Megasaray Club Belek

Unser Aufenthalt in diesem Hotel begann wie aus dem Reiseprospekt: eine traumhaft gepflegte Gartenanlage, ein internationales und niveauvolles Publikum, exzellentes Essen mit hochwertigen Zutaten und ein ausgesprochen freundliches, zuvorkommendes Service-Team. Kurzum – perfekte Urlaubsbedingungen. Fast. Unser Zimmer lag im Erdgeschoss und punktete mit einem privaten Garten, bequemen Loungemöbeln, Hängematte und viel Grün – ein echter Wohlfühlort. Weniger entspannt war allerdings die Klimaanlage: Sie sorgte nicht für Abkühlung, sondern für das Ambiente einer Tropfsteinhöhle. Ab und zu tropfte es über der Toilette und Schimmel breitete sich aus. Die Lösung des Hauses: regelmäßig überstreichen. Eine Art kosmetischer Notdienst, frei nach dem Motto „Was man nicht sieht, ist auch nicht da.“ Für uns kein Drama – der herrliche Garten hat das wieder wettgemacht. Anders sah es beim Thema Lautstärke aus – da war leider nichts zu kaschieren. Sobald die Dämmerung einsetzte, verwandelte sich das Hotel in eine Konzertarena mit wechselnden Bühnen: Strandbar, Poolbar und Amphitheater lieferten sich jeden Abend einen Wettstreit der Dezibel. Besonders in Erinnerung bleibt die Nacht, in der unsere Fensterscheiben vibrierten – kein Witz! Unsere Beschwerde an der Rezeption führte immerhin dazu, dass die Musik am nächsten Abend „nur noch“ laut und nicht mehr „körperlich spürbar“ war. In der zweiten Woche wurde es dann tatsächlich erträglich – offenbar hatte sich jemand mit mehr Durchsetzungskraft beschwert. Unser Fazit zur Musik: Tagsüber familienfreundlich, abends Ballermann 2.0 bis 2:00 Uhr nachts. Und nein – es ist nicht „überall so“. Ein Besuch in benachbarten Hotels zeigte uns: Es geht auch anders. Party und Erholung müssen sich nicht ausschließen – aber dafür braucht es Fingerspitzengefühl. Unser Tipp an das Hotelmanagement: Weniger ist manchmal mehr. Vor allem nach 22 Uhr. Ein weiteres Ärgernis waren die Nichtraucherzonen, die leider eher dekorativen Charakter hatten. Das Hotel wirbt mit sogenannten „Green Areas“ – rauchfreien Bereichen am Strand, auf der Terrasse des Hauptrestaurants oder im Open-Air-Restaurant. Klingt gut – wird aber kaum umgesetzt. Während man Gäste in Badehosen höflich auf den Dresscode hinweist, darf unter dem „No Smoking“-Schild fröhlich weitergeraucht werden. Das Personal sieht weg. Schade – für Nichtraucher ist das nicht nur unangenehm, sondern schlicht enttäuschend. Und ehrlich gesagt: ein klarer Bruch mit dem Anspruch, den sich die Hotelanlage selber gesetzt hatte. Was uns auch noch gestört hat, war die Gästebetreuung, die uns ziemlich penetrant – aufgefordert, eine sehr gute Bewertung auf HolidayCheck und Google Maps abzugeben. Erst als wir so taten, als hätten wir bereits 5 Sterne vergeben, ließ man uns in Ruhe. Authentisch ist das nicht – und vertrauensbildend schon gar nicht. Insgesamt bleibt festzuhalten: Ein Hotel mit großem Potenzial, tollem Essen und schöner Anlage. Aber: Wer Erholung sucht, Nichtraucher ist und nicht jeden Abend auf Party-Modus schalten will, wird hier möglicherweise enttäuscht. Wer hingegen Hängematte mit House Beats und Schimmel mit Farbe okay findet, ist hier bestens aufgehoben.

Beliebte Aktivitäten

• Strand