Marvida Family Eco

Das Hotel, die Zimmer und die Anlage machen im Großen und Ganzen einen gepflegten Eindruck, die Sauberkeit ist auf der berühmten Schulnotenskala nach unserer Einschätzung mit "2+" zu bewerten. Problematisch empfanden wir das Verhalten vieler Gäste in der hoteleigenen, eigentlich sehr schönen Sauna: Klatschnaß und ohne jedes Tuch auf den Bänken, häufig auch noch mit Badelatschen in der Sauna (was, wie jeder erfahrene Saunierer weiß, schrecklich unhygienisch ist und außerdem übel riecht...). Auf zaghaften Hinweis an das wellness-Personal wiederholt keine Reaktion. Schriftlicher Hinweis an der Saunatüre hinsichtlich Handtuchbenutzung und "Schuhen" in der Sauna wäre SEHR hilfreich. Öko heißt in diesem Fall auch, daß ein kleiner Mini-Zoo vorhanden ist. Das ist eine goldige Idee, allerdings haben wir Städter, die einen morgentlichen Hahnenschrei bloß aus Kindersendungen und Zeichentrickfilmen kennen, lernen müssen, daß der gottverdammte Hahn und sein Widerstreiter im Nachbarkäfig nachts ab 4.00 Uhr Ortszeit unablässig KIKERIKIIIH schreien, und nicht einmal leise. Die umliegenden kleinen Geschäfte bieten - leider - keine Luftgewehre an, und außerdem ist man ja eigentlich mal Kreigsdienstverweigerer, Tierfreund und so weiter gewesen. Jedenfalls nervt das Gekrähe durch die ganze Nacht wirklich fürchterlich. Zimmer im Hauptgebäude ist allerdings wegen größerer Entfernung wahrscheinlich nicht betroffen. Unser nebengebäude ist also eher was für den Kolchos-Bauern vom Land, der gewohnheitsmäßig eh um viere wach wird...

Sauber, schön eingerichtet, funktional. Keine Beanstandungen, außer, daß die kleinen Laufrollen der Putzfrauen-Trolleys einen Höllenlärm auf den steineren Gängen machen und die liebe Putzfrau AISCHE ist offenkundig vollkommen taub sein muß. Ihre Kollegin ruft nämlich den gesamten Morgen aus voller Kehle nach ihr, was ein wenig an die Krankenhausszene im WERNER-ZWEI-Film erinnert...

Das Essen ist natürlich, wie in fast allen türkischen Bettenburgen, im Großen und Ganzen vollkommen ok. Negativ fiel uns auf: Temeratur der Speisen am Buffet zu gering (teilweise natürlich systembedingt bei einem Buffet, aber irgendwie klappt es in den vielen anderen türkischen Hotels, die wir besucht haben, deutlich besser). Erschwerend kommt hinzu, daß es mitunter eine größere Aktion ist, einen der freigewordenen Tische von einem der Kellner-Arbeitsbienen gereinigt zu bekommen. Kellnerische Arbeitsbienen erkennt man übrigens an der lindgrünen Tracht. Im Gastrobereich gibt es auch eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Herren etwa Mitte Vierzig, die weiße Hemden tragen und das Geschehen stets wohlwollend und nicht selten in Zweier- und Dreier-Grüppchen wie von einem Feldherrenhügel beobachten. Man könnte also durchaus sagen, daß im Hauptrestaurant das Problem darin besteht, daß es mehr Häuptlinge als Indianer gibt... Leider ist die Restwärme der Speisen, bis ein Tisch wieder halbwegs auf mitteleuropäisches Niveau gebracht worden ist, nochmals stark gesunken, so daß eine SB-Mikrowelle (wie in diversen anderen Anlagen gesehen) wirklich gute Dienste leisten würde. Immer wieder problematisch war auch die zeitnahe Versorgung mit Preziosen wie Kaffeelöffeln, aber wir haben uns irgendwie rasch daran gewöhnt, unseren Kaffee schlußendlich doch mit einem Eßlöffel umzurühren. Auch dieser kleine Aspekt läßt auf gewisse Probleme in der Organisation des Restaurants schließen. Schulnotenskala: Frühstück 4+ (und mitunter alles blank und nicht nachgefüllt), Mittag- und Abendessen neben den kleinen Problemen 2- bis 2.

Alle Angestellten waren (fast immer) höflich und bemüht. Die Zimmerreinigung haben wir als gut empfunden. Problematisch fanden wir: Die Anzahl der Sitzplätze im Speisesaal scheint nicht mit der Bettenanzahl zu korrespondieren, soll heißen, zu bestimmten Zeiten findet man selbst mit vereinten Kräften (Platz freihalten, während der andere den Kampf am Buffet ausfechtet) absolut keinen Sitzplatz. Bei gutem Wetter kann man natürlich auch draußen sitzen, das war aber wegen ungewöhnlicher Kälte uns sintflutartigem Regen in "unserer" Woche nicht möglich. Für die Rezeption stellt es ein größeres Problem dar, eine zweite Schlüsselkarte für das Doppelzimmer auszugeben. Nun ist es aber in der Ungläubigen-Kultur der abendländischen Bleichgesichter nun einmal so, daß durchaus einmal der eine Partner z.B. zum Schwimmen oder in die Sauna geht, der andere aber lieber spazierengeht und nicht immer nur die weibliche Hälfte stumm (womöglich noch hinter dem Großmeister) hinterherläuft. Da wäre eine zweite Karte Gold wert. Nach insgesamt vier Vertröstungen an der Rezeption ("ab morgen", "nach dem Abendessen", "morgen nach dem Frühstück" und dann wiederum "nach dem Abendessen" sind wir bei aller gebotenen Höflichkeit etwas deutlicher geworden und haben nach dem konkreten Grund gefragt. Dieser klingt erschreckend simpel: "Wir haben eine große Knappheit an Magnetkarten, und die Gäste fragen in einer Tour nach einer Karte für die zweite Person...". Erinnert ein wenig an den alten Kalauer mit dem Geisterfahrer. Wir Abendländer sind halt irgendwie anders...

Einkaufsmöglichkeiten in den üblichen Touri-Orten der Türkei sind ohnehin mit einer gewissen Zurückhaltung zu genießen. In fußläufiger Umgebung zum Hotel ist "einkaufstechnisch" deutlich weniger los als im Durchschnitt bei ähnlichen Hotels. Aber das Einkaufen sollte unseres Erachtens ohnehin nicht die Hauptrolle bei einem Erholungsaufenthalt spielen, zumal es bei entsprechendem Eifer im Preisvergleich in fast allen deutschen Städten annähernd gleiche, mitunter auch günstigere Angabote gibt. Ausnahme: Die diversen Fakes von irgendwelchen "prestigebeladenen" Markenklamotten (die aber bekanntlich nicht wirklich lange halten...), und Schuhe. Die scheinen in der Türkei wirklich günstiger zu sein, wenn man es darauf anlegt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Alles sauber und nett. Klasse ist der WLAN-zugang in allen Hotelbereichen UND im Zimmer, und das ohne Extra-Gebühr. Für Workoholics wie den Verfasser dieser Bewertung optimal.