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Peter (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Januar 2015 • 3-5 Tage • Sonstige
Grundsolide "Basis" für einen Thermenurlaub
4,6 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Nachdem ich im vergangenen Sommer einen größeren Bandscheibenvorfall erlitten hatte, hatten mir im Herbst ein paar Tage Thermalbadurlaub in Budapest außerordentlich gut getan. Deshalb wollte ich, nachdem die Beschwerden wieder zunahmen, ins Jahr 2015 ebenfalls mit einem (zumindest kurzen) Thermalbadaufenthalt starten. Diesmal entschied ich mich für Bad Füssing, dessen Thermalwasser ausdrücklich für Bandscheibenleiden empfohoen wird. Da ich bislang keine der drei örtlichen Thermen - Johannisbad-Therme, Therme Eins und Europa-Therme - kannte, entschied ich mich für kein "angeschlossenes" Hotel (zumindest bei der Therme Eins scheint es ein solches zu geben), sondern für das Thermalhotel Ludwig Thoma, von dem alle drei Thermen fußläufig zu erreichen sind. Mich reizte vor allem die apartmentartige Ausstattung der Zimmer (Kühlschrank, Geschirr, Gläser), die es einem ermöglicht, auch mal im Zimmer einen Imbiss einzunehmen. Das typisch bayerische Hotel verfügt über ungefähr vierzig Zimmer, die offenbar - jedenfalls für meins gilt das - neulich frisch renoviert wurden und deshalb in keiner Weise abgewohnt wirkten. Das Hotelgebäude wirkt insgesamt ordentlich und gepflegt, mag der Fahrstuhl auch nicht unbedingt neueren Datums sein. Die Übernachtung wird mit Frühstück bzw. HP angeboten. Ich habe im Januar pro Übernachtung mit Frühstück um die 80 Euro bezahlt. Es gibt kostenlose Parkplätze und - zumindest laut offiziellen Angaben, probiert habe ich es nicht - kostenloses WLAN in der Lobby, in den Zimmern leider nicht. Die Gäste dürfte überwiegend Deutsche über Fünfzig sein, wobei das Hotel während meines Aufenthalts - Nebensaison - nur spärlich gefüllt war. Das tat der Qualität des Aufenthalts aber keinerlei Abbruch. Alles in allem kann ich das "Ludwig Thoma" für einen Urlaub, der - wie meiner - vorrangig dazu dient, die örtlichen Thermen zu benutzen, uneingeschränkt empfehlen. Wie bereits erwähnt, wollte ich den Aufenthalt in Bad Füssing vornehmlich nutzen, um meiner geplagten Bandscheibe etwas Gutes zu tun und sie drei Tage im Thermalwasser einzuweichen. Am ersten Tag habe ich die Johannisbad-Therme gewählt, weil ich dachte, dass sie den "medizinischsten" Ansatz hat. Unter dem Strich war ich jedoch enttäuscht, insbesondere bezüglich der von mir gewählten Therme-Sauna-Kombination (die sich nach meinen Erfahrungen übrigens generell nicht empfiehlt). Die Therme befindet sich im Erdgeschoss, die Sauna im zweiten Stock. D.h. man muss bei einem Wechsel von einem Bereich in den anderen längere Wege zurücklegen, das Cafe durchqueren und ein Drehkreuz überwinden. Der Saunabereich selbst ist sehr enttäuschend, sowohl unter funktionalen als auch ästhetischen Gesichtspunkten: Fototapete und Neonröhren im Ruheraum, hier und da billige Toskana-Imitationen, im Saunabereich selbst wenige Liegen, die einem "Liegen reservieren verboten"-Schild zum Hohn alle reserviert sind, kein Kaltwasserbecken und alles ziemlich eng und vollgestellt. Leider vermochte auch die Therme nicht zu überzeugen. Zum einen ist sie ebenfalls ziemlich weitläufig - zwischen dem Außen- und dem Schwefelgasbeckenbereich muss man schon ganz schön laufen. Dann ist es jedenfalls im Bereich der Schwefelgasbecken ungewöhnlich glatt. Ich habe Leute stürzen gesehen und zweimal hat es mir selbst beinahe die Füße wegerissen, obwohl ich Badeschuhe anhatte. Für mich der größte Störpunkt (davon abgesehen, dass mir ein Becken mit mehr als 40 Grad gefehlt hat): Es fehlt an einem Kaltwasserbecken, um sich - wenn man zehn, fünfzehn Minuten in einem der wärmeren Becken zugebracht hat - abzukühlen. Auch atmosphärisch fand ich es in der Johannisbad-Therme nicht angenehm. Deshalb probierte ich am nächsten Tag die Therme Eins. Allerdings beging ich den Fehler, auch hier die Kombination Therme - Saunahof zu wählen. Wenn man - zumal medizinisch indiziert - die Therme intensiv nutzen will, sollte man sich die Sauna sparen. Auch in der Therme Eins ist der Weg zwischen beiden Bereichen ziemlich lang - Treppen, Gänge, ein Drehkreuz. Wer beide Bereiche kennenlernen will, läuft Gefahr, in keinem so richtig anzukommen. Der recht bekannte "Saunahof" - ein umgebauter Dreiseitenhof hat mich leider auch enntäuscht. Zwar ist die Anlage sehr schön, aber leider fehlt es mitunter an der Funktionalität. Teilweise stehen Liegen recht nahe an den Saunakabinen oder an den Laufwegen in den Räumen, die wenigen Liegen in den Haupträumen sind - ungeachtet der zahlreichen "Reservieren verboten"-Schilder schon frühzeitig alle belegt. Demgegenüber ist die Therme Eins gar nicht so schlecht, obwohl auch sie sehr weitläufig und jedenfalls beim ersten Eindruck etwas unübersichtlich ist. Aber hier gab es einen kleineren Outdoor-Heilwasserpool mit 42 Grad, gleich daneben (!) ein Kaltwasserbecken, ein größeres Outdoorbecken mit 37 Grad, genügend freie Liegen, ein recht ansprechendes Restaurant (etwas gehobener als die SB-Kantine in der Johannisbadtherme, obwohl es mir dort auch gut gefallen hat). Ich habe mich in der Therme Eins letztlich alles in allem wohl genug gefühlt, um am dritten und vierten Tag meines Aufenthalts nicht in die Europa-Therme (die ich somit nicht kennengelernt habe) zu gehen, sondern nochmals die Therme Eins aufzusuchen, diesmal aber ohne Sauna. Diesmal konzentrierte ich mich voll und ganz auf den Besuch des Heißwasserbeckens, danach abkühlen und ruhen - und das von 10.30 Uhr bis 19.00 Uhr. Meinem Rücken tat dieser Tag sehr gut. Was ist sonst noch festzuhalten? Wer in Bad Füssing Thermenaufenthalte plant, sollte an Bademantel, Handtücher und (rutschfeste!) Badeschuhe denken. Die Einkaufsmöglichkeiten sind - s.o. - beschränkt. Wer nach 18.30 Uhr anreist, sollte Proviant im Gepäck haben - oder einen Restaurantbesuch einplanen


Zimmer
  • Gut
  • Ich hatte wie gesagt ein frisch renoviertes, apartmentähnliches Zimmer auf der Rückseite des Hauses. Es besteht aus Eingangsbereich (in dem sich neben der Garderobe die Küchenecke = Kühlschrank, Anrichte, Spüle und Geschirrgrundausstattung, befindet), dem Bad und dem eigentlichen Zimmer mit großer Fensterfront und Balkon. Das Bad ist sicherlich nicht geräumig, war für meine Bedürfnisse aber absolut ausreichend, wenngleich ich mir eine Wanne gewünsch hätte (in Budapest hatte ich festgestellt, dass es trotz ganztägigem Thermalbadbesuch wohltuend sein kann, abends vor dem Schlafen noch ein heißes Bad zu nehmen). Das Zimmer ist vielleicht 20, 22 Quadratmeter groß und bietet ein breites, durchaus wertig wirkendes Bett (obwohl ich selbst leider miserabel geschlafen habe), Flatscreen-TV, ein kleines Sofa nebst einem kleinem Tisch und genügend Stauraum für Garderobe und Koffer . Ich hätte mir in der Küchenecke statt der Kaffeemaschine einen Wasserkocher gewünscht, aber das dürfte Geschmackssache sein.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Die gastronomischen Leistungen werden im hoteleigenen, im Stil einer bayerischen Gaststube gehaltenen Restaurant "Filserstuben" angeboten. Die Halbpension habe ich nicht ausprobiert. Das Frühstück ist nicht sensationell, aber für ein Hotel dieser Größe und zumal bei geringer Belegung absolut solide: Überraschend gute Brötchen, diverse Marmeladen, auch diätische, Joghurt, Obstsalat, Orangenscheiben, wechselnde Smoothies, etwas Käse, Wurst, Schinken, mitunter auch Lachs, diverse Müsli- und Cornflakessorten, dazu auch Trockenobst, Leinsamen, Kürbiskerne etc. Das Teewasser kam mal aus dem Samowar, mal - "Für fünf Leute lohnt es sich nicht, das anzuschalten." - aus der Thermoskanne oder wurde auf Anforderung gebracht.


    Service
  • Gut
  • Der Check-in verlief freundlich und unproblematisch. Die Rezeption ist bis 18.00 Uhr besetzt - wer später kommt, erhält den Schlüssel im hoteleigenen Restaurant. Die Zimmerreinigung erfolgt zügig - hier und da vielleicht ein klein wenig flüchtig, aber alles noch im vertretbaren Bereich. Aber Vorsicht: Hängt das "Nicht stören"-Schild nicht an der Tür, wird schonmal um 08.45 Uhr geklopft, was meines Erachtens zu früh ist. Beim Frühstück wird man auf angenehme Weise in Ruhe gelassen, soll heißen: Es kommt nicht permanent jemand angewuselt, der einem leere Teller, Schüsseln etc. unter dem Mund wegzieht. Allerdings dürfte dies mehr dem knappen Personalbestand am Morgen als einem bewussten Verzicht auf übermäßigen Service geschuldet sein. Auch der Check-out verlief angenehm unproblematisch: Weil die Rezeption am frühen Samstagmorgen noch nicht besetzt war, wurde der Schlüssel im Restaurant entgegengenommen, verbunden mit der Absprache, dass auf Rechnung gezahlt wird. Auf den Umstand, dass während meines Aufenthalts das hoteleigene Thermalbad wegen Renovierung geschlossen ist, wurde bereits beim Erstkontakt und damit lange vor der Buchung unaufgefordert hingewiesen.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Das Hotel liegt am Ortsrand. Nahezu alle relevanten Ziele kann man fußläufig erreichen. Bis zur Johannisbad-Therme sind es etwa zehn Minuten, zur Europa-Therme vielleicht fünf bis sieben, zur Therme Eins etwa fünfzehn. Auf der Lindenstraße gibt es einige Geschäfte und einen Edeka, den man vom Hotel aus in etwa zwanzig Minuten erreicht. Wer sich von Anfang an für eine ganz bestimmte Therme entscheidet, mag es vielleicht vorziehen, ein Hotel in unmittelbarer Nähe der Therme zu wählen. Mich hat es aber überhaupt nicht gestört, jeweils einen kleinen Fußmarsch unternehmen zu müssen - irgendwie muss man ja trotz eines Tages im Thermalbad noch auf seine 10.000 Schritte kommen :-).


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:3-5 Tage im Januar 2015
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Peter
    Alter:41-45
    Bewertungen:94