Magna Graecia

Das Hotel der griechischen Landeskategorie A wurde im Katalog des Reiseveranstalters wie folgt beschrieben: " Ansprechendes Hotel der guten Mittelklasse mit zwei nebenaneinander liegenden Wohngebäuden. Im Hauptgebäude großzügige Empfangshalle mit gemütlicher Atmosphäre, Rezeption und Sitzgruppen, Sat-TV-Ecke, Souvenirshop, Bar und Restaurant. Der Außenbereich verfügt über zwei nett angelegte Süßwasserpools nit 1 integr. Kinderbecken, Sonnen-/Sitzterrasse, Liegen und Schirme (inkl.) und Pool-/Snackbar. Kinderspielplatz." Die Beschreibung des Reiseveranstalters war nach meiner Meinung etwas überzogen. Unter einem " Hotel der guten Mittelklasse" verstehe ich etwas anderes (Gründe siehe unter den einzelenen Kategorien). Die Inneneinrichtung des gesamten Hotel war in einem sehr dunklen Farbton gehalten. Dadurch wirkte das Hotel nicht sehr freundlich und einladend. Das Hotel hatte, laut Beschreibung des Reiseveranstalters, " 160 Zimmer & 11 Bung., 2 Etagen und 2 Lifte" (Anmerkung: Nur im Haupthaus). Da das Hotel an einem Berghang lag, erstreckte sich das Hauptgebäude jedoch über 5 Etagen. Die Transferzeit vom Flughafen zum Hotel betrug ca. 30 Minuten. Der Ort Dassia und das Hotel lag in der Einflugschneise des Flughafens Korfu. Eine Lärmbelästigung durch Fluglärm war jedoch nur schwach ausgeprägt. Innerhalb einer Woche gab es abends zwei, jeweils über zwei Stunden dauernde, Stromausfälle im gesamten Ort. Da das Notstromaggregat des Hotels defekt war, funktionierte noch nicht einmal die Notbeleuchtung. Alle Flure, Treppenhäuser und die relativ steile Hotelzufahrt waren unbeleuchtet. Ich kann das Hotel nur den Urlaubern empfehlen, die während des Aufenthalts abnehmen möchten. Wenn man nach Korfu fährt, sollte man, im Gegensatz zu anderen Urlaubsgebieten, hier schon seinen Mietauto mitbuchen. Aufgrund fehlender Konkurrenz sind die Mietwagenpreise vor Ort sehr hoch. Wir haben für die Anmietung eines Seat Cordobas für zwei Tage einen Mietpreis in Höhe von 160,-- Euro gezahlt. Das gleiche Fahrzeug hätte über die Mitbuchung über den Reiseveranstalter für drei Tage lediglich 140,-- Euro gekostet.

Das gesamte Hotel war, wie bereits beschrieben, sehr dunkel eingerichtet. Es gab sehr dunkle Textiltapeten in den Zimmern. Die Einrichtungsgegenstände, wie Betten, Nachtschränke und kleiner Schreibtisch, waren in Messing gehalten. An der Zimmerdecke befand sich eine dunkle Holzvertäfelung. Der vorhandene Teppichboden hatte schon seine besten Zeiten gehabt. Er war verfilzt und teilweise fleckig. Das geflieste Bad bestand aus Waschbecken, WC und Badewanne mit Duschvorhang sowie Fön. Unser Bad wurde nach meiner Ansicht erst kürzlich renoviert. Die vorhandene Klimaanlage kühlte unser Zimmer kaum ab. Nachts waren Außentemperaturen von ca. 28 Grad zu verzeichnen. Im Zimmer war es laut des dortigen Thermometers, trotz Klimaanlage, immer noch 26 Grad warm. Die Zimmer im Nebenhaus sollen, laut Auskunft von anderen Gästen, renovierungsbedürftig sein.

Die Verpflegung im Hotel war echt eine Zumutung und bei einem Vier-Sterne Hotel nicht akzeptabel. Morgens gab es am Buffet lediglich Weißbrot-Laibe zum selber abschneiden sowie Zwieback. Andere Brotsorten und Gebäck suchte man vergebens. Die angebotene Marmeladen schmeckten, trotz unterschiedlicher Farbe und angeblich unterschiedlicher Sorten (Kirsch, Aprikose und Orange), sehr ähnlich. Die angeblichen Fruchtsäfte wurden mittels eines Instantpulvers zusammengerührt und schmeckten sehr nach Zucker. Dann gabs jeden Morgen Rührei, kleine fettige Würstchen und auch den selben Einfach - Wurst- und Käseaufschnitt. Die Abendverpflegung war nach meiner Meinung noch schrecklicher. Von " abwechslungsreiche Speisen, ebenfalls in Buffetform" , wie der Prospekt des Reiseveranstalters angab, haben wir leider nicht viel mitbekommen. Man konnte sich jeden Abend eine Suppe nehmen, die wahrscheinlich als Tütensuppe hergestellt worden war, wobei sie aber mit sehr viel Flüßigkeit gestreckt worden war. Man hatte schon Probleme, die Suppe auf einem tiefem Teller ohne zu verschütten bis an seinen Tisch zu tragen. Dann gabs fast jeden Abend Nudeln am Buffet. Es wurde auch regelmäßig geriebener Käse hingestellt. Eine entsprechende Nudelsoße suchte man jedoch vergebens. Die Fleischgerichte sahen aus, als ob der Koch die letzten Abfälle aus dem Schlachthof eingekauft hat. Entweder gab es Fleisch in Gehacktesform oder nur kleine Fleischstückchen in Gulasch-Art, die dann aber sehr fettig und zäh waren. Die regelmäßig angebotenenen Pommes Frites waren eine einzige fettige Masse. Ich habe mich regelmäßig nur durch das Nachspeisen-Bufett ernährt, da die Nachspeisen im Gegensatz zu den anderen Speisen relativ gut waren. Was die Köche dort aus dem Kochtopf gequält haben, war jedenfalls nicht einem vier Sterne Haus würdig. Jeder Gast, mit denen wir gesprochen hatten, regte sich über die Verpflegung auf. Die Stimmung im Essenssaal war, wegen der miesen Verpflegung, relativ schlecht. Die meisten Gäste liefen dort mit einem verärgerten Gesichtsausdruck herum.

Das Hotelpersonal war nur zum Teil aufmerksam. Es gab, insbesondere im Speisesaal und in der Hotelbar, ein paar kleine Servicemängel. Das Personal an der Rezeption war hingegen immer recht freundlich und auch hilfsbereit. Das Animationsprogramm bestand aus drei Abenden: Ein Musiker mit seiner Heimorgel, einer griechischen Tanzvorführung sowie einer zwei- Personen Band mit Gitarre und Klavier. Das Programm wiederholte sich im wöchentlichen Rhythmus.

Das Hotel lag oberhalb der Hauptstraße an einem Hang. Die Bushaltestelle der Linienbusse nach Korfu-Stadt befand sich direkt vor der Hoteleinfahrt. Die Fahrt mit dem Linienbus nach Korfu-Stadt ist empfehlenswert und darüber hinaus auch sehr preiswert (0,75 Euro pro Strecke). Die Linienbusse fuhren regelmäßig im 30 Minunten-Takt. Der Fahrplan wurde relativ gut eingehalten. Eine Taxifahrt aus Korfu-Stadt bis zum Hotel kostete 15,-- Euro. Die Ortsmitte war nach ca. 200 m entlang der innerörtlichen Hauptstraße zu erreichen. Entlang der Hauptsraße befanden sich diverse Läden und Kneipen. Der Strand befand sich in etwa 300 - 400 m Entfernung. In Dassia gab es nur einen relativ schmalen Kiesstrand. Deshalb sollten sich Strandurlauber auf jeden Fall Badeschuhe mitbringen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gab zwei Swimmingpools, einen sehr großen, direkt am Hauptgebäude und einen kleinen am Nebengebäude. das Wasser in den Pools war aufgrund der hohen Lufttemperatur relativ warm. Die Versorgung mit Liegen war ausreichend. Wie bereits oben beschrieben, gab es im Hotel drei Unterhaltungsprogramme. Über die Qualität dieser Abendprogramme schweigt jedoch der Autor. Die Zimmer waren mit einem Tv und Sat-Empfang ausgestattet. Man konnte mit ARD, RLT und VOX drei deutschsprachige Fernsehsender empfangen.