Lux Eleven Berlin-Mitte

Das Haus hat ein gelungenes Flair. Unterscheidet sich wohltuend von den Dutzend-Hotels, da es sich um einen behutsam renovierten und dem modernen Lounge-Stil angepassten Jahrhundertwende-Altbau handelt. Die Zimmer sind groß, freundlich eingerichtet, angenehm: vollständig ausgestattete kleine Küche und separater Raum für Garderobe. Hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses reizt Betreiber Tom Tänzer alles aus, was rausholbar ist. Zwar ist es eine schöne Location, aber vor allen Dingen plus recht teures Frühstück plus WLAN plus nicht gesenkte Preise nach Mehrwertsteuergeschenk an die Hoteliers machen das Lux 11 nicht mehr zu meiner ersten Wahl. Ich werde mich nach vielen zufriedenen Aufenthalten jetzt mal nach Alternativen in der Gegend umsehen.

Die Zimmer sind geräumig und geschmackvoll-unaufdringlich ausgestattet. In meinem Zimmer waren Schlafraum und Bad eine kombinierte Einheit mit Glaswand dazwischen, WC allerdings extra. Ich fand es gut, muss aber nicht jedermann gefallen. Sehr gelungen ist die separate Garderobenecke. Geschirrspüler in der Küchenecke hatte einen unangenehmen Defekt – Maschine lief vier Stunden ohne Unterbrechung. Rezeption konnte nicht helfen, ich habe das Gerät dann einfach abgeschaltet. Eine defekte Stehlampe (ein Gast vor mir hatte offenbar den Schalter zertreten) wurde nach Anruf ausgetauscht. Was nicht gefällt: die unzureichende Beleuchtung für Menschen, die arbeiten oder lesen wollen. Mit 25- oder 40-Watt-Glühbirnen bekommt man zwar ein gemütliches Licht hin, aber für andere Zwecke reicht diese schummrige Beleuchtung nicht. Für die Zwecke des Geschäftsreisenden ist dieses Ausstattungsmerkmal unzureichend. WLAN muss extra bezahlt werden, leider branchenüblich in den meisten deutschen Hotels. Dass es auch anders geht, zeigen die Hotels in den USA, wo Gratis-WLAN nach meiner Erfahrung oft zum Standard gehört. Der Erfolg des Hotels zeigt seinen Tribut. Die Einrichtung ist schon etwas abgenutzt, noch ist es nicht unangenehm.

Das angebotene Frühstück im Restaurant befriedigt nicht. Ein mäßig bestücktes Frühstücksbuffet, das zwar schön gestaltet ist, aber außer dem Üblichen keine Optionen bietet. Im Restaurant sitzt man in der kalten Jahreszeit an vielen Plätzen in Zugluft. Zudem marschierten ständig Bauarbeiter und Lieferanten rein und raus, was eine unruhige Atmosphäre schuf. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist für das Frühstück nicht toll. 16 Euro für ein zugegebenermaßen nett präsentiertes Standard-Angebot, in den Lokalitäten in der Umgebung wird man für ein Viertel des Preises fündig. Zumal: Die Getränke werden extra berechnet, 5 Euro für eine Tasse Tee, die auf meiner Rechnung erschienen, halte ich für Geldschneiderei, zumal es branchenüblich ist, dass die Getränke beim F-Buffet nicht extra abgerechnet werden. Auch der Service war nicht überwältigend freundlich - kaum hatte ich mich hingesetzt, bekam ich schon die Rechnung präsentiert (kein Witz!).

Freundliche Rezeption, die den Gast nicht nach Handbuch begrüßt, sondern noch menschlichen Umgang pflegt. Durch die mäßige Ausstattung der Rezeption mit Personal kommt es in Spitzenzeiten (morgens Auschecken) mitunter zu deutlichen Wartezeiten, was bei einem Hotel dieser Preisliga eigentlich nicht so sein sollte.

Sehr gute Lage für alle Unternehmungen in Mitte und Nähe Alexanderplatz. Ruhige Nebenstraße mit mäßigem Verkehr. Entfernung zum nächsten S-Bahnhof ca. 6 Gehminuten (Alexanderplatz). In der Nähe sehr viel Angebot an Shopping und Gastronomie.

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