Wir hatten mit dem Papillon Ayscha doppelt Premiere: Es war unser erster Badeurlaub als Familie mit 2 Kindern (9, 10) und unser erster Ultra All Inclusive Urlaub überhaupt. Bereut haben wir beides nicht. Das Hotel hat uns mit einem Glas Sekt empfangen, dann haben wir unser Zimmer bezogen (1 Doppelbett und zwei separate Betten für die Kids). Andere Kommentare sprechen von einem familiären Hotel, was wir angesichts der Grösse der Nachbarhotels nur bestätigen können. Mit 770 Betten ist das Ayscha kein Bettenbunker (gerade mal 5 Stockwerke), die Lobby ist sehr schön mit kleinem Wasserfall und einem gläsernen Lift. Insgesamt ist die Anlage sehr ansprechend gestaltet, an der langen Einfahrt reihen sich die kleinen Apartments und Villen. Andere Reisenden haben ja schon berichtet, dass das Hotel (wie eigentlich fast alle Hotels in Belek) fast ausschliesslich von Russen besucht werden. Die russische Seele hat sich uns zwar in diesen zwei Wochen nicht erschlossen, aber allzuviel negatives können wir nicht berichten. Im Gegenteil: Wir haben keine der gängigen Klischees beobachten können, bemerkt haben wir nur, dass Russen etwas verschlossener sind als andere Nationalitäten, was auf einige durchaus unfreundlich wirken mag. Aber keiner verhielt sich unzivilisiert. Wir sind jedenfalls ohne schlechte Erfahrungen und um ein paar Brocken Russisch reicher aus dem Urlaub heimgekehrt.
Weder an Grösse des Zimmers noch an dessen Ausstattung hatten wir etwas auszusetzen. Das Bad war gross genug und sauber. Der Kleiderschrank war mit Bügeln ausgestattet, ein Safe war inklusive. Die Klima funktionierte einwandfrei und war einfach auf unsere Bedürfnisse einzustellen. Am Zimmerservice gab es nichts auszusetzen, morgens wurde unaufgefordert die Minibar aufgefüllt und die Zimmer gemacht. Wir hatten ein Zimmer direkt am Lift mit "mountain view", d. h, unser Blick vom Balkon ging zum Nachbarhotel, was allerdings nicht im geringsten störte, sondern vielleicht eher ein Vorteil war, denn von der nächtlichen Disko im Ayscha haben wir so nie etwas mitbekommen. Die Zimmer scheinen sehr gut schallisoliert zu sein, wir hörten weder von unseren Nachbarn noch vom Lift etwas.
Auch wenn das Papillon Ayscha über 4 Restaurants a la Carte verfügt (asiatisch, türkisch, italienisch, seafood), haben wir immer im Angora-Restaurant am Büffet gegessen. Das lag zum einen daran, dass wir es einfach nicht geschafft haben, morgens um 9 Uhr telefonisch einen Tisch zu reservieren. Zum anderen lag es daran, dass das Büffet derart fantastisch war, dass wir eigentlich jeden Tag etwas neues leckeres zu essen bekamen. Die Auswahl der Speisen war überwältigend, und zu jeder Mahlzeit konnte man aus mehreren Hauptgängen auswählen. Neben einer grossen Salatbar gab es ein separates Angebot für die Kids und Diätetiker. Eine Schar an Köchen stand mittags und abends den Gästen zur individuellen Zubereitung des Essen zur Verfügung (Wok, Grill, Omelette, Pizza etc.). Insgesamt sehr sehr lecker, ganz besonders die Süssspeisen. Auch wer spät kam zu den doch recht ausgedehnten Essenszeiten fand nie leere Schüsseln vor. Top!
Am Service im Hotel gab es nichts auszusetzen. Das Personal war immer freundlich und bemüht, da gab es keine Ausnahme. Auch die Kellner im Restaurant waren durchweg fleissig, einige hatten selbst in Deutschland gelebt und waren dementsprechend froh, mal wieder Deutsch statt Russisch zu sprechen. Von den zusätzlichen Angeboten wie Wäscherei oder Arzt haben wir (Gott sein Dank) keinen Gebrauch machen müssen. Wenn mal zu unpassender Zeit z. B. das Klopapier alle war oder eine weitere Decke gebraucht wurde, genügte ein Anruf bei der Rezeption.
Belek ist ca. 30km vom Flughafen Antalya entfernt und eine leider recht reizlose Ortschaft, die vor ein paar Jahren zeitgleich mit den zahlreichen All-Inclusive-Hotels aus dem Boden gestampft wurde. Hier vermissten wir etwas den Charme einer historisch gewachsen Stadt. Zwischen Belek und den Hotels liegen die Schlafsiedlungen der Hotelangestellten. Wer möchte, kann alle halbe Stunde den Traktor nehmen (75 Cent pro Person) und die 4 km nach Belek fahren (am besten abends), um ein bisschen zu shoppen oder einen Döner zu essen und einen Apfeltee zu trinken. Das Taxi kostet 5 Euro (egal wie viele mitfahren) und die Fahrt dauert ca. 1. 5 Minuten (bei Tempo 90 in der Stadt...). Zu empfehlen ist ein Rafting-Ausflug zum 80km entfernten Köprülü-Kanyon. Ca. 15km glitten wir auf dem nicht allzu wilden kristallklaren Wasser durch eine atemberaubende Landschaft - unvergesslich bei 40 Grad Lufttemperatur und ca. 14 Grad im Wasser.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Sonnenliegen gruppieren sich um einen Riesenpool (fast 1200 qm), an den sich kleinere Nebenpools anschliessen inklusive 3 Rutschen. Das Wasser war immer tadellos, man wurde sogar über Chlor- und pH-Wert informiert. Der Strand war super gepflegt und sehr sauber. Immer wieder überraschten uns kleine Aufmerksamkeiten wie eine Schüssel eisgekühlter Äpfel, täglich gab es frischen Ayran. Weder am Strand noch am Pool gab es irgendwann Probleme, ein paar Liegen zu ergattern, Handtücher werden vom Hotel gestellt und es gibt sie von morgens bis abends in genügender Anzahl. Das Entertainment-Angebot hat uns sehr positiv überrascht. Von morgens 10 bis nachts um 2 gab es genügend Möglichkeiten, an verschiedenen sportlichen Aktivitäten teilzunehmen, von Boccia über Luftgewehrschiessen bis zu Mikado und Wasserpolo. Dabei war die Animation weder aufdringlich noch zu laut, man konnte auch nur zuschauen oder sich in einen stilleren Teil der Anlage zurückziehen und auf jegliche Aktivität verzichten. Der Mini-Club für Kids bis 12 war gut organisiert, auch wenn gelegentlich die eine oder andere sprachliche Schwierigkeit auftauchte und die Hände, Füsse und Englisch zum Einsatz kamen. Die allabendlichen Shows mit Spielen mit Publikumsbeteiligung oder Musicals mit mehr als 20 Akteuren und toller Deko waren durchweg von hohem Unterhaltungswert und erstaunlich professionell. Die Animation war immer bemüht, auch "nicht-russiche" Gäste ins Geschehen mit einzubeziehen - lobenswert und der Atmosphäre durchaus dienlich. Der Shoppingbereich im Hotel ist allerdings masslos überteuert, deshalb lohnt es sich, nach Belek oder Antalya zu fahren und dort mit den Leuten über die Preise zu verhandeln (bei richtiger Verhandlung sind über 50% Rabatt drin). Von den kostenpflichtigen Wassersportangeboten haben wir keinen Gebrauch gemacht (Jetski, Parasailing etc.), da zu teuer.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Carsten |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |