La Bussola Hotel Calabria

Wer nach Italien fährt muss eines wissen: Die Italiener sind kein ruhiges Völkchen, wer Stille und menschenleere Strände sucht, ist hier falsch. Zur italienischen Lebensart gehört es laute Gespäche zu führen und laute Musik zu hören. Außerdem lieben die Italiener Kinder, die dürfen überall herumtoben und spielen. Das muss einen schon gefallen, wenn mal am Strand sitzt und ständig italienisches Gebrabbel um sich hat und die Kinder über den Strand toben. Wir jedenfalls haben uns dabei gut amüsiert. Nun zum Hotel: Es ist ein Familienbetrieb und wir wurden bei der Ankunft sofort vom Chef persönlich begrüsst. Der gute Mann läuft den ganzen Tag durch die Anlage, sammelt Blätter ein und passt auf, dass keiner die Liegen blockiert. Außerdem fährt er den Shuttlebus an den Strand. Seine Frau ist für die Küche zuständig. Das Hotel selbst hat mittlere Größe und ist daher recht übersichtlich. Im Erdgeschoss befindet sich die Rezeption und der Essbereich, darüber sind dann die Zimmer. Links vom Haus ist der Poolbereich. Das Hotel liegt an einer relativ stark befahrenen Straße, wenn ein Laster vorbeigefahren ist, hat man das schon gehört, ansonsten war die Straßennähe nicht wirklich störend. Im Erdgeschoss befindet sich ebenfalls ein Restaurant, dort kann man zu humanen Preisen gute bodenständige Pasta-, Pizza- (nur abends), Fleisch- und Fischgerichte bekommen. Wir haben einen Ausflug auf die Liparischen Inseln gemacht, leider ist die Zeit auf dem Schiff recht lang (2,5 Stunden hin und 2,5 Stunden zurück) und auf den drei Inseln an denen Halt gemacht wird, hat man jeweils nur knapp zwei Stunden Zeit. Die Inseln selbst sind sehr schön und pittoresk. Je nachdem was man lieber macht, kann man zu Fuss durch die Gassen schlendern, Shoppen gehen oder am schwarzen Strand liegen.

Wir hatten ein Doppelzimmer gebucht und bekamen eins mit fünf! Betten. Das Zimmer war dementsprechend sehr groß und mit einem kleinen Balkon. Bis auf zwei Zimmer ganz oben hatte jedes Zimmer einen Balkon und meist davor noch eine Dachterrasse mit Stühlen und Tisch. Auf dem Balkon befand sich ein Wäscheständer und zur Zimmerausstattung gehörte ein Safe und Telefon. Das Bad war mit Dusche und Bidet, es sah alles noch sehr neu und sauber aus. Unser Zimmer war leider eines der ersten am Flur, da dort jeder dieser Etage langgegangen ist, war es sehr laut. Wir gehen beide früh ist Bett und haben oft noch viel Trubel auf den Gängen bis ca. elf Uhr mitbekommen.

Wir hatten Halbpension gebucht. Das Frühstück war in Buffetform, dort gab es Brötchen und Weißbrot, Marmeladen, Nutella und Butter in kleinen Abpackungen. An den Tisch bekam man noch warme Croissants. Außerdem gab es jeweils eine Sorte Käse und Wurst. Kaffee, Cappuccino und Latte Macciato gab es aus dem Automaten, man konnte ihn trinken, aber es war eben Automatenkaffee. Wer wollte hat sich an der Bar einen frischen Cappuccino für 2 Euro gekauft. Ebenfalls gab es Fruchtdrinks aus dem Automaten. Das Früchstücksbuffett hat einen nicht wirklich vom Hocker gehauen, Eier, Obst und verschiedene Käse- oder Wurstsorten fehlten. Ich hatte einmal nach Tomaten gefragt und dann auch welche ohne Probleme mit freunlichem Lächeln erhalten. Das Abendessen hat man beim Frühstück ausgewählt. Es standen immer zwei Pasta-Vorspeisen und zwei Hautgerichte zur Verfügung. Von den Pasta-Gerichten war meist eines vegetarisch und eines mit Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchten. Die Hauptgerichte waren immer ein Fisch und ein Fleischgericht. Wenn man von den angebotenen Gerichten keines mochte, haben die einen auch was ganz anderes gekocht, dass war gar kein Problem. Auch vegetarisch konnt man ordern. Zum Hauptgang wurde ein kleines Buffet mit Salat, Tomaten und meist einer oder zwei Gemüsesorten aufgebaut. Leider musste man dort recht schnell sein, da das Buffet schnell leergefuttert war und auch nicht wieder aufgefüllt wurde. Auf Anfrage haben wir von der Pasta Nachschlag bekommen, wie das bei anderen Speisen ist, weiß ich nicht. Zum Nachtisch gab es meistens Obst, manchmal Süßspeisen. Für gute Esser war das Essen am Abend nicht ausreichend genug und die Portionen waren zu klein. Es war aber sehr schmackhaft und alle Speisen waren frisch zubereitet. Einmal die Woche war Kalabrischer Abend mit einem großen Buffet, das war sehr lecker und vielseitig.

Der Service war ausnahmslos freundlich. Die Damen und Herren an der Rezeption, die Servicekräfte und das Putzpersonal, keiner war in irgendeiner Weise unfreundlich. Das hab ich in Italien auch schon anders erlebt. Muffelige Kellner waren da eher die Regel. An der Rezeption wird Italienisch und Englisch gesprochen, außerdem kann eine Dame dort Deutsch. Die Zimmer waren immer sehr sauber und wurden sehr gründlich gereinigt. Fast schon etwas zu gründlich, da die Reinigungskräfte auch meinen Schminkkram wieder in meine Kosmetiktasche sortierten und herumliegende Bekleidung auf Bügel in den Schrank hängten. Das könnte manchen evtl. missfallen.

Das Hotel liegt eher abgelegen. Zum Strand ist ein guter Fussmarsch für den man ca. eine halbe Stunde braucht, wir haben allerdings immer den Shuttlebus genommen. Wenn man einen Schirm und zwei Liegen für 15 Euro am Strand bucht (an der Rezeption zu buchen), dann ist der Shuttleservice kostenlos. Man kann auch Liegestühle buchen, die sind preiswerter. Um die Gegend zu erkunden, ist ein Auto von Vorteil, da wir nur eine Woche da waren, hatten wir sowieso nur einen Ausflug nach Tropea und einen Ausflug auf die Liparischen Insels geplant, daher haben wir uns kein Auto gemietet und sind auch nicht mit der Bahn gefahren. Der Bahnhof soll aber in 20 Minuten zu Fuss zu erreichen sein. Die Fahrt nach Tropea haben wir mit dem hauseigenen Shuttleservice für 10 Euro pro Person für die Hin- und Rückfahrt gemacht. In der Nähe haben wir ein paar Restaurants entdeckt, ebenso ist ein Supermarkt um die Ecke (5Min zu Fuss) und eine Bank.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Anlage verfügt über einen mittelgroßen Pool mit Kinderbecken. Ich empfand den Pool als sehr sauber. Da Badekappenpflicht herrscht, kamen einem im Wasser auch keine Haare entgegen. Sich eine Badekappe auf den Kopf zu setzen ist schon etwas ungewohnt aber irgendwie auch lustig, jeder hat ja so ein Ding auf und wenn es aus hygienischen Gründen ist, kann es ja nicht schlecht sein. Da ich von der Badekappenpflicht aus anderen Hotelbewertungen wußte, habe ich bereits in Deutschland Kappen gekauft, ansonsten werden sie für 3 Euro im Hotel verkauft. Am Pool sind Liegen, Schirme und Stühle, außerdem zwei Duschen. Wenn Liegen durch Handtücher besetzt waren, aber länger keiner da war, dem die gehörten, hat der Chef die Handtücher eingesammelt, damit andere auf die Liegen können. Die typischen Liegen-Besetzer hatten da keine Chance. Der nächste Strand ist der Strand von Grotticelle, dort fährt einen der Strandshuttle auch hin. Dieser Strand ist ein typisch italienischer Strand: Liege and Liege, Schirm an Schirm. Es handelt sich dabei nicht um einen weitläufigen Strand, sondern eher um drei lange ineinander übergehende Buchten. Der Sand ist weiß-gelblich und zum Wasser hin ist etwas Kieselstrand. Das Wasser war sauber und klar und wunderbar warm. Am Strand sind zwei Strandbars, dort kann man auch zu mittag essen, es gibt Pizza, Pasta, Paninis, Salat usw.