Parkhotel Bad Bertrich

Wenn man sich den Internetauftritt des Parkhotels in Bad Bertrich ansieht, glaubt man, mit der Buchung eines Komfortdoppelzimmers nichts falsch machen zu können. Leider weit gefehlt. So waren wir nicht im Hotel selber untergebracht, sondern in der Dependance, dem ehemaligen „Classic Hotel“. Dessen lieblos mit Vollkunststoffmöbeln eingerichtete Zimmer entsprechen allenfalls deutschem Jugendherbergsniveau. Das Bad war geräumig, jedoch so schlicht wie ein Krankenhausbadezimmer gehalten. Das Solo-Keramikwaschbecken hatte einen hässlichen Sprung. Der Teppichboden war über die gesamte Fläche mit Flecken verschiedenster Couleur durchsetzt. Dies bemängelnd wurde uns von dem grauhaarigen Portier des Parkhotels mitgeteilt, dass die Teppichböden zum Ende der Saison immer so aussähen, aber dass in jedem Winter eine chemische Reinigung erfolgt. (Ich frage mich, warum andere Hotels das besser hinbekommen.) Die Matratzen waren der natürlichen Vulkanlandschaft angepasst: Außen hoher Rand, in der Mitte tiefer Krater. Immerhin, der Fernseher auf dem Zimmer war in Ordnung, WLAN funktionierte dort jedoch nur sehr eingeschränkt. Das Treppenhaus der Dependance erinnert die Flure eines 50-er Jahre Krankenhauses. Diverse Reinigungsmaschinen wurden dort ganztägig geparkt. Auch der Ausblick von unserem Zimmer auf die Hinterhöfe von Bad Bertrich hatte in keiner Weise etwas mit den Illustrationen der Homepage zu tun. Der Saunabereich ist zweifelsohne nett dekoriert, bleibt letztlich dennoch hinter den durch die Internetseite geweckten Erwartungen zurück. Es gibt eine finnische Saune (3-4 Sitzplätze) sowie eine Lichtsauna (2-3 Sitzplätze). Das abgebildete Dampfbad war geschlossen. Das Frühstück geht in punkto Auswahl in Ordnung, auch wenn es gegen Ende der Frühstückszeit sowie sonntags nur Aufbackbrötchen gibt. Der Umstand, dass das Rührei, respektive gebackenes Flüssigei, nicht sehr appetitlich aussah, bescherte der Nachfrage nach Frühstückseier enormen Auftrieb. Die Wartezeit für die gekochten Eier bewegte sich mit 15 Minuten allerdings in erträglichem Rahmen. Zum Abendessen kann ich mich leider nicht äußern. Zu unserer Überraschung wurden wir bei Betreten des Speisesaals vom diensthabenden Kellner gefragt, ob wir denn reserviert hätten, obwohl zahlreiche Tische frei waren. Es hat dann einen Augenblick gedauert, bis wir erkannten, dass der Kellner alleine auf weiter Flur war und zwecks Anpassung der Gästezahl auf ein für ihn genehmes Maß die Hälfte der Tische mit Frühstücksgeschirr blockiert hatte. Das Angebot, in 30 bis 45 Minuten wiederzukommen, haben wir trotz vorausbezahltem 4-Gang-Menue dankend abgelehnt. Die Damen an der Rezeption und im Frühstücksrestaurant waren absolut freundlich und entgegenkommend. Dem Kellner kann man zu Gute halten, dass ihm die Verantwortung eines für ihn alleine viel zu großen Restaurants übertragen wurde. Das Beschwerdemanagement des Rezeptionisten ist verbesserungswürdig. Hätten wir bloß vorher uns die Bewertungen in Holidaycheck angesehen ...

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