Mythos Palace Resort & Spa

Das Hotel ist leider ein Paradebeispiel dafür, dass ein 5- Sterne Hotel anscheinend in Griechenland keine wirkliche Norm ist und die Auszeichnungen wohl eher durch Erwerb als durch den Verdienst zu Stande kommen. Realistisch gesehen ist das Mythos Palace Resort & Spa ein gutes 4- Sterne Hotel, was aber leider den Preis für 5- Sterne abverlangt und somit in keinsterweise berechtigt ist. 4000€ für eine Woche Urlaub in diesem Hotel ist zumindest für uns eher eine Verschwendung. Für uns war es das letzte Mal, denn wir werden zukünftig eine Villa mit einem eigenen Garten mieten, wo wir allein sind, unsere Shisha rauchen können, im Umkreis 10- verschiedene Strände haben, in Tavernen auf unseren Genuss kommen und sogar weniger als das bezahlen, wenn wir früher buchen.

Wir hatten eine Junior-Suite in dem hintersten Abteil mit der Nummer 263. Über die Zimmer kann kann man nicht viel sagen, denn ich denke, dass man in einem 5- Sterne Hotel keine großartigen Sprünge macht und es irgendwann gleich aussieht. Es gab eine Klimaanlage in jedem Raum mit einem Temperaturregler, der sich gerade nachts mit der Einstellung für Raumtemperatur als vorteilhaft erwiesen hat, weil man so einen erholsamen Schlaf bekam. Die Einrichtung ist schön, man hat genügend Platz, einen zusätzlichen Raum zum Hinsetzen oder sich Fertigmachen und einen Blick aufs Meer, wobei die Sinnhaftigkeit des Aufpreises von 1000€ für ein vermeintlich besseres Zimmer in keinsterweise gegeben und gerechtfertigt ist. Wenn Ihr das Geld habt, spart es Euch lieber. Damit wird nur Geld gemacht und es bringt keinem einen nennenswerten Vorteil. Allerhöchstens die Suites mit dem Privatpool, aber diese waren im Vorfeld bereits ausgebucht. Ansonsten gab es ein schönes Badezimmer mit einer großen Dusche, bei der man zwischen Duschkopf und Regendusche wechseln konnte. Gerade für Paare ist diese Geräumigkeit wirklich schön. Auch Schränke / Schubladen mit genügend Platz und einem einfach zu bedienenden Safe waren vorhanden. Die Betten und Kissen waren bequem, wobei das immer sehr individuell ist. Bei dem Fernseher hat man nicht so viele Möglichkeiten tatsächlich. In Zeiten des digitalen Alters könnte man über Smart-TV nachdenken oder zumindest einen für den Fernseher möglich anzubringenden Fire-TV-Stick, um seinen Gästen - wenn sie mal noch spät auf sind und das Hotelprogramm beendet ist - eine bessere Unterhaltungsmöglichkeit zu bieten. Für ein 5- Sterne Hotel ist das eher ein Armutszeugnis, auch wenn vermutlich viele Menschen im Urlaub eher kein Fernseher brauchen.

Die Gastronomie hat mich als Veganer leider eher weniger zufriedengestellt, und auch meine Frau, die alles isst, war von der Auswahl eher weniger begeistert. Bereits vor der Buchung habe ich mit dem Hotel telefoniert und mir wurde versichert, dass es zahlreiche, pflanzliche Optionen gibt. Ich habe mich nach der Buchung angekündigt und wurde auch ausreichend darüber informiert, dass ich definitiv eine Auswahl habe. Angekommen habe ich dann mit dem Executive Chef darüber gesprochen, und ich bekam eine Rundführung. Nachdem der gute Mann auch auf Honig gezeigt hat, hätte mir klar sein sollen, dass er sich nicht wirklich mit den Begrifflichkeiten Vegetarisch / Vegan auseinandergesetzt hat. Spätestens als er mir ein traditionelles, hartes Brot mit Olivenöl, Tomatenmischung und darauf Feta gemacht hat, war mir klar, dass da keine Gedankengänge und auch kein großes Interesse war den Veganer positiv zu überraschen. Vielleicht bin ich von meinem Urlaub auf Rhodos in dem Sentido Port Royal Hotel, das für mich vegane 4-Gänge-Menüs mit Dessert und ausgezeichneten Pancakes gemacht hat, zu sehr verwöhnt, aber zufriedenstellend war es nicht. Man muss genau schauen, was auf den Karten steht, und vom Gefühl her konnte man sich nie sicher sein, ob das alles ohne Ei, Milch oder Sonstiges gemacht wurde. Mit etwas Eingewöhnung und Routine hat man sich dann immer etwas zusammenstellen können. Es gab dann doch verschiedene Möglichkeiten, aber ein befriedigendes Gefühl kam nie wirklich dabei auf. Immerhin gab es dann morgens vegane Pancakes, die tatsächlich sehr gut waren und mit Peanutbutter sowie Marmelade ausgezeichnet geschmeckt haben. Ansonsten ist das Essen eher 0815, was natürlich damit zusammenhängen könnte, dass dort viele Eltern mit ihren Kindern Urlaub machen. Es gab oft Pommes, Pizza, Nudeln und eher amerikanisch angehauchtes Gebäck. Die griechische Ecke war immer gleich und nur bei Abendessen gab es in der Mitte eine Abwechslung, die laut meiner Frau aber oft sehr lecker war. Sowas wie überbackener Feta oder etwas mit einem heimischen Pitabrot wäre schön gewesen, denn Letzteres gab es nur 2- Mal beim Buffet, was schade ist, da es in jeder Taverne zum Standard dazu gehört. Die Dessert-Auswahl war eher mager und sehr sahne / joghurtlastig. Neben dem frischen Baquette - zum Glück - gab es eigentlich nur hartes Brot und abgestandene Brötchen, die hätten vom Gefühl her auch eine Woche alt sein können. Viele Dinge wurden aufbewahrt und am nächsten Tag mittags platziert, was vielleicht aber wegen der Nachhaltigkeit von dem Hotel auch so gewollt ist, aber leider keinen allzu guten Eindruck hinterlässt. Das kretische Themenrestaurant war für meine Frau allerdings ein Genuss, da es dort ein sehr leckeres Fleisch gab, das nach griechischer Art den ganzen Tag zubereitet wurde. Das Buffet daneben war auch in Ordnung, hat sich aber von dem Hauptrestaurant nicht wirklich unterschieden. Für unseren Geschmack hat es einfach an Stil gefehlt und man hat sich wie ein Teil einer Masse gefühlt, die man irgendwie zufriedenstellen wollte.

Der Service ist prinzipiell freundlich gewesen und hat versucht sein Bestmögliches zu geben. Es gab die eine oder andere Servicekraft, die sich sehr hevorgetan hat und auch das Trinkgeld mehr als nur verdient hat. Die anderen waren eher unauffällig, liefen oft desinteressiert herum und waren in vielerlei Hinsicht unaufmerksam. Man hat nicht wirklich einen Teamspirit gespürt. Die Arbeit wurde erledigt und der Bezug zum Gast war eher nicht vorhanden. Mal hier und da wurde eine Bestellung falsch verstanden oder etwas verzörgert gebracht, aber durch die sympathischen und verantwortungsbewussten Mitarbeiter schnell wieder in Ordnung gebracht. Am Strand hätte ich mir jemanden gewünscht, der die Gäste bedient, statt einfach nur die Becher einzusammeln, aber das ist vielleicht nur eine Etepetete-Denkweise und Nörgelei auf höchstem Niveau, weil die Strandbar nur ein paar Meter von den Liegen entfernt ist.

Über die Lage & Umgebung gibt es im Grunde nichts zu beschweren. Wir wurden in Chania von einem Taxi-Unternehmen abgeholt und waren innerhalb von 45- Minuten am Hotel. Wie bei den meisten 5- Sterne Hotels hat man eine tolle Einfahrt mit einer pompösen Beleuchtung, schönen Brunnen, vielen gepflegten Pflanzen und einem glanzvollen, ersten Eindruck. Es gibt nicht sonderlich viel im Umkreis und man ist - wenn man etwas unternehmen möchte - eher fehl am Platz, was logisch ist, da man kein 5-Sterne-All-Inklusiv-Hotel bucht, wenn man eigentlich etwas von dem Ort sehen möchte. Wir wurden bedauerlicherweise ohne Willkommensdrinks begrüßt - was eigentlich auf dem Programm steht - und sind recht schnell von der Rezeptionsleitung eingewiesen wurden. Der Mitarbeiter hat unsere Koffer genommen und ist mit uns zu unserem Zimmer. Nach dem sich unter den Angestellten an der Rezeption ausgetauscht wurde und er scheinbar die falsche Zimmernummer verstanden hat, sind wir erstmal in die falsche Richtung gelaufen, bevor wir es dann doch ins Zimmer geschafft haben.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Hotel: Das Hotel an sich bietet eine recht gute Abendunterhaltung an. Es gibt von Montag bis Sonntag ein Programm, in dem Bauchtänzerinnen, Feuer-Showmaker und Musiker auftreten, um den Gästen die Abende zu versüßen. Durch die Lichter, die Menschen und Cocktails wird eine recht angenehme Atmosphäre geschaffen. Wellness / Fitness: Es gibt ein Wellnessbereich mit guten Massagen und einem Fitnessstudio, in dem man sich fit halten kann. Mit einem regulären Sportstudio nicht zu vergleichen, aber wer flexibel ist und sich etwas auskennt, der findet seine Möglichkeiten. Strand: Der Strand zieht die Bewertung leider sehr runter. Man muss wie so ein Geier nach Plätzen suchen und früh genug alles belegen. Die Anzahl an Hotelgästen wurde leider überhaupt nicht an den Strand / Pool abgestimmt. Die Liegen sind spottbillig, die Matten abgenutzt, befleckt und an sich wirkt der Strand gerade mal wie 2- oder 3- Sterne und ist lieblos hergerichtet. Dazu hat man dann die typisch deutschen Tugenden von Menschen, die sich für einen Aufpreis die Pavillons vorne mieten und sich dann Stühle stibitzen, um die Vorhänge links / rechts zu bedecken, weil es die Hoheit stört, dass der Wind diese zum Flattern bringt. Ich war als deutscher Bürger kurz davor solchen Menschen eine zu batschen, den Stuhl wegzunehmen und diese mit der Nachricht zurückzulassen, dass sie sich gerne beschweren können, aber der Klügere gibt nach, und solche Menschen sind meines erachtens ohnehin nicht belehrbar und machen unserem Land mal wieder einen - Ironie - Namen. Die Zelte sind genauso billig eingerichtet und sehen so aus, als würden sie bei starkem Wind wegfliegen. Das Gesamtbild sieht vermutlich auf einem Campingplatz schöner aus.