- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel macht Alles in Allem einen gepflegten Eindruck. Dieser reicht von den Pools über den großzügigen Empfang bis hin zur Gastronomie. Zwar verfügt das Hotel über keinen Wellnessbereich, dennoch eignet es sich (vor allem auf einem Balkon mit Blick auf La Gomera) hervorragend um einfach mal abzuschalten. Die Gästestruktur setzt sich überwiegend aus Senioren/Rentnern zusammen, wovon die meisten aus England stammen.
Als Alleinreisender Ende 20 hatte ich wohl das Glück für einen Kritiker o.ä. gehalten zu werden. Mein Zimmer glich einem Penthouse mit Rundum-Dachterasse die einen Blick auf Meer/La Gomera/Teide/Costa Adeje geboten hat. Ansonsten sind die Zimmer schlicht gehalten und könnten auch mal wieder renoviert werden. Richtig gestört hat mich (1,86m) lediglich, dass der Duschkopf auf 1,80m Höhe fest in der Wand montiert war und ich somit zum Haarewaschen meine Knie beugen musste.
Im großen, gut gepflegten Buffet-Restaurant werden allabendlich die Gäste mit einem Buffet versorgt, das quantitativ keine Wünsche übrig lässt. Und für unerfahrene Esser mag dieses Buffet sicher auch eine kulinarische Offenbarung sein. Leider liegen in meinem Fall die Ansprüche etwas höher, weshalb ich hier kurz einige Beispiele nennen möchte, weshalb ich an zwei Abenden auch einmal ein gutes Restaurant besucht habe: - Der Fisch war stets sehr sehr sehr stark durchgebraten (sogar Thunfisch den man normal glasig brät) - Die Vorspeisen enthielten Produkte wie Surimi (Krebsfleischimitat) und machten auf mich den Eindruck "viel Schein, nichts sein". - Beim Frühstück war das Rührei so lange gegart, dass es zu trocken war um genossen werden zu können - Spiegeleier kamen nicht von der Grillplatte/Pfanne, sondern wurden in Blechen mit viel Öl im Ofen gegart - Langweiliger Käse auf dem Dessertbuffet (Cheddar, Butterkäse, etc) - Der Kaffee/Espresso zum Frühstück kommt aus Automaten die mit Instant-Pulver zubereitet werden (Selbstbedienung) + Die Grillstation wurde beim Frühstück zum Zubereiten frischer Omelettes - wahlweise mit Schinken/Käse/Champignons/Tomaten) benutzt + Die landestypischen Soßen (Mojos) haben sehr gut geschmeckt Speziell auf meinen Besuch zutreffend war es immer wieder interessant zu beobachten wie man von älteren Paaren die sich nichts mehr zu sagen haben im Speisesaal beobachtet und analysiert wird. 15 Sekunden Blickkontakt direkt in die Augen sorgen allerdings dafür, dass sie einem das nächste mal ihre neugierigen Blicke a la "ist der alleine unterwegs weil er a) keine Freunde hat b) schwul ist c) seine Frau ihn kurzfristig verlassen hat --> was meinst Du denn Schatz?" ersparen.
Während einer Woche Halbpension wurde ich eigentlich durchgehend freundlich bedient. Meine Wünsche - die nicht besonders anspruchsvoll waren (guter Wein und Wasser) - wurden erfüllt, man wird begrüßt und verabschiedet. Auch die Zimmerreinigung und der Check in gaben keinen Anlass zur Beschwerde. Lediglich mein zweiter Abend an der Bar hat dafür gesorgt, dass ich meine Drinks an den restlichen Abenden woanders zu mir genommen habe: Am ersten Abend lief noch alles gut, zum Bombay Gin gab's Erdnüsse, zum Zweiten und zum Dritten auch. Dann ist man ins Bett. Am zweiten Abend habe ich mich direkt an die Bar gesetzt und nicht an einen der vielen Tische die im Umkreis von ca. 15 Metern verteilt sind. Obwohl die Bar mit drei Mitarbeitern hinter der Theke voll besetzt war, saß ich 25 Minuten vor einem leergetrunkenen Glas und wurde lediglich beäugt, nicht aber nach einem neuen Drink gefragt. Und auch die Erdnüsse wurden nicht wie am ersten Abend gereicht. Während ich gewartet habe, wurde ein in die Jahre gekommener Österreicher der wohl Stammgast war mehrmals gefragt ob man das Bier auffüllen dürfe. Ungläubig habe ich die Szenerie nach 30 Minuten warten verlassen und meine Beschwerde per Fragebogen an den Direktor weitergeleitet. Ergänzend sollte erwähnt werden, dass der vermeintliche "Chef-Barkeeper" am zweiten Abend nicht anwesend war - dieser hatte mich am ersten Abend hervorragend bedient.
Per Pedes ist man in nur fünf Minuten am Strand. Dieser bietet - sobald man einmal die aufdringlichen Kellner die einen halb ins Restaurant ziehen möchten an der Promenade umgangen hat - wirklich ein tolles Badevergnügen mit schwarzem Sand, hohen Wellen und abwechslungsreichen Strandbars. Direkt gegenüber des Hotels befindet sich ein kleines Einkaufszentrum in dem man sich mit dem Nötigsten versorgen kann. Leider findet man kaum Geschäfte, in denen man hochwertige Klamotten, Schuhe (Marken) oder Elektrogeräte kaufen kann, sondern bekommt hauptsächlich Plagiate (Rolex für 30,-€) angeboten. Dies ist allerdings ein Problem das auf der ganzen Insel vertreten ist und natürlich hauptsächlich dort auftritt wo viele Touristen durchgeschleust werden. Für Santa Cruz gilt das natürlich nicht. Ist man nachts unten am Strand angekommen und schlendert die Promenade in Richtung Zentrum entlang, zeigen sich weniger schöne Seiten: afroamerikanische - als sonnebrillenverkäufer getarnte - Dealer bieten einem auf penetrante Art und Weise ihre Waren an. Passt man in das Beuteschema fragen sie einen auch ganz ungeniert: "Do you need some weed?". Dagegen muss meiner Meinung nach unbedingt etwas unternommen werden, da das die schöne Gegend abwertet. Im Zentrum angekommen trifft man auf "Fassaden-Gastronomie". Hier dominieren blinkende Werbeschilder, Kellner zerren einen halb ins Restaurant und wirklich einladend ist dieser Ort in meinen Augen nicht.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im November 2011 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Tobias |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 1 |