Palmyra Holiday Resort & Spa

Man merkt und sieht dem Hotel an, dass es in die Jahre gekommen ist und dass die zahlreichen Vorbesitzer es an die Grenzen des Erträglichen herab gewirtschaftet haben. Das aktuelle Management ist definitiv bemüht, Besserung herbeizuführen aber bei der Vielzahl an Baustellen (im wahrsten Sinne des Wortes) wird dies noch ein sehr weiter Weg. Während meines Besuches bestand das Publikum fast ausschließlich aus Russen (mit sehr vielen kleinen und kleinsten Kindern), die sich leider sehr klischeehaft benahmen und den Aufenthalt teilweise zu einer Geduldsprobe werden ließen. Ich selbst kann das Hotel leider nicht weiter empfehlen. Dies liegt jedoch nur bedingt am Hotel selbst, sondern hauptsächlich an der Gesamtsituation (Lage, Publikum etc.), die für einen allein reisenden deutschen in meinem Alter einfach zu schlecht ist.

Mein Zimmer (ein Dreibettzimmer zur Alleinnutzung - warum auch immer) war angenehm groß, sauber und passabel ausgestattet. Einzig ein Kühlschrank hat mir gefehlt. Der Balkon war aufgrund ganztägigen starken Windes leider nicht nutzbar. Mit etwas Glück hatte man sogar im Zimmer WLAN-Empfang. Die Nutzung des (sehr kleinen) Safes war leider aufpreispflichtig. Neben 10$ Kaution, fiel eine tägliche Nutzungsgebühr von 3 Dinar (ca. 1 €) an, was man aber auf jeden Fall investieren sollte.

Bei einem tunesischen 3-Sterne-Haus sollte man keine besonders großen Erwartungen haben. Diese wurden auch nicht enttäuscht sondern überboten. Das Frühstück war - bis auf die Eier-Station, an der es aber zu langen Warteschlangen kam - nichts, was man erlebt haben müsste. Besonders negativ empfand ich das süße Brot und die Käsesorten, die wirklich alle nach nichts schmeckten. Zudem gab es keinerlei Obst. Mittag- und Abendbuffet waren in meinen Augen ausreichend und gut. Es gab stets sehr schmackhafte Suppen und verschiedene Gerichte (Huhn, Rind, Fisch...), die sich zwar immer mal wiederholten aber qualitativ meist in Ordnung waren. Für ein AI-Angebot sehr außergewöhnlich empfand ich den Seafood-Abend mit Krabben, Muscheln und Garnelen. Negativ war, dass z.B. das Bier (was man zu den Mahlzeiten selbst zapfen konnte) oft frühzeitig alle war und es keinen Nachschub mehr gab.

Anfangs waren die Angestellten sehr reserviert, was hauptsächlich der Tatsache geschuldet ist, dass die russischen Gäste die grundlegendsten Verhaltensregeln nicht beherrschen und sich auch im Kontakt mit dem Hotelpersonal benehmen, wie die Axt im Wald. Nachdem man von den Angestellten aber als deutscher identifiziert wurde, konnte man sich über den Service in keinster Weise mehr beschweren. Leider war die Kommunikation aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse schwierig. Auf Englisch oder Deutsch verständigen konnte man sich eigentlich nur mit dem Führungspersonal (oder den nervenden Verkäufern, was man aber eher nicht wollte).

Das einzig positive an der Lage ist die kurze Transferzeit zum Flughafen Monastir (je nach Anzahl der angesteuerten Hotels ca. 20 Minuten). Ansonsten liegt das Hotel im Nirgendwo, "idyllisch" eingerahmt von zwei Hotel-Ruinen. Fußläufig erreichbar war lediglich ein (überteuertes) Restaurant und mit dem "Folla Center" ein auf Souvenirs orientiertes Shopping Center. Für alles andere hätte man Taxifahrten nach Monastir oder Sousse einplanen müssen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Animationsteam war ganztägig präsent und bot ein Standard-Animationsprogramm (was in keinster Weise negativ gemeint ist). Zudem konnte man am Strand etliche Zusatzangebote buchen (Parasailing usw.). Die Sportanlagen des Hotels (Tennisplätze und vor allem die Minigolfanlage) waren in einem desolaten Zustand. Man sollte hier noch aufführen, dass besonders die Liegen am Pool schon sehr früh vergriffen waren, dass es nur sehr wenige winzige Sonnenschirme gibt und dass die Plastikliegen keine Auflagen haben. Längeres Liegen kann also unangenehm werden. Der Hotel-Strand ist recht dreckig (Algen und Müll) und lädt nicht unbedingt zum Baden und längeren Verweilen ein.