- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
In U-Form gebautes, 3-stöckiges Hotel mit ca. 70 Zimmern, schlichte Architektur, ausgesprochen sauber, wir hatten AI gebucht, Gäste hauptsächlich Engländer, dann Deutsche, Holländer, Russen (von allen Nationen die "angenehme Version", keine "Ballermänner", Ballermänner waren einmal einen Tag im Hotel und wurden dann in ein anderes Hotel "weiterempfohlen"). 4 Sonnen für einen guten Standard im 3, 5 Sterne-Breich Gemessen an den extrem gestiegenen Reisepreisen seit Einführung des Euros haben wir unseren Aufenthalt im Mermaid als relativ gutes Preis-Leistungsverhältnis erlebt. Das Mermaid erschien uns als ein Hotel was die genannten 3, 5 Sterne wirklich erfüllt (viele Hotels werden heute radikal überbewertet um die gestiegenen Preise zu rechtfertigen ohne die Leistung zu bringen). Wir waren dort im August 2007, also in der Monsunzeit, hatten aber nur an wenigen Tagen etwas Regen, meist war es sonnig bis leicht bewölkt bei durchschnittlich 28°. Das Meer soll zur Hauptreisezeit im Winter ruhiger sein. Wir wollten uns erholen, haben deshalb nur wenig außerhalb unternommen. Das absulute Highlight war allerdings das Elefantenwaisenhaus (wird von anderen Nutzern ausführlich beschrieben). Wir haben dies individuell organisiert mit Privatauto und Fahrer (er hieß Ratna, zu finden am Strand oder in seinem Haus auf der anderen Seite der Bahnlinie oder einfach durchfragen) - dadurch konnten wir viel Zeit mit den Elefanten verbringen (und wurden nicht nur durchgeschleust), neben dem Waisenhaus bei einem Privatanbieter auch reiten und mit Ihnen im Fluß baden. Andere Angebote in Richtung Kandy wie "Teefabrik" oder "Kräutergarten" mögen nebenbei informativ sein, sind aber vor allem überteuerte Verkaufsveranstaltungen - schade für die Zeit.
Die Zimmer scheinen alle gleich zu sein. Die Möblierung ist einfach aber ansprechend, das Bad erstaunlich geräumig, mit Fön und Eurosteckdose, sogar mit Glasabtrennung der Dusche. Besonders hevorzuheben: es gab immer warmes Wasser (auch in höheren Kategorien nicht immer selbstverständlich)! Es gab einen Balkon mit seitlichem Meerblick, TV mit rund 10 Programmen (Deutsch nur DW-TV), CD-Player, eine Kimaanlage, die zwar gut funktionierte, aber nur mäßig kühlte (vielleicht zentral gedrosselt?), täglich frische Handtücher ... der Zimmersafe war im AI enthalten, war allerdings nicht angeschraubt, so daß man ihn theoretisch hätte einfach mitnehmen können. Keine Luxusausstattung aber im Vergleich zu anderen Hotels die viel zu hoch eingestuft sind echte 3, 5 Sterne wert - daher 5 Sonnen
Es gibt zwei AI-Bars mit folgender Getränkeauswahl (Spirituosen nur einheimische Sorten): Cola, Fanta, Sprite, Wasser, Bier, Vodka, Rum, Arrak, Whisky und allen gewünschten Mischungen daraus. Eine Karte hierfür oder für Mixgetränke gab es nicht, man mußte selbst die gewünschte Mischung nennen. Wer gerne Alkohol trinkt ist hier falsch: bei Mixgetränken wird nur sehr wenig Alkohol eingeschenkt und viel Limonade - uns hat es wenig gestört (Vergleich Alkoholanteil in der Karibik: 1 Cuba Libre = 4 Cola-Rum im Mermaid). Es gibt ein Restaurant mit ansprechender Einrichtung aus Massivholztischen und Stühlen, alle Mahlzeiten in Buffetform, ansprechend präsentiert und sehr sauber (außer den Polstern der Stühle, diese sind stark verschmutzt). Neben einer abwechslungsreichen Auswahl an Speisen für den europäischen Geschmack (welche uns persönlich ausgezeichnet schmeckten) gab es immer auch Einheimisches (für unseren Gaumen extrem scharf). Schade, daß die Kellner immer wechselten, was die Trinkgeldgabe erschwerte. Empfohlen wurden uns pro Gast und Woche 100 Rupien (= ca. 0, 70 Eurocent) für den Kellner. Das wären für uns beide 200 Rupien pro Woche gewesen, wir gaben aber deutlich häufiger wegen der wechselnden Kellner. Trinkgeld wird im übrigen selbst für den kleinsten Handschlag erwartet - die 100 Rupien-Scheine gehen weg wie nichts (wir haben, glaube ich, nch nie soviel Trinkgeld gegeben wie in diesem Urlaub). Da wir AI hatten war das Standardangebot enthalten. Zusätzlich konnte man "Special Dinners" mit Kerzenlicht ordern, Cocktails (die nicht halten, was sie versprechen), Eis, Wein, Specials zum Geburtstag usw. Die Preise der Extras näherten sich schon fast europäischem Niveau ohne dessen Qualität zu erreichen. Ein großes Manko: man wurde im Hotel von den Angestellten häufig mit diesen Zusatzangeboten bedrängt (an manchen Tagen wurden wir bis zu 10 Mal diesbezüglich angesprochen) - deshalb 2 Sonnen Abzug für die ansonsten sehr ansprechende Gastromomie.
Der Service im Hotel war ausgezeichnet und überaus freundlich - manchmal konnte es fast schon zuviel werden, wenn man z. B. innerhalb von 2 Minuten von 3 Kellnern gefragt wird, ob man gut geschlafen hat. Trotzdem sehr freundliches und hilfsbereites Personal in allen Bereichen, schneller Checkin und Checkout, Reklamationen werden nach dem ersten Hinweis schnell behoben (einmal ging z. B. unsere AC nicht), die Zimmerreinigung war für ein 3, 5 Sterne Hotel in einem 3.-Welt-Land hervorragend und sehr sauber. Die Englischkenntisse der Einheimischen sind leider gegenüber meinem letzten Besuch vor rund 20 Jahren dramatisch eingebrochen. Oft kommt nur ein schwer verständliches Kauderwelsch heraus. Trotzdem: mit Händen und Füßen, einfachen Satzkonstruktionen oder Aneinanderreihungen von Worten konnten die einfachen Dinge des Hotellebens geregelt werden (gebrochenes Englisch am verbreitesten, manche Angestellte sprachen auch etwas Deutsch und einige Brocken anderer europäischer Sprachen). Trotz der o. g. kleinen Einschränkungen für den Service wohlverdiente 6 Sonnen.
Das Hotel liegt recht abgelegen umgeben von wenigen verstreuten Häusern und einzelnen Shops (kleiner Schneider, Telefonshop, "Juwelier"-shop), die nächsten nennenswerten Einkaufsmöglichkeiten in KAlutara (ca. 5km, zu erreichen für ca. 3 EUR hin und zurück mit dem TucTuc), Unterhaltungsmöglichkeiten rund um das Hotel keine, liegt direkt am Strand (abgetrennt durch Zaun), Zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten durch Reiseveranstalter oder BeachBoys, Transferzeit vom Flughafen je nach Verkehr zwischen 2 und 3 Stunden. Die abgelegene Lage hat uns als Erholung Suchende nicht gestört, sondern war bewußt gewählt. Extrem lästig waren die meisten Schlepper und Beach Boys (andere waren auch recht nett, aber trotzdem lästig), die sich wie die Mosquitos auf die Touristen stürzen sobald diese nur einen Fuß vor das Hotel oder an den Strand setzen. Hier herrscht dringender Handlungsbedarf von Seiten des Hotels und der Regierung. Wer fühlt sich schon wohl auf einer Liege mit Blick auf das Meer, wenn man den ganzen Tag von 8-15 Schleppern wie in einer Peepshow beobachtet wird. Hier hilft nur totales Ignorieren und beim Verlassen des Hotels couragiertes Auftreten und Abwehren der Schlepper - deshalb für die Lage nur 3 Sonnen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sehr angenehm war, daß im Zentralbereich vor allem Ruhe angesagt war. Im direkt angrenzenden Mermaid Club gab es div. im AI enthaltene Sportangebote (Tennis, Squash, Wasserball usw.). Das einzige uns interessierende Yoga wurde jedoch nur nach vielfacher Nachfrage durchgeführt. Die zwei kleinen hoteleigenen Geschäfte sind kaum nennenswert, die Abendanimation hatte ein sehr einfaches Niveau und blieb angenehm zurückhaltend und war nicht abendfüllend und laut ("Disco", Bingo, Feuerlimbo, "Liveband" ...). Wenn man ins Internet wollte (halbe Stunde 300 Rupien), mußte man an der Rezeption nachfragen und wurde an den Verwaltungsrechner des Hotels geführt (Datenschutz ohje!). Die im AI enthaltenen Liegestühle im Hotel waren alle aus Holz, zum Teil lackiert, mit Auflagen und Handtüchern versehen und trotz gewissem Alter gut zu benützen. Der Strand ist ein typischer Naturstrand in den Tropen: wo nicht aufgeräumt wird gibt es Treibgut und wo Menschen wohne leider auch Zivilisationsmüll. Der Hotelbereich war jedoch relativ gepflegt, als Liegebereich wegen der lästigen Schlepper jedoch nicht zu benutzen (kein einziger Gast lag dort). Die Strandbreite lag etwa bei 30 bis 50 Metern, war relativ steil abfallend, Farbe tendenziell gelblich bis rötlich. Offiziell baden konnte man nicht, weil ständig die rote Fahne hing. Wer sich jedoch mit dem offenen Meer auskennt, konnte viel Spaß in der Brandung haben (was ich täglich nutzte). Die Wellenhöhe bertug zwischen ein und drei Meter, bei Ebbe war es ruhiger, bei Flut gab es einen leichten Sog, der aber unbedenklich war. Auch Strömungen waren nur gering und verliefen parallel zur Küste. Wer also nicht tiefer als bis zum Bauchnabel ins Wasser ging, konnte problemlos in den Wellen baden (aber natürlich nicht schwimmen wie im Pool). Der Unterhaltungsbereich rangiert also insgesamt im mittleren Bereich. Da der Strand recht schmal war und das Erreichen des Wassers durch das Spießrutenlaufen durch die lauernden Schlepper erschwert ist, auch hier wieder 2 Sonnen Abzug.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im August 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Uwe |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 18 |