Kaliakra Beach

Überlaufenes und überfordertes Hotel mit vielen kleinen Dingen, die einzeln untergehen, aber in Ihrer Häufigkeit sehr auffallen und dann stören. Drei Sterne und weniger Gäste würden der Anlage und der Gastronomie besser gerecht werden.

Wir hatten zwei Deluxe Zimmer (zu 5 Personen verreist), Diese sind moderner eingerichtet und bieten einen schönen Blick zum Meer. Diese Zimmer sind alle im zum Meer schrägliegenden Gebäudeteil. Die Dusche in einem unserer Zimmer, war unten undicht. Auch beim vorsichtigen Duschen stand anschließend das halbe Bad unter Wasser, welches nur sehr langsam abgelaufen ist. Zudem gibt es mit nur 2 freien Steckdosen je Zimmer für den modernen Anspruch zu wenige. Die Steckdosen der Stehlampe und des Fernsehers konnten durch den fest verbauten Schrank nicht zugänglich gemacht und genutzt werden. Wer mehr Steckdosen benötigt, sollte unbedingt einen Verteiler dabei haben. Die Matratzen waren auch für die modernen Zimmer bereits sehr abgelegen und für mich etwas zu weich. Das mit Abstand unerfreulichste war das Reinigungspersonal. Eine nette Bitte wurde ohne viele Worte abgelehnt, z.B. ob das Zimmer vor oder nach der Mittagsruhe des Kindes (also nicht zwischen 13:00 Uhr und 15:00 Uhr) erfolgen könnte ignoriert. Auch mehrmaliges Fragen und freundliches Hinweisen wurden missachtet. Schlussendlich wurde das Zimmer einfach an diesem Tag nicht gereinigt. Bei einem uns benachbarten Zimmer (russisch sprachige Gäste) wurde Rücksicht genommen. Vielleicht liegt der Wille der Reinigungskräfte hier an der Höhe des Trinkgeldes… Zum Glück hatten wir 2 Zimmer und haben die Kleine dann in das Zimmer zum Schlafen gelegt welches bereits geputzt worden war. Zudem haben wir wiederholt dreckige und teilweise sehr übelriechende Handtücher bekommen. Auch unempfindliche Nasen konnten diesen Geruch deutlich wahrnehmen. Ein zusätzliches Wechseln des Bettlakens nach einem „Zwischenfall“ konnte über die Rezeption aber problemlos und schnell erledigt werden. Woran es am Ende gelegen hat kann ich nicht sagen. Ein schönes Zimmer möchte entsprechend instandgesetzt und gepflegt werden.

Hier sind vor allem die Pool- oder Grillabende lobend zu erwähnen. Aber leider hört es damit auch schon auf. Das Essen war im Allgemeinen auf einem unterdurchschnittlichen Niveau. Überschattet von extremen Wartezeiten, angefangen um einen Tisch zu bekommen und später das Essen. Hier merkt man dem Hotel das ungleiche Wachstum an. Die Zimmer- und damit die Gästezahl ist extrem gesteigert wurden. Die Gastronomischen Gegebenheiten sind es nicht. Zu kleiner Speisesaal für zu viele Gäste. Die Qualität reichte von schlecht bis gut, schlecht ist dabei wörtlich gemeint. Da es auch verschimmeltes Essen, z.B. Brot gab. Einige warme Speisen, meist Gemüse, wurden halb roh angeboten, u.a. grüne Bohnen. Der Service konnte die Masse an Nachfrage nicht im Ansatz zufrieden stellen. Resultat waren lange Warteschlangen vor leeren Gefäßen und kalten bzw. lauwarmen Essen. Besteck wurde zwar nachgelegt, aber da auch dies nicht in der Menge der Gästezahl vorhanden war gab es auch hier Wartezeiten. Kleine Löffel waren erst gar nicht vorhanden. Schlecht für Gäste mit Kleinkindern. Diese sollten sich besser einen von zu Hause mitbringen. Die Tische wurden aus Mangel an Zeit nur halbherzig sauber gemacht. Wer also später zum Essen ging fand nie einen sauberen Tisch, von gedeckten Tischen mal ganz abgesehen. Das Essen war nur bedingt abwechslungsreich, Hühnchen bleibt Hühnchen auch wenn es heute gekocht und morgen in einer Sauce und übermorgen als Keule angeboten wird. Abwechslung hat hier nur der Grill wirklich geboten. Der Weg vom Grill zum Restaurant ging über eine Treppe zur Lobby-Bar, durch die Lobby über den Außenbereich zum Pool, wo der Grill auf einer Wiese aufgebaut war. Die optionalen Menürestaurants (Dine around) wurden wegen der schlechten Lage und der minderen Qualität auch nicht als Alternative genutzt. Dieses sind eigentlich die „normalen“ Restaurants in Albena. Allerdings wird das Essen vom Hotel geliefert und entspricht nicht der eigentlichen Qualität dieser Etablissements. Man wird etwas abseits gesetzt und von den „normalen“ Gästen separiert. Man wird sogar auf die schlechtere Essensqualität hingewiesen mit der Option sich gegen Bezahlung aus der eigentlichen Menükarte Essen zu bestellen. Zudem sind hier die Getränke nicht im Preis enthalten. Die Essenszeiten waren zudem zu kurz bei der Anzahl der zu versorgenden Gäste, z.B. mit 90 min fürs Mittagessen (12:30 – 14:00 Uhr). Sehr oft sind kleine Vögel an die Tische gekommen und haben sich mit Nahrung versorgt. Das mag auch nicht jedem gefallen. Ich fand es eine nette Abwechslung und etwas Natur und Ruhe zum Stress beim Essen. Abends wurde im Restaurant live Musik gespielt, hier gab es gefühlt mehr Pause als Musik. Ob ich das am Ende schlecht finde kann ich abschließend gar nicht sagen. Die ansonsten leichte Hintergrundmusik, von immer derselben CD, war auf Dauer etwas anstrengend. Die laute Livemusik bei dem Stimmengewirr des überfüllten Speisesaals allerdings auch. Am Strand oder im Poolbereich gab es alle Getränke in Plastikbechern, der hierdurch entstandene Müll war nicht zu übersehen und störte. Am besten Mehrwegflaschen oder wenigsten umweltfreundlichere Pappbecher sind eine durchaus alttagstaugliche Alternative. Andere Hotels machen es vor. Aufgefallen sind die vielen nicht Hotelgäste, wie die Reiseleitung, die Polizei, Angehörigen von Mitarbeitern etc. welche den Pool, die Bars und vor allem das eh schon überfüllte Restaurant benutzten. Da für mich neben der Sauberkeit, die Versorgung der wichtigste Faktor bei der Unterkunft ist und das Hotel hier fast nur negativ aufgefallen ist, kann ich es nicht weiterempfehlen.

Das Spektrum im Service ist enorm breit gefächert, von unfreundlich bis zuvorkommend, von gelangweilt bis spaßig, von genervt bis stimmungsvoll war alles dabei. Besonders loben kann man hier die Animation. Das Personal an der Strandbar und teilweise im Restaurant war da das totale Gegenteil. Alles in allem war es ausreichend. Probleme wurden entweder sofort oder überhaupt nicht gelöst. Zudem bietet das Hotel dank ungünstig angebrachter Bewegungsmelder einiges an Unfallpotenzial mit. Am Ende war es nur eine Beule, es hätte aber mehr passieren können. Brandschutz ist bei den engen Fluren und den breiten Servicewagen (welche teilweise stundenlang an derselben Stelle standen) ein echtes Problem. Ein Durchzwängen oder Beiseiteschieben des Wagens (um daran vorbeizukommen) wurde zumeist mit sehr argwöhnischen Blicken „toleriert“. Selbst bei der Hotelleitung bedarf es nach einem direkten Gespräch etwas Nachdruck von der Reiseleitung um eine Verbesserung zu erzielen.

Albena als solches ist ein nur für Touristen erschaffener Urlaubsort. Entsprechend sind alle Aktivitäten, Lokalitäten und Attraktionen auf Touristen zugeschnitten. Der Strand ist sehr schön und die Bucht weitläufig. Da wir fast am nördlichen Ende von Albena lagen war es sehr ruhig. Einkaufen, Essen etc. ist kein Problem. Die Preise sind allerdings auf dem Niveau der Heimat. Im Landesinneren kann man sehr viel günstiger Einkaufen. Die Straßen und Fußwege bedarf es an einigen Stellen einer Erneuerung. Parken mit dem Auto / Mietwagen kann schon einmal zur Geduldsprobe werden, auch wenn hier wohl erst kürzlich mehrere tausende Parkplätze geschaffen wurden. Bei jeder Ein- und Ausfahrt von Albena wird man zu Kasse gebeten, das Ganze gleicht einem extrem weitläufigen Parkhaus (10 Leva am Tag, etwa 5,11€). Zum Shoppen empfiehlt sich Warna. Die Malls sind zwar groß, bieten aber nur wenige Geschäfte. Günstiger Einkaufen und eine größere Auswahl hat man bei einem Bummel durch die Stadt, allerdings gibt es kaum bis keine Parkmöglichkeiten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Tagesablauf war leider sehr eintönig, das mag gut oder schlecht sein. Die einzelnen Aktivitäten waren zeitlich zu kurz und viel zu eng aneinander gebunden. Die Animation hat hier ihr Möglichstes getan und viel besonders positiv auf. Insbesondere die Abendanimationen (Show) waren sehr schön inszeniert. Leider war der Platz auch hier sehr beschränkt, so dass viele Gäste stehen mussten und die Sicht auf die Bühne entsprechend ungünstig war. Auch bei der Animation war nicht alles perfekt, aber alle haben sich sichtlich bemüht und haben damit wohl auch unseren Urlaub erträglich gemacht, wenn nicht gar gerettet. An dieser Stelle noch einmal großen Dank an das gesamte Animationsteam.