Pensée Royal Garden Beach Resort

Im Jänner 2005 haben wir das erste Mal vom Pensée gelesen - es hieß im Katalog, dass die Anlage im Winter 2004/05 fertiggestellt worden wäre. Wie wir am 25.August 2005 feststellen mussten, konnte von "fertiggestellt" keine Rede sein. Bestes Beispiel: im Restaurantbereich fehlten die Toilettenanlagen, die "Rache des Pharao" schlug also gleich zweimal zu. Über die Sauberkeit der Anlage darf angemerkt werden, dass Ohrenerkrankungen an der Tagesordnung waren, was durchaus mit der Qualität des Wassers im Pool zu tun haben könnte. Der Weg zum Strand - apropos Sauberkeit - war die nächste Zumutung: es stank schlicht und ergreifend nach Fäkalien. Resumée: diese Anlage kann einen ganzen Ägypten-Urlaub zunichte machen! Unseren nicht, wir haben uns beim Neckermann-Agenten (Benny, ein wirklich sympathischer und engagierter Holländer, dem diese Zustände sichtlich auch schwer zu schaffen machten) nach einem Tag derart aufgeregt, dass er uns angeboten hat, ins wenige Kilometer entfernte "Akassia Swiss" zu wechseln. Dort konnten wir endlich machen, was wir gebucht hatten - Urlaub! Wie lange sich Neckermann diese Anlage allerdings noch bieten lässt, ist fraglich. Gegenüber all dem, was wir in Ägypten sonst an Freundlichkeit erlebt hatten (Nilkreuzfahrt "Mahrousa", "Akassia Swiss"), fällt das "Pensée" unfassbar tief ab.

Zimmer waren okay, bloß hatten wir diese nicht gebucht. Das Zustellbett ist aber immerhin nach der dritten Nachfrage gekommen.

Die Überraschung: das Essen war okay, sogar wenige Minuten nach den nicht großzügig anberaumten Öffnungszeiten drückte man ein Auge zu. Zwei Kellner versuchten verzweifelt, den ganzen Saal (sicherlich über Hundert Gäste) mit Getränken zu versorgen - ein hoffnunglosen Unterfangen. Im Bar-Restaurant am Strand hingegen schmeckte es schon weniger gut, nach dem ersten Bissen beim Verzehr meines Fisches wusste ich gleich, warum der Grillmeister vermied, mir ins gesicht zu sehen.

Schade, dass man hier eine Sonne vergeben muss. Das Service war unfreundlich, inkompetent und arrogant. Bei unserer Ankunft wurden wir auf die Frage, was denn hier alles möglich sei (Anlagen, all inclusive etc.) mit dem allgemeinen Ägypten-Neckermann-Katalog abgespeist. Sprachlich hatten die Herrschaften wenig drauf, in jeder Kleinstadt, in jedem Bazar sprechen die Menschen besseres Englisch als im Pensée. Das Personal ist schlichtweg überfordert, weil zu wenig. Ein einziger tummelt sich an der Bar, wenn dem etwas nicht passt ("Weißwein? Go to Restaurant!"), lässt er dich einfach stehen und gibt dir nichts. Erst als ich laut wurde, bekam ich mein Glas Wein doch. Meine Frau und mein Sohn mussten sich ihre Getränke auf Zupfiff von ihm von der Theke selbst in ihre Sitzecke holen, obwohl zu diesem Zeitpunkt sonst kein Mensch in der Bar war. Die Hygiene des Barbetriebs passte zum Keeper: Bier schmeckte nach Ouzo, was wohl der Vorgänger im Glas gehabt hatte. Am 24 Uhr endete nicht nur der All-inclusive-Betrieb, sondern Meister Unfreundlich schloss die Bar ganz zu.

Die Anlage liegt 25 Kilometer von der nächsten Stadt El-Qusair entfernt. Die Entfernung zum Strand ist groß, von der Lobby zum Meer sind es einige hundert Meter, was insofern von Bedeutung ist, da es im Pensée die einzige Möglichkeit darstellt, zu Getränken zu gelangen. Im Strandbereich gibt es zwar eine Restaurentbar, die öffnet allerdings nur zwischen 11.00 und 14.30 Uhr. Getränke holt man sich also - durch Hitze und jauchigen Gestank wankend - von ziemlich weit oben. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, sich im Hotel Utopia mit Flüssigkeit zu versorgen, das erfuhren wir allerdings von den inkompetenten Herren im Pensée nicht.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Sechs Sonnen für das wirklich tolle Riff - über den Rest hab ich schon geschrieben. Noch was: Von anderen Gästen erfuhren wir, dass sich die sogenannten Animateure lieber der gleichaltrigen Weiblichkeit als der Kinderbetreuung gewidmet haben, was die Herrschaften um ihre Tauchgänge gebracht hat.