Menaville Safaga

Kurzfristig entschlossen flogen wir als Paar 10 Tage ins Menaville & entschieden uns aufgrund der sehr guten Vorbewertungen, der direkten Strandlage & den Schnorchelmöglichkeiten für dieses Hotel. Bereits bei der Ankunft war die Urlaubslaune allerdings sehr getrübt. Nach den ersten Schwierigkeiten an der Rezeption & einer eher halbherzigen Begrüßung, musste man sich zunächst selber um sein AI-Bändchen kümmern. Denkt man nicht gleich selbst daran, hat man später (wie es anderen Reisenden auch passiert ist) das Problem noch eins zu bekommen, denn von selber (ohne Aufforderung) macht einem bei der Ankunft niemand eines ran. Auch der Bezug unseres Zimmers konnte die Urlaubslaune nicht deutlich heben, dazu aber weiter unten. Das Hotel allgemein ist - wie in den letzten Bewertungen auch zu lesen - eher in einem alten und baufälligen Zustand. Am ehesten kann man den Gesamteindruck vielleicht mit einem "naja" beschreiben. Die Gartenanlage ist schon relativ schön, aber bei solchen Hotels ehrlich gesagt immer normal und nichts besonderes. Sonst ist das Hotel an sich sehr, sehr, sehr klein und bietet kaum Bewegungsmöglichkeiten. In der ersten Reihe am Strand stehen Bungalows, danach kommt der Pool, dann kommen noch 2 weitere Zimmerreihen und sonst war es das auch schon im Großen und Ganzen. Es gibt wohl einen Italiener (Amalia-Restaurant), wo es auch den Nachmittagssnack geben soll, den wir allerdings in der ganzen Zeit nie entdecken konnten, weil zu den angebenen Zeiten immer die Tische schon für abends eingedeckt waren und man sich mit seinen Strandsachen dann leicht underdressed vor kam. Weiter verfügt das Hotel über die Tauchschule und Tauchbase "Menadive", welche sehr schön ist und die Mitarbeiter äußerst freundlich waren. Hier wird man nicht nur zum tauchen eingeladen, sodass wir mit den Tauchern auch für 15 Euro p.P. (+ 4 Euro bei Bedarf das Mittagessen) 2 mal zum Schnorcheln rausgefahren sind. Das kann ich sehr empfehlen, weil man den ganzen Tag auf dem Schiff ist, das Land vom Meer aus sehen kann, wahnsinnig schöne Riffe anfährt, auf dem Boot immer höchstens 15 Personen waren und eine sehr schöne und intime Atmosphäre herrschte. Außerdem waren wir sehr froh, dass wir einen ganzen Tag von dem Hotelgeschehen wegkamen & wenn das Essen auf dem Boot durch den Gegebenheiten auch eingeschränkter als jenes im Hotel war, so hat es alle mal besser geschmeckt und war liebevoller zubereitet. Sonst kann ich hier im allgemeinen nur sagen, dass das Hotel an sich sehr gute Möglichkeiten bietet & man sicher einiges draus machen könnte, aber es scheitert einfach an allen Enden und Ecken an der Umsetzung. Besonders erschreckend waren teilweise die Zustände (wie hatten ein 800er Zimmer sehr weit hinten beim Spa-Bereich), vor den Zimmern. Hier hab es eine Art Aufenthaltsbereich, der keineswegs zum verweilen einlädt und hier war alles dreckig & lag voller alter Plasteflaschen. Diesen Gesamteindruck bestätigen letztlich auch die neusten Bewertungen von Juli und August. Wir waren sehr enttäuscht, weil ich mich bei 92 % auf etwas anderes gefreut hatte, was von allen anderen Hotelgästen in unserer Aufenthaltszeit mit denen wir uns unterhielten auch so empfunden wurde. Insgesamt war meine Erwartung vielleicht auch zu hoch gesteckt bei dieser Vorbewertung, aber bei 90 % Weiterempfehlung bin ich mehr gewohnt und sollte man auch mehr erwarten dürfen! Die Gästestruktur war durchwachsen, aber wohl am meisten Deutsche! Russland & vor allem Polen aber auch sehr stark vertreten. Alles in allem ist der Strand sehr schön, aber dies ist auch das einzige mit der dazugehörigen Strandlage, womit das Hotel punkten kann. Ich kann niemand der einen zumindest mittelmäßigen Standard eines Mittelklassehotels erwartet, einen Urlaub im Menaville empfehlen. Wir haben für die Hauptsaison und 10 Tage einen relativ günstigen Reisepreis gezahlt, von daher war ich noch relativ entspannt. Andererseits hätte ich allerdings versucht das Hotel zu wechseln, was sich bei einem Aufenthalt von 10 Tagen aber kaum lohnt. Ägypten ist schön und immer eine Reise wert, auch die hohen Temperaturen im August waren total angenehm und das Wasser schön war - aber bitte nicht mehr Menaville! Weiter kann ich nur die Ausflüge mit Mohammed-Tours empfehlen - bereits 5 Ausflüge hier gemacht und immer wieder zufrieden! Einfach SMS schreiben vom Hotel aus und los gehts. Besonders zu empfehlen ist die Delfintour, sie war auch dieses Jahr wieder einfach Hammer! http://www.marion-mohamed.com/ Weiterer Tipp zum Strand: hier ist morgens 6 Uhr der Liegenkampf meist schon entschieden gewesen. Häufig findet man aber den halben Tag leere Liegen, die nur mit den Handtüchern reserviert wurden. Die Strandregeln besagen allerdings eindeutig, dass ein reservieren der Liegen nicht erlaubt ist, so dass wir immer sehr großräumig die Liegen abgeräumt haben & die Handtücher an den Schirmen gehängten!

Das Zimmer war eher mittelmäßig bis schlecht. Die Größe war okay, die Klimaanlage war alt und klapprig (sehr laut), hatte keine Fernbedienung, so dass man immer aufstehen musste nachts wenn es zu kalt oder warm wurde. Die Möblierung war eher alt, das Bad klein, die Dusche/Badewanne total mini & dreckig. Wir sind beide relativ groß, so dass Haare abspülen ohne knien nahezu unmöglich war, da der Schlauch an der Brause so extrem kurz war. Auch war der Wasserdruck so gering, dass das duschen oft an einen lauen Sommerregen (wenn es denn mal sowas wie bisschen lauwarmes Wasser gab) erinnerte. Auch total blöd ist der schon mehrmals beschriebene ominöse Kühlschrank, welcher im Zimmer steht aber von den Gästen erstmal selber angesteckt werden muss. Hier kann man die Wasserflaschen deponieren, welche man selber von den Bars ins Zimmer schleppen muss. Auch ein Organisationsdefizit, was ich einfach nicht verstehen kann. Wenn schon keine Minibar mit Softdrinks auf dem Zimmer angeboten wird, warum kann man dann nicht jeden Tag wenigstens im Rahmen des Roomservice 2 Wasserflaschen rein tun? Kaffeemaschine, Wasserkocher oder ähnliches suchte man vergebens. Der Balkon war mit seitlichen Meerblick, aber auch sinnlos, weil es einerseits zu heiß zum raussetzen war und andererseits man direkt beim Nachbarn auf dem Balkon halb mit drauf saß. Größtes Defizit im ganzen Zimmer: DURCHGANGS-/FAMILIENZIMMER. Als wir ankamen musste ich mit Verwunderung feststellen, dass es in unserem Zimmer eine verschlossene Tür ins Nichts/Nachbarzimmer gab. Es handelte sich also um einen Familyroom, welcher aber einfach mal als 2 Doppelzimmer verkauft wurden und die Verbindungstür verschlossen war. Zur Geräuschkulisse und den Gesprächen welche 1:1 aus dem Nachbarzimmern gehört werden können, der Hellhörigkeit usw. brauche ich ja wohl nichts weiter auszuführen.

Die Hotelgastronomie ist mit einem Wort gesagt: SCHLECHT! Aber sowas von schlecht. Angefangen beim Frühstück, wo man eigentlich kaum was essbares fand, außer die frisch zubereiteten Omeletts & die kleine Minischale mit Obst. Es gab furchtbar pampiges, halb rohes, glibbriges Rüherei, eine braune komische Bohnenmasse? vertrocknetes Brot, das was Vollkornbrot darstellen sollte war 2 mal mit Schimmel versehen, keine richtigen Getränke, weil das AI erst ab 10 Uhr anfängt - mit einem Wort: unfassbar! Das Mittag war nicht viel besser. Eintönigkeit, Lieblosigkeit & Fadheit wurde groß geschrieben. Gleiches beim Abendessen. Hier war erstmal der Umstand der Organisation des Essens als Reihen-Steh-Buffet absolut inakzeptabel. Dies Essenszeiten - welche sowie so immer knapp bemessen waren und mit dem Start des Abendessen 19 Uhr auch relativ spät - führten zu einem heillosen Chaos. Punkt 18.55 Uhr setze sich eine Masse an Menschen in Bewegung, welche dann alle in Reih und Glied am Buffet anstanden, sodass man wenn man gegen 19.05 Uhr zum Essen kam, mind. 45 min anstand. Absolut verrückt! Außerdem gab es auch hier fast immer nur das gleiche: jeden Abend die riesen Schüssel Reis, jeden Abend der undefinierbare Gemüsebampf usw. Trotz das wir keine Eiswürfel nahmen, keinen Salat die ersten Tage aßen und auch so sehr aufpassten, hatten wir beide am 5. Tag richtig Magen-Darm Beschwerden. Dies bestätigten uns auch die anderen Reisenden. Sicherlich wird in Ägypten der ein oder andere immer mal krank, aber aus den Erzählungen der anderen Hotelgäste ist dies wohl bei jedem 2. der Fall gewesen: meiner Meinung nach zu viel & ein Zeichen schlechter Qualität. Insgesamt war man durch die Größe des Hotels und der Anlage immer auf dieses besagte eine Hauptrestaurant angewiesen (abgesehen von dem von uns nicht genutzten Amalia-Restaurant).

Größter Kritikpunkt des ganzen Hotels war der Service & das damit auch zusammenhängende Essen sowie die Organisation dieses. Sicherlich muss berücksichtigt werden, dass es das Ende des Ramadan war und es bei den Temperaturen ohne Essen und Trinken für die Angestellten sicher nicht ganze einfach ist. Aber der Service war eine Katastrophe. Zum Abendessen hat es ewig gedauert bis jemand die Getränkebestellung aufgenommen hat & auch dann musste man die Getränke für den ganzen Abend bestellen, weil sonst niemand mehr kam. Man musste sich die Aufmerksamkeit am Tisch schon immer arg erkämpfen. Gleiches Bild fand sich am Strand, an der Strandbar & bei der Handtuchausgabe, Hier hab ich sogar beobachtet, wie meine "dreckigen" Handtücher, welche ich über Nacht hatte trocknen lassen, bei der Abgabe begutachtet & dann (weil sauber und trocken wirkend) wieder als frische zusammengelegt und angeboten wurden. Die Zimmerreinigung war von der Gründlichkeit her okay, mehr aber auch nicht. Was sehr störend war, war die Unzuverlässigkeit, was die Zeit anging. Man wusste nie ob sie morgens zeitig oder eben erst 16 Uhr kamen, was ziemlich nervig & störend ist, so dass es auch schon vorgekommen sein muss, dass andere Hotelgäste aus dem Mittagsschlaf gerissen wurden. Zum Umgang mit Beschwerden muss ich sagen, dass dem schon sehr schnell Abhilfe geschaffen wurde, meiner Meinung nach aber total unverständlich. Es gab da so eine Art Hotelmanager, welcher einem alles gegeben hat, wenn man sich an ihn gewendet hat: schmeckte der Weißwein nicht, so ließ er eine Flasche Wein an den Tisch liefern, die man hätte eigentlich bezahlen müssen ... beschwerten sich Familien mit Kindern, dass die Eiskugel zum Preis von 2 Euro unfassbar teuer ist und in einem AI-Urlaub total übertrieben, so bekamen diese kostenlos Eis ... und und und. So stellt sich die Frage. WARUM so? Wieso kann man nicht auf das Gesamte gleich so viel Wert legen und Einsatz verwenden? Insgesamt war der Service sehr enttäuschend, von den witzhaften und nervigen Quittierungen der Getränkebestellungen (wo man eh angeben & unterschreiben kann wie man lustig ist), mal abgesehen.

Zur Lage und Umgebung kann ich nicht sonderlich viel neues beitragen. Wie die anderen Bewertungen schon ausführen, liegt das Hotel eher ruhig & bisschen abseits vom sonstigen Tourigeschehen, wie etwa in Hurghada. In die Stadt nach Safaga ist es nicht weit, waren wir aber nicht, da es wohl nicht zu empfehlen sei. Unser Eindruck beim durchfahren hat dies auch bestätigt. Sonst gibt es direkt vor dem Hotel und auf der Straße des Hotels einige Einkaufsmöglichkeiten für Mitbringsel, aber auch Bars und Restaurants. Insgesamt würde ich sagen, eine typische ägyptische Wüstenlage eines klassischen Pauschalurlauberhotels. Die Entfernung zum Flughafen beträgt je nachdem wie viele Hotels angefahren werden zwischen 40 und 60 Minuten, obwohl die reine Fahrzeit bestimmt nur 30 Minuten sind. Die Strandlage ist, wie auch eingangs schon erläutert, wirklich top. Man fällt aus dem Zimmer und ist auch schon da. Ebenfalls praktisch liegt das Hotel für Ausflüge nach Luxor, da man schon weiter dran ist als von Hurghada. Wir waren mit einer Privattour nur zu zweit in Luxor und sind mit der "Limousine" lediglich 2,5 Stunden durch die Wüste gefahren und waren da.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Animation war ziemlich schlecht. Sonstige Unterhaltung am Pool oder Strand wurde nicht genutzt.