Lella Meriam Hotel & Club

Wir waren Ende Juni/Anfang Juli für eine Woche in diesem Hotel (All Inclusive). "Neu eröffnet" heißt nicht "neu gebaut", an der einen oder anderen Ecke gab es schon Abnutzungsspuren, im Vergleich zu anderen Hotels in südlichen Ländern war der Zustand des Hotels aber völlig ok. Deutsche Standards sollte man aber nicht erwarten. WLAN gibt es leider nicht, wie im Prospekt beschrieben auf den Zimmern, sondern nur in der Lobby und die Übertragungsgeschwindigkeit war sehr langsam, wenn mehrere Nutzer es in Anspruch nahmen, teilweise war es gar nicht möglich sich ins Netz einzuloggen. Was die Gäste anging, waren nicht, wie befürchtet, fast nur Rentner anwesend, sondern auch viele junge Leute - allerdings hauptsächlich Russen und Tschechen, die nicht immer unbedingt die angenehmsten Reisegenossen waren. Deutsche waren auch da und ein paar wenige französische und tunesische Familien. Abends ist die große Terrasse an der Lobby besonders schön, dort kann man auf Sesseln und Couches sitzen, man sollte sich aber frühzeitig einen Platz reservieren.

Hier gab es ein paar Probleme. Zunächst bekamen wir gar nicht die Art Zimmer, die wir gebucht hatten (Doppelzimmer mit Meerblick und Jacuzzi), sondern offenbar ein aufgebettetes Einzelzimmer mit Dusche. Die Einzelbetten waren eine Zumutung - sehr schmal und viel zu kurz. Bei meinem Mann (1,84m) hingen die Füße unten 20cm raus! Daher haben wir in der ersten Nacht auch ziemlich schlecht geschlafen. Am nächsten Tag haben wir reklamiert und durften dann etwa 2 Stunden später ein richtiges Doppelzimmer mit Doppelbett (die auch etwas länger waren) und Jacuzzi beziehen. Zimmer und Balkon hatten eine angenehme Größe, es gab Balkonmöbel und auch im Zimmer eine kleine Sitzecke. Im ersten Zimmer empfingen wir alle deutschen TV-Kanäle, im zweiten Zimmer kurioserweise ausschließlich ZDF-neo. Rein optisch wirken die Zimmer noch etwas kahl. Bad und Toilette waren sauber und hatten eine angenehme Größe, ABER: es gab null Ablagemöglichkeit für Kosmetika, wir mussten alles auf dem Waschbeckenrand abstellen, außerdem war die Badewanne undicht. Nach jedem Duschen oder Baden lief unten am Rand Wasser heraus und das halbe Bad war überschwemmt. Es ist nicht sehr angenehm, mit nassen Füßen auf der Toilette zu sitzen oder sich die Haare zu föhnen... Hier müssen dringend noch Ausbesserungsarbeiten geleistet werden. Überraschend großer Kühlschrank ist vorhanden, Einbaukleiderschrank, Klimaanlage funktionierte gut. Wasserkocher oder ähnliches ist nicht vorhanden. Wer allerdings gedenkt, sich vor 23.30 Uhr zu Bett zu begeben, der sollte unbedingt ein Zimmer meiden, das in den Innenhof geht. Die Musik ist auch bei geschlossenen Fenstern und Türen extrem laut und Schlaf damit unmöglich.

Es gibt ein Hauptrestaurant "Jasmine", in dem das Buffet aufgebaut ist, sowie ein à la Carte Restaurant "L'Olivier", das im Prinzip nur durch einen Vorhang vom Hauptrestaurant abgetrennt ist, bzw. sich jetzt in der Sommersaison draußen auf einem Teil der Terrasse befindet. Außerdem gibt es noch ein maurisches Café, das sehr gemütlich eingerichtet ist, dessen Angebote aber auch bei AI allesamt kostenpflichtig sind, weshalb wir sie nicht genutzt haben. Außerdem gibt es eine Hotelbar, eine Poolbar und die mittlerweile fertige Strandbar. Das Buffet ist tendenziell eher landestypisch gehalten, was nicht weiter stören würde, wenn es etwas abwechslungsreicher wäre. Geschmacklich ähnelten sich aber alle Gerichte ziemlich stark, als Beilage gab es fast nur Reis und Brot und wenn es mal etwas anderes gab, wie z.B. Pommes oder Bratkartoffeln, waren diese beinahe sofort vergriffen. Es gab auch eine Art "Live-Kochen", allerdings fast immer nur Nudeln in den gleichen Soßen und Fisch oder Burger. Zu Stoßzeiten war es manchmal kaum möglich, einen Tisch zu bekommen, und es musste immer einer von beiden am Tisch bleiben um diesen zu "bewachen", während der andere Essen holte, weil der Tisch sonst sofort wieder von anderen Leuten besetzt wurde, auch wenn man noch halbvolle Gläser und Teller dort stehen hatte. Das Personal war zu Stoßzeiten ziemlich überfordert und wenn man nicht pünktlich zu Beginn des Essens kommt, sondern zu einem späteren Zeitpunkt, konnte es passieren, dass die Tische nicht mehr eingedeckt wurden, keine Gläser, Teller oder ausreichend Besteck mehr da war. Manchmal hatten wir auch den Eindruck, dass das Geschirr nicht ordentlich gespült, sondern eher nur mal heiß abgeschreckt wurde. Großer Minuspunkt dafür. Das á la Carte Restaurant trägt eine etwas irreführende Bezeichnung, denn tatsächlich konnte man nicht wirklich Gerichte von der Karte auswählen. Man muss vorher reservieren und bei der Reservierung schon entscheiden, ob man Fisch oder Fleisch essen möchte, was wir eigentlich lieber spontan entschieden hätten und nicht schon 2 Tage vorher. Das 3-Gänge-Menü war dann fest vorgegeben, wir konnten nichts wählen. Geschmacklich war es gut, aber nichts besonderes. An der Hotelbar sollte man abends lange Wartezeiten einkalkulieren, zu wenig und überfordertes Personal für zu viele Gäste. Die Cocktails waren gut, schmeckten aber jedesmal anders (da wurde frei Schnauze gemixt) und hätten etwas besser gekühlt sein können. Die Poolbar haben wir fast nicht genutzt. Die Strandbar ist mittlerweile eröffnet, dort gab es gekühlte Getränke und auch Toiletten.

Das Personal war insgesamt ausnehmend freundlich und jeder sprach zumindest ein paar Brocken Deutsch. Verständigungsprobleme gab es nie. Dass der Service erst mit Trinkgeld so richtig ins Rollen kam, kann ich so nicht bestätigen. Mit der Zimmerreinigung waren wir nicht so ganz zufrieden. Es gab zwar nette Schmankerl wie ein dekoriertes Bett, jedoch wurden beispielsweise die auf den Boden geworfenen schmutzigen Handtücher (was ja "bitte auswechseln" bedeutet) einfach wieder hingehangen und offenbar gehofft, dass wir das nicht merken - und das trotz großzügigem Trinkgeld. Wir haben uns dann einfach selbst saubere Handtücher vom Wagen gemopst, aber das kann ja nicht der Sinn der Sache sein. Unsere Beschwerden wurden relativ zügig bearbeitet (siehe Kategorie "Zimmer"), jedoch schien das nicht bei allen der Fall zu sein, wie wir im Gespräch mit Mitreisenden erfahren haben, die ziemlich lange warten mussten, bis ihre Beschwerde bearbeitet wurde.

Die Transferzeit vom Flughafen betrug etwas mehr als eine Stunde. Der nächste Ort (Zarzis) war wohl relativ einfach per Taxi zu erreichen, wir haben das aber nicht in Anspruch genommen. Zum Strand läuft man ungefähr 200-300m, da das Hotel in "zweiter Reihe" liegt - dabei muss man auch eine mäßig befahrene Straße überqueren. Achtung: Zebrastreifen dienen in solchen Ländern eher zur Deko ;-) Die Autofahrer bremsen nicht unbedingt ab oder halten gar an, also vorsichtig sein. Das letzte Stück zum Strand führt über einen mit Sand aufgeschütteten weg, der etwas umständlich zu laufen ist. Es ist also durchaus vorstellbar, dass Menschen mit Gehbehinderungen große Probleme haben werden, zum Strand zu gelangen. Ein befestigter Weg wäre hier sicher sinnvoller.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Vor der Animation sind wir eher geflüchtet, wir mögen keine Animation und sie erschien auch eher lahm. Abends sind Musik und Veranstaltungen allerdings sehr laut. Die Animateure sind aber freundlich und nicht aufdringlich. Die Animation findet grundsätzlich am Pool statt (außer von 12.30-15 Uhr), am Strand wird man hingegen kaum belästigt, da wurde allenfalls mal Boule gespielt oder Aquagymnastik gemacht. Am Strand gab es, je nach Wind und Strömung, immermal Seegras, das morgens mit einem Bagger beiseitegeschoben wurde. Wir hatten aber auch ein paar Tage komplett ohne Seegras. Aber das ist nun mal Natur und es fühlt sich auch nicht schlickerig oder eklig an. Dahinter war das Wasser dann klar und angenehm warm. Der Sand war sehr fein. Liegestühle und Sonnenschirme am Strand gab es eigentlich fast immer ausreichend, am Pool sah das schon anders aus, da müsste man dann wohl schon morgens 6 Uhr mit einem Handtuch reservieren. Einer von vielen Gründen ,warum wir uns fast ausschließlich am Strand aufgehalten haben. Eine Dusche für unseren Strandabschnitt gab es nicht, man konnte aber die Dusche vom Eden Palace nebenan benutzen. Am Strand gab es diverse Möglichkeiten zum Surfen, Jetski, Gleitschirm etc.