- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Zunächst sei an dieser Stelle angemerkt, dass dieser Bewertung das Wissen zugrunde liegt, ein Vier-Sterne Club-Hotel gebucht zu haben. Was also wünscht der Urlauber, an seinem Zielort zu erwarten? Er erwartet ein Hotel, dessen Gesamtkonzept stimmig ist und der Katalogbeschreibung seines Veranstalters entspricht. Ein Symbiose zwischen Ausstattung, hervorragendem Service, anspruchsvoller Gastronomie, Sauberkeit und Charme.Der Iberostar Club Alantur ist eine mehrer Jahrzehnte alte Clubanlage, gebaut in einem ehemaligen Botanischen Garten. Die weitläufige Clubanlage ist bestens gepflegt und wartet mit einer prächtigen Pflanzenvielfalt auf, die die Wege zum einen teilweise in Schatten hüllt und zum anderen dem Auge schmeichelt. Große Wiesenflächen mit altem Baum- und Palmbestand gehen fließend in den Sandstrand über und verleiten geradezu sich im Schatten der Bäume, mit Blick auf das Meer einem geruhsamen Tag des Müßiggangs hinzugeben.In diese Idylle nett eingebettet ist das zur Straße gelegene kastenartige Hautgebäude (bedingt zu empfehlen) und die mehreren dreistöckigen Wohneinheiten, die dem Komplex, gegenüber den sonst aus der Türkei bekannten Betonbunkern, ihre Individualität verleihen. Diese Strukturierung der Anlage vermittelt auf Anhieb ein behagliches südländisches Flair. Während unseres Aufenthalts im Juni veränderte sich die Gästestruktur auffallend. Anfangs waren sehr viele deutsche Stammurlauber (70% deutsche Stammgäste, die den Mai/Juni und September bevorzugen) da. Im weiteren Verlauf kamen immer mehr Urlaubern aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion (erstaunlich unauffällig unter Berücksichtigung der sonst verbreiteten Sitten). Letztendlich ist - neben dem im weitern Verlauf noch beschriebenen Schattenseiten - der Iberostar Club Alantur die beste Clubanlage – „im Bereich von Alanya“ -, ein Ort für Urlauber die innerhalb der Hotelanlage keinen gesteigerten Wert auf lautstarke Unterhaltungsformen sonder auf Entspannung legen. Das wichtigste zuerst. Buchen sie Ausflüge auf keinen Fall beim Reiseveranstalter!!! Die Leute haben als erstes Zugriff auf sie als Kunden und preisen auch nette Sachen an. Diese kosten aber oft das Dreifache von dem, was sie bei örtlichen „Reiseveranstaltern“ zahlen müssen.Wer sich nicht Gruppenzwängen unterwerfen möchte, sollte sich überlegen mit anderen Interessierten ein großes Taxi zu nehmen. Auch auf diesem Wege sind die meisten Ausflüge realisierbar. Acht geben sollte man lediglich darauf, daß die Deutschkenntnisse des Fahrers über ein normales Maß hinausgehen. Noch ein Tipp zum Markt in Alanya. Nach unserer Erfahrung veranschlagen die meisten Händler zunächst das ca. dreifache vom Preis, der schließlich zu entrichten sein wird. Empfehlenswert sind die Einkaufsmöglichkeiten im Stadt/Stadtteil „Oba“, auf halben Weg zwischen Hotel und Alanya. Die Preise sind deutlich niedriger als in Alanya und die Händler bedeutend freundlicher und bei weitem nicht so aufdringlich.
In diesem Punkt kann von drei unterschiedlichen Zimmertypen berichtet werden:Die Standartzimmer sind klein, verwohnt und benötigen dringend eine Renovierung, was das Platzproblem aber nicht lösen wird. Im Badezimmer fehlten einige Ablagemöglichkeiten. Unser Zimmer lag im Erdgeschoß mit kleiner Terrasse und hatte eine wunderbare Aussicht in die herrliche Gartenanlage. Die Familienzimmer im Dachgeschoss waren auch nicht größer, nur um eine 1,5 Meter hohe Räumlichkeit für das Kind im Spitzboden erweitert. Die „Hühnerleiter“ als Zugang empfinde ich als Gefahr für jedes Kind, zudem wird der Hauptraum hierdurch noch kleiner. Gegen Aufpreis können vor Ort aber größere Apartments gebucht werden. Abschließend muss gesagt werden, dass die Zimmer jeglichem Charmes entbehrte und das größte Manko der Clubanlage darstellen. Abzuwägen ist, ob man neuste, großzügige Zimmer in einem 6-8 stockigem Glaspalast wünscht oder ob man die Nachteile der kleinen Zimmer in kauf nimmt und dadurch seine Urlaub in einer der schönsten Gartenanlagen verbrigt.
Die Ansicht vieler Reisender über die hervorragende Gastronomie der Clubanlage können wir nicht gänzlich teilen. Wir waren schon in wesentlich größeren und kleineren Anlagen in der Türkei und haben dort umfangreichere und anspruchsvollere Buffets kannengelernt. Dennoch war die Auswahl ausreichend die Präsentation gelungen und das Essen größtenteils schmackhaft. Was gänzlich fehlte waren gewisse „Highlights“. Gegrilltes Putenfleich und Gehacktes dominierten das Fleischangebot. Die Auswahl an Vorspeisen (außer Salaten) war gering und wiederholte sich jeden Tag. An Nachspeisen gab es mehrere Torten, Pudding und natürlich auch Obst und Eis. Türkische Süßspeisen waren die Ausnahme und wurde nur selten dem Buffet hinzugefügt. Der Wein war mit viel Wohlwollen trinkbar, wobei der Weißwein am ehesten den Weg über die Zunge in Richtung Speiseröhre fand. Vorgenannte Mahlzeiten wurden im Restaurant eingenommen. Dieses ist teilweise überdacht und wird an den freien Stellen, zum Schutz vor zu intensiver Sonneneinstrahlung mit Schirmen bedeckt. Gerade dieser Bereich sollte nochmals positiv erwähnt werden. Dort Abends zu sitzen und zu essen war, auch durch den Blick in die herrliche Gartenanlage und die dezente Ölkerzenbeleuchtung war ein echtes Urlaubserlebnis.
Man befindet sich hier in einem Club-Hotel der Kategorie vier Sterne mit All-Inclusive. Der Service war im Gastronomie-/Restaurantbereich zuvorkommend und höflich. Das Personal gab sich deutlich Mühe, den Wünschen der Gäste zu entsprechen. Im Barbereich mussten durch die Gäste jedoch einige Leistungen mehrmals deutlich eingefordert werden. Bestimmte All-Inclusive-Getränke wurden nicht gänzlich und/oder gar nicht als selbstverständlich fertiggestellt oder herausgegeben. Der Barbereich versuchte an dieser Stelle, Geld einzusparen. Die Aufforderung der Gäste nach diesen Getränken wurde beim Ausschank derweilen mit leisen „türkischen Flüchen“ begleitet. Reparaturen im Zimmer wurden schnell und souverän von den Handwerkern erledigt. Die positive Einschätzung des Service überwiegt.
Das Grundstück des Club Alantur liegt vom Antalya gesehen noch etwa 5 Kilometer hinter dem Zentrum von Alanya und zieht sich als breiter, Streifen von der Straße bis zum Strand. Flankiert wird der Club zur rechten von unbenutzten und daher auch ungepflegten Strand, abgetrennt durch eine Flussmündung. Zur linken liegt eine kleine – nicht gerade gepflegte – Hotelanlage die eine eher altbackene Atmosphäre verströmt. Zur Straße hin erwartet einen eine trostlose, eher durch Bauruinen und Schnellstraße geprägte Ansicht. Insgesamt befindet sich die Anlage in einem Bereich, in dem sich nicht gerade qualitativ hochwertige Hotels angesiedelt haben. Der zum Hotel gehörige Strandabschnitt ist einer der schönsten in der näheren Umgebung. Dies muss jedoch dahingehend relativiert werden, das die Strände der Umgebung allesamt keine hohen Ansprüchen genügen. Schmal, kiesig und von der Farbe eher gräulich, geht der Strand ins steil abfallende Wasser über. Für Kinder und Strandläufer ist der Strand dahingehend eher ungeeignet. Der Meerzugang über den hoteleigenen Steg ist komfortabler als über den Strand. In direkter Nähe des Hotels findet der Urlauber nichts von dem was er ggf. benötigt: Geldautomaten, Telefonhäuschen, Apotheken, Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie sind nur mit den Dolmus oder dreizigminütig zu Fuß erreichbar. Mit Taxen oder dem Dolmus erreicht man wenn gewünscht Alanya. Diese Stadt ist vor allem für ihren Festung und Einkaufsmöglichkeiten bekannt. Letzteres ist in Alanya jedoch sehr nervig, da die Händler aufdringlich bis frech sind und zum teil Mondpreise für Ramsch erwarten. Einzig für feierfreudige Nachtschwärmer bietet Alanya ein empfehlenswertes Spektrum am Hafen. Empfehlenswert ist hier das „Bellmanns“ eine bekannten Open-Air-Disco. Die über die Clubanimation angebotene „Discotour“ führt ins benachbarte „James Dean“, das die Gäste bei schlechtem Service und Mondpreisen regelrecht abzockt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wichtigstes Kriterium dürfte für viele hier der Pool sein. Der Club hat hier dreie. Zwar finden diese nicht die weitläufige Ausdehnung diverser Poollandschaften in anderen Hotels, sind aber sauber und nett in die Anlage integriert. Empfehlenswert war die Aufteilung in Sport-, Animations- und Ruhepool. Weiterhin befinden sich im Club zwei Tennisplätze, ein Basketballcourt und Tischtennisplatten. Neu eingerichtet war das Health-Center, das auch ein sehr empfehlenswertes Hamam einschließt. Hier sollte nicht auf die günstigeren Angebote in der Stadt und am Strand eingegangen, sondern die Clubmöglichkeiten ausgeschöpfte werden. Das Angebot ist professionell und gut. Einer Überholung hingegen bedarf der Fitnessbereich, der nicht nur klein, sondern auch mit antiquierten Geräten ausgestattet ist. Ebenfalls im Club befindet sich eine schmucklose kleine Disco, in der zu den Öffnungszeiten drei bis fünf Gäste das Angebot nutzten. Schwachpunkt der Clubanlage ist sicherlich die Animation. Das Animationsteam wurde stetig, bis auf einen kleinen Kern ausgewechselt. Beispiel: Der neu vorgestellte Chefanimateur Aladin wurde am dritten Tag durch den alten nach Side gewechselten ehemaligen Chefanimateur Nico temporär unterstützt. Die neue Sportanimateurin gab nur drei Tage ihre Kurs, war dann wieder verschwunden und die Kurse durch eine katastrophale Aushilfe geleitet. Tagsüber war nie klar, ob ein Animationsangebot (z.B. Wasserball) nun stattfindet oder nicht. Die abendliche Animationsshow sei hier noch ausdrücklich erwähnt. Die Shows ähnelten einem Kasperltheater. Zu diversen Musiken wurde versucht zu tanzen, wobei Choeograpie und Bühnenkostümierung nicht dem angestrebten zum Teil auch nur ähnelten. Das wohl junge Team hielt es aber auch wohl nicht für notwendig das Dargebotene zu üben um einen professionellen Eindruck zu hinterlassen. Das geht in anderen Anlagen deutlich besser. Es sei lediglich positiv erwähnt, dass die Tagesanimation angenehm unaufdringlich war.Für eine Bewertung der Kinderanimation verweisen wir auf die Ansichten von Familien mit Kindern. Unseres Erachtens sollte diese sehr kritisch beurteilt werden. Der deutschen Sprache mächtig zu sein scheint, im Club Alantur nicht Einstellungsvoraussetzung für eine Kinderanimateurin zu sein, da sicherlich auch ihr Kind russisch kann. Auch verstehen wir bunte Steine mit sechsjährigen Jungen bemalen nicht unter Animation. Zudem wurden die Kinder unbeaufsichtigt zu jedem Zeitpunkt aus der Animation entlassen (sie gingen einfach ohne das es auffiel) und irrten an den Pools umher.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Torsten |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 4 |