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Hildegard (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Dezember 2009 • 2 Wochen • Strand
Cuc-Cuc
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Das schon ziemlich abgewohnt wirkende Hotel liegt in einer weitläufigen und gepflegten Anlage um eine großzügige Poollandschaft herum mit direktem Zugang zum wohl schönsten Strandabschnitt in diesem Teil Varaderos. Die offene Hotelhalle selbst wirkt bei bewölktem Himmel und nachts etwas düster, da zu dezent beleuchtet. Die Sauberkeit ließ generell zu wünschen übrig, obwohl dauernd irgend jemand mit Wischmops zugange war. Leider war auch das Hygieneverhalten der teilweise angetrunken Gäste (all inclusive!) oftmals rudimentär ausgeprägt (Toiletten und Büffet-Restaurant). Wir waren vom 21.-31.12.09 in diesem Hotel. Um Weihnachten herum waren viele Paare und überwiegend europäische Touristen anwesend. Wobei zu bemerken ist, daß "Weihnachten" in Kuba einen anderen Stellenwert hat als in christlich geprägten Gesellschaften. Kurz vor Jahreswechsel kamen viele Südamerikaner und Spanier sowie Russen und Kanadier jeweils mit (Groß-)Familien und es wurde lauter und lauter. Eine gesittete Abfütterung der Massen im Büffet-Restaurant war nur mit Mühe zu bewerkstelligen. Wir hatten für das Hotel all inclusive TUI-Premium gebucht und waren mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis eigentlich nicht zufrieden. Das Paradisus mag für sozialistische kubanische Verhältnisse eine 5-Sterne-Einrichtung sein. Das rating entspricht jedoch keinesfalls europäischen Standards. Bevor wir buchten, hatten wir u.a. in holidaycheck.de auch Bewertungen anderer Hotels gelesen. Nachdem wir jetzt da waren und auch bei Strandspaziergängen andere Anlagen in Augenschein nehmen konnten, scheint dies wirklich das beste Hotel in Varadero zu sein. Bei Ausflügen und auf dem Rückflug haben uns andere Urlauber von anderen Hotels noch üblere Dinge erzählt. Ein Ausflug nach Havanna sollte unbedingt unternommen werden. Dank Barbaras Tip mit der Camera obscura gelangen uns andere Einblicke in die Stadt. Auch hatten wir eine Privattour mit noch einem Paar. Das ist zwar teurer, dafür entfällt das lästige Abklappern der Hotels, und wir konnten mit eigenem Führer und Fahrer flexibel die Stadt erkunden - wobei der Friedhof besser in Schuß war als weite Teile der Altstadt. Lästig ist die Bettelei in Havanna und vor allem in Trinidad gewesen, das wir auch besuchten. Wir hatten auch den Verdacht, daß unsere Minibar (und die anderer Gäste!) deswegen nicht vollständig aufgefüllt wird, weil die Bier- und Cola- sowie Limodosen an die Strandhändler vertickt werden, die sie dann an die all inclusive-Touris des Hotels verkaufen. Der Verdacht hat sich dann bestätigt. Ist halt Marktwirtschaft im Kleinen. Die Gärtner haben ein richtiges Kokusnußproduktionszentrum entwickelt. Die hoteleigenen Kokosnüsse werden von den Palmen geholt, fachmännisch vorbereitet und an zumindest einen mobilen Strandhändler verkauft. Die Nachfrage war zeitweise so stark, daß die Gärtner mit der Produktion nicht mehr nachkamen und nur noch auf Vorbestellung arbeiteten. Die fertigen Nüsse wurde dann nicht mehr abgeholt sondern - weil wohl Verdacht geschöpft wurde - an einem verborgenen Ort übergeben. Wir empfanden die "CUC-CUC"-Rufe, das Gieren nach Pesos convertible durch die armen Staat und der vielen an der Touribranche saugenden schon als lästig. Nur ein Beispiel: Im Palast der Generalkapitäne in Havanna war der Eintritt exklusive Fotos. Jeder Raum wurde von 1-2 resoluten Damen bewacht, die jeweils nach Entrichtung von CUCs Fotografieerlaubnis erteilten. Die Prozedur wiederholte sich in jedem Raum! Wir haben das natürlich nicht mitgemacht und wurden mit Verachtung gestraft aber permanent überwacht, daß wir auch ja nicht "schwarz" Fotos machten. Alles muß extra bezahlt werden, wobei der Preis nicht der Leistung entspricht.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Wir hatten Juniossuiten mit Meerblick gebucht. Unser erstes Zimmer war ziemlich abgewohnt. Das es kalt war, holten wir eine erkennbar schon benutzte Ersatzdecke aus dem Kleiderschrank und entdeckten, daß sie mit Kot (zu deutsch: Scheiße) beschmutzt war. Eine Reklamation bei der Rezeption brachte keine Erfolg. Erst als wir den Senioritas das Corpus delicti auf dem blankgewienerten Tresen ausbreiteten und fragten, ob sie das gut fänden (fanden sie nicht) und in einer solchen Decke schlafen wollten (wollten sie nicht) bekamen wir dann endlich frischen Ersatz. Natürlich keine Bademäntel im ersten und im zweiten Zimmer. Wir reklamierten bei der TUI-Reiseleitung und dank Barbara erhielten wir ein upgrade in eine größere Suite, die nicht ganz so fertig war. Bügeleisen und Kaffeemaschine funktionierten auch hier nicht; wir gaben das der Rezeption zur Kenntnis, wohl wissend, daß wir in diesem Urlaub einen Ersatz nicht erleben würden, zumal ja - überspitzt formuliert - die Anforderung jeder Energiesparbirne vom Tourismusminister höchstselbst genehmigt werden muß. Der Safe war im Kleiderschrank wie üblich in diesen Hotels in Bück- bzw. Knieposition untergebracht. Das Telefon weckte uns nachts unerklärlicherweise stündlich, sodaß wir sämtliche Verbindungen "kappten" und dann war Ruhe. Nebenbei: Wir dachten, daß vielleicht die Rezeption...


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Die Anzahl (Japaner, Italiener, Steakhouse, Romantik und Büffet-Restaurant sowie die Haupt-, Pool- und Strandbar) und deren Kulinarik haben sich im Vergleich zu den anderen Beurteilungen nicht geändert. Wir waren 2x beim Japaner. Dort durften wir uns allerdings nur jeweils eine kleine Vorspeise aussuchen; das fanden alle an dem 8-er Teppan Yaki-Tisch etwas befremdlich (von wegen all inclusive). Es war schon lustig, japanisch kostümierte kubanische Mulatten in action zu erleben. Ins Romantik-Restaurant sind wir mit unseren Winterjacken eingekehrt. Das candle light-dinner wurde musikalisch von einer mit klammen Fingern aufspielenden Live-Kammermusik begleitet, die anschließend CUCs sammeln gingen und ihre CDs verkaufen wollten. Das Chateaubriand mundete ausgezeichnet! Das Steakhouse konnte man kulinarisch vergessen. Der Italiener war ebenfalls deutlich unterkühlt, und auch diesen besuchten wir in der Anreise-Wintergarderobe. Die Speisen waren ok. Das Büffet-Restaurant hatte immer eine große Auswahl - auch wenn es schon merkte, daß wir in einer Mangelwirtschaft urlaubten, in der die autochthone Bevölkerung immer noch nach Lebensmittelmarken anstehen muß. Jedenfalls konnte man mit Appetit satt werden. Das Hygienebewußtsein und der haptische Umgang mit den Lebensmitteln nicht nur der zahlreichen umherwuselnden lieben Kleinen sondern auch der abgestumpften Erwachsenen war manchmal appetithemmend. Wir möchten nicht wissen, was sich das einheimische Servicepersonal beim Abräumen angefressener überladener Teller gedacht haben mag. Die Speisen waren - wohl dem internaionalen Publikum entsprechend - kaum gewürzt. Außer Chemie-Saucen, die nicht nur von angelsächsischen Gästen goutiert wurden, gab es auch frische und getrocknete Kräuter, und das Personal wurde nicht müde, diese den Leuten zu erklären und zu versichern, daß man diese auch esen könne. Im Büffetrestaurant erinnerte die Atmosphäre nach Weihnachten an die lärmende Abflughalle in Varadero. Aber wir gingen in die Restaurants, da bekam man nicht mehr allzu viel davon mit. Wir staunten nicht schlecht, als wir Gäste sahen, die dem Omelette-Koch nach der wunschgemäßigen Zubereitung auch noch Trinkgeld gaben. Leute, das verdirbt die Preise in einem all inclusive-Tempel!!


    Service
  • Eher gut
  • Das Personal war durchweg freundlich und hat permanent gegrüßt. Natürlich waren einige freundlicher als andere, wie das halt so ist. Für uns war der Freundlichkeitsgrad ausreichend. Mit fast allen konnte man sich in Englisch verständigen. Check-In war knapp und wenig herzlich; Check-Out ebenso problemlos nachdem wir das Zimmer länger benutzen durften (Danke, Barbara!). Die Rezeption war augenscheinlich froh, uns los zu sein. Die Zimmerreinigung war täglich zu verschiedenen Zeiten mal gründlicher und mal weniger. Ein "Grundgilb" jedenfalls war immer vorhanden. Die Hilfsbereitschaft war verbal durchaus gegeben, es mangelte jedoch oft an der tatsächlichen Erfüllung der Wünsche. Insbesondere das Personal an der Rezeption erlebten wir als absolut inkompetent. Beschwerden wurden entgegen genommen ohne Konsequenz. Erst die Intervention durch die TUI-Reiseleitung vor Ort (Danke, Barbara!) machte unser Touristenleben angenehmer. Die inkludierte Minibar wurde erst nach 3 Tagen begonnen aufzufüllen. Und selbst dann war's nicht komplett. Wir hätten halt schon gern nachts eine Flasche Wasser am bett gehabt. Zu unserem Buchungsumfang gehörten auch eine Flasche Rum, ein Früchtekorb und Bademäntel. Nicht daß wir in dieser all inclusive-Anlage nutritiven Mangel gelitten häten. Nur: Wir haben halt die Leistung bezahlt und wollten diese auch bekommen. Nach 5 Tagen haben wir den Rum aufs Zimmer gestellt bekommen (ist als Souvenir jetzt in der BRD). Bei den Bademänteln fehlten die Gürtel; wir haben dann aber nicht mehr reklamiert.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Das Hotel liegt ziemlich am Ende der Halbinsel Varadero, die nadelförmig ca. 20 km in die Straße von Florida hineinragt. Dies bedeutet, daß keineswegs karibische Klima- und Wetterverhältnisse garantiert sind, zumal seit Mitte Dezember 2009 ein heftiger Wintereinbruch in der USA zu verzeichnen war, dessen Auswirkungen bis nach Varadero reichten. So hat es während der jetzigen Trockenzeit an mehreren Tagen jeweils heftig geregnet und es war auch relativ kühl. Karibik-Feeling hatten wir bei einem Ausflug nach Trinidad, wo es einige Grade wärmer und schwüler ist als im Norden. Der Ort Varadero ist nicht sehenswert. Das Einkaufszentrum an der Plaza Americas erinnert etwas an die Einkaufzentren in Playa d'Ingles auf Gran Canaria mit dem üblichen Touristenkitsch und Revolutionsdevotionalien nebst unverzichtbaren Ikonenwänden von Fidel und Ché. Rum und Zigarren sind dort etwas überteuerter als im Hotel. Es fährt ein Doppeldecker-Autobus für 5 CUC Tageskarte die Hotels der Halbinsel ab. Wir haben das einmal gemacht. Man hat einen schönen Überblick über die Umgebung. Beeindruckend waren die sauberen und gepflegten öffentlichen Anlagen in Varadero. An unserem vorletzten Urlaubstag besuchten wir einen Liederabend des Buena Vista Social Club im arktisch klimatisierten Kongreßzentrum an der Plaza Americas und waren begeistert. Ausflüge hatten wir nach Havanna (sehr zu empfehlen!) und nach Trinidad jeweils über TUI gebucht, weil wir wegen der Kürze unseres Urlaubs keinen Streß wollten.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Leider ließen die Wetterverhältnisse Schnorcheln, Tretbootfahren usw. nur an wenigen Tagen zu, und da waren die Boote natürlich weg. Die ersten beiden Tage war es so kalt, da hätten wir gerne die (im Katalog inkludierte)Sauna frequentiert. Leider gibt es die noch nicht. Das neue Fitness-Zentrum im Royal-Teil ist allerdings vom Feinsten! Das ehemalige gammelt vor sich hin und ist von einem Brackwasserteich umgeben, der unerschöpflichen nachschub an Moskitos bringt. Alle Einkaufsmöglichkeiten sind Staatsbetriebe mit teilweise entsprechend motiviertem Personal. Es gibt relativ bequeme blaue Liegen mit Gewebebespannung und weiße Hartplastikliegen. Ab 7 am begann auch in diesem Hotel die übliche Reserviererei. Teilweise wurden die Liegen sogar hochoffiziell vom Hotel mit namentlich bedruckten Kärtchen belegt. Ab 9.30 Uhr begann begann der Kampf Hartplastik gegen Gewebe. Strand und Pool waren sauber. Die Strandduschen tröpfelten, wenn sie denn überhaupt noch in Betrieb waren. Sonnenschutz ist durch die Palmen ausreichend vorhanden. Manchmal gab es erst am Abend des Folgetages frische Poolhandtücher. Für einen CUC ging es auch schon früher.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Dezember 2009
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Hildegard
    Alter:46-50
    Bewertungen:1