tagsüber. Direkt am Strand gibt es keine Liegen, man liegt aber etwas erhöht in der Hotelanlage in erster Reihe vom Strand und geht von da aus bequem ins Meer. Es gibt Ebbe und Flut, aber bei weitem nicht so ausgeprägt, wie z.B. in Sanur oder Nusa Dua. Bei uns gab es morgens Flut mit z.T. wirklich hohen Wellen. Zu dieser Zeit reduziert sich die Breite des Strandes auf ca. 4 Meter. Zum Nachmittag kam Ebbe und wir mussten ein paar ins Meer laufen, um Schwimmen zu können. Dafür waren die Wellen nicht mehr so hoch und der Strand wurde mal eben 20 Meter breit. Baden war jedenfalls zu jeder Zeit möglich und es gab auch genug Rettungsschwimmer, falls doch mal ein Tourist von der mitunter starken Unterströmung ins Meer rausgezogen wurde (was aber während unseres Aufenthaltes nicht passiert ist). Direkt neben dem Hotel befinden sich die berühmten Fischrestaurants, die auch schon tagsüber auf haben und für einen kleinen Snack einladen (z.B. Nasigoreng für ca. 3,- €). Abends füllen sich dann schnell die Tische und es riecht überall nach leckerem gegrillten Fisch. Dann genießt man am besten den Sonnuntergang bei einer Fischplatte mit White Snapper, Hummer und Garnelen bei einem guten Glas balinesischen Wien oder einem Bintang (indonesisches Bier). Hier lässt es sich echt aushalten! Und es war immer lecker! Wir können das zweite Restaurant neben dem Interconti empfehlen (Made). Die meisten Deutschen haben gleich das erste Restaurant gewählt, vielleicht weil es auf deren Karte auch ein paar "traditionelle" Gerichte aus der Heimat gab: Wiener Schnitzel und Spaghetti Bolognese. Na ja, wem's gefällt... Zu Jimbaran selber muss ich leider sagen, dass dieser Ort für gemütliche Abendspaziergänge nicht geeignet ist. Zum Einen ist der Verkehr so stark (besonders die unzähligen Mopeds), dass es ständig laut ist und nach Abgasen stinkt, zum Anderen ist der Ort nicht für Touristen angelegt (was ja eigentlich ganz schön ist), demnach lassen Bürgersteig und Läden zu Wünschen übrig. Einzig ein kleines Restaurant namens Balique zur linken Seite ist ganz nett, wir haben da sehr leckere Steaks gegessen. Für Ausflüge ist Jimbaran ebenfalls nicht ganz optimal gelegen, da man immer erst durch den starken Verkehr in und um Denpasar muss. Da verliert man eben mal 1,5 Stunden für eine Strecke von nicht mal 25 km! Für einen Tagesausflug ist das schon ein herber Einschnitt, zumal es um 18 Uhr bereits dunkel wird.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Na ja, ein bisschen mehr Unterhaltung hätte es dann doch ruhig sein können. Z.B. mal ein balinesischer Abend mit Musik und Tanz. So etwas fand nur für die Kongressbesucher statt, allerdings als geschlossene Veranstaltung. Es ist halt kein Cluburlaub und so entfällt auch die Animation fast vollständig (ein Glück...obwohl...so eine runde Beachvolleyball wäre auch mal ganz nett gewesen). Disco = ebenfalls Fehlanzeige. Einkaufsmöglichkeiten = ein paar Läden in Jimbaran, aber nichts dolles. Dafür gab es kostenloses W-Lan in den Zimmern! Vor ein paar Monaten sollte das noch 12,- € die Stunde kosten. Immerhin! Ansonsten ist die Anlage - wie bereits oben erwähnt - eine Ruheoase mit herrlichem Garten & Strand, also eher für Pärchen zu empfehlen, da Kinder sich hier wohl etwas langweilen würden...
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Frederik |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 2 |