LIVVO Los Calderones

Unser erster Eindruck bei Ankunft vor Betreten der Anlage war zunächst eher schlecht, was das Umfeld des Hotels angeht. Die Anlage liegt auf der linken Seite einer Sackgasse, welche ca. 100 Meter weiter in einem Wendekreis endet. Auf der rechten, gegenüber liegenden Straßenseite befindet sich ein ungepflegter, holperiger Parkplatz und dahinter ein riesiges unbebautes Schuttfeld. Bei Betreten des Eingangsbereichs bzw. der Rezeption änderte sich dieser Eindruck zum Positiven: Alles hell, freundlich und modern gestaltet. Die Begrüßung durch den Mitarbeiter an der Rezeption war freundlich, wir bekamen ein Glas Sekt gereicht und erhielten das Zimmer Nr. 206. Als wir das Zimmer erreichten, stellten wir enttäuscht fest, dass dieses ausgerechnet zur Straßenseite mit Blick auf diesen vorgenannten, ungepflegten Schuttplatz gelegen war und wir außerdem vom Balkon unmittelbaren Ausblick auf die Müllcontainer vor dem Hotel genießen durften. Unsere kurz zuvor angekommenen Zimmernachbarn waren genauso unzufrieden mit diesem Ausblick und berichteten, man hätte ihnen bereits für den nächsten Tag einen Zimmerwechsel versprochen. Woraufhin ich sofort bei der Rezeption reklamierte, aber auf den nächsten Tag vertröstet wurde, weil angeblich keine Zimmer in besserer Lage frei waren. Am nächsten Morgen erhielten wir dann ein besser gelegenes Zimmer und konnten um 12 Uhr umziehen, wodurch natürlich mehr als ein halber Urlaubstag verloren war. Wir hatten den Eindruck, dass hier ein Plan dahinter steckt und neue Gäste zunächst in den Zimmern 201 - 208 (alle straßenseitig zum Schuttplatz ausgerichtet) untergebracht werden. Auch von anderen Gästen erfuhren wir, dass diese 1 Nacht in diesen Zimmern untergebracht wurden und hinterher ein besseres erhielten. Vermutlich deshalb, weil die Anlage in vielen Teilbereichen noch immer nicht fertiggestellt ist und nach unseren Beobachtungen fast täglich an irgendeiner Suite gearbeitet wird, was man natürlich nicht machen kann, wenn diese belegt ist. Überhaupt gibt es innerhalb der gesamten Anlage, zumindest werktags, tagsüber ziemlichen Baulärm. In irgendeinem Bereich wird ständig gearbeitet, man hört permanent Hämmern, Schlagbohrer, Kreissägen, Schleifmaschinen usw. sodass wir uns tagsüber nicht in der Anlage aufhalten mochten. Wer liegt schon gern auf der Sonnenliege, wenn 5 Meter entfernt ein Metallgeländer mit der Trennscheibe bearbeitet wird ? Die Anlage ist recht klein und sehr überschaubar. Die Bepflanzungen sind kümmerlich, ausschließlich Jungpflanzen, von denen einige bereits das Zeitliche gesegnet hat. Was wohl daran liegt, dass alles neu angelegt wurde. Insgesamt macht die Anlage einen gepflegten, aber noch unfertigen Eindruck. Auffällig sind z.B. unverputzte Gebäudeteile, die Sichtschutz-Trennwände zwischen den Terrassen sind mit Matten verkleidet, welche nach und nach durch Planken ersetzt werden. Angelieferte Baumaterialien wurden hinter der Rezeption gelagert. Ziemlich nervig ist, dass ständig irgendwo die mikrige, ca. 4 Quadratmeter große Rasenfläche vor den Suites mit Benzinmähern gemäht wird, deren Lärm sich zu dem übrigen Baulärm gesellt. Es gibt einen kleinen und einen größeren Pool, welche verglichen mit anderen Hotelanlagen ziemlich klein sind. Die Pools wurden von uns nicht genutzt, weil wir uns wegen dem ständigen Baulärm nicht in der Anlage aufgehalten haben. Außerdem soll das Wasser nach Auskunft anderer Gäste ziemlich kalt gewesen sein, da der Pool wohl nicht beheizt war. Es hielten sich tagsüber nur einige, sehr wenige Gäste in der Anlage auf, weshalb fast alle Sonnenliegen frei waren. Hinter den Pools gibt es eine Bar, welche etwa bis Mitternacht geöffnet ist, aber nur von sehr wenigen Gästen besucht wird. Oft saßen dort, auch abends, keine Gäste und wir waren manchmal die einzigen. Die Cocktails dort waren super, alle Getränke aber sehr teuer. Es gibt auf dem Dach des Restaurants eine Sonnenterasse mit einem großen, länglichen Whirlpool. Diese Terasse haben wir ebenfalls nicht genutzt, das Wasser im Whirlpool soll nach Auskunft anderer Gäste einige Tage nach unserer Ankunft "umgekippt" sein, sodass der Whirlpool nicht mehr benutzbar war. Insgesamt können wir nach unseren Erfahrungen, auch hinsichtlich der Gastronomie, dieses Hotel nicht weiterempfehlen und werden es auf keinen Fall nochmals buchen. Wir kommen seit über 10 Jahren im Winter nach Gran Canaria und haben schon so einige Hotels auf der Insel besucht. Dieses Hotel war eindeutig das Schlechteste, was wir in den ganzen Jahren jemals hatten.

Die Suites sind zweigeschossig, mit Wohnbereich unten und Schlafzimmer, sowie Badezimmer oben. Vor der Suite gibt es unten einen Minirasen mit 2 Sonnenliegen, und eine kleine Terrasse mit Tisch und Stühlen. Oben vor dem Schlafzimmer einen kleinen Balkon. Die Suites sind klein, aber für 2 Personen so gerade ausreichend. Nach oben führt eine sehr schmale und enge Holztreppe. Die Zimmer sind neu renoviert, die Einrichtung ist modern und zweckmäßig, wirkt jedoch kühl und ungemütlich. Es gibt 2 große Samsung LCD-Fernseher im Wohn- und Schlafbereich, sogar ein hauseigenes Tablet, aber keinen einzigen Kleiderhaken und kein einziges Bild an der Wand. Praktisch: Großer beleuchteter Koffer-Stauraum hinter einer Schranktür, Koffer verschwinden so komplett von der Bildfläche. Das Schlafzimmer ist sehr eng, wegen gerigem Abstand zum Kleiderschrank. Die Matratzen sind ziemlich hart, aber nicht unbequem. Wir haben gut darauf geschlafen. Die Dusche ist ebenerdig begehbar und recht groß, aber wegen schlechtem Abfluss überflutungsgefährdet. Das Waschbecken allerdings recht klein, der Rasierspiegel viel zu tief platziert und nicht richtig einstellbar, somit unbrauchbar.

Das Restaurant befindet sich in einem weiß getünchten Essensaal ohne jegliche Dekoration mit dem Charme einer Parkhaus-Tiefgarage. Unverputzte Säulen und gleißend helles, weißes Licht unterstreichen die Kantinen-Atmosphäre. Die Speisenauswahl abends in Buffetform ist unzulänglich, wenig schmackhaft und kaum gewürzt. Sämtliche warmen Speisen waren nahezu kalt, allenfalls schwach lauwarm. Die Gerichte waren fast immer ohne jegliche Beschriftung und Kennzeichnung, sodass man ständig das Küchenpersonal fragen musste, was sich denn in der jeweiligen Schüssel befindet. Ansonsten konnte es passieren, dass man Fleisch wollte, aber Fisch bekam. Leere Schüsseln und Behälter wurden oftmals nicht nachgefüllt. Gleiches trifft auf das Salat- und Dessertbuffet zu. Wir haben es erlebt, dass am Salatbuffet um 19.45 Uhr fünf Schüsseln leer waren und die Buffets um diese Uhrzeit regelrecht "abgegrast", sodass ich mich bei der Rezeption beschwerte. Wenn der Veranstalter von landwirtschaftlichen Produkten der "eigenen Farm" des Betreibers spricht, so frage ich mich ernsthaft warum dann selbst gängiges, auf der Insel im Überfluss vorhandenes Obst- und Gemüse, wie z.B. Tomaten, Orangen oder Paprika, zeitweise überhaupt nicht oder wie Mangelware angeboten bzw. nicht nachgefüllt wurden. Stattdessen wurden am Salatbuffet zahlreiche Konserven serviert, wie z.B. Dosenspargel, Dosenmais, Rote Beete, Essiggurken usw. Das Abendessen war jedenfalls eine ziemliche Katastrophe, weshalb wir an einigen Abenden trotz Halbpension auswärts gegessen haben, um wenigstens ab und zu mal etwas Warmes, Frisches und Schmackhaftes zu erhalten. Das Frühstück war hingegen in Ordnung, es gab eine genügende Brot, Toast und Brötchenauswahl, Müsli, Eier, Schinken, Wurst, Käse. Auch der Kaffee aus dem Automaten war ok, kurz gesagt: Für jeden etwas dabei und nicht zu bemängeln. Insgesamt muss man jedoch feststellen dass, insbesondere wegen des Abendessens, das gastronomische Angebot NICHT einem 4 Sterne + Hotel entspricht und mangelhaft ist.

Das Personal war stets freundlich und bemüht, jedoch besteht nach unserer Auffassung noch erheblicher Schulungs- und Kompetenzbedarf, um einem 4 Sterne + Hotel gerecht zu werden. Dies betrifft sowohl den Zimmerservice, als auch die Restaurantbedienung. Es kann nicht angehen, dass z.B. im Restaurant Bier in Weingläsern serviert wird oder der Fußboden im Zimmer erst nach 12 tägigem Aufenthalt gewischt wird. Um anfänglich auf dem Fußboden vorhandene Schmutzflecken wurde immer schön drumherum gewischt. Nachdem wir die Tische absichtlich ganz wegschoben, um darauf hinzuweisen, waren diese abends wieder am alten Platz, natürlich auf dem Schmutz. Im Restaurant wurden wir einmal abends von einem Kellner förmlich angeschnauzt, nur weil wir uns trotz freier Platzwahl an einen ungedeckten Tisch setzten, obgleich im ganzen Restaurant kein einziger Tisch eingedeckt war.

Die Lage des Hotels ist unattraktiv, weil zu weit vom Strand und Zentrum Meloneras entfernt (2 - 2,5 km). Der Veranstalter schreibt 1,5 km, aber das ist nach meiner Auffassung unzutreffend. Man läuft zu Fuß ca. 25 - 30 Minuten. Es gibt ca. 100 Meter entfernt einen Taxistand, aber ein Leihwagen ist unbedingt zu empfehlen. Das Umfeld vor dem Hotel wirkt sehr ungepflegt. Man blickt auf das vorgenannt beschriebene Schuttfeld und einen holprigen Parkplatz, der zudem recht klein ist, sodass man abends manchmal keinen Parkplatz vorfindet und vor dem Nachbarhotel parken muss. In der näheren Umgebung gibt es noch einige weitere, größere Hotelanlagen (Maspalomas Princess, Dunas), aber keine nennenswerten Einkaufsmöglichkeiten. Ohne Auto ist man so ziemlich abgeschnitten und aufgeschmissen. Es ist auch nicht empfehlenswert, sich im Dunkeln zu Fuß in der Hotelumgebung zu bewegen, wegen schlechter Beleuchtung und Stolperfallen durch kaputte und verwahrloste Gehwege.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Animation fand nicht statt, obgleich vom Veranstalter in der Reisebeschreibung angeboten. Weitere Freizeitangebote haben wir nicht vorgefunden und waren nicht Inhalt des Reisevertrages.