Occidental Jandía Playa

Das Hotel Barceló Jandia Playa wurde von uns ausgesucht, weil es den besten Kompromiss aus Strandnähe, Größe und Preis darstellte. Die im Internet verfügbaren Bilder sehen überzeugend aus und auch der Großteil der bei der Buchung verfügbaren Bewertungen war positiv. Meine Freundin war im Jahr 2010 schon einmal zufriedener Gast in diesem Hotel, was schließlich auch ausschlaggebend war. Das Hotel besteht aus einem Haupthaus (inkl. Restaurant, Buffet, Rezeption, Bars, Internet-Café, einem kleinen Shop, etc.) und einer Vielzahl von Blocks (Blöcke 1 bis 9, es gibt aber auch z.B. Block 8-A), wo sich ausschließlich Gästezimmer befinden. Dementsprechend gibt es in der Anlage auch sehr viele Betten (schätzen kann man das leider schlecht). Als Konsequenz ist auch der Pool, der Speisesaal, usw. entsprechend großzügig gestaltet. Gäste im Hotel sind überwiegend aus deutschsprachigen Ländern, Frankreich, Italien, und teilweise Skandinavien. Wir hatten All Inclusive (AI) gebucht, und ich glaube es lässt sich auch nichts anderes buchen. Zum Schluss noch ein paar Tipps. Wir würden empfehlen, bei der Buchung schon auf garantierten Meerblick zu achten. Die Aussicht aus unserem Zimmer im Haupthaus war überwältigend! Auch hat sich in unserem Urlaub die Snack-Bar als zuverlässigste Quelle für Bier behauptet. An der Poolbar muss man nämlich immer selbst bestellen, während man an der Snack-Bar selbst zapfen kann. Probleme mit der Kohlensäure gab es da nicht und man kann sich, wenn man schon mal da ist, auch noch ein Wasser, o.ä. mitnehmen. Wenn man auf kanarisches bzw. einheimisches Essen steht, sollte man noch ein paar Euro extra einplanen und in ein Restaurant gehen.

Wir sind zu dritt vereist, ein Paar und ein Freund. Unser Zimmer war ein Zweibettzimmer auf drei Betten aufgerüstet. Zusätzlich findet man im Zimmer einen Kleiderschrank mit Safe, einen Tisch mit zwei Sesseln, einen Fernseher auf einer Kommode mit Kühlschrank, und eine Kofferablage. Der Balkon bzw. Terrasse ist mit einem einfachen Tisch und zwei Stühlen ausgestattet. Im Bad gibt es eine Badewanne mit Dusche, ein Waschbecken mit großer Ablagefläche, einen großzügigen Handtuchhalter, ein WC und ein Bidet. Für zwei Personen alles sehr großzügig, für 3 Personen schon etwas knapp. Die Einrichtung ist überwiegend in einem guten Zustand und wir haben uns in unserem Zimmer wohl gefühlt. Zur Ankunft waren drei Wasserflaschen im Kühlschrank deponiert. Aber auch hier gab es ein paar negative Besonderheiten. In der ersten Nacht haben unsere Nachbarn entweder laut gesprochen oder den Fernseher laufen gehabt. Das haben wir im Nebenzimmer problemlos verstanden. Die Gäste ein Stockwerk höher sind irgendwann nachts um 1:30 Uhr im Zimmer gelaufen, was uns ebenfalls aus dem Schlaf gerissen hat. Auch das Geschreie eines Babys in einem der Nebenzimmer weckte uns erneut auf. Insgesamt sind die Zimmer also eher hellhörig und Personen, die sonst eher eine ruhige Umgebung gewohnt sind sollten sich Ohrstöpsel mitbringen. Wie bereits erwähnt haben wir aus diesem Grund aber das Zimmer problemlos tauschen können. Unser zweites Zimmer war dann auch mit ruhigeren Nachbarn ausgestattet, so das wir super schlafen konnten. Im Zimmer war eine Matratze etwas durchgelegen, an sicht nicht weiter tragisch für eine Woche. Interessanterweise war das Hotel aber sowieso dabei Matratzen zu erneuern, so dass wir in der Mitte der Woche neue Matratzen bekommen haben. Ein paar Seltsamkeiten sind uns auch aufgefallen. So gab es zum Beispiel in unserem Badezimmer (ohne Fenster) nur eine Energiesparlampe. Wie das Licht kurz nach dem Anschalten ausgesehen hat, kann man sich dann in etwa vorstellen. Ein Glück gab es über dem Waschbecken noch ein paar helle Strahler. Alles aus unserer Sicht nicht weiter schlimm, so dass man in den Zimmern einen tollen Aufenthalt verleben kann.

Wie erwähnt, haben wir "All Inclusive" (AI) gebucht und so gibt es Frühstück, Mittags- und Abendbuffet. Zusätzlich gibt es noch eine Snack-Bar, mehrere über die Anlage verteilte Kaffeemaschinen, und diverse Bars. Außerdem gibt es noch ein separates Restaurant und eine Disco. Die meisten Angebote sind Teil des AI-Angebots und können innerhalb der großzügigen Öffnungszeiten aufgesucht werden. Das separate Restaurant muss jedoch vorab an der Rezeption reserviert werden. In der Disco sind keine Getränke inklusive. Verhungern oder Verdursten wird bei dem Angebot wohl niemand. Das Buffet wurde zumeist auch binnen kürzester Zeit nachgefüllt, sollte es sich mal dem Ende neigen. Der Tisch wurde sehr schnell und dezent abgeräumt. Das Besteck, die Tischdecken und auch das Buffet selbst waren meistens sauber und aufgeräumt. Leider gibt es trotzdem einige Kritikpunkte. Die Auswahl an Speisen ist doch sehr limitiert, eine Variation über mehrere Tage ist nicht wirklich gegeben. Zum Angebot zählen: Salat inkl. Saucen, Pastavariationen, Gemüse- und Auflaufvariationen, Pommes, Reis, Kuchen, Eis und manchmal etwas Obst, z.B. Kiwis oder Bananen. Zusätzlich bereitet ein Koch im Zentrum des Buffets noch eine Tagesspeise zu (Fisch, Puten, Hähnchen-, oder Scheinesteak). Ausreichen tut das völlig, aber wir haben insbesondere kanarische oder landestypische Gerichte vermisst. Die Resteverwertung war zu offensichtlich und einfallslos (Tag A: Nudeln und Tomatensauce einzeln, Tag B: Nudeln mit Tomatensauce, Tag C: Nudeln mit Tomatensauce als Auflauf, o.ä.). Für mich gewöhnungsbedürftig war die Art, wie Tische wieder hergerichtet wurden. Augenscheinlich nicht benutztes Besteck vom Vorgänger blieb liegen und wurde nur vervollständigt. Sicher sein, dass z.B. eine Gabel wirklich sauber oder nur gut abgeleckt wurde, kann man sich also nicht. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass das reservierungspflichtige Restaurant statt Dienstags BIS Samstags nur Dienstag UND Samstag geöffnet hatte. So haben wir leider unsere einzige Gelegenheit (Dienstag) verpasst und konnten das Restaurant nicht ausprobieren. Entweder die Infotafeln und Zettel auf dem Zimmer sind alle falsch oder das Restaurant hat die Öffnungszeiten an die Nebensaison angepasst. Schade. Auch negativ in Erinnerung sind mir die Ausschankanlagen von kohlensäurehaltigen Getränken (Cola, Fanta, Sprite, Bier, etc.). Bei manchen Anlagen war fast keine Kohlensäure im Getränk enthalten, was insbesondere beim Bier komisch schmeckt. Bei manchen Anlagen öffnete man den Hahn und das Getränk kam unkontrolliert in einem Schwall rausgeschossen. Nicht selten spritzte so das ganze Getränk über das Glas auf meine Hand und die Umgebung. Ein Glück gibt es überall genue Servietten. Man könnte jetzt denken, wir können damit nicht umgehen. Ich verspreche jedoch, dass es nicht an uns gelegen hat. Auf die Snack-Bar möchte ich noch mal kurz separat eingehen. Neben den typischen Getränken (Bier, Softdrinks, Wasser) findet man dort eine Auswahl von Speisen. Typisch für Snacks sind diese eher fettiger Natur, also Würstchen, Speck, Burger, Pommes, etc. Außerdem gibt es etwas Salat, Tomaten, Gurken, etc. Die Darbietung der Speisen ist äußerst lieblos. Pommes konnte man überhaupt nicht essen und das Burgerfleisch war auch irgendwie komisch und nur lauwarm. Um einem nach einem Ausflug vor dem Verhungern zu bewahren reicht das aus, wirklich lecker und ansprechend ist aber definitiv etwas anderes.

Den Service im Hotel haben wir sehr positiv in Erinnerung. Der Empfang gestaltete sich schon sehr freundlich. Uns wurde die ganze Anlage in makellosem Deutsch erklärt und auf Rückfragen haben wir unkomplizierte, präzise Antworten bekommen. Die Koffer wurden uns gerne auf das Zimmer gebracht und abgeholt, ein für uns eigentlich nicht nötiger aber gern gesehener Service. Dem nach der ersten Nacht aufgekommenem Wunsch, das Zimmer zu wechseln, wurde ebenfalls und absolute unkompliziert entsprochen. Auch das sonstige Hotelpersonal ist sehr freundlich und umsichtig, spricht jedoch nur teilweise gebrochen oder kein deutsch oder englsich - dies war uns egal, denn ein "Hola", "Buenos Dias", oder "Gracias" sind auch so schon noch zu verstehen. Alle Reinigungskräfte grüßen freundlich und aufmerksam, Personal welches mit den Elektrofahrzeugen unterwegs ist stoppt und grüßt ebenfalls. Die Animateure haben immer ein Lächeln auf den Lippen und oft einen klugen Spruch auf Lager. Das Barpersonal erinnert sich an einen und seinen bevorzugten Getränkewunsch. Ist Zeit und wenig los helfen sie einem sogar beim Cocktails tragen oder servieren die Cocktails am Tisch. Gerne haben wir dieses freundliche Verhalten mit klirrenden Münzen im Tinkgeldglas honoriert, im Urlaub eine meiner Meinung nach absolut angebrachte Geste. Die vielleicht 5 EUR sind nirgends sonst so sinnvoll angelegt.

Fuerteventura ist eine Insel aus Vulkangestein, daher gibt es nur bedingt viel Grün zu sehen. Der Weg vom Flughafen (etwas über 1 Std.) zum Hotel haben wir nicht positiv in Erinnerung, weil die Umgebung auf den ersten Blick doch ziemlich trocken, trostlos und verlassen wirkt. Die vielen halbfertig gebauten oder zerfallenen Bungalows am Rand der Hauptstraße FV-2 verstärken den Eindruck noch. Auf den zweiten Blick entdeckt man aber Ziegen, Esel und Streifenhörnchen, später dann Sandstrand, Segelboote, Surfer und Kiter. Die Lage vom Hotel ist sehr gut. Es liegt direkt an einem großen, langen Sandstrand, der sich vom Hotel bis zum Fischer- und Touristendorf Morro Jable erstreckt, zig Kilometer lang! Vor dem Hotel verläuft eine Hauptstraße, die man jedoch auf der Anlage nicht wahrnimmt. Unmittelbar am Hotel befindet sich ein SPAR-Markt und ein paar Souvenierhändler. Der Weg zum Strand ist schon ein Stückchen länger (max. 10 Minuten zu Fuß), aber absolut OK. Man hat das Ziel ja permanent im Blick und am Weg trifft man süße Streifenhörnchen und andere Tiere. Die Hauptstraße wird mit einer Unterführung passiert. Der Strand ist absolute Spitze, schön heller Sandstrand und glasklares Wasser. Soweit wir das in Erinnerung haben ist der Weg vom Strand zum Hotel komplett mit einem Buggy bzw. Rollstuhl befahrbar. Man muss aber schon die teilweise startke Steigung berücksichtigen, denn das Hotel liegt an einem Berghang, daher gibt es überall Gefälle bzw. Steigung. Gerade diese Lage am Hang verschafft dem Hotel aber einen super Vorteil: Man hat fast von überall auf dem Gelände (Bars, Restaurant, etc.) einen Blick auf den Atlantik. Das Dorf Morro Jable, welches man bequem zu Fuß erreichen kann, besteht hauptsächlich aus Fressbuden, Touristenshops, deutschen Ärzten und Autovermietungen. Zum Schlendern und Gucken geeignet, aber nichts spektakuläres und leider auch kaum regionale, traditionelle Angebote (z.B. Fischrestaurant in einheimischer Führung).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Angebot an Animation war klar, da es auf mehreren Tafeln angeschlagen stand und die Animateure selbst ihre Aktionen durch Lautsprecher oder direkten Kontakt beworben haben. Die Animateure waren immer (wirklich immer) augenscheinlich gut drauf und fröhlich, dabei aber nicht aufgesetzt oder gekünstelt. Die Poolanlage ist sehr groß und interessant gestaltet. So findet sich zwischen zwei Pools ein kleiner Wasserfall. Manche Pools sind mit einem Gefälle gestaltet (gut für Kinder). Die Außenanlagen sind gepflegt und gut begrünt. Ich habe regelmäßig Personen gesehen, die sich um Anlage und Pool gekümmert haben - sehr gut. Ein paar Defizite gibt es jedoch auch hier. Das Angebot an sportlichen Aktivitäten wird nirgends wirklich klar. Ob man nun Tennis spielen kann oder sich einen Volleyball irgendwo leihen kann, weiß ich bis heute nicht. Bestimmt hätte man nachfragen können, aber ein kleiner Handzettel auf dem Zimmer ist bequemer. Die Außenanlage ist insbesondere vor Block 9, an der Straße, aber leider auch mit mehreren Zigarettenstummeln übersehen. Diese sind auch schon zum Großteil von der Sonne verbleicht, könnte man aber doch mal aufsammeln. Auch die Treppen zu dem beheiztem Pool waren locker und wackelten beim Ein- und Aussteigen hin und her. Auch sowas kenne ich noch nicht aus anderen Anlagen. Insgesamt ist der Eindruck von den Pool-, Hotelanlagen, Sport- und Unterhaltung aber positiv.