......mehr auch leider nicht. Vorab möchte ich Eines klarstellen: ich bin normalerweise kein Urlaubsnörgler, der mit der Lupe die Fugen untersucht. Aber da das New Star klar den Anspruch hegt und auch den Eindruck vermitteln möchte, in der gehobenenen Hotelkategorie mitzuspielen, muss es sich aus einem entsprechenden Vergleich stellen und sich diesen gefallen lassen. Dieser bietet sich in diesem Fall auch noch geradezu an, weil wir in der Woche vor dem New Star auf der Nachbarinsel Koh Phangan in einem absolut tollen Resort in der gleichen Preisklasse gewesen sind....also gleiche Preisklasse, gleiche Reisezeit, gegraphische Nähe..... Nur damit nachher keiner behauptet, wir hätten Äpfel mit Birnen verglichen :-) ---DAS POSITIVE--- Das Resort ist von der Bauweise eigentlich schön angelegt, weitläufig mit gut befestigten und ausgeleuchteten Wegen. Auch die Lobby hat ihren Charme. Über das Spa kann ich nichts sagen, es wurde von uns nicht genutzt. Wir hatten einen Palm Room und zwar zunächst im Erdgeschoss. Ein Wechsel ins Obergeschoss wurde uns problemlos und umgehend ermöglicht, so dass wir mit Room 506 einen Palm Room mit Meerblick hatten.... Das Zimmer selber war geräumig und von der Ausstattung auch in Ordnung. Die Matratze des Bettes braucht den Vergleich mit einer sauber asphaltierten Autobahn nicht zu scheuen, allerdings bekam man auch Nachfrage ein Überbett, welches der Sache sprichtwörtlich ein wenig die Härte nahm. Das Bad war wirklich schön, sehr hell, sehr geräumig und sehr ansprechend.... Ein weiterer Pluspunkt ist der sehr schöne und auch gepflegte Infinitiy-Pool, umittelbar am Strand. Auch die Lage es Resorts ingesamt am Strand und in Chaweng Noi allgemein ist angenehm. Weit genug ab vom Trubel, aber trotzdem alles vorhanden/erreichbar was man brauchen könnte.... Am Strand gibt es zwar Strandverkäufer, aber das haben wir nicht als unangenehm empfunden. Die Meisten sind sehr freundlich,außerdem haben sie sowieso Auflagen, wie nah sie ungefragt an die Urlauber heran dürfen. In Richtung des Imperial Samui, direkt hinter den Felsen baut eine sehr nette Frau jeden Tag ihr kleines Geschäft auf und bietet auf Wunsch für ein paar Baht geschälte Ananas und andere Kleinigkeiten an - sehr zu empfehlen. Das Personal des New Star gibt sich zwar Mühe, wenigstens oberflächlich freundlich zu sein, aber genau das ist eines der Probleme, deswegen jetzt Teil 2. ---DAS NEGATIVE---- "Oberflächlich" oder "Lieblos" beschreibt recht treffend den Großteil der Probleme der Anlage. Es wird überall das Nötigste gemacht, um den Schein aufrecht zu erhalten, aber selbst ein Blinder mit Krückstock sieht, dass hinter allem dort keine Freude und keine Leidenschaft steckt. Es wurde zwar geputzt, aber eben oberflächlich. Scheiben wurden zwar gewischt, sahen aber nachher schlimmer aus als Vorher (gerade im großflächig verglasten Frühstücksraum mit direkten Sonneneinstrahlung sehr hübsch zu bestaunen). Das Resort verfügt über sehr viele Grünpflanzen, die alle Samt schon mal bessere Tage gesehen haben in weiten Teilen verwelkt oder sonstwie abgestorben sind.... Unser Balkon, sowie sämtliche Außenwände der Gebäude waren stark verdreckt und Risse wurden nur oberflächlich und lieblos gekittet. Im Frühstücksraum, der in Sachen Charme und Speiseauswahl an ein beliebiges IBIS irgendwo im Ruhrpott erinnert, waren Tischdecken wohl zu luxuriös, was man den Tischen auch wirklich angesehen hat. Das Frühstück war zwar in Ordnung, aber wenn man die zwei Thai-Gerichten streichen würde, hätte es eben auch ein Frühstück in einer deutschen Hotelkette sein können. Mal ganz davon ab, dass es auch ganz schön wäre, wenn das "frische Obst" nicht jedes Mal aus der Tiefkühlung kommen würde. Wäre es wirklich zu viel verlangt, für die Handvoll Gäste morgens allen Ernstes mal das Obst wirklich frisch zu schälen und zu schneiden?? Das Frühstück konnte man auch draußen auf einer Art Terrasse einnehmen (was man ja im Urlaub durchaus gerne mal macht). Gut, vorausgesetzt man frühstückt gerne in praller Sonneneinstrahlung. Der Frühstücksraum drinnen war mit etwa 10 Tischen eher übersichtlich. Dafür war er aber auch (bei großflächiger Verglasung und direkter und permanenter Sonneneinstrahlung) nicht klimatisiert und dort wurden auch (selbstverständlich während der Frühstückszeiten) an einem der ohnehin schon wenigen Tische noch Personalbesprechungen durchgeführt, so dass Gäste, die lieber drin gesessen hätten, in der zuvor genannten prallen Sonne sitzen durften... Bevor ich jetzt das Personal in Angriff nehme, werde ich es auch gleich in Schutz nehmen. Das Personal hat zwar durchaus suboptimal gehandelt, aber das lag unseres Erachtens an der mangelnden Schulung durch das gänzlich inkompetente Management. Wenn ich hier also Kritik am Personal äußere, ist es eigentlich Kritik am Management, denn das Personal hat lediglich devot und unreflektiert die Befehle von oben ausgeführt.... Zum Einen gab es die Kleinigkeiten wie sich keine zwei Dinge merken können (so etwas Außergewöhnliches wie Tee UND Milch), wo ein simpler Block hätte Abhilfe schaffen können. Oder dass man den prinzipiell den Teller unter sich weggerissen bekam, während man das halbe Brot noch in der Hand hatte und noch am Essen war (und das schwöre ich).... Handtücher, Liegen, Schirme, Getränkehalter etc. hatten klar schon bessere Tage gesehen und waren zum Teil schon mittelstark bis stark beschädigt. Die Sitzgarnituren für die allabendlichen Events waren die klassischen 5 Euro Plastiksitzgarnituren aus jedem beliebigen deutschen Baumarkt. Dafür waren sie auch dreckig und zum Teil beschädigt. Die Cocktails an der Strandbar verfügten nur über homöopathische Spuren von Alkohol, eine Coke Light war im Resort nicht zu bekommen (ich weiß, ist ja auch ein wahres Nischenprodukt).... Die Gästestruktur im Resort besteht zum Großteil aus Deutschen, Österreichern und ein paar Russen - zu der Zeit unseres Aufenthalts war es leider das klassische Pauschaltourismusniveau. Dazu passten dann auch die 3 Happy Hours am Tag und das vom Hotel uneingeschränkt geduldete Liegen reservieren (Manche reservierten sogar zwei Liegen am Pool UND zwei am Strand, was bei gerade mal 20 Liegen am Pool auch ein Riesenvergnügen ist). Dem Personal und Management waren solche Dinge gänzlich egal....außerdem hätte es sie von seiner Lieblingsbeschäftigung abgehalten: dem Verkaufen. Ich kann ehrlich sagen, dass kein Strandverkäufer die Gäste je so penetrant belästigt hat wie das Hotelpersonal. Schon morgens im Frühstücksraum gab es große Aufsteller, auf denen das für das Personal zu verkaufende (und natürlich überteuerte) Abendbuffet angeschrieben war. Wer den Raum betrat, wurde nach Möglichkeit vom Personal abgefangen und vor den Aufsteller geschleppt, um ihm dort eine Zusage für den Abend aus den Rippen zu leiern. Schaffte man es beim Betreten des Raum so an einen Tisch, kam das Personal prompt an den Tisch, um einem eine Zusage abzunötigen. Im Falle einer Absage ließ die Reaktion der Personals wenig Zweifel daran aufkommen, wie man darüber dachte. Gleiches galt am Strand: ich persönlich möchte nicht - wenn ich am Strand am Schlafen oder Lesen bin - von den hoteleigenen Spa-Mädels permanent mit irgendwelchen Verkaufsgesprächen belästigt werden. Mag sein, dass ich sowas in einem All-Inclusive-Bunker in der Türkei in Kauf nehmen muss, aber bitte nicht in einem angeblich gehobenen Resort in Thailand.... Was stilistische Ausrutscher angeht, war der Manager ein Prima Aushängeschild. Wir haben ihn während des Aufenthalts 3 Mal im Frühstücksraum gesehen, wo er sich jeweils mit einer ausgesuchten Familie am Tisch aufhielt und Konversation betrieb. Nach Beendigung stürzte er mit Tunnelblick an den anderen Gästen vorbei und verlies den Raum. Bei der wie bereits erwähnt übersichtlichen Anzahl von Tischen und Gästen hätte ein "Guten Morgen" in Richtung der offensichtlich weniger privilegierten Gäste sicher nicht weh getan. So haben wir die Woche aber mit einem Management verbracht, was sich zu keinem Zeitpunkt vorgestellt, gegrüßt oder sonstwie ein Lebenszeichen gegeben hat. Gaaaaaaanz schlechter Stil. In der Vorwoche im Santhiya hat es sich der Manager nicht nehmen lassen die neu ankommenden Gäste trotz fiesen Gewitterschauers persönlich am Bootssteg in Empfang zu nehmen, sich vorzustellen, die Gäste in den Resort zu begleiten und sie dort darauf hinzuweisen, dass er jederzeit für sie zur Verfügung steht. Und genau dies war auch der Fall. Wir haben ihn jeden Tag strahlend durch den Resort Wuseln sehen, immer mit einem freundlichen Gruß und einem Lächeln auf den Lippen. Und diese positive Energie hat sich offensichtlich auf seinen großes, großes Team und den ganzen Resort übertragen. Nun ja, das haben die beiden Resorts durchaus gemeinsam gehabt: das Verhalten des Managers hat sich das jeweilige Personal als Vorbild genommen. Was im New Star leider ein kompletter Griff ins Klo war. Zum New Star kann ich nur sagen, dass es mir um die nicht genutzte Chance leid tut. Nochmal zur Klärung: Wir hätten das New Star niemals so beurteilt, wenn es ein durchschnittlicher 2 Sterne Bunker in Downtown Chaweng gewesen wäre, da wüßte man, dass man mit gewissen Abstrichen leben muss. Aber das New Star versucht sich ja als gehobene Klasse zu verkaufen und da gelten nun mal einfach andere Maßstäbe.... Wie eingangs ja bereits gesagt, hätte das New Star ja durchaus die Voraussetzungen und das Potential, ein wirklich schönes Resort zu werden. Aber leider wird man den Möglichkeiten dort in keiner Hinsicht gerecht: man möchte so gerne Champions League sein, ist aber eben doch nur Kreisklasse B. Mein Tip wäre, den Resort generalüberholen, das Management umgehend feuern, das Personal ordentlich schulen......DANN könnte aus dem New Star wirklich ein richtig schöner Resort werden. So wie es jetzt ist kann unser Fazit nur lauten: Definitiv nur buchen, wenn man auf schlechten Service und Gäste auf Kegelclubniveau steht. +++Ein kleines persönliches Anliegen zum Schluss:+++ Auch wenn es auf den ersten Blick nicht sehr ansprechend aussieht, schräg gegenüber von dem New Star ist das kleine Restaurant "Samui Galanga". Bitte gebt ihm seiner Optik zum Trotz eine Chance. Das kleine Restaurant ist komplett familiengeführt, hat wirklich leckere Speisen und die beste Pina Colada, die wir seit jemals getrunken haben. Und obendrein ist es auch noch wirklich günstig: für vier Hauptgerichte, vier Cockails (groß) und eine Cola light haben wir gerade mal insgesamt 610 Baht bezahlt. Zum Vergleich: ein durchschnittliches "Buffet" im New Star kostet pro Person exclusive Getränke 890 Baht!!! Wir mochten das Galanga gerne, weil es sehr Ursprüngliches und Herzliches hatte. Es würde uns sehr freuen, wenn das kleine Familienrestaurant dank genug Gästen überleben würde :-)

Zimmer

Gut