- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Wenn man vom relativ stark befahrenen Highway 4 abschwenkt und vor der Lobby einparkt kann man sich nicht vorstellen, dass direkt hier an der Straße das Paradies beginnt. Die relativ offene Lobby ist geschickt lang gestreckt, die eigentliche Rezeption liegt dann schon so weit hinten, dass man von der Straße fast nichts mehr hört. Über Stege und Treppen, die durch Dschungel ähnliche Vegetation führen, erreicht man dann das eigentliche Hotel. Plötzlich öffnet sich das dichte Grün, man schaut über eine herrliche Gartenanlage, in der rechts und links die Wohneinheiten liegen über einen Teich bis zu den Palmen und aufs Meer. Es gibt zwei Villen direkt an der Beachfront, 4 Gartenvillen und zweistöckige Gebäude mit je 4 Wohneinheiten. Alle mit Blickrichtung Strand. Einige sind aber so von Schattenspendendem Grün umgeben, dass es im Zimmer schon etwas dunkel sein kann. Am Strand auf einem Holzdeck liegt der kleine, gepflegte Pool, eine nette Bar und das an den Seiten offene Restaurant, in dem alle Mahlzeiten gereicht werden. Auf dem Strand unter den Palmen stehen noch einige Tische, die abends auch eingedeckt werden. Massive Holzliegen mit dicken Auflagen und Sonnenschirmen stehen in wirklich ausreichender Anzahl sowohl am Strand als auch am Pool bereit. Es ist wirklich nicht nötig, irgendwelche „Handtuchreservierungen“ vorzunehmen, aber manche Gäste können eben so schlecht aus ihrer „Mallorca-Haut“. Zwei Massagehütten runden das Strand-Angebot ab. Im Garten liegt ein kleines Spa, im Haupthaus steht ein klimatisierter Raum mit 2 PCs für Internetsurfer zur Verfügung. Zu unserer Zeit gab es zunächst eine starke Fraktion Schweizer Gäste, was mein (Vor)-Urteil über den ruhigen, zurückhaltenden Eidgenossen etwas revidiert hat. Ist wohl bei jeder Nation, so sie sich in der Überzahl befindet. In der zweiten Woche holte Deutschland stark auf, was sich vor allem durch diese Handtuch-Geschichte bemerkbar machte. Khao Lak ist die Adresse für Erholungssuchende. Das gesamte Hotel- und Freizeitangebot richtet sich an Gäste, die relaxen, genießen und ein bisschen Natur erleben wollen. Entsprechend sind die Anlagen und Angebote konzipiert. Und das hat auch alles seinen Preis, auch in Thailand. Wir haben uns für 10 Tage einen Roller geliehen (200 Bht/Tag), so waren wir flexibel und haben eine Menge auf eigene Faust unternommen. Das geht problemlos, und man kann sich ja vorab wunderbar im Internet informieren, was es Sehenswertes gibt. Oder man lässt sich einfach treiben – es ist schließlich Urlaub. Das Rollerfahren sei aber nur erfahrenen Bikern empfohlen. Wer vor 20 Jahren das letzte Mal auf 2 Rädern unterwegs war sollte seine Fahrkünste nicht gerade in Thailand reanimieren wollen. Die Thais fahren sehr umsichtig und mit Rücksicht auf Schwächere, aber die Verkehrssituationen und Straßenverhältnisse sind auch völlig anders. Dazu neigt man im Urlaub zu einem gewissen Leichtsinn und setzt sich in einer Kluft aufs Moped, über die man in Deutschland den Kopf schütteln würde. Zwar bewegt man sich nur mit 60 km/h, aber die Pelle ist trotzdem ab (oder Schlimmeres), wenn man sich auf den Pinsel legt. Es gilt übrigens Helmpflicht, obwohl die meisten oben ohne fahren. Die Polizei kontrolliert regelmäßig mit Straßensperren, und dann hat der Spaß ganz schnell ein Ende. Und noch ein Denkanstoß: Grundsätzlich plädiere ich immer dafür die Einheimischen zu unterstützen, allerdings haben wir unser Moped bei einem Deutschen geliehen. Im Falle eines Unfalles ist der Touri von Vornherein in der Defensive, und da ist es sicher einfacher mit einem deutschen Besitzer zu diskutieren, was seinem Eigentum widerfahren ist und wie man das zu regeln gedenkt. Das Moped hat natürlich den unbestreitbaren Vorteil, dass man sich die unüberschaubare kulinarische Szenerie des aus mehreren Ortsteilen bestehenden Khao Laks ansatzweise erschließen kann. Was haben wir gegessen! Seafood, Thaifood, Isaan, Indisch – in ganz schlichtem Ambiente oder vom Feinsten. Nirgends waren wir zweimal, sonst hätten wir leider noch weniger geschafft. Oft haben die schlichtesten „Restaurants“ mit Plastikstühlen und –tischen und einer bebilderten Speisekarte die großartigste Küche. Bloß nicht abschrecken lassen! Auch an den mobilen Garküchen kann man problemlos zuschlagen, alles frisch, knackig und lecker. Nett ist am oberen Ende des Sunset Beach das View Point Restaurant mit herrlichem Blick über die Bucht, und am Hinterausgang des LaFlora in Bang Niang gibt es einen Inder, den ich nur wärmstens weiterempfehlen kann. Ausflüge kann man an jeder Ecke buchen, meistens ist das Angebot auch ziemlich deckungsgleich. Einer der landschaftlichen Höhepunkte ist ohne Frage die Phang Nga Bucht, die man auf 2 Arten erobern kann. Die spannendere ist definitiv die Kanutour, bei der man in die Hongs, also durch Höhlen direkt in die Felsen hineingepaddelt wird. Wer zur Klaustrophobie neigt sollte sich das gut überlegen, für alle anderen ist das ein einmaliges Naturerlebnis. Es gibt nur einen Anbieter, den ich hier nicht nennen darf, aber sie haben gelbe Kanus und sind die einzigen, die Luft ablassen können um auch in die ganz engen Höhlen zu fahren. Vor allen anderen stauen sich nämlich die lärmenden Italiener und Japaner, die auch noch den letzten abgeklärten Vogel verscheuchen. Dann bleibt nur noch beeindruckende Flora zu sehen, aber die Fauna ist längst auf der Flucht. Von Hoch-/Neben-/Peakseason sollte man sich nicht zu sehr beeinflussen lassen. Der November spielte dies Jahr ziemlich verrückt, so dass wir weniger am Strand lagen als geplant, Aber auch das hatte seinen Reiz, weil man problemlos viel unternehmen kann, auch auf eigene Faust. Und Nebensaison ist natürlich preislich kolossal interessant!
Die Zimmerausstattung ist von anderen bereits hinreichend beschrieben. Besonders schön fanden wir den Holzfußboden und die Fliegenschutztür. Die überdachte Terrasse hat auch ihren Reiz, hier kann man schön sitzen, vor Sonne oder Regen geschützt, den Blick in den Garten genießend. Das riesengroße Badezimmer ist mit einem mit einer Holzjalousie versehenen großen Fenster zum Wohn-/Schlafraum ausgestattet, was nur optisch, aber nicht akustisch abtrennt. Wir sind nicht erst seit gestern verheiratet, hätten uns da aber etwas mehr Intimsphäre gewünscht. Das TV bietet Deutsche Welle, mehrere Sport- und Musikkanäle, und neben französischen, italienischen und australischen Sendern natürlich asiatisches Fernsehen. An einem Tag mit Dauerregen sind wir in einer thailändischen Daily Soap gelandet und haben uns köstlich amüsiert über die für uns theatralische Gestik und Mimik, dank derer wir dem Fortgang der Geschichte mühelos folgen konnten. Dies übrigens von einem geradezu dekadent riesigen Kingsize-Bett aus, in dem sich ein schlankes Paar schon mal verlaufen kann. Über die Festigkeit von Matratzen lässt sich trefflich streiten, uns war es leider etwas zu hart. Alles Übrige zählt eigentlich zur Standardausstattung eines 4*-Hotels und muss nicht gesondert erwähnt werden. Wir vermissten nur eine größere Zahl an Bügeln.
Frühstück wird in Buffetform gereicht, Kaffee und Teewasser am Tisch eingeschenkt. Teebeutel kann man sich dann aus einer größeren Auswahl am Buffet auswählen. Die Brotauswahl ist toll, Wurst und Käse typischerweise weniger abwechslungsreich. Es gibt die klassische Eierbraterei und einige warme Dinge wie Speck, Würstchen, Pancakes, aber auch ein Thaigericht. Konfitüre und Butter werden leider in widerspenstigen Einzelpackungen angeboten. Die 2 wechselnden Fruchtsäfte sind nicht frisch, die 5-6 Sorten Obst schon. Ein kleines Cerealiensortiment, Joghurt und Süße Teilchen runden das typische, wenig abwechslungsreiche Angebot ab. Tagsüber wählt man aus einer Snackkarte, abends gibt es eine umfangreiche Abendkarte mit Thai und internationalen Gerichten. Gäste mit längerem Aufenthalt erhalten eine Dinnereinladung, die einen in 3 Gängen durch die Thaiküche schickt. Sehr lecker, sehr schön präsentiert. Die Gerichte zumindest aus der Thai-Food-Auswahl sind gar nicht mal soviel teurer als „auswärts“, bei internationalen Gerichten und besonders beim Wein wird aber gut zugeschlagen. Einmal die Woche gibt es einen Themenabend mit Buffet und Unterhaltung, zwischen 550 und 850 Bht. Unter Berücksichtigung des unglaublichen Aufwandes, den sich das Personal mit Deko und Gästebespaßung macht sicherlich nicht zuviel. Nach dem Essen kann man sich noch an der Bar niederlassen, aber gegen 22:30 Uhr gehen auch hier langsam die Lichter aus.
Ohne Frage ist das Personal sehr, sehr aufmerksam und freundlich. Wo man geht und steht wird man angestrahlt und gegrüßt. Probleme werden umgehend behoben. Wir haben nach einer Nacht um einen Zimmerwechsel gebeten, es wurde uns umgehend ein Alternativzimmer gezeigt. Das gefiel uns nicht so, wir mochten aber thaigemäß nicht offen Nein sagen, und meinten, wir würden es uns überlegen, begleitet von vielen „Danke Schön’s“. Kaum waren wir wieder auf unserem Zimmer, klingelte das Telefon, man könne uns noch ein anderes Zimmer zeigen (502), und das war dann wirklich ein Volltreffer. Der Umzug wurde auch sofort mit viel Unterstützung vollzogen. Dass uns dann beim Öffnen des Kleiderschranks eine Riesenkakerlake begrüßte liegt in der Natur der Sache, wenn man mitten im Dschungel wohnen möchte. Das war auch der einzige Besucher, vom Zimmereigenen Gecko abgesehen, der schließlich zur Grundausstattung in tropischen Hotels zählt und mir die achtbeinigen Freunde vom Leib hält. Auch der Service im Restaurant war nett und aufmerksam, wobei die Englischkenntnisse teilweise leider wirklich nicht ausreichend waren. Das schwächt den freundlichsten Service, wenn man sich einfach nicht verständigen kann, und ist nicht nur für den Gast unschön, sondern führt sicher auch zu Verunsicherung beim Mitarbeiter. Weniger schön war, dass einige Eltern die Kinderfreundlichkeit der Thais soweit ausnutzten, dass sie wohl meinten sich gar nicht mehr um ihren Nachwuchs kümmern zu müssen. Das führte zum einen zu Verzögerungen und Unaufmerksamkeiten im Serviceablauf, aber auch zu der Tatsache, dass manches Mal aus dem Restaurant ein Gesamtspielplatz mit herumtollenden Kindern wurde. Ich denke, alles hat seinen Platz und seine Zeit, und in einem Restaurant haben auch für Kinder Regeln zu gelten. Nachmittags wurden am Strand und am Pool kleine Leckereien gereicht, und pünktlich zur Happy Hour kam jeden Tag einer der Kellner mit der Karte rum. Das steigert nicht nur den Umsatz sondern erfüllt den Gast auch mit dem zufriedenen Gefühl, dass sich gekümmert wird. Saß man zu dieser Zeit auf seiner Terrasse kam auch da jemand vorbei. Abends zwischen 7 und 8 kam der Aufdeckservice, der das Bett richtete, die Strandtücher austauschte, die Mückenlampe entzündete und ein kleines Betthupferl hinterließ. Perfekt!
Die Transferzeit vom Flughafen Phuket beträgt je nach Tageszeit und Verkehr eine gute Stunde. Das Paradise Resort liegt direkt am Berg wenn man nach Khao Lak runter fährt und gehört zum Ortsteil Bang La On. Zur Ortsmitte geht man ca. 10 Min. zu Fuß, hält sich ein Taxi an der Straße an (80 Bht pro Strecke) oder nimmt das meistens rechtsseitig vor dem Hotel wartende Taxi. Vor dem Eingang links ist ein kleiner Shop für Andenken oder das Allernotwendigste, eine Bar und ein Touranbieter (deutschsprachig). Rechts und links schließen die nächsten Resorts an. Am Strand neben dem Hotel befindet sich ein legeres Strandrestaurant (man darf sich aber trotzdem gerne zum Essen etwas über die Badekleidung ziehen, gerade bei etwas „mehr Figur“), wo man einfache Thai-Gerichte, Burger und Pancakes bekommt, seine Wäsche waschen lassen kann oder Ausflüge bucht. Abends kann man hier auch noch einen Cocktail unter Sternen mit den Füßen im Sand nehmen – der Drink ist aber nur unwesentliche 10 Bht billiger als im Hotel. Die Tatsache, dass es sich um die einzige Location am Sunset Beach handelt, die nicht zu einem Resort gehört, lässt man sich halt bezahlen. In der Stadt sind die Getränke schon günstiger, aber da hat man auch nicht die Füße im Sand.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Netter kleiner Pool mit Wasserfall und Aussicht auf den Garten und den Strand. Keine weiteren Sportangebote, keine Animation. Lautstarker Wassersport ist im Naturschutzgebiet von Khao Lak Gottseidank verboten, man kann zwar schnorcheln, aber viel zu sehen gibt’s da nicht. Dafür lockt ein herrlich leerer, sanft ins Meer abfallender Strand zu Spaziergängen und zum Baden, und bei den Wassertemperaturen kann man auch eine gepflegte Zeit drin verweilen. In unserer ersten Woche gabs tolle Wellen, die für richtig Spaß sorgten, die Woche drauf dann „Ententeich“, so dass das Meer wunderbar klar wurde. Alles dabei. Ohne dass ich Angst verbreiten will, sollte man weder den Tidenhub noch die Strömungen unterschätzen, ungeübte Schwimmer bleiben besser in Strandnähe. Am Tag vor unserer Anreise gab es leider einen Ertrunkenen am Nang Thong zu beklagen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im November 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Birte |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 51 |