- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Ich erspare mir hier eine detailierte Beschreibung der Anlage, da dies bereits durch die vielen Vorbewertungen ausreichend und treffend geschehen ist. Wir fanden das Ambiente insgesamt recht ansprechend. Die Lagune innerhalb der Anlage ist eine hübsche Idee, auch wenn man an den bereits jetzt schiefen Mauern sehen kann, daß hier wohl in Kürze bereits mit umfangreichen Reparaturen begonnen werden muß. Wenig passend sind die kitschigen Neonlampen-Palmen, die am Abend die Anlage mit nervigem Geblinke illuminieren. Bei den Gästen überwogen die aus deutschsprechenden Gefilden gleich gefolgt von den Osteuropäern (Russen, Polen, Slowaken, Ungarn, Rumänen etc.) und kleineren Gruppen Holländern, Franzosen, Engländern usw. - insgesamt kein unangenehmer Mix. Die Anlage ist für Gehbehinderte nur bedingt zu empfehlen, da zu den Restaurants entweder Treppen oder steile Brücken zu überwinden sind und die Wege innerhalb der Anlage doch recht lang sind. Wir haben Ausflüge nach Luxor und zum Schnorcheln nach Sharm-El-Naga unternommen. Die Schnorcheltour ist für Anfänger und unsichere Schwimmer zu empfehlen, weil hier direkt vom Strand geschnorchelt werden kann. 31 Euro (ITS) waren hierfür allerdings auch nicht wenig Geld. Für 55 Euro machten wir die Luxor-Tour mit Simsim-Reisen (www.simsim-reisen.de) und haben es nicht bereut. Individueller geht es nicht. Für hatten Bus und Reiseführer mit 3 Personen für uns allein und haben erheblich mehr gesehen, als all diejenigen, die mit den grossen Veranstaltern unterwegs waren. Wer sich nicht von den Kontakaufnahme per Handy und dem Treffen mit etwas konspirativem Charakter vor dem Hotel abschrecken lässt, wird einen unvergleichlichen Urlaubstag erleben.
Wir hatten eine Suite (120qm) und ein Doppelzimmer zur Alleinnutzung (48 qm) gebucht. Im Gegensatz zu vielen anderen Gästen, bekamen wir dann auf Anhieb (ok,ok, nach ca. 1 Std) unsere Zimmer im 6000er-Block und mußten nicht etwa ein Familienzimmer mit fremden Gästen teilen, wie es Mitreisenden passierte. Dass beide Zimmer nur knapp halb so groß waren wie gebucht und die Suite weder Balkon noch Terrasse aufwies, konnte uns unter den gegebenen Umständen kaum schocken. Da wir keine Lust hatten, nach 2-3 Tagen nochmal innerhalb der Anlage umzuziehen, begnügten wir uns mit den Zimmern. Wenn man einmal von den Versprechungen des Kataloges absieht, waren beide Zimmer ansonsten aber völlig ok. Die Suite hatte neben dem Schlafzimmer ein großes Wohnzimmer sowie zwei Bäder. Sauberkeit, Mobiliar und Ausstattung waren angemessen; TV, Minibar sowie zwei leider nicht allzu leise Klimaanlagen vorhanden. Problem des Hotels ist offenbar, dass erheblich mehr Zimmertypen vorhanden, als in den Katalogen ausgeschrieben sind. So kommt es immer wieder dazu, daß die Gäste nicht das bekommen, was sie eigentlich gebucht hatten. Durch die über den ganzen Tag verteilten An- und Abreisezeiten kommt es bei Vollbelegung zu erheblichen Wartezeiten bei der Zimmervergabe. Einige Mitreisende verbrachten die erste Nacht auch in der Lobbie.
Natürlich haben wir an jedem Abend an den Buffets etwas gefunden, um satt zu werden. Mit 5 Sternen hat das Angebotene aber nichts zu tun. Wir waren bereits mehrfach in anderen 4 und 5 Sterne Hotels zu Gast und können das dargebotene also vergleichen. Sowohl das Hauptrestaurant als auch das etwas kleinere Castello haben wenig Flair und ähneln eher einer Kantine. Die Buffets waren realtiv überschauhbar und einfallslos in der Zusammensetzung, auch wenn es mittlerweile tatsächlich mehrmals in der Woche Themenabende gibt. Es reicht in dieser Kategorie aber nun einmal nicht aus, ein amerikanisches Buffet anzupreisen und dann die gleichen Buletten, die es jeden zweiten Tag gab, als Burger zu titulieren. Immerhin waren die meisten Speisen dann durchaus gut gewürzt und schmackhaft, wenn auch in vielen Fällen zerkocht oder lauwarm. Im Castello kam es regelmäßig zu langen Warteschlangen am Buffet. Dies resultierte aus dem ständigen Fehlen von Tellern (wie auch im Hauptrestaurant) oder dem wenig koordinierten Arbeiten des Personals beim Nachfüllen oder Zubereiten der Frischspeisen, sowie dem Fehlen von Hardware wie ausreichend vielen Frituesen usw. Am ehesten konnte uns noch das Frühstück zufriedenstellen. Das von einigen gelobte A-la-carte-Restaurant kann ich leider auch nicht besser bewerten. Die Pizza war bereits fertig, als wir noch bei der Vorspeise waren und schmeckte dann kaum besser als eine hiesige Tiefkühlpizza. Und warum muß ich hier 50 % bezahlen? 50 % eines Preises, den ohnehin niemand zahlt. Einmal mehr ein gelungener Versuch der Hotelleitung, den all-in-Gästen noch ein paar zusätzliche Euros zu entlocken. Das wäre ja ok, wenn es denn dort irgendetwas besonderes wie Lobster o.ä. geben würde - aber so..... Bei der Versorgung mit Getränken kann man sich des Eindrucks nicht verwehren, das hier gespart wird, wo es nur geht. Ständig fehlen überall Gläser und Personal, so daß es immer zu Warteschlangen kommt. Das Bier dann aus einem schnell mal für 20 sek in der Spülmaschine überarbeitetem Reagenzglas, das so heiß ist, dass man es kaum anfassen kann, serviert zu bekommen, ist alles andere als lecker. Wenn denn schon nicht genug Personal vorhanden ist, um die Getränke zu servieren - was man m.E. bei einem 5 Sterne Hotel erwarten darf - dann muß es wenigstens an der SB-Bar klappen. Leider ist es ganz und garnicht so. M.E. sind für ein Hotel dieser Größe ohnehin zu wenig Bars vorhanden, und Sitzgelegenheiten sowieso.
Positiv hierbei ist allein die Freundlichkeit der meisten Angestellten. Ansonsten ist der Service eine einzige Katastrophe. Es ist definitiv viel zu wenig Personal vorhanden, das dann auch noch in den meisten Fällen unausgebildet ist. Am besten klappte noch die Zimmerreinigung. In den Bars und Restaurants war es jedoch ebenso chaotisch wie an der Rezeption bei der Zimmervergabe. Ich könnte hier dutzende von Einzelbeispielen nennen, erspare mir das aber, da bereits alle Mängel in den vorherigen Kommentaren angesprochen wurden. Hier hat das Management noch viel zu tun, wenn es den eigenen Ansprüchen, ein 5-Sterne-Haus sein zu wollen, irgendwann in ferner Zukunft einmal entsprechen will. Trinkgelder werden überall natürlich gern genommen, von vereinzelten Zimmerboys durch kaum beschreibbare Aufdringlichkeit auch geradezu eingefordert. Wer denkt, hierdurch die Qualität der Dienstleistung steigern zu können, irrt aber gewaltig. Auch wenn wir keine Kinder dabei hatten, so machte für uns zumindest die Kinderbetreuung einen sehr bemühten und kompetenten Eindruck - man muß ja auch mal was lobend erwähnen.
Je nach Lage des Zimmers sind es ca. 1-10 Gehminuten zum hoteleigenen Kiesstrand. Der Strand war meistens recht sauber. Badeschuhe sind aufgrund des grobkörnigen Kies jedoch zu empfehlen. Die künstlich ausgehobene Badelagune - von vielen nicht zu unrecht als Baggerloch bezeichnet - fällt schnell relativ steil bis auf ca. 2,5 m ab. Zum Ende des Urlaubs wurde auch wieder ein aufblasbares Trampolin verankert. Aufgrund des schlammigen Untergrund ist das Wasser meist trüb, aber von durchaus guter Qualität. Schnorchler finden rechts neben dem Steg einige kleinere, durchaus aber ansehnliche Riffe. Liegestühle und Schirme sind viele vorhanden - leider bei Vollauslastung des Hotels trotzdem nicht in ausreichendem Maße, zumal auch Gäste des Hotels 1001 Nacht diesen Strand nutzen dürfen. Wir kamen meist so gegen 9.00 Uhr an den Strand und hatten zu diesem Zeitpunkt keine Probleme, noch Liegen zu bekommen, für Langschläfer wirds aber eng. Es sind Duschen und eine Toilette vorhanden, letztere zwar sauber aber für einen Strand dieser Größe völlig unterdimensioniert. Ausserhalb der Anlage hat kürzlich eine Ladenzeile mit Apotheke eröffnet, wichtig für all die vielen, die Pharaos Rache zu spüren bekommen. Zum Flugplatz sind es ca. 15 Fahrminuten. Ankommende Jets überfliegen die Anlage teilweise, uns hat dies jedoch nícht weiter gestört.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wir haben weder die Sort- noch die Animationsangebote genutzt. Immerhin war die Animation angenehm zurückhaltend und alle Sportangebote vorhanden. Die Pools haben wir nicht genutzt, weil uns dort der kühlende Wind fehlte und die Liegen zu eng beieinander standen. Witzig weil ungewöhnlich fanden wir die kostenlos bereitstehenden Fahrräder, E-Roller und E-Quads für die Kinder. Die abendlichen Shows waren wohl so gut, daß man zu diesen auch Gäste anderen Hotels herankarrte.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im September 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Bernd |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 17 |