- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel ist neu und noch in dementsprechenden Zustand. Allerdings sind bereits erste Mängel sichtbar, wie z.B. lose Fliesen in den Pools sowie völlig lockere Treppen in den Pools. Das Hotel ist wie ein Dorf an einem Hang gebaut, durchzogen von einer Poollandschaft (ausschließlich Salzwasser!). Optisch völlig in Ordnung, für Ältere, Gehbehinderte oder Familien mit Kleinkindern aber ziemlich stressig, da es keinen einzigen Lift gibt. Die Rezeption, das Hauptrestaurant sowie die Lobby- und die Abendbar liegen aber "ganz oben". Man kann sich aber auch von einem Golf-Car am Zimmer abholen und nach oben fahren lassen. Das klappt aber nicht immer, da nur zwei Fahrzeuge für gut 1.200 Gäste vorhanden sind. Zur Sauberkeit: Die Reinigungskräfte haben ein echtes Faible für "runde Ecken", die Poolwände sind - bedingt durch das Salzwasser - teilweise schon ziemlich verfärbt. Wir hatten wie alle anderen auch AI. Alle anderen heißt überwiegend Russen, Italiener und Niederländer. Vereinzelt waren auch Norweger, Engländer und Österreicher da. Geschätzte 60 % waren aber russischer Herkunft. Mit Beginn der Ferien wurde der Anteil der Deutschen dann etwas größer. Wer sich auf einen den Sternen entsprechenden Luxus-Urlaub, wie es in den Katalogen versprochen wird, freut, wird bitter enttäuscht. Lediglich das äußere Erscheinungsbild und die Inneneinrichtung der Lobby, die sehr geschmackvoll gestaltet ist, erinnern an ein *****+ - Haus. Der Rest eher nicht. Ein Eldorado ist das Hotel jedoch für Leber-Fans, die gibt es im wahrsten Sinne des Wortes satt. Zu unserer Reisezeit (Ende Juni / Anfang Juli) begann gerade der griechische Sommer mit täglich mehr als 35 Grad Celsius. Da war der teilweise stürmische Wind schon ganz angenehm. Für Familien mit kleinen Kindern würden wir aber Vor- oder Nachsaison als Reisezeit empfehlen. Auch Menschen, die nicht mehr sonderlich gut zu Fuß unterwegs sind, könnten nicht nur wegen der Hitze Probleme bekommen (fehelender Lift). Wir sind jedenfalls mit anderen Erwartungen hingefahren und wurden entäuscht. Wer dagegen guten 3-Sterne-Standard, eine annehmbare Anlage will und wenig Wert auf gepflegtes Essen legt, ist im Blue Domes gut aufgehoben. Allerdings orientiert sich der Preis an 5 Sternen.
Unser Familienzimmer bestand aus zwei voneinander getrennten Räumen mit jeweils einem Doppelbett. Beide Zimmer hatten einen TV mit diversen Programmen. Aus Deutschland konnten RTL, sat1, kabel1 sowie ZDFneo empfangen werden. Nach der Weltmeisterschaft sollen außerdem ARD und ZDF empfangbar sein. Unser Zimmer hatte eine Minibar, die täglich neu aufgefüllt wurde (2 Mal auf Nachfrage). Zudem gibt es einen kostenlosen Safe sowie ein Telefon. Etwas klein geraten waren - für vier Personen - die Kleiderschränke. Außerdem fehlte Platz, die leeren Koffer zu deponieren. Dafür hatten wir einen riesigen Balkon mit zwei Türen sowie Blick auf Pool und Meer. Makel für den niemand etwas kann: Es war während der gesamten 14 Tage sehr windig, auch am Abend zog es deshalb ganz ordentlich auf dem Balkon.
Neben dem Hauptrestaurant gibt es zehn Themenrestaurants. Die Idee ist klasse, die Umsetzung leider nicht. Die Themenrestaurants haben nicht ganztägig auf (wie ansonsten normal bei AI), sondern lediglich von 12.45 bis 15 Uhr sowie von 19 bis 21 Uhr. Sie sind klein und haben im Durchschnitt knapp 30 Sitzplätze sowie vereinzelt einige Plätze im Freien unter sengender Sonne. Bei über 1.000 Gästen ist mittags also frühes da sein oder Anstehen angesagt. Schließlich gibt es in allen Themenrestaurants drei Gänge, und das dauert halt. Wählen kann man seine drei Gänge aus drei Vorspeisen, drei Hauptgerichten und drei Nachspeisen. Ich garantiere allen noch Hinreisenden: In keinem Themenrestaurant gibt es jemals alle angebotenen Gerichte, mindestens eins "we don't have". Dafür herrscht im Hauptrestaurant, das an lange verdrängte Studienzeiten sowie die dortige Mensa erinnert, Monotonie pur. Es gab immer alles, vor allem aber immer das gleiche. Abwechslung Fehlanzeige. Zwei Köche betrieben zu allen Mahlzeiten "Show-Cooking", abends vorzugsweise Leber und Hühnchen oder Leber und Gemüse oder Leber und Pute. Es gab tatsächlich an acht (in Worten acht) Abenden in Folge Leber. Nichts gegen eine gut zubereitete Leber, aber für ein vermeintliches *****+ - Haus ist dies ein Armutszeugnis. Dafür muss man aber sagen, dass die Leber so ziemlich das einzig landestypische im Hauptrestaurant war. Aber dafür gab es ja das Themenrestaurant Grieche. Als wir da waren, gab es leider keinen Gyros. Ja ne, ist klar. Ausnahme: Eines der zehn themenrestaurants ist eine Art Eisdiele, in der auch Crepes angeboten werden. Dieses Restaurants ist von 10 bis 2 Uhr nachts, also 16 Stunden am Stück, geöffnet. Hier gab es auch bei Vollbelegung immer einen freien Platz, weil sich alles entzerrt hat. Vorbildlich war hier auch die Servicekraft Katarina, die auch bei größter Hitze immer wirbelte und stets um Freundlichkeit bemüht war. Weiter zum Hauptrestaurant: Drinnen ist die Temperatur wohl klimatisiert, dafür ist der Lärmpegel enorm. Anstehen ist angesagt, da lediglich zwei Kochstellen die Wartenden mit Warmen versorgen. Der Rest kommt aus neun Rechauds, bei denen man am dritten Tag schon weiß, was drinnen ist. Genau. Das gleich wie an allen anderen Tagen. Wenig appetitlich auch das Nachspeisen-Buffet. Zumindest dann, wenn man nicht gleich zu Anfang da war. Viele Kinder hinterlassen da halt Spuren, die dummerweise nicht oder nur zögerlich beseitigt werden. Das gleiche Bild beim Frühstück, wo sich die Cornflakes gerne mit dem Saft aus der Saftbar auf dem Fußboden vermengen. Man kann auch auf einer schönen Terasse sitzen. Morgens und mittags ist freie Platzwahl, abends wird man zu einem Platz geleitet. Angesichts der dann feilgebotenen Qualität ist das Platzanweisen recht amüsant. Auf der Außenterasse mit tollem Blick auf Kardamena und die Insel Nyssiros arbeiten die aufmerksamsten Servicekräfte. Noch aufmerksamer werden sie mit dem nötigen Trinkgeld. Ansonsten kann es sich mit den Getränken, die mittags und abends serviert werden leicht hinziehen. Auch der Kaffeenachschub beim Frühstück stockt mitunter. Richtige Wertgegenstände sind Aschenbecher, die nur auf Nachfrage ausgegeben werden. In den Räumen ist Rauchverbot, auf der Terasse nicht. Ebenfalls nicht optimal ist die Pappbecher-Lösung an der Poolbar. Angesichts der vielen Kinder absolut in Ordnung, im Hinblick auf den aber stets flotten Wind in dieser Ecke von Kos nicht so schön. Ablagen oder Vorrichtungen, um die Becher hineinzustellen, fehlen. Vom Tisch werden sie schon mal dann und wann runtergeweht, sei es in den Pool oder auf die Liegen. In den Bars werden im Übrigen nur No-Name-Produkte ausgeschenkt (Alkoholica). Auch die begrenzte Anzahl von Cocktails wird nicht frisch "geshaked", sondern kommt auf großen Kanistern. Der Service an der Abendbar ist gut. Dafür ist der jeden Abend sein Programm an einer Hammond-Orgel abspielende Alleinunterhalter zunächst gewöhnungsbedürftig. Zudem spielt er jeden Abend von 20 bis 24 Uhr das selbe Programm ab.
Ausgehend von einer 5*****+ - Anlage ist der gebotene Service überwiegend einfach nur beschämend. Ohne englisch ist man zumeist aufgeschmissen, hilfreich ist russisch. Das liegt vor allem daran, dass das überwiegend ungelernte Personal aus Lettland (!) kommt. Das ist erstens noch billiger als Griechen und zweitens sprechen die alle fließend russisch. Und darauf kommt es an. Deutsch wird mit Abstrichen an der Rezeption gesprochen. Das war für und ok, wir sprechen schließlich auch kein griechisch. Können uns aber vorstellen, dass es für Besucher ohne englisch kompliziert werden könnte. Englisch beherrschen alle Service-Kräfte zumindest ein wenig. Die Getränke, yes und no sowie you are welcome haben alle drauf. Viel mehr kommt dann aber nicht mehr. Eine Kinderbetreuung wurde im Kinderclub angeboten. Da wir direkt am ersten Ferientag geflogen sind, waren wir eines der ersten deutschen Paare mit Kindern. Deshalb: Kinderclub yes, but we speak only russian, so Svetlana vom Animationsteam...
Der Transfer vom Flughafen dauert nur eine knappe Viertelstunde, nach Kardamena, einem seit Jahren von Engländern übervölkerten kleinen Ort ohne Sehenswertes, dauert es mit dem Taxi gute fünf Minuten, zu Fuß am Strand rund eine Stunde. Das Hotel liegt im sogenannten Mitsis-Viertel mit mehreren Mitsis-Hotels nebeneinander. Das Blue Domes hat neben einem Mini-Shop noch einen Andenkenladen sowie ein Fachgeschäft für Pelzmäntel (Verkaufsschlager auf Rhodos und Kos -> kaum zu glauben, oder?). Im Nachbar-Mitsis ist ein wesentlich größerer Shop mit den Dingen des täglichen Bedarfs. Preislich nehmen sich beide nichts. Direkt am Hotel hält ein Linienbus (ich glaube im Stundentakt). Man hat gute Verbindungen nach Kardamena (1,60 EUR) sowie Kos-Stadt (9,00 EUR). Die Fahrt nach Kardamena dauert zehn, die Tour nach Kos-Stadt 50 Minuten. Ausflüge können im Hotel sowie in zahhllosen Geschäften in Kardamena und Kos-Stadt gebucht werden. Wie immer gilt: Bei den Reiseveranstaltern ist es etwas teurer, dafür aber zumeist besser.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Ab 10 Uhr läuft die Animation, das Angebot ist in Ordnung, Sprachprobleme sind aber auch hier nicht zu verleugnen. Abends ab 21 Uhr ist Kinderdisco, im Anschluss folgen Shows. Weitere Unterhaltungsmöglichkeit ist eine Spielhalle mit ohrenbetäubendem Lärm sowie neun Internet-PC's. Eine Viertelstunde surfen kostet 1,00 EUR. Wesentlich teurer ist das Wassersportangebot am Strand. Dort kosten z. B. zehn Minuten Bananen-Boot 20,00 EUR oder 15 Minuten Jetski stattliche 50,00 EUR. Die Liegen und Schirme an Pools und Strand sind kostenlos, bei Vollbelegung aber zielmlich rar und schnell vergriffen. Handtücher zu platzieren empfiehlt sich also. Die Wasserqualität ist top, die Pools sind allesamt mit Meerwasser gefüllt. Es gibt Duschen an den Pools, die aber leider nicht immer funktionieren. Wegen der umherfliegenden Getränke-Becher hat die Sauberkeit der Liegen-Auflagen (weißes Kunstleder) schon sehr gelitten, eine Reinigung der Auflagen findet nicht statt. Außerdem sind die ersten Fliesen in den Pools schon lose und liegen an der Seite rum. Die Einstiegstreppen aus Metall sind zumindest im unteren großen Pool vollständig locker und schwanken im Wasser hin und her.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Marcelo |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 10 |