Die Anlage wirkt von außen sauber und gepflegt. Auch von innen zeigt sich die Rezeption in edlem hellen Marmor und die Halle und Aufenthaltsräume in dunklem Marmor sauber und angenehm. Auch der Speisesaal und die Hotelbar zeigten das gleiche nette Bild. Die Bar, in Form eines Schiffes war ansprechend und gut gelungen, ein großer Raum mit hellem Marmor, einigen Sofas und Sesseln, normaler Bestuhlung und einem Piano lassen schon einen edlen Eindruck entstehen. Leider war das dann aber auch schon alles der schönen Fassade, denn 4 Sterne hat das Hotel keineswegs verdient. Das beginnt damit, daß, wie bereits geschrieben wurde, im Speisesaal trotz entsprechender Aushänge kaum jemand der zumeist italienischen u. griechischen Gäste sich daran gehalten hat, daß Shorts unerwünscht sind, was insbesondere durch ein offenes Hemd und einer ziemlich appetitraubenden behaarten und sehr umfangreichen Wampe gekrönt wurde, ohne daß von der Belegschaft freiwillig wenigstens hier eingeschritten wurde. Ansonsten war das Personal freundlich und hilfsbereit und in der Tat bewirkt ein nettes " Kalimera" und " Efchari-sto" eine Menge ;-) Und bei genauer Betrachtung stellt man fest, daß diese Fassade schon leicht bröckelt, denn z. B. das allgegenwärtige Messing ist mittlerweile alles andere als schön. Das Hotel war ein Reinfall, anders kann ich es nicht beschreiben. Von einem 4 Sterne (und nach eigenen Angaben First Class-) Hotel erwarte ich einfach mehr. Wir sind wirklich besseres gewohnt und dieses Hotel läßt sich ruhigen Gewissens nicht weiterempfehlen. Wer einen Tipp für Korfu haben möchte: Mieten Sie sich einen Geländewagen und suchen Sie das verlassene Geisterdorf " Paleo Chorio" am Fuße des Pantokrator (nur mit Geländewagen/Mountainbike/Enduro erreichbar). Ein wirklich interessantes und beeindruckendes Erlebnis. In den Ruinen des seit 60 Jahren verlassenen Dorfes wird Ihnen kaum jemand begegnen, dort herrscht absolute Stille. Ein irres Erlebnis. (Kurz hinterm Ortsschild Nissaki von Dassia aus kommend links hoch Richtung Vinglaturi und dann die Serpentinen hoch bis irgendwann noch ein kleines Schild dorthin verweist. Irgendwann hört die Straße auf und es geht über einen Steinweg weiter an Hängen und Klippen vorbei, bis man das Dorf erreicht.)
Dunkel, klein, ein verfilzter Teppich auf dem man barfuss nicht laufen mag, eine satte 15 Watt Beleuchtung, ein zwar recht großes Bad, in dessen Ecken man jedoch nicht genauer sehen sollte und eine Klimaanlage mit Gullygeruch kosten das Hotel alles an Reputation, was bisher entstanden ist. Hier ist, was im Prospekt als " Warme Atmosphäre" angepriesen wurde, einfach nur dunkel. Die Stofftapeten sind wohl noch aus den Dreißigern und mächtig dunkel und auch die an sich edle Holzvertäfelung schluckt mächtig Licht. Das mit einer 15 Watt Deckenlampe zu beleuchten ist ein Witz. Die Klimaanlage entwickelte beim Betrieb einen unangenehmen Abwassergeruch, wie aus einem Gullydeckel, der durch das Kondenswasser entsteht. Der war nur durch Duftspray im Lufteinlass zu mildern. An Zimmerwechsel war nicht zu denken, dieser Geruch war allgegenwärtig. Daß die Anlage nur stundenweise lief, stand im Prospekt, warum man sie allerdings nachts abgeschaltet hat ist mir ein Rätsel. Warum nicht tagsüber, wenn man sowieso unterwegs oder am Strand/ Pool ist? Stattdessen wurde man morgens durchgeschwitzt in brütender Hitze wach, nicht gerade schlau. An ein offenes Fenster war nicht zu denken, es gab nur die Balkontür mit dunklen Vorhängen, die sich übrigens nicht komplett aufziehen ließen und so den Lichteinfall erfolgreich abwehrten, und die offen zu lassen heißt Schlaflosigkeit dank Abendunterhaltung und Straßenlärm. Lt. Prospekt hat das Superiorzimmer einen Kühlschrank. Dieser stand auf einem kleinen Tisch direkt neben dem Bett,... weder eingebaut noch sonstwie geschützt produzierte er munter Wärme und man soll sich wundern, wie laut so ein Ding sein kann, wenn man keinen Meter davon entfernt liegt. Auch hier war vom edlen Messing nicht mehr viel vorhanden. Die besten Tage hat das Hotel wohl schon hinter sich.
Darüber möchte man am Liebsten nichts schreiben,..... Absolut einseitige Verpflegung sowohl morgens wie abends. Das selbst aufzuschneidende Brot war etwas trocken und irgendwie war mir der Gedanke nicht wohl, daß es wirklich jeder schon in der Hand hatte, nicht sonderlich hygienisch,... Der Saft beim Frühstück war aus Pulver aufgerührt und selbst 1:1 mit Wasser verdünnt noch so süß, daß es einem das Gesicht verzog. 2 bis 3 ständig gleiche Marmeladensorten, eine Wurstsorte und reichlich fettige kleine Bratwürstchen und Rührei haben uns nicht gerade zu Vielessern gemacht. Ebenso kein Frühstück für Langschläfer, um halb Zehn war Schicht. Das Abendessen war genau so einseitig, die Kartoffeln stark ölig, ebenso das Fleischangebot, daß in sich sehr fettig war. Ansonsten immer das gleiche Programm: Suppe, Nudeln, Fleisch Fischfilet, Gemüse und Kartoffeln. Spätestens nach einer Woche kann man es nicht mehr sehen. Auch der Nachtisch war immer der Gleiche und extrem süß. Über die Verpflegung etwas Gutes zu berichten ist wirklich nicht leicht,... die Salatbar am Abend war ganz gut, aber wer möchte schon 2 Wochen lang jeden Abend Salat essen?
Wir waren verwundert über die wirklich guten Deutschkenntnisse des Personals. An der Rezeption war man immer nett und hilfsbereit. Das Personal im Speisesaal brauchte etwas um aufzutauen.
Das Hotel hat eine nette Hanglage, von der aus man, wenn man ein Zimmer mit Meerblick hat, schön über die Bucht von Dassia und den Pantokrator blicken kann. Leider aber auch auf die Hauptstraße des Ortes, auf der immer reger und lauter Verkehr herrscht, welcher von diesen Zimmern aus prächtig eingefangen wurde.... Die Hanglage sorgt auch dafür, daß man von der Straße zum Eingang relativ steil bergauf geht, was bei den Temperaturen doch recht anstrengend werden kann. Der Kiesstrand war nicht weit entfernt und über einen kleinen Kiesweg leicht zu erreichen. Dort selbst war es recht voll und dichtgedrängt, der absolute Klopfer waren die Preise für Liegestühle: Stand am Preisschild noch 2.80€, so wurde uns dann gesagt, daß dieser Preis nur für Gäste des Dassia Chandris gelte, alle anderen müssten 5€ pro Liege u. Tag zahlen,..... (zum Vergleich, letztes Lahr haben wir auf Lanzarote insg. 6€ für 2 Liegen und einen Sonnenschirm gezahlt...) Leider ist dieser Preis ein Spiegel für die gesamte korfiotische Preisstruktur, das Geld wird einem hier mehr aus der Tasche gezogen, als wir es von anderen Urlaubsorten schon ohnehin gewöhnt waren (schon mal 6€ für einen Eisbecher mit drei Kugeln u. Sahne bezahlt? Hier ist alles möglich) Der Ort selber ist recht klein und wie wir fanden etwas ungepflegt, was aber nun mal griechentypisch und auf dieser Insel allgegenwärtig ist. Viel läßt sich hier nicht unternehmen, denn die Infrastruktur beschränkt sich auf ein paar Tavernen und einige Geschäfte. Zum Essen hat uns die Taverne " Bamboo" sehr gut gefallen, und wer gerne einen wirklich guten und günstigen Cocktail in angenehmer und ruhiger Atmosphäre zu schätzen weiß, dem können wir das " Parasol" sehr empfehlen. Mit 3€ (eigentlich 5, aber irgendwie hatten die jeden Abend Angebotsnacht)für einen wirklich guten Cocktail die absolute Preisausnahme der Insel. Mit dem Linienbus kommt man recht schnell nach Korfustadt (0,85€), ein echtes Abenteuer, wie der gesamte Straßenverkehr der Insel, macht aber wirklich Spaß. Wer am Wochenende nach Korfustadt fährt, dem sei gesagt, daß es schwer wird, nachts ein Taxi zurück zu bekommen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Insgesamt gab es 2 Pools in der Anlage, der große war eigentlich ganz gut in einer netten Umgebung. " Eigentlich" deshalb, weil er in der Tat abfärbt, man hat schon mal blaue Flecken... Ansonsten waren ausreichend Liegen vorhanden, die auch trotz des üblichen Reservierungswahns durchaus zu bekommen waren. Die Abendunterhaltung glich dem Essen,... immer das Selbe. Die selben Interpreten mit sogar exakt demselben Programm. Wenn man ein Superior Zimmer oder eines mit Meerblick hatte, wurde man auf jeden Fall immer unterhalten, denn die Barterrasse liegt direkt unter diesen Zimmern und die Unterhaltung war zwar nicht sonderlich gut, aber dafür doppelt so laut.... selbst mit geschlossenem Fenster konnte man sich dem nicht entziehen und wenn man am nächsten Tag früh raus wollte, um eine Tour zu unternehmen, war an Schlaf nicht vor halb Eins zu denken, denn dann endete das Programm.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im August 2003 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Marcus |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |