- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel ist noch relativ neu (Baujahr 2005) und vorwiegend auf Geschäftskunden ausgerichtet, wie auch der Tagungsbereich im Erdgeschoss zeigt. Genutzt wird es mitunter auch von Reisegruppen, was zu Stauungen an der Rezeption führen kann. Da ich außerhalb der Ferienzeiten dort war, kann ich nicht beurteilen, inwieweit auch Familien mit Kindern sich dort einquartieren. Ich hatte die ersten beiden Übernachtungen mit einem Arrangement verbunden (Minibarnutzung; Frühstück inklusive), regelmäßig muss jedoch das Frühstück separat bezahlt werden (20 EUR pro Person). Die Etagen weisen sehr lange Gänge auf. Der Gang im 5. OG, in dem mein Zimmer lag, machte einen eher düsteren Eindruck ist mit einem weinroten Teppich belegt, der wahrlich schon bessere Tage gesehen hat. Ansonsten ist aber an der Sauberkeit in den allgemein zugänglichen Anlagen (zum Zimmer, vgl. weiter unten) nichts auszusetzen. In den Aufzügen wird mit Raumduft gearbeitet; ich fand die Orange/Vanille-Note dezent und nicht unangenehm. Wer das nicht verträgt oder gar gegen die entsprechenden Substanzen allergisch ist, mag das natürlich anders sehen. Die Zimmer, deren Fenster zur Straße gehen, sind sicherlich weniger ruhig als die zum Hinterhof. Also daran denken, ein ruhiges Zimmer zu buchen. Man sollte auf den Zustand des Zimmers Acht geben
Ich buchte ein Doppelzimmer, das mir von der Größe her völlig angemessen schien. Eingerichtet war es in dunklen Holztönen; der Boden mit Laminat, das Mobiliar mit entsprechendem Holzfournier. Eine Minibar sowie ein Kleiderschrank (mit Glastüren) sowie ein Sessel und ein Schreibtisch waren vorhanden. Das Bett war sehr angenehm und sauber. Das Zimmer lag mit dem Fenster zum Hinterhof und war in jeder Hinsicht ruhig: Geräusche von außen waren kaum wahrnehmbar, durch die dicke Eingangstür kam kein Lärm vom Gang herein und von Hellhörigkeit der Wände habe ich ebenfalls nichts bemerkt. Das Bad - mit Dusche in der Badewanne - war durch Milchglasscheiben mit einigen klaren Streifen vom restlichen Zimmer abgetrennt; das kann bei Paaren stören, wenn einer nachts mal zur Toilette muss und dann mit dem Licht das gesamte Zimmer beleuchtet. Pluspunkte verdient sich das Haus grundsätzlich durch die Sauberkeit. Das Zimmer selbst war ordentlich geputzt, die Böden und die Kanten abgestaubt. Auch unter dem Bett waren keine Flusen zu finden. Keine Haare der Vorgänger im Bett oder im Bad, das ebenfalls gründlich gereingt und nicht bloß oberflächlich abgewischt war. Von den hier mitunter angesprochenen Staubschichten war nichts zu sehen. Es ist jedoch zu bemängeln, dass Teile der Einrichtung - insbesondere Stuhl, Schränke und Schreibtisch - einen reichlich abgenutzten Eindruck hinterließen. Der Fußboden war an einigen Stellen zerkratzt, am Stuhl war ein schon einmal notdürftig ausgebesserter Schaden erkennbar und die Sitzfläche von dunklen Flecken übersät (Rotwein?). Das Holzfournier der Möbel platzt an einigen Stellen ab, sodass man gelegentlich aufpassen muss, sich keinen Splitter in den Handteller zu treiben. Ein Handgriff eines Schrankes wackelte herum; hier war die Schraube an der Innenseite halb herausgedreht. Geradezu unappetitlich die Gästemappe: Der schwarze Kunstledereinband war fleckig. Die in der Mappe enthaltenen Informationen waren spärlich, die Hausbroschüre wirkte, als ob sie dort schon seit der Eröffnung drin steckte (schmuddelig und zerlesen - das kann man ruhig mal austauschen). Auf der Speisekarte für den Zimmerservice fanden sich Wasserflecken und auf der Rückseite undefinierbares, klebriges rote Flecken. Wird das bei der Endreinigung eigentlich nicht kontrolliert? Was soll man außerdem mit einem Notizblock anfangen, der nur noch ein Blatt aufweist? Fragwürdig auch der Fernseher: Ein Röhren-TV ist für meine Begriffe noch in Ordnung, aber die Programme sind durcheinander wie Kraut und Rüben, an manchen Programmplätzen sieht man nur Rauschen. Die auf dem Gerät liegende Programmübersicht stimmt hinten und vorne nicht. Weswegen dann z. B. unbedingt ein obskurer vietnamesischer Kanal eingestellt sein muss, während Phoenix oder die örtlich bedeutsamen Regionalprogramme (Bayernfernsehen, MDR) nicht erreichbar sind, darf auch hinterfragt werden.
Das Frühstücksbuffet ist sicher reichhaltig, allerdings nicht so extravagant, dass der stolze Preis von 20 EUR pro Nase und Tag gerechtfertigt erschiene. Auf diverse Mängel wurde in anderen Bewertungen hingewiesen: Aufgebackene Brötchen (krümel krümel), teilweise verwirrende Gruppierung der einzelnen Speisen und Beilagen, sodass man hin- und herspringen muss, usw. Gut ist die Gestaltung der Frühstückszeiten (Sonntag bis 12 Uhr). Nicht teilen kann ich die Beschwerden über verdreckte Tischdecken oder lahmen Service; hier war alles picobello. Und auch für Ballermann Typen, die zum Frühstück am Sonntag morgen am Nebentisch Lärm machen und ungewaschen vor sich hinmüffeln, kann das Hotel nichts. Ich habe mch zum Frühstück in die Innenstadt begeben, wo es - wie oben schon angedeutet - in wenigen Minuten Laufentfernung Bäckereien und Cafés mit einem ordentlichen und preislich ansprechenden Angebot gibt (Tip: Der Beck). Das Restaurant habe ich einmal zum Abendessen genutzt. Die Speisekarte ist ausgewogen mit einer leichten Tendenz zum Schicki-Micki, letzteres stört aber nicht wirklich. Preislich sind die Angebote für eine Großstadt in Ordnung; die Bedienung sehr zuvorkommend. Das Essen war soweit gut.
Freundlich und kompetent erschien mir das Personal im Frühstücksraum und im Restaurant. Mir wurde sehr schnell beim Frühstück ein Getränk angeboten; auch mit folgenden Nachfragen (Milch, Zucker etc.). Wer statt Kaffee oder Tee gerne Ovomaltine u. dgl. haben will, muss es halt sagen. Die Rezeption bot ein schwankendes Bild und war aus meiner Sicht der größte Schwachpunkt im Haus. Sicherlich sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses hier kompetent, allerdings lässt die Freundlichkeit öfters noch Wünsche offen. Auch wenn in einem Businesshotel gewiss ein anderer Umgang zu erwarten als in einer Kuranlage, wirkte vieles allzu geschäftsmäßig und kühl und rutschte bei Nachfragen und Bitten dann bisweilen in unwilliges bis abweisendes Verhalten um. Negativer Höhepunkt: Als ich die Dame beim Auschecken darum bat, die Rechnung vor dem Bezahlen einsehen zu können, reagierte sie beleidigt und fertigte die restliche Konverstation schnippisch ab. Ein "Auf Wiedersehen" zum Abschied war wohl auch zuviel verlangt... Unprofessionell und kein schöner Abschied nach einem doch angenehmen Aufenthalt. Gelegentlich kam der Eindruck auf, als seien auch unter der Woche im Empfangsbereich hauptsächlich Azubis oder Anlernkräfte am Werk, die man mit Anfragen wie "Meine Keycard funktioniert nicht!" in Hektik versetzen konnte. Soweit ich dies mitbekommen haben, ist die Verständigung in der englischen Sprache aber kein Problem. Die Zimmerreinigung fand während meines Aufenthalts im 5. OG nachmittags statt, wobei sich hier nichts Nachteiliges sagen lässt. Besonders das Bad wurde immer gründlich gereinigt. Fragwürdig ist die Preispolitik: Internet-Zugang über eine Ethernet-Schnittstelle im Zimmer kostet etwas mehr als 10 EUR täglich - nicht akzetpabel, wenn man über einen UMTS-Zugang verüfgt. Überdies war es mir nicht möglich, den laut Hausbroschüre vorhandenen WLAN-Zugang zu nutzen (obgleich ein Repeater im Flur hängt; aber vermutlich zu weit weg!). Eine 0,3-Liter-Flasche stilles Wasser steht zur Begrüßung auf dem Tisch - aber Vorsicht: das Preisschild (4,20 EUR!) ist wirklich ernst gemeint. Muss das so sein?
Wie auch schon von vielen anderen hervorgehoben, ist die Nähe zum Bahnhof ein absolutes Plus für das Hotel. Ich bin mit dem Zug angereist und habe (mit Gepäck) zu Fuß keine 10 Minuten benötigt. Entsprechend sind auch die öffentlichen Verkehrsmittel wie auch die Innenstadt schnell erreicht, sodass auch Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe liegen. Von meiner Seite keinn Punktabzug wegen der nicht so tollen Umgebung (Hauptstraße/Bahngleise nach vorne; Hinterhof nach hinten); man bucht dieses Hotel nicht wegen der schönen Aussicht. Wer von den happigen Frühstückspreisen (s. o.) in die Flucht geschlagen wurde, findet dort auch einige Bäckereien mit einem ordentlichen und preiswerten Frühstücksangebot. Tip: Das Hotel beim Haupteingang nach links verlassen; dort gelangt man nach zwei Minuten zu einer Straßenbahnhaltestelle (Marientunnel), von wo aus Hauptbahnhof und Plärrer sehr schnell erreichbar sind. In der Gegenrichtung der Straßenbahnlinie befindet sich der Tierpark.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 3-5 Tage im Mai 2012 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Uwe |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |