- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Die Lage des Hotels mit direktem Strandzugang und weit weg von jeglicher stark befahrener Straße ist ideal. Strandspaziergänge sind in jede Richtung gut möglich. Taxis haben wir fast jederzeit bekommen, wenn wir nach Varadero, zum Golfplatz oder woanders hin wollten. Ausflugsmöglichkeiten zu Fuß (außer Strandspaziergängen) sind aber so gut wie nciht möglich, zumal man entweder den Strand oder die rege befahrene Hauptstraße nehmen muss, um zu anderen Hotel oder nach Varadero "downtown" zu kommen. Einkausfmöglichkeiten sind im Hotel nur sehr eingeschränkt. Für Souvenirs eignet sich der etwas lieblose Laden im Hotel kaum (gerade mal Postkarten, Rum oder was Süßes), auch nicht unbedingt der ebenfalls wenig einladene Stand im Bereich der Bühne oder die fahrbaren Souvenirfahrräder am Strand. Das Angebot wiederholt sich auch und Handeln ist nahezu ausgeschlossen. Besser ist da schon der "Flohmarkt" in Varadero oder eben dann Havanna. Eine individuelle Fahrt nach Havanna ist möglich (wir sprachen einfach einen Bus- bzw. Taxifahrer an, der uns für 100 Pesos plus Tip nach Havanna brachte und sogar nach zwei Übernachtungen dort wieder abholte, obwohl unsere Spanischkenntnisse nur mager sind). Wir fanden aber die individuelle Fahrt besser als einen organisierten Ausflug. Havanna lohnt sich in jedem Fall für mehrere Tage, wenn auch das Ein- / Aus- und Weidereinchecken im Paradisus mit Aufwand verbunden war. Immerhin konnten wir unser Gepäck im Gepäckraum des Hotels belassen (ohne weitere kosten, nur Tip eben). Sehr schön ist die Architektur des Hotels; vom Strand aus sieht man die niedrigen Häuser kaum; der Hotelkomplex ist sehr schön in die Landschaft eingepasst und die Gartenanlage ist sehr hübsch.
Alles in allem hatte ich mir einen karibischen Urlaub versprochen, den man in Kuba oder besser Varadero vergessen kann. Da haben wir in Florida weitaus schönere Strände, besser Versorgung, bessere Hotels etc. gehabt. Die Atmosphäre im Land ist aber toll, die Leute überwiegend sehr freundlich und fröhlich. Die Musik, die einen überalle begleitet ist grandios. Aus meiner Sicht empfiehlt es sich unbedingt, die selbstgebrannten CDs (Fast-Einheitspreis: 10 Pesos) abzukaufen, denn sie vermitteln einem zu Hause noch ein fröhliches Gefühl. Mit Trinkgeldern, die überall erwartet werden, kommt man ganz gut weiter und wenn man bedenkt, wie wenig die Leute dort haben, empfindet man es eigentlich nicht als Touristennepp, wenn man überall Geld lässt. Preiswert macht es aber eben diesen Urlaub nicht. Kuba ist nach meiner Einschätzung viel mehr Lebensgefühl als Erholungs- oder Badeurlaub, so dass ich mich vielleicht noch mal eher auf Kuba und die Leute einlassen würde, als auf Varadero. Wir haben es im Nachhinein bedauert, nicht mehr Sachen aus Deutschland mitgebracht zu haben, um sie dort den Leuten zu geben. Ein Poolboy hat meinen (recht großen) Mann gefragt, ob er noch ein T-Shirt für ihn hätte; er bekäme in seiner Größe so schlecht etwas auf Kuba. Kugelschreiber, kleine Süßigkeiten für Kinder, Parfümproben und natürlich immer wieder Geld werden gerne genommen. Selbst der Angestellte bei der Ausreise am Flughafen fragte nach "Gifts". Beim Geldwechsel (auch im Hotel) ist Vorsicht angebracht und die Nachfrage nach einer Quittung. Bei uns wurde insgesamt 4 x versucht (und das war also jedes Mal), weniger Geld herauszugeben, als uns nach dem Wechselkurs zustand. Die Handyerreichbarkeit war in Ordnung, Telefonkosten sind aber sehr hoch. Besser sind sms.
Auch hier ist wieder alles sehr unterschiedlich und keiner einheitlichen Bewertung zugänglich. Der Pool ist sauber und toll angelegt. Selten so einen großen Pool gesehen. Die Liegen sind gut und ausreichend vorhanden. Der Strand ist ebenfalls ganz schön mit vielen Schirmen und Liegen und ausreichender Breite. Wir hatten leider schlechtes Wetter mit roter Flagge, so dass Wassersport kaum möglich war. Einmal konnten wir mit den Meerkajaks aufs Wasser (die obligatorischen Schwimmwesten sind leider alt und nicht so angenehm), aber Katamaran, Banane u.ä. standen nicht zur Verfügung. Zur Animation können wir nicht viel sagen, weil wir auf diese keinen Wert legen. Einmal in der Woche findet am Pool eine Tanzvorführung (teilweise mit Gästebeteiligung) statt, die hübsch war. Die Leute an sich und die wunderbare kubanische Musik machen halt schon Spaß. Aber am nettesten sind die Musikgruppen, die in den Restaurants oder am Strandgrill ihr Können zeigen. Spaß hat vielen Leuten auch das Holzschiebespiel am Bühnenbereich gemacht; simpel gestaltet, aber im hohem Spaßfaktor eben. Hätten ruhig noch ein paar mehr aufgestellt werden können, auch von den Tischtennisplatten.
Die Restaurants waren allesamt gut (der Japaner mit seiner "Kochshow", das "Romantic" mit der größten Abwechslung an Speisen, das "italian" mit annähernd italienischer Kost. Das italienische Restaurant ist sehr hübsch gemacht und recht gemütlich, aber das Essen hat uns im Romantic besser gefallen. Die vorausschauende Reservierung ist etwa nervend, aber letztlich lohnend. Das Restaurant am Pool fanden wir eher durchschnittlich, die Bar / den Grill am Strand von der Atmosphäre her sagenhaft, aber leider wenig abwechslungsreich. Das Getränkepersonal am Strandgrill war toll, der Griller selbst eher mäßig und etwas unfähig. Trinkgelder werden immer gerne genommen; es empfiehlt sich, stets ein paar Münzen griffbereit zu haben, auch für die Poolboys, die einem die Auflagen für die Liegen beschaffen. Die Sauberkeit in den Restaurants, in der Hotelhalle und den Toiletten war völlig in Ordnung.
Die Service-Bereitschaft des Personals ist sehr unterschiedlich: An der Bar in der Hotelhalle extrem freundlich und zuvorkommend, ebenso an der Poolbar. Unübertroffen waren Ashton an der Poolbar und die junge, hübsche Frau mit den vielen Zöpfen an der Bar. Im Buffetrestaurant (in dem wir nur frühstücken waren) waren sie teilweise sehr freundlich, teilweise etwas lustlos. Das Zimmermädchen war o. k., aber nicht überragend. Mit Englisch kam man eigentlich am besten an der Rezeption und an den Gastronomiebereichen weiter. Die Restaurants, für die man jeweils vorher reservieren muss, waren überwiegend gut, am besten gefiel uns das "romantic", in dem man köstlichen Lobster bekam. Nachdem wir vom Abendangebot des Buffetrestaurants etwas enttäuscht waren, waren wir nur noch in den Restaurants und dort überwiegend zufrieden. Die Menschen an der Rezeption sind tatsächlich -wie schon mehrfach angemerkt- etwas unfreundlich und nicht sehr servicebereit. Ich hatte ein Gepäckstück am Flughafen vergessen und die Vermittlung eines Telefongespräches war die einzige Hilfestellung. Da wir wegen des zwischenzeitlichen Havanna-Aufenthaltes die Zimmer verlassen haben, bekamen wir auch jedes Mal andere Zimmer. Unser vor Havanna ausdrücklich (und wiederholt) geäußerte Wunsch, ein Zimmer mit Meerblick zu haben, wurde nur sehr zögerlich registriert. Insgesamt haben wir (mal wegen Geruchs-, mal wegen Lärm-, mal wegen Ungezieferbelästigung) 4 x die Zimmer gewechselt, bis wir dann unser Meerblickzimmer hatten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wie schon oben erwähnt, waren wir mit der Qualität der Zimmer nicht wirklich zufrieden, bis wir am Schluss nach langer Nörgelei endlich was Hübsches gefunden hatten (leider dann aber dicht am Baulärm). Der Standard ist aber eher durchschnittlich und kein 5-Sterne-Standard. Safe funktionierte nicht immer, Bettlaken und Handtücher waren nicht immer ganz sauber, Minibar wurde mal aufgefüllt, mal nicht. Handtücher wurden nachgezählt (was kein Problem an sich ist, weil man diese Handtücher sowieso nicht mitnehmen wollte, aber dass man vom Zimmermädchen auf ein vermeintlich fehlendes Minihandtuch angesprochen wird, was sich noch von einem Ausflug in der Tasche befand), fanden wir befremdlich. Es war auch praktisch unmöglich, zwei Poolhandtücher pro Person zu bekommen. Jedenfalls scheiterten wir daran nach mehreren Versuchen. Handtücher sind also ein großes Thema. Die Einrichtung der Zimmer ist ganz nett, aber nicht spektakulär. Die Kaffeemaschine funktionierte nicht. Nach unseren Erfahrungen in den anderen Zimmern (Fön ging nicht, Toilettenspülung war kaputt, Safe ging nicht auf) waren wir mit der defekten Kaffeemaschine im letzten Zimmer noch zufrieden. Alles kein wirkliches Drama, aber ein 5-Sterne-Hotel läuft eben anders und Beschwerden waren nicht so einfach an den Mann zu bringen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 2 Wochen im November 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Heike |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 10 |