- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Vorab: Kunstwelten wie Sharm el Sheikh sind ebenso Geschmacksache wie Hotelanlagen und Ressorts a la Royal Albatros Moderna (RAM). Wer z. B. aus Kairo oder Oberägypten kommt und dort bereits Land und Leute kennen gelernt hat muss mit einem gewissen "Kulturschock" rechnen: Ja! Auch das ist das moderne Ägypten. Das RAM (es hat vor wenigen Jahren seinen Namen gewechselt - ältere Besucher kennen es noch als "Calimera" o.ä.) gehört zur Pickalbatros-Gruppe und wird all-inclusive gebucht. Die Anlage, ca. 500 Zimmer, ist breitflächig angelegt (maximal drei Stockwerke) und 5 Jahre alt. Sie besitzt 3 Pools, Fussball- und Tennisplätze, ein "Theater" (für Veranstaltungen), Restaurants, Bars, Shops, Kids Club - und alles was sonst so international zu einer solchen Anlage gehört. Über die Schönheit der Architektur lässt sich streiten, an einigen Stellen hat der kurze Zahn der Zeit schon recht kräftig genagt. Gang und Treppenhaus vor unseren Zimmern wurden gerade neu gestrichen - obwohl sie es offensichtlich eigentlich gar nicht sooo nötig hatten. Wer in Erwartung eines mitteleuropäischen 5-Sterne-Hotels ind RAM kommt stösst sich natürlich an zerbrochenen Kacheln, angestoßenen Badewannen und anderen kleinen Unregelmäßigkeiten. Im Großen und Ganzen kann die Anlage jedoch als "sauber" bezeichnet werden. Natürlich gibt es Krabbeltierchen - gegen die wird die große chemische Keule eingesetzt. Bei der Abfahrt (4. 30 Uhr) husteten wir alle in der Lobby um die Wette. Dann ist Sprühzeit. Für die individuelle Behandlung des Zimmers gibts eine Spraydose auf dem Zimmer, die wir lieber nicht benutzt haben. Fazit: 4 Tierchen in 7 Tagen - und einige Stechmücken an windstillen Tagen. Die Gäste kommen (etwa zu gleichen Teilen) aus England, Deutschland, Italien und Russland; wir trafen außerdem Ägypter, Schweizer und US-Amerikaner. Das RAM ist ein typisches Familienhotel (wir waren allerdings in den Osterferien da), d. h.: viele Kinder. Entsprechend jung ist auch das Durchschnittsalter in der hauseigenen Diskothek. Man hört zwar viele Geschichten von "den Russen" - in unserem Hotel viel aber keine Gruppe besonders negativ auf. Wenn es windstill ist, sollte man nicht abends die Fenster offen- und das Licht anlassen. Das ist eine Einladung für die Stechmücken!
Die Zimmer waren "gut" bis "o. k.": Möblierung zweckmäßig, moderne Klimaanlage, quietschender, alter Kleiderschrank, TV mit ca. 20-25 internationalen Programmen (auch einige deutschsprachige) und Videotext! ("wichtig" für Fussballzwischenstände u.ä.) Insgesamt war die Anlage etwas hellhörig - aber keine Larmbelästigung o. ä. (Problem: einige Gäste sind halt sehr lautstark, wenn sie abends aufs Zimmer gehen oder Nachts abfahren müssen) Kühlschrank mit täglich frischem Wasser, saubere Wäsche, Handtücher etc. Safes gibts hinter der Rezeption.
Optimale Auswahl in Qualität und Quantitität - man hatte die Wahl in vier Restaurants und einigen "Sonderstationen" und sass zentral. D. h.: jeder Gang konnte aus einer anderen Abteilung genommen werden. Meine Favoriten: die orientalisch Küche! Wer hier nicht auf seine Kosten kommt - dem ist kaum noch zu helfen. Sauberkeit: spitze; Klimaanlagen: manchmal etwas zu kühl eingestellt ... und wenn mal gerade Untertassen fehlen, oder der Kellner aus Versehen das Messer mit abgeräumt hat - keine Panik, immer locker bleiben - solche Dinge werden mit einem Lächeln erledigt.
Der Service war durchweg "sehr gut". Es ist jedoch auffällig, dass manche Touristen ihre gute Erziehung im Heimatland gelassen haben. Wer an der Bar nur "Bier!" sagt und das Getränk ohne ein Wort des Dankes in Empfang nimmt (öfters beobachtet) darf sich nicht wundern, wenn sich die Freundlichkeit des Service in Grenzen hält. Man sollte auch nicht erwarten, dass jeder Hilfskellner und jeder Techniker perfekt deutsch spricht. Bitte nicht vergessen, dass wir uns in Ägypten befinden! Mit deutsch und englisch kommt man aber immer durch. Völlig unfreundlich bis unmöglich waren dagegen die Angestellten in einigen Shops - negativer Höhepunkt: der kleine Laden, in dem es Zigaretten, Postkarten und Briefmarken gab. Umgang mit Reperaturwünschen: Die wackelige Stehlampe wurde bei der deutschsprachigen Gästebetreuung telefonisch moniert - und nichts geschah. Die defekte Fernbedienung wurde bei der Rezeption moniert - und war ca. 15 Minuten später vom zuständigen Techniker in Ordnung gebracht.
Die Bewertung bezieht sich auf die optimale Strandlage. Hier kann nach herzenslust geschwommen, geschnorchelt und getaucht werden. Ein Hotel-eigener Steg (hat nicht jedes) führt über das Riff ins tiefere Wasser. In Sharm sind die Hotels und Ressorts am Meer aufgereiht, dahinter führt die Hauptstraße entlang und hinter dieser stehen Shops und Malls in allen Größen. Hier findet man alles wesentlich billiger als in den Hotel-Shops - und die Angestellten sind wesentlich freundlicher. Etwas Handel ist bei einigen Artikeln möglich - aber kein Vergleich zu den Bazaren der großen Städte. Transfer zum Flughafen sind ca. 15 Minuten, mit dem Taxi nach Sheikh dauert es ca. 30 Minuten. (Preis vorher verhandeln: Wir haben für eine Fahrt 50 LE bezahlt - im Hotel sagte man, dass 100 die Norm wären.) Ausflüge werden von verschiedenen Veranstaltern angeboten. Vergleichen!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Pools waren einwandfrei, die Zahl der Liegestühle etwas knapp, "Handtuch-Reservierungen" leider üblich. Wir zogen den ruhigeren, hinteren Pool vor. "Vorne" gabs genügend Anlagen für die Kinder, Animation und Lautsprecherberieselung. Das abendliche Programm der Bühne war durchwachsen, man brauchts auch nicht unbedingt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im April 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Matthias |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 1 |