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Hagen (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Freunde • Juli 2015 • 2 Wochen • Strand
Schlechter Gegenwert zum Reisepreis, nicht buchen!
3,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht
  • Zustand des Hotels
    Gut
  • Allgemeine Sauberkeit
    Gut

Vor der Bewertung des Hotels zunächst einige Angaben zur Struktur der reisenden Gruppe : Eltern von Kindern einer dritten Klasse in Weimar, teilweise mit Partner - teilweise ohne, überwiegend Angestellte im Alter von 25 - 51 Jahren; insgesamt neun Erwachsene und sieben Kinder, durch versetzte Anreisezeiten jeweils zwischen drei und 16 Personen zwischen 18.07. und 05.08.2015 vor Ort, individuelle Buchung; Ambitionen: Badeurlaub, Ausflüge, Land und Leute, gelegentliche stundenweise Entlastung der Eltern durch Kinderbetreuung /-animation, Wassersport, kein Interesse an Nachtleben; Mehrfache Reise- und Hotelerfahrungen der Teilnehmer u.a. in Türkei, Ägypten, Tunesien, Dominikanische Republik, USA, Gran Canaria, AIDA. Lage und Aufbau der Hotelanlage sind hinreichend beschrieben, daher erspare ich mir und dem geneigten Leser einen weiteren Exkurs dieser Art. Da eine All - Inklusive - Pauschalreise ja im Grunde nach dem Prepaid - Verfahren funktioniert, werde ich im folgenden die bezahlten und damit zu erwartenden Leistungen des Hotels mit entsprechenden Kommentaren der tatsächlich erhaltenen Leistung gegenüberstellen: 1. Kindertaugliche Hotelanlage am Sandstrand mit ausreichend Bademöglichkeiten an Pools mit entsprechenden Liegemöglichkeiten: erhalten. Auch wenn manche kosmetische Ausbesserung an Gebäuden und Infrastruktur unübersehbar erforderlich wäre, wurden die Erwartungen der Teilnehmer erfüllt. Allerdings scheinen die Liegemöglichkeiten am Strand aufgrund der gestiegenen Gästezahl durch die Errichtung des neuen Haupthauses am Rande ihrer Kapazität. 2. Zimmerausstattung inkl. Sauberkeit, Hygiene sowie Sauberkeit und Hygiene in der Anlage: erhalten Die einfach und zweckmäßig eingerichteten sowie effizient klimatisierten Zimmer waren stets sauber und hygienisch einwandfrei. Gleiches gilt für die sichtbaren Bereiche der Anlage, welche häufig gereinigt werden - einschl. Toiletten in der Anlage. 3. WLAN: ansatzweise erhalten Wie schon von anderen Rezensenten beschrieben, ist das WLAN des Hotels lediglich wegen seines Vorhandenseins eine Erwähnung wert - und weil es eben mitbezahlt ist. Von Funktionalität indes keine Spur. Extrem schwankender Empfang innerhalb der Anlage, selbst bei gutem Empfang unzulängliche Bandbreite, sodass WhatsApp bzw. Online Telefonie (selbst untereinander) zum Glücksspiel und zu Peak Times gänzlich unmöglich wurden. Trotz zur Anreise ausgehändigter Zugangsdaten mit Gültigkeit bis zur Abreise wurde jeder Teilnehmer mindestens einmal während des Aufenthalts gekickt und seine Zugangsdaten für ungültig erklärt, sodass ein Gang zur Rezeption und die Erteilung neuer Zugangsdaten auf eine dubiose Zimmernummer (jedenfalls nicht die eigene) fällig wurden. 4. Rezeption (Freundlichkeit, Fremdsprache, Hilfsbereitschaft, Check In, Check Out, Reklamationen: nicht erhalten Die Arbeit der Rezeptionisten wurde in ihrer Summe aus offenbar fehlender Kompetenz, nicht vorhandener Deutschsprachigkeit, offen zur Schau gestellter Unlust und bemerkenswerter Unfreundlichkeit von den Teilnehmern durchweg als so in einem Urlaubshotel noch nicht erlebten Affront gegen deutsche Gäste gewertet. Russische Touristen haben es da schon besser; den Namen nach zu urteilen, gibt es einige russischstämmige Mitarbeiter/-innen an der Rezeption. Die Ausrichtung auf russische Gäste scheint aktuell Strategie und wird in den Abschnitten "Gastronomie" und "Animation" erneut zu erwähnen sein. 5. Animation: nicht erhalten Von den Teilnehmern als Totalausfall wahrgenommen. Die "Animation" an den Pools beschränkte sich auf Begrüßung, zweimal täglich "Clubtanz" sowie einer Dauerbeschallung durch einen "DJ", deren schlechter Klang und erschreckend inaktuelle Musikauswahl nur noch von ihrer unerträglichen Lautstärke übertroffen wurden. Die Kinderanimation am Tage wird durch eine kommerzielles "Gameland" innerhalb der Anlage mit teilweise kostenpflichtigen Spielautomaten sowie kostenlosen Sportgeräten ohne Betreuung ersetzt. Die Bühnenprogramme am Abend (erst "Minidisco", dann Erwachsenenprogramm) waren von atemberaubend unterschiedlicher Qualität. Vom kollektiven Hopsen nach den Befehlen "Cola", "Fanta" und "Sprite" bis zu passablen Musik- und Tanzrevues war alles dabei - allerdings auch hier ist die strategische Ausrichtung auf russische Gäste unüberseh- und hörbar - "Kalinka" & Co. dominieren die Programme. 6. Gastronomie (Restaurants, Poolbars, Lobbybar, Snacks, Aktionen): teilweise erhalten Die Restaurants werden grundsätzlich sauber und - soweit mit bloßem Auge erkennbar - hygienisch korrekt betrieben. Dabei entwickeln sie durch ihre zweckmäßige, dekorationsfreie und schmuck- wie lieblose Einrichtung den Charme einer Werkskantine, welcher durch die überkorrekte Einhaltung der vorgegebenen Essenszeiten logisch korrekt unterstrichen wird. Beispiel: Offizielles Ende der Frühstückszeit ist 10:30 Uhr. Das bedeutet im Lonicera, dass ab ca. 09:45 Uhr ausgegangene Speisen, Getränke oder aber auch nur bspw. Ketchup oder Milch nicht mehr nachgelegt werden. Darüber hinaus sind einige essentielle Frühstücksbestandteile - wie z.B. Orangensaft - an einigen Tagen nach einem offenbar geheimen, für den Pauschaltouristen jedenfalls nicht durchschaubaren Plan verfügbar - an anderen wiederum nicht. Überhaupt erscheinen diverse Speisen und Getränke einer täglichen Kontigentierung zu unterliegen, was nicht nur auf die Restaurants, sondern auch und in besonderem Maße auf die diversen Bars zutrifft. Wenn etwas für heute alle ist (so geschehen u.a. mit türkischem Baileys - Äquivalent namens "Harlleys", ebenso mit "Malibu" Likör und einigem mehr), dann ist es eben alle - neues Kontigent morgen. Dabei kam es vor, dass diverse Artikel bereits am frühen Abend vergriffen waren - trotz All Inklusive Angebot bis 02.30 Uhr. Das ist definitiv nicht hinnehmbar. Wichtig: Sekt, Schaumweine und Cocktails gibt es überhaupt nicht! Zurück zum Essen. Die Speisenauswahl zu den Hauptmahlzeiten war überschaubar und wiederholte sich im Dreitagesrhythmus. Geschmacklich mag jeder seine eigene Bewertung treffen, die Teilnehmer unserer Gruppe fielen weder durch besonders harsche Kritik noch entfesselte Begeisterungsstürme auf. Verhungern muss im Lonicera niemand - es gibt zwischen den Mahlzeiten immer Snacks, Obst oder Eis. Aber auch da - Kontigentierung und extreme Unterschiede im Angebot an den einzelnen Stationen. Die Folge sind lange Schlangen an Crepes-, Burger- oder Sandwichstation, die besonders Kindern bei 36 Grad im Schatten keinen Spaß machen. Die Qualität der Bewirtung hing generell viel von der Tageslaune der einzelnen jeweiligen Mitarbeiter ab - manch einer verwies lapidar mit dem Hinweis auf "two many people" darauf hin, dass ein Produkt (in diesem Fall Gin) nicht mehr verfügbar sei, während die entsprechende Flasche in einer trotz Öffnungszeit hinter ihm stehenden, zum Abtransport bestimmten Plastikkiste ihr Dasein in bester Gesellschaft weiterer vorgeblich ausgeschenkter Flaschen ihr Dasein fristete. Ein weiteres Beispiel unfreiwillig komischer gastronomischer Unprofessionalität ist die "Happy Hour" im "Biergarten": dienstags, donnerstags und samstags von 17.00 - 19.00 Uhr kann man dort einheimisches (Efes, Mariachi) sowie internationales Flaschenbier (Millers, Becks) ergattern. Obwohl Vorgabe ist, jedem Gast nur eine der gut gekühlten Flaschen zu reichen, war der Rekord für das letzte Bier 17:40 Uhr, was die ganze gut gemeinte Aktion zum schlechten Witz verkommen lässt. Als ein Mitarbeiter offenbar auf eigene Faust eine Kiste ungekühltes Millers anschleppte, nachdem der Kühlschrankinhalt aufgebraucht war, kam ein Vorgesetzter und deckte unter lautstarken Zurechtweisungen ein Tischtuch darüber. Was der Tourist nicht sieht, das will er auch nicht haben. Letztendlich soll nicht unerwähnt bleiben, dass nach unserer Beobachtung die russische Muttersprache in Verbindung mit einigen US - Dollars bei der Linderung aller vorgenannten gastronomischen Unzulänglichkeiten durchaus hilfreich waren. Das Fazit: Offenbar lebt das Lonicera aktuell von seinem guten Ruf vergangener Tage, der durch die Realität in unserer Reisezeit nicht bestätigt werden konnte. Möglicherweise ist dies ein Stück weit der signifikanten Vergrößerung des Objekts in Form des neuen Haupthauses geschuldet, welche logistische und qualitative Anforderungen mit sich bringt, die derzeit nicht befriedigend erfüllt werden können. Ohne die die wirtschaftliche Situation der Unternehmung beurteilen zu können, gewinnt man den Eindruck, als wolle das Management einen Teil der getätigten Investitionen durch Generierung zusätzlichen Rohertrages mittels Einsparung kostenintensiver einheimischer Waren, Importprodukte und nicht zuletzt beim Personal gegenfinanzieren. Das geht natürlich nur auf Kosten der Qualität von Angebot und Service. Bis auf einige wohltuende Ausnahmen - namentlich einschließlich unseres Alltours Reiseleiters - war so leider kaum etwas von der sprichwörtlichen und bereits in anderen Hotels erlebten türkischen Gastfreundschaft zu verspüren. Die Ausrichtung auf vornehmlich russische Touristen ist offensichtlich gewollt, sicher marktkonform und somit legitim. Insofern sollte in der Konsequenz eine Belegung seitens deutscher Reiseveranstalter für die Zukunft überdacht werden - deutsche Touristen sollten das in jedem Fall tun! Eine Empfehlung für dieses Hotel wird zum aktuellen Zeitpunkt von keinem der erwachsenen Teilnehmer unserer Gruppe ausgesprochen.


Zimmer
  • Eher gut
    • Zimmergröße
      Eher gut
    • Sauberkeit
      Gut
    • Ausstattung des Zimmers
      Eher gut

    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Sehr schlecht
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Eher gut
    • Essensauswahl
      Schlecht
    • Geschmack
      Eher schlecht

    Service
  • Schlecht
    • Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)
      Sehr schlecht
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Eher schlecht
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Sehr schlecht

    Familien
    • Kinderbetreuung oder Spielplatz
      Sehr schlecht
    • Familienfreundlichkeit
      Eher schlecht

    Lage & Umgebung
  • Gut
    • Einkaufsmöglichkeiten in Umgebung
      Eher gut
    • Restaurants & Bars in der Nähe
      Eher gut

    Aktivitäten
  • Eher gut
    • Freizeitangebot
      Eher schlecht

    Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Pool
    • Zustand & Qualität des Pools
      Gut

    Strand
    • Entfernung zum Strand
      Sehr gut
    • Qualität des Strandes
      Gut

    Verkehrsanbindung
    • Lage für Sehenswürdigkeiten
      Gut

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Freunde
    Dauer:2 Wochen im Juli 2015
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Hagen
    Alter:51-55
    Bewertungen:1
    Kommentar des Hoteliers

    Hallo Hagen, vielen Dank für ihre sehr umfangreiche Einschätzung, die wir mit Interesse gelesen haben. Aber sie werden verstehen, dass wir mit der Bewertung in Teilen nicht zufrieden sind und dazu eine andere Meinung vertreten. Wir wissen, dass die Geschmäcker unterschiedlich sind. Aber wenn wir die Meinung einer anderen Urlauberin, die zur gleichen Zeit mit ihrer Familie da war, dagegen lesen, verstehen wir nichts mehr. Wir, als Management, finden ihre Mutmaßungen, wie wir unser Hotel leiten, als sehr gewagt. Unser Essen wird nicht reglementiert, um die Kosten zu senken und wir sparen auch nicht am Personal. Viele Gäste loben unser Personal mit ihren Service und ihre Sprachkenntnisse, gerade bei unserer Rezeption. Wir haben dort natürlich deutschsprachiges Personal und mehrere deutschsprachige Gästebetreuerinnen. Viele unserer Mitarbeiter bemühen sich sehr Sprachen zu lernen und sie bei den Gästen auch anzuwenden. So sehen es auch viele andere Gäste. Und wir müssen leider wieder betonen, dass wir ein Hotel mit internationalem Publikum sind und uns über jeden Gast freuen, egal aus welchem Land er kommt. Wir sind sehr froh, dass viele andere Gäste, besonders unsere Stammgäste, unser Hotel, zum Glück, wählen und auch zum Ausdruck bringen, dass sie gerne wieder kommen. Das „Lonicera – Team“