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Alexander (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Oktober 2013 • 2 Wochen • Strand
Einmal und doch wieder
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

In Bayern würde man über das Melia Las Antillas sagen: "S' ist so a G'schicht ...!" Will heißen: Das Hotel ist nicht ganz einfach zu bewerten. Einerseits ist es ein in Würde gealtertes, wunderschön gelegenes Haus (bzw. eine aus mehreren Häusern bestehende Anlage), die das Flair der größten Karibikinsel gewiss besser vermittelt als so mancher neuere Hotelkomplex. Andererseits gibt es Abzüge in der B-Note. Konkret: Die Sauberkeit ist stellenweise diskutabel, der Servicegedanke ist gelegentlich tatsächlich nur ein Gedanke, und wer auf der Suche nach kulinarischen Offenbarungen ist, sollte wohl besser weitersuchen. Aber: Das Las Antillas hat Charme – und das zählt zweifellos mehr als wohltemperiertem Rahmspinat beim Abendbuffet. Wenn's regnet, sind Unterhaltungsmöglichkeiten im Hotel eingeschränkt – im Fernsehen gibt's nur Deutsche Welle als einzigen deutschen Sender, das Souvenirshop-Angebot im Hotel ist überschaubar und das Beauty- und Wellness-Center ist ein Witz bzw. ein kleiderschrankgroßes Zimmer mit einem Frisörstuhl darin. Das Internet im Internet-Café ist lahm (aber dafür auch nicht übermäßig teuer; die halbe Stunde kostet 6 CUC bzw. umgerechnet rund 5 EUR). Die Touristenzone Varadero lässt sich gut per Doppeldecker-Bus erkunden; dieser fährt ganztägig rund um die Halbinsel. Das Ganztages-Ticket kostet 5 CUC. Achtung: Wann der Bus kommt, wissen nur Gott und die kubanische Bus-Fee. Fahrpläne gibt's nicht, und der angebliche 20-Minuten-Takt entpuppt sich in der Realität auch gerne einmal als sitzfleischbeanspruchendes 45-Minuten-Intervall.


Zimmer
  • Sehr gut
  • Die Zimmer (jedenfalls die Junior-Suiten) sind sehr geräumig und passen von der Einrichtung her zum Stil des etwas in die Jahre gekommenen Hotels. Beachtlich: Es gibt ein Bügelbrett mit Bügeleisen, einen gut funktionierenden Föhn und einen Kühlschrank, der im Grunde ein großes Eisfach ist. (Okay, dahinter ist's etwas siffig, und allzu genau in den Kühlschrank hineinschauen sollte man auch nicht, aber kühlen kann der Bursche – alle Achtung.) Die Klimaanlage macht einen sehr ordentlichen Job und läuft auch dann, wenn man die Schlüsselkarte nicht in den dafür vorgesehenen Schlitz am Lichtschalter steckt. Hervorragend: die Betten. Bequem, groß, qietsch- und knarzfrei – toll. Wir haben geschlafen wie die Toten; über Hellhörigkeit können wir daher, ehrlich gesagt, nichts sagen. Bad und Klo sind in Ordnung. In manchen Bädern ist der Duschkopf indes direkt an der Wand befestigt (statt am Ende eines Schlauchs). Das Licht im Zimmer ist etwas funzelig – aber wer braucht abends schon Festbeleuchtung im Zimmer? Die Benutzung des Zimmer-Safes ist gratis.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Das Essen – nun ja. "Unsäglich!", sagen die einen. "Geht doch!", sagen die anderen. Die gute Nachricht: Man wird immer satt, und das noch nicht einmal in Der-Hunger-treibt's-rein-Manier. Die schlechte: Man muss sich auf eine recht eigenwillige Interpretationen des Begriffs "warme Mahlzeit" einlassen. Spaß beiseite: Das Essen ist unterm Strich gut – mitunter gibt's sogar echte Highlights, wie etwa gegrillte Langusten, Fisch im Teigmantel oder köstlichen Schokoladenkuchen. Aber: Die Speisen sind häufig nur lauwarm oder gänzlich kalt, und im Hinblick auf die Auswahl muss niemand einen überraschungsbedingten Herzinfarkt befürchten. Dennoch: Es gibt jeden Abend "Show-Cooking" (zumindest dabei ist eine ordentliche Speisentemperatur gewährleistet), und die Spezialitätenrestaurants bieten allen Unkenrufen zum Trotz wirklich gutes Essen in sehr angemehmer Atmosphäre. Die Cocktails variieren ebenfalls in der Qualität: An der Poolbar und an der Strandbar gibt's viel Eis und fast puren Alkohol im Plastikbecher, wärend an der Lobby-Bar eine wirklich gute, schaumige Pina Colada gemixt und im Glas serviert wird. Für einen guten Mojito muss man Glück haben – und wissen, wann und an welcher Bar gerade frische Minze verfügbar ist. Überall gut (außer beim Frühstück): der kubanische Kaffee. Das Bier schmeckt ordentlich, der Tischwein auch; Letzterer ist allerdings furztrocken. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das Betriebszeiten-Verständnis im Hotel: Wenn im Hotelprospekt steht, dass das Dinner im Buffet-Restaurant in der Zeit von 18.30 Uhr bis 22 Uhr serviert wird, bedeutet das, dass kurz nach 21 Uhr mit dem Abräumen begonnen wird und dass man nicht die Hoffnung haben sollte, um kurz vor 22 Uhr noch Käse oder Obstsalat vorzufinden. (Allerdings haben wir es einmal auch erlebt, dass noch um 21.45 Uhr eine jungfräuliche Sacher-Torte am Dessert-Tisch nachgeliefert wurde. Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei, um dieses denkwürdige Ereignis festzuhalten.) Wie auch immer: Am besten, man findet sich nicht allzu spät nach 20 Uhr zum Essen ein – dann sind am Ende alle satt und glücklich, und niemand muss Überstunden machen. (Fairerweise muss man dazu sagen, dass manche Gäste abends enormes Sitzfleisch haben und dass das Servicepersonal, das nach dem Essen immerhin noch abräumen, spülen und den Boden wischen muss, trotz vorgezogener Buffet-Ende-Zeiten oft genug nicht vor Mitternacht das Licht ausmachen kann.) Außerhalb des Buffet-Restaurants gibt es vormittags noch Essen an der Strandbar (Hamburger vom Grill – lecker, aber mit Vorsicht zu genießen, da aus Hackfleisch bestehend und gelinde gesagt nicht durchgehend gekühlt) und im Pool-Restaurant. In Letzterem wird aus unerfindlichen Gründen à la carte serviert. Die Karte ist übersichtlich, aber wer beim Essen in Badehose Haute Cusisine erwartet, sollte ohnehin zeitiger aus der Sonne gehen.


    Service
  • Eher gut
  • Die Qualität des Service hängt von verschiedenen Faktoren ab, in erster Linie davon, mit wem man es zu tun hat (manche Menschen sind mit Leib und Seele Dienstleister, während andere einfach vom Stamme Muff sind und es immer sein werden). In zweiter Linie hängt die Servicequalität davon ab, wie sehr man Verständnis für Menschen hat, die in einem sozialistischen System für einen Wochenlohn von weniger als 25 Euro arbeiten und daher Trinkgeldern gelinde gesagt nicht abgeneigt sind. Kurz gesagt: Wer freundlich ist und seiner guten Urlaubslaune hin und wieder mit einer unauffällig zugesteckten 1-CUC-Münze Ausdruck verleiht, geht einem entspannten Urlaub entgegen – und darf ebenso auf prompte Bedienung wie auf leidlich sauber geputzte Zimmer und auf ausreichend Klopapier hoffen. Achtung: Klobürsten gibt's nicht für Geld und nicht für gute Worte. Wer eine braucht, kann im Supermarkt in Varadero für etwa 50 Cent eine kaufen. Ohne Plastiknapf.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Die Lage am Strand von Varadero, einem der schönsten Küstenabschnitte Kubas, ist über jede Kritik erhaben. Man verlässt das Zimmer, streift durch eine wunderschöne, palmenbewachsene Gartenanlage und sieht schließlich türkisgrünes, kristallklares Meerwasser, das auf puderzuckerweißen Sand schwappt – was will man im Urlaub mehr? Wer nicht im Haupthaus wohnt – wo es sich bereits sehr gut aushalten lässt –, sondern in einem der Bungalow-Module, wohnt in puncto Umgebung wirklich erstklassig. Nachteil von Erdgeschoss-Zimmern: Es gibt davor keine Balkon-Geländer – und damit keine Möglichkeit, nasse Klamotten so aufzuhängen, dass sie in akzeptabler Zeit trocken werden. Vor manchen Erdgeschosswohnungen gibt's nicht einmal eine Hecke, sodass bei offenem Vorhang jedermann, der in der Anlage herumspaziert, das Zimmerinnere inspizieren kann. (Wer in solchen Zimmern wohnt, sollte also entweder das Zimmermädchen dahingehend instruieren, dass es nach dem Reinigen die Vorhänge zuzieht, oder darauf achten, dass alle herumliegenden Schlüpfer wenigstens auf rechts gedreht sind und farblich auf die Bettdecke abgestimmt sind) Wir selbst haben am zweiten Tag unser Erdgeschoss-Zimmer gegen ein 1.-Stock-Zimmer getauscht, was jedoch nur auf Kulanzbasis möglich war, denn höher gelegene Zimmer sind eigentlich teurer als Parterrewohnungen. (Wem ein höher gelegenes ZImmer wichtig ist, der sollte dies schon bei der Buchung im Reisebüro anmerken.) Beim Flanieren durch die Anlage sollte man die Füße heben, sonst kickt man entweder ungewollt Geckos über die Wiese oder rennt sich schneller den dicken Zeh an einem hoch stehenden Pflasterstein ein, als man "Verdammter hoch stehender Pflasterstein!" sagen kann.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Bei voller Hotelbelegung gibt es nicht genügend Strandhütchen – das ist ein ebenso leidiges wie hausgemachtes Ärgernis. (Warum in der Nebensaison nicht einfach noch ein paar zusätzliche Schirmchen in den Sand gekloppt werden, wird wohl auf ewig das Geheimnis des Hotelmanagers bleiben.) Dieser Umstand bedingt, dass man in aller Herrgottsfrühe Hotelgäste beobachten kann, die zum Strand stapfen, um dort ihre Liegen in Position zu rücken und sie mit Handtüchern als "belegt" zu markieren. Da heißt es entweder mitstapfen – und erst anschließend frühstücken – oder die Sonne nicht nur im Herzen, sondern den ganzen Tag auch auf der Haut haben. Trost: Wenn alle Stricke reißen bzw. alle Strandhütchen besetzt sind, findet man rechterhand ein Stück den Strand hinunter (noch hinter dem Hotel "Blau") eine Reihe herrenloser Strandhütchen, die zu keinem Hotel gehören. Dort sind allerdings keine Liegen, und wenn man Durst hat oder aufs Klo muss, heißt es regelmäßig "Das Wandern ist des Müllers – und des Las-Antillas-Gastes – Lust" ...! Immerhin: Intakte Liegen sind in ausreichender Zahl vorhanden. Der Strand selbst wird vorbildlich gepflegt und in Schuss gehalten; jeden Morgen fährt ein Traktor mit der Harke über den Sand. Die Animation ist tagsüber praktisch nicht vorhanden und erschöpft sich abends in sich ewig wiederholenden Tropical-Shows. Positive Ausnahmen: das Wasserballett (gut!) und die Beach-Party (spaßig!). Hervorzuheben ist das Sportangebot: Im Las Antillas gibt es Leih-Fahrräder, Kanus, Tretboote usw., und der Fitness-Raum ist nicht nur für kubanische Verhältnisse gut ausgestattet.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Oktober 2013
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Alexander
    Alter:41-45
    Bewertungen:13
    Kommentar des Hoteliers

    Sehr geehrte Gaeste, Vielen Dank dafuer ,uns wissen zu Lassen von ihren Urlaub hier im Hotel Meliá Las Antillas. Es ist fuer uns sehr angenehm zu wissen, dass sie ihren Urlaub mit viel Spass genossen haben. Wir entschuldigen uns wegen die einige Schwierigkeiten, die Sie hier hatten und wir versprechen Ihnen unsere Dienste zu verbessern. Wir hoffen Sie in einer naehere Zukunkt begruessen zu koennen Beste Gruesse Fabrizio Testoni General Manager