Pension Haus am Walde

Sucht man als Jugendgruppe, mit mehr als 8 Personen, eine Unterkunft für 14 Tage muss man erfahrungsgemäß Abstriche hinsichtlich Komfort und Sauberkeit machen. Man nimmt was man bekommt und stellt sich auf Jugendherbergsniveau ein und stellt wenig Fragen. Was wir jedoch hier vorgefunden haben war zunächst skurril, danach aber zunehmend ärgerlich und unzumutbar. Das Haus scheint aus der Zeit gefallen zu sein. Was zunächst noch anmutet wie kauziger DDR-Chique entpuppt sich mehr und mehr zu einer verlotterten, unhygienischen Bruchbude, die man weitgehend sich selbst überlassen hat. Alles wirkt schmuddelig und halbherzig improvisiert. Als "Selbstversorgerhaus" müssen sich hier mehrere Gruppen eine ehemalige Hotelküche teilen. Das Inventar ist wahllos zusammengewürfelt, die Elektrogeräte in einem desolaten Zustand und stammen offensichtlich direkt vom Sperrmüll. Es stellte sich mir spontan die Frage ob für die Kontrolle der Hygiene eines Selbstversorgerhauses das Gesundheitsamt zuständig ist. Der große Speisesaal hat offensichtlich schon bessere Zeiten erlebt. Er ist düster, feucht, es riecht muffig und schimmlig. Eine Putzkolonne hatte dieser Raum seit Jahren nicht mehr gesehen. Gleich am ersten Morgen stolperte ich dort mit meinem Kollegen über aufgequollenes Parkett und die Klötzchen flogen durch die Gegend. Die Stolperfalle wurde kurzerhand mit einem runden Teppich abgedeckt. Der Zustand der fünf angemieteten Zimmer war oberflächlich zwar aufgeräumt, das Interieur schien aber schon von Erich Mielke und Genossen benutzt worden zu sein, es roch in den Zimmern unangenehm nach Staub, Muff und Mottenkugeln. Der Zustand der Badezimmer war in Ordnung bis auf die Toilettenbürste, die vermutlich noch aus einem WC-Bedarfs Kombinat der DDR stammte und offensichtlich schon die Hinterlassenschaften des Politbüros weggebürstet hat. Ein WC-Reiniger fehlte ebenfalls. Bei anderen Gästen des Hauses war dies wohl anders. So hörten wir von mehreren Familien, die zur selben Zeit vor Ort waren, dass die Badezimmer in keinem guten Zustand waren und die Toiletten stellenweise nicht funktionierten. Auch wurde deren Reklamation mehr oder weniger ignoriert. Putzuntensilien wie Staubsauger oder Wischer fehlten in diesem "Selbstversorger Haus" völlig und für einen 14-tägigen Aufenthalt war scheinbar keine Reinigung der Räume vorgesehen. Etwas fragwürdig, wenn man sich mit mehreren pubertierenden, krümelnden Jugendlichen einquartiert. Die Außenanlage war ungepflegt und wurde ebenfalls weitgehend sich selbst überlassen. Die rostigen Spielgeräte des „Spielplatzes“ wurden nur noch durch den Lack zusammengehalten aus Mauern schauten rostige Schrauben hervor und die Steinplatten auf den Wegen und Treppen gaben nach. Für spielende Kinder ein unzumutbares Verletzungsrisiko!!!!!! Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei dieser Unterkunft weit auseinander. Beworben wird dieses „Etablissement“ im Internet mit Bildern aus einer besseren Zeit (+/- 20 Jahre?) und scheinbar wird dieses Haus sowohl als Selbstversorgerhaus als auch als Pension angeboten. Die Preise hierfür sind kaum zu rechtfertigen. Wir haben Gäste erlebt die nach einer Nacht wieder angewidert abgereist sind. Alles in allem ist das „Haus am Walde“ nicht zu empfehlen!!!!

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