- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Die gesamte Anlage ist ein Highlight. Das gilt sowohl für die Apartments wie auch für das äußere Erscheinungsbild. Die zweite Frage erübrigt sich.
Die Zimmer sind alle vom Feinsten und jedes Apartment hat seinen speziellen Reiz. Da die Anlage terrassenförmig nach Südwesten angelegt ist, steigt die Großartigkeit des Ausblicks natürlich mit der Höhe. Die unteren Apartments haben als Entschädigung für den nicht so weitschweifenden Blick vor der Terrasse einen kleinen reizvollen Garten in dem kleine Kinder schön herumkrabbeln können. Die meisten Apartments sind sehr groß und haben ein zusätzliches Kinderzimmer. Geradezu riesig sind die Loggien oder Terrassen. Von Balkonen kann man da meist nicht mehr sprechen. Bei den Palmen-und Seerosenapartments z. B. erstreckt sich die Loggia über die ganze Breite von Wohn-und Schlafzimmer, ist elegant mit Tisch und Korbstühlen mit Kissen möbliert und verfügt auch noch über zwei komfortable Sonnenliegen. Hier kann man es nach einer Wanderung und einem erfrischenden Bad im Pool gut aushalten, zumal man von dort aus auch noch den Sonnenuntergang genießen kann. Die Fensterfronten sind raumhoch, erstrecken sich fast über die ganze Zimmerbreite und sind mit elektrischen Rollläden abzudunkeln, wenn man das will - Sichtschutz braucht man meist nicht. Die Küchenzeile ist perfekt und lässt für das Kochen nichts vermissen. Die größeren Apartments verfügen sogar über eine Spülmaschine. Die Bäder sind äußerst großzügig, keine Duschvorhänge oder wacklige Duschtüren, viele Ablagemöglichkeiten, ein Bidet und von einer eleganten Anmutung. Die Wohlfühlatmosphäre wird aber auch vom Ambiente außerhalb der Zimmer geprägt. Von der Straße her sieht man nur das Stammgebäude, das in sehr gutem Zustand ist, aber eben keinen Blickfang darstellt. Fährt man dann aber um das Haus herum zu den Stellplätzen und den neueren Bauten, die den größten Teil der Apartments beherbergen, so eröffnet sich einem ein Kleinod, dass in seiner Detailanmutung seinesgleichen sucht. Das beginnt schon mit einem kleinen Gartenbereich mit wunderbarem Ausblick, kleinen Palmen, Rosen und anderem reizvollen Gewächs und Sitzbänken, setzt sich mit dem gläsernen Lift, der zu den darunter liegenden Etagen führt fort und gipfelt in einer schönen eleganten Treppenanlage, die nicht einfach von oben nach unten führt. Sie schlängelt sich elegant von Etage zu Etage, unterbrochen von großzügigen Podesten, gesäumt von einer gepflegten Bepflanzung, um dann vor erreichen der untersten Etage mit der Poolebene noch einen äußerst anmutigen auf einem Dach befindlichen Seerosenteich zu queren (selbstverständlich mittels eines Steges aus Teakholz). Der dann erreichte Pool ist beheizt, peinlichst sauber und von einer mehr als ausreichenden Zahl an Liegen gesäumt. Für nur 20 Apartments ist er auch ausreichend groß. Er liegt innerhalb eines kleinen aber feinen Gartenensembles, das mit seinen beleuchteten Palmen und Ziersträucher einerseits mediterran wirkt , aber durch die Rosen und bilderbuchmäßige Gepflegtheit auch zeigt, dass man nicht auf Sizilien sondern in Südtirol ist. Der wunderschöne Anblick der gesamten Anlage wird durch die nächtliche Beleuchtung noch gesteigert.
Das Apartmenthotel besteht aus Ferienwohnungen, in denen man natürlich problemlos kochen kann, so man das will. Die meisten Apartments werden aber nur mit Frühstücksbuffet angeboten, das aktuell ca. 11 bis 12 € kostet - Kinder zahlen weniger. Das Buffet ist reichhaltig und liegt mit frisch zubereiteten Eierspeisen und seiner sonstigen Vielfalt eher auf 4-Sterne-Niveau, obwohl die Anlage nur 3 Sterne angibt. Wer nicht kochen will findet in Dorf Tirol eine ganze Reihe von meist eher kleineren Restaurants, von denen der von der Familie Zagler nun übernommene "Tiroler Hof" besonders zu empfehlen ist. Auch dieses Gebäude mit einer von außen eher traditionellen Erscheinung ist nicht unbedingt ein Blickfang, wer es aber betritt findet ein äußerst ansprechendes Restaurant vor, dass mit einem Bereich mit weißen Hussen über dem Gestühl sogar eine gewisse Vornehmheit ausstrahlt. Das Restaurant wartet darüber hinaus noch mit zwei Highlights auf. Zum Einen mit einem Wintergarten mit wunderschönem Ausblick auf das Etschtal (sollte man aber Plätze reservieren lassen), zum Anderen mit einer gepflegten Terrasse mit teilweise ebenfalls wunderschönem Blick wie zuvor, die mit elegantem Korbgestühl möbliert und gärtnerisch reizvoll eingerahmt ist. Der größte Teil dieser Terrasse ist mit einem schwungvollen Zeltdach überspannt (keine einfache Markise), was den eleganten Eindruck verstärkt. Wir haben natürlich nicht die ganze Karte durchgegessen, aber was wir probiert haben überzeugte voll. Das gilt besonders für die gegrillten Lammkoteletts, die leider nicht überall gelingen. Häufig sind sie trocken und recht fleischarm, nicht aber hier. Sie wurden saftig, rosa und butterweich serviert und das reichlich vorhandene Fleisch war nicht wie so oft eingefallen, sondern wölbte sich sogar leicht über den Knochen, was auf eine hohe wasserarme Fleischqualität beim Einkauf schließen lässt. Hierzu schöne Bratkartoffel und Grillgemüse, das abgezählte 5 Sorten umfasste, was auch nicht häufig vorkommt. Auch das Entrecote kann uneingeschränkt empfohlen werden. Es war zartrosa medium gegrillt und vor allem dick genug geschnitten, was ein saftiges und kaufreundliches Ergebnis lieferte. Als Beilage wiederum die gelungenen Bratkartoffel mit das bereits erwähnten Grillgemüse. Des weiteren probierten wir die gegrillte Kalbsleber, die angenehm gewürzt und trotz des etwas dünnen Schnitts erstaunlich saftig daherkam. Das Preis-Leistungs-Verhältnis kann mit sehr gut bewertet werden, zumal (wenigstens in dieser Saison) Hausgäste noch einen Rabatt von 10 % und einen Prosecco als Aperitif erhielten. Wer sich einmal etwas recht besonderes gönnen will, der braucht nicht bis nach Meran zu fahren, sondern findet in fußläufiger Entfernung bergab das Restaurant im Hotel Gartner vor, dass eine sehr gehobene Küche bietet, natürlich auch auf einem sehr gehobenen Preisniveau.
Seit der laufenden Saison hat die betreibende Familie Zagler auch das unmittelbar daneben liegende Hotel "Tiroler Hof" mit einem sehr schönen Restaurant übernommen. Die Rezeption für die Apartmentanlage befindet sich nun dort und ist immer ganztägig erreichbar. Das heißt, gibt es einmal ein Problem, z. B. mit dem Fernseher oder mit dem Zimmersafe, so ist Herr Zagler gleich zugegen und hilft. Die Handtücher werden zweimal die Woche gewechselt, was völlig ausreichend ist. Die Böden sind aus Parkett und leicht selbst zu kehren. Wer garnichts tun will, kann gegen Gebühr auch eine Zwischenreinigung bekommen. Beschwerden gab es in den vielen Jahren in denen wir dort zu Gast waren nie. Für Fragen und Wünsche ist die Familie Zagler immer offen.
Wir kommen aus Bayern. Die Anlage ist über die Inntalautobahn, den Brenner und den Jaufenpass sehr gut erreichbar. Man sollte die Brennerautobahn (9 €) und die anschließende italienische Autobahn bis Sterzing ( 1,30 €) benutzen und die Brennerstraße meiden. Dorf Tirol liegt für Wanderer äußerst günstig. Wer noch sehr sportlich ist, dem sind keine Grenzen gesetzt. Er kann hinauf zur Muthhöhe bergwandern oder bis zu den Spronserseen. Wer es etwas leichter haben will, für den ist das Apartmenthotel die denkbar beste Ausgangslage. Man kann problemlos eine Woche lang jeden Tag eine schöne Wanderung ohne große Steigungen machen und dabei das Auto stehen lassen, für das jedes Apartment einen teilweise überdachte Stellplatz hat. Die Anlage liegt im Zentrum des Dorfes. Von hier aus startet man bergab oder in Richtung der Waalwege zumindest ohne nennenswerte Steigung. Ist man dann im Passertal, Partschins oder Meran, so kann man mit dem Bus zurück hinauf nach Dorf Tirol fahren und an der Endstation praktisch vor der Haustür aussteigen. Die Wochenkarte für den Bus und auch die Bahn kostet manchmal 10 € oder wie bei unserem aktuellen Aufenthalt auch nichts. Sie gilt für die ganze Region, bis hinunter nach Bozen. Vom Apartmenthotel aus hat man eine traumhafte Aussicht auf das Etschtal und die absolute Ruhe wird nur durch die Kirchenglocken unterbrochen. Das nächste Ausflugsziel ist natürlich Meran mit den Gärten in Trautmannsdorf, der Therme und dem Shopingparadies unter den Lauben. Wer nicht jeden Tag wandern oder relaxen will, kann auch einmal nach Bozen Fahren.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Die Gäste kommen in erster Linie zum wandern hierher. Wer täglich ein umfangreiches Sportangebot sucht, fährt z. B. in einen Club am Mittelmeer. Der Sport ist hier das Wandern, obwohl es auch einen Beachvolleyballplatz in der Anlage gibt. Auf die vielfältigen Möglichkeiten wurde bereits hingewiesen, es soll aber beispielhaft auf eine schöne Tour hingewiesen werden. Zunächst geht es bergab bis zur Passer wobei man durch Obstgärten geht und einen herrliche Blick hinauf nach Schenna hat. Man überquert den Fluss über eine Holzbrücke und wandert bergauf nach Schenna. Das ist übrigens das einzige etwas anstrengende Stück der ganzen Woche. Der ca. halbstündige Aufstieg wird mit einer Einkehr beim Schlosswirt belohnt (www.schlosswirt.it). Man sitzt auf sicher einer der schönsten öffentlich zugänglichen Panoramaterrassen der Region mit einem wunderbaren Ausblick auf das Passeiertal und hinüber nach Dorf Tirol. Hat man sich durch Speis und Trank bei moderaten Preisen gestärkt (man kann aber auch nur etwas trinken) geht es gemächlich hinunter nach Meran. Immer durch Obst- und Weingärten mit ständigem Blick ins Passeiertal und auf die umliegende Bergwelt. In Meran kommt man dann direkt an der Bushaltestelle nach Dorf Tirol an. Wer nochmals einkehren will, dem sei an der Passer direkt neben der oberen Straßenbrücke das Cafe "Darling" empfohlen. Hier sitzt man schön ruhig am Fluss oder etwas zurückversetzt geschützt vor Sonne und manchmal auch Regen unter der Markise. Das Preis-Leistungsverhältnis ist gut, das Personal äußerst freundlich. Die älteren Semester gehen dann zurück zur Bushaltestelle, die jungen Wilden erstürmen über die Gilch-Promenade und den Tappeinerweg den Tiroler Steig und gelangen dann etwas beschwerlicher wieder zuhause an. Im Pool kann man sich dann erfrischen und auf der schönen Loggia bis zum Abendessen relaxen. Wer selbst kocht, kann auch noch den Sonnenuntergang über dem Reschen genießen. Wer im Passeiertal flussaufwärts wandern will, dem kann eine Einkehr in Saltaus im "Saltauserhof" (www.saltauserhof.com) empfohlen werden. Dort sitzt man bei jedem Wetter auf einer schönen Terrasse und trotz 4 Sternen bei moderaten Preisen. Wer will kann dann noch 2 bis 3 Stunden nach St. Martin wandern und dann mit dem Bus zurück vor die Haustür des Quartiers fahren.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2016 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Werner |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 12 |