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Wolfgang (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Juni 2016 • 2 Wochen • Strand
Vier Sterne? Na ja...
3,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Als wir (Paar, 46/48 Jahre alt) im November 2015 das Sentido Buganvilla buchten, haben wir dies zum einen deshalb getan, weil es so viele positive Bewertungen und eine Weiterempfehlungsquote von mehr als 90 Prozent gab und zum anderen, weil wir von zahlreichen Stammgästen gelesen hatten. Wenn es so ist, das Gäste immer wieder kommen, dann kann man doch eigentlich nichts falsch machen, so dachten wir damals. Nachdem wir im Juni 2016 nun zwei Wochen lang im Hotel wohnten, würden wir inzwischen jedoch anders entscheiden. Denn auch wenn wir im Großen und Ganzen mit unserem Aufenthalt im Sentido Buganvilla durchaus zufrieden waren, störten einfach zu viele Kleinigkeiten, die aus unserer Sicht zudem auch nicht dem Standard eines Vier Sterne Hotels entsprechen. Gerade auch im Vergleich zu anderen uns bekannten Vier Sterne Hotels auf Fuerteventura hat uns das Sentido Buganvilla schlicht und ergreifend nicht überzeugt. Und dass es - wie wir bei unserem Aufenthalt dann auch tatsächlich feststellen konnten - zahlreiche Stammgäste gibt, würden wir inzwischen auch nicht mehr als Empfehlungskriterium ansehen. Dass einzelne Gäste sich im Hotel nämlich quasi so verhielten, als befänden sie sich nicht in einem (Vier Sterne) Hotel sondern bei sich zuhause, das hat uns dann doch mehr befremdet als erfreut. Gleiches gilt für den Umstand, dass der ein oder andere (Stamm-) Gast vom Personal auch durchaus mal bevorzugt behandelt wurde. Darüber hinaus fiel uns auf, dass von den absolut mehrheitlich deutschen Gästen so ziemlich alle Klischees bedient wurden, die über deutsche Urlauber im Ausland bekannt sind. So waren natürlich die bestpositionierten Sonnenliegen rings um den Pool täglich mit Handtüchern belegt, obwohl sie oft über Stunden hinweg gar nicht benutzt wurden. Ebenso selbstverständlich standen morgens und abends zahlreiche Gäste schon lange vor den eigentlichen Essenszeiten in Schlangen vor den Türen zum Speisesaal, so als wenn es dort nicht genug Sitzplätze oder gar zu wenig zum Essen gäbe. Dass einige der vermeintlich besten Plätze auf der Außenterrasse des Speisebereichs darüber hinaus von immer denselben Gästen beansprucht (und selbstverständlich auch verteidigt!) wurden, war da nur konsequent. Ins selbe Niveau passte indes auch, dass der ein oder andere Gast dem Personal gern auch schon mal halbvolle Teller oder Gläser zum Abräumen stehen ließ, anstatt sich zuvor nur so viel vom Buffet zu nehmen, wie man anschließend auch verzehren würde. Auch das „Kleidungs-Niveau“ hat uns befremdet. Von Gästen häufig getragene „Bekleidungsklassiker“ waren natürlich das Muscle-Shirt und Shorts für die Männer sowie sackähnliche, teils transparente „Hängerchen“ mit darunter befindlicher Badebekleidung für die Frauen. Flip-Flops wurden sowohl von den männlichen als auch von den weiblichen Gästen zu allen Tages- und Nachtzeiten getragen, selbst zum Gala-Dinner. Apropos Dinner: Obwohl (verständlicherweise) gewünscht war, dass die Herren beim Abendessen lange Hosen trugen, verirrte sich gern auch schon mal jemand mit kurzen Hosen in den Speisesaal. Hier hätten wir uns ein konsequenteres Einschreiten des Personals gewünscht. Dass zahlreiche Gäste tagsüber zudem keinerlei Scheu hatten, sich nicht nur rings um den Pool sondern tatsächlich im gesamten Hotelbereich - also auch in der Lobby, an der Rezeption, im Aufzug oder Treppenhaus und sogar im Speisebereich - in bloßer Badebekleidung (Männer: Badehose, nackter Oberkörper / Frauen: Bikini/Badeanzug) aufzuhalten, war neben dem Umstand, dass es einigen Gästen ganz offensichtlich auch nicht möglich war, sich einfach mal nur in angemessener Lautstärke zu unterhalten, dann letztlich nur noch das i-Tüpfelchen an einer zumindest von uns empfundenen Niveaulosigkeit. Um nun aber keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen, möchte ich ganz ausdrücklich betonen, dass es selbstverständlich auch viele, viele freundliche, höfliche und sehr nette Gäste gab, die stets angemessen gekleidet waren und mit denen man auch gern Gemeinschaft hatte. Die zuvor beschriebenen Erfahrungswerte waren also nicht etwa die Regel - aber eben leider auch nicht nur die Ausnahme... Soweit zu den Gästen, nun aber wieder zurück zum Hotel: Das Sentido Buganvilla ist nicht neu - und das sieht man ihm auch an. Zwar ist der äußerliche Eindruck gut - die Gebäude und Außenanlagen sind sauber und gepflegt - doch insbesondere die Zimmer muss man unserer Meinung nach dann doch schon eher als „verwohnt“ bezeichnen. Sowohl das Mobiliar als auch die sanitären Einrichtungen der Zimmer weisen nämlich deutliche Gebrauchsspuren auf. Renovierungsarbeiten fanden in der Vergangenheit sicherlich immer wieder mal statt, doch müssen diese relativ oberflächlich erfolgt sein. In dem von uns bewohnten Zimmer hing beispielsweise ein Gemälde falsch herum (auf dem Kopf!) an der Wand. Und es hing nicht etwa nur an einem Nagel, so dass man hätte vermuten können, dass es ein Gast falsch herum aufgehängt hätte - nein: es war geklebt und hing bombenfest an der Wand! Die Gebäudecharakteristik der Hotelanlage generiert eine gewisse Enge. Rings um den Pool, der sich inmitten des U-förmig gebauten Hotelgebäudes befindet, hielten sich bis spät in die Nacht stets zahlreiche Menschen auf. Dass diese einen gewissen Lärmpegel erzeugten, war unabdingbar und konnte durchaus stören, wenn man mal zur Ruhe kommen wollte. Da uns dies jedoch schon vor unserem Aufenthalt im Sentido Buganvilla bewusst war, hat es uns nicht weiter gestört. Geärgert haben wir uns allerdings darüber, dass die Außenbeleuchtung der den jeweiligen Hotelzimmern zugehörigen Balkone sich abends zentral ein- und erst um Mitternacht ebenso zentral wieder ausschaltete. So hatte man also jeden Abend einen hell erleuchteten Balkon, ob man es nun wollte oder nicht. Gemütliches Beisammensitzen mit dem Partner bei Kerzenlicht oder anderweitig gedimmten Lichtverhältnissen war in Anbetracht dieser „Zwangsbeleuchtung“ also nicht möglich. Die Außenanlagen waren gepflegt und wurden stets sauber gehalten. Liegen, Sonnenschirme und sonstige Sitzgelegenheiten waren in ausreichender Stückzahl vorhanden. Sowohl die Poolbar als auch die zweite Bar im Hotelgebäude waren groß und gut frequentiert. Das dort bedienende Personal war stets freundlich und zuvorkommend. Apropos Personal: Problematisch scheint aus unserer Sicht die Personaldecke des Hotels zu sein. Dem aufmerksamen Gast konnte nämlich nicht entgehen, wie sehr die Hotelangestellten zu schuften hatten. Die meisten traf man zu allen möglichen Tageszeiten immer wieder, so dass man sich spätestens nach ein paar Tagen zu fragen begann, ob es für das Personal überhaupt einmal sowas wie Freizeit oder gar Urlaub gibt. Dass die Angestellten bei dieser Belastung und einer hier und da erkennbaren Überlastung stets freundlich blieben, muss ihnen hoch angerechnet werden. Deshalb möchten wir es auch ganz ausdrücklich lobend erwähnen. In Bezug auf die technische Ausstattung des Hotels und der Zimmer können wir leider auch nicht nur Gutes berichten: So war zum Beispiel das Hotel-WLAN nahezu unbenutzbar. Selbst in der Hotellobby lagen die Datenübertragungsraten bei weniger als 1 Mbit/sek. - im Zimmer war der Empfang sogar noch schlechter. Ein Ärgernis, das wir genauso aber leider auch von anderen Hotels kennen. Gut, dass wir dank kostenlosen EU-Roamings über meinen Vodafone-Vertrag den hervorragenden LTE-Empfang des spanischen Vodafone-Netzes nutzen konnten und nicht aufs Hotel-WLAN angewiesen waren. Aber auch der TV-Genuss auf dem Zimmer war leider nur sehr eingeschränkt möglich. Zum einen waren sowieso nur wenige deutschsprachige Programme empfangbar, zum anderen war das TV-Bild bei den meisten Sendern so stark gestört, dass es einfach keinen Spaß machte, fernzusehen. Die Klimaanlage auf dem Zimmer funktionierte.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Wie schon angedeutet war unser Zimmer erkennbar „abgewohnt“ und zeigte deutliche Gebrauchsspuren. Hier und da fehlte an den Ecken und Kanten des Mobiliars schon der Lack. Die Schranktüren saßen auch nicht mehr alle gerade, und die Fugen im Bad hatten ihre besten Zeiten auch schon hinter sich. Apropos Bad: Ein Bad mit Badewanne anstatt mit einer Dusche ist heute doch auch nicht mehr so ganz zeitgemäß, oder doch? Nicht zeitgemäß und ziemlich sinnfrei war auf jeden Fall die Glasscheibe, die als Duschabtrennung über der Badewannenoberkante angebracht war. Dank der Tatsache, dass sich zwischen dem unteren Ende der Glasscheibe und der Badewannenoberkante ein ca. 3 cm breiter Spalt befand, spritzte das Wasser beim Duschen dort nämlich stets hindurch und setzte jedes Mal das halbe Badezimmer unter Wasser. Sehr ärgerlich und keinesfalls Vier Sterne Standard… Genauso ärgerlich war der Umstand, dass das Badezimmer extrem schlecht zu belüften war. Zum einen war nämlich kein Fenster zum Öffnen vorhanden, zum anderen saß das Gitter zur Zwangsentlüftung nahezu vollständig mit irgendwelchem Dreck zu. Aus unserer Sicht schlicht und ergreifend nicht hinnehmbar und ein ganz erheblicher Mangel war jedoch die Hellhörigkeit in den Hotelzimmern. Lärm von außerhalb drang in einem Ausmaß ins Zimmer, wie wir es anderswo so noch nicht erlebt haben. Wenn LKW die hinter dem Hotel befindliche Zufahrt zur Anlieferung befuhren, konnte man dies nicht überhören. Insbesondere früh morgens hat uns dies sehr gestört, wurde man davon doch stets geweckt. Geweckt oder am Schlaf gehindert wurde man aber auch durch die aus den Nachbarzimmern ins eigene Zimmer dringenden Geräusche. Das nebenan gesprochene Wort konnte man nämlich tatsächlich nicht nur hören sondern sogar verstehen. Hatte der Nachbar seinen Fernseher eingeschaltet, war dies ebenfalls nicht zu überhören - und leider auch nicht, wenn es nebenan Sex gab. Ich habe leider nur mit Oropax im Ohr schlafen können. So recht gefallen hat mir das natürlich nicht. Geschlafen haben wir ansonsten aber sehr gut. Die Betten waren für uns perfekt. Sauber und mit Matratzen versehen, die nicht zu hart und auch nicht zu weich waren - eben genau richtig!


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Am Essen herumzumäkeln, fiele uns schwer. Alles war frisch und gut abgeschmeckt zubereitet. Natürlich schmeckt nicht jedem alles - an der Qualität des Essens gab es unserer Ansicht nach aber dennoch nichts auszusetzen. Lediglich das Fleisch war meistens so sehr durchgebraten, dass es oft schon zäh war. Schade bei dem guten Geschmack, den es stets hatte. Fischgerichte waren sehr zu empfehlen - einfach lecker und gut. Auch wenn wir selbst zumeist nur am Frühstück und am Abendessen teilnahmen, so nahmen wir dennoch zur Kenntnis, dass im Sentido Buganvilla niemand Hunger haben muss. Selbst zwischen den Mahlzeiten gab es Häppchen, mit denen man den kleinen Hunger zwischendurch stillen konnte. Im Großen und Ganzen waren wir also wie die meisten Gäste vollkommen zufrieden mit dem Getränke- und Speisenangebot. Übel aufgestoßen ist uns allerdings, dass bei wöchentlich einmal stattfindenden Gala-Dinner nur für ersten Gäste einen Sektempfang gab. Diese wurden beim Betreten des Speisesaals nämlich zunächst persönlich begrüßt und erhielten sodann z. B. einen Sekt. Wer nun allerdings erst später zum Abendessen kam, der musste sich seinen Sekt selbst nehmen - oder erhielt gar keinen mehr. Sorry, aber eine solche „Ungleichbehandlung“ geht unseres Erachtens gar nicht - sowas macht man einfach nicht…


    Service
  • Eher gut
  • Auch wenn ich zuvor das Personal schon ausdrücklich gelobt habe, möchte ich hier noch einmal betonen, dass - wie ich ebenfalls schon andeutete - eben doch auch nicht alles perfekt war. So wurden die Zimmer zwar regelmäßig (außer sonntags) gereinigt, doch konnte man sich nie darauf verlassen, wann der Zimmerservice denn jeweils erfolgte. Mal geschah dies am frühen Vormittag, dann wieder erst später und sehr häufig auch erst spät nachmittags. Ich muss zugeben, dass ich so etwas in anderen Hotels ehrlich gesagt noch nie erlebt habe. Nach dem Warum in Bezug auf diese Unregelmäßigkeiten befragt teilte man mir an der Rezeption mit, es liege daran, dass man „voll ausgebucht“ sei. Diese Logik will sich mir nicht so ganz erschließen, ändern konnte oder wollte man dort aber jedenfalls auch nichts. Im Übrigen war der Service stets gut und scheiterte - wenn überhaupt - lediglich an der von uns vermuteten Überlastung des Personals. Mit eben dieser erklärten wir uns zumindest, warum auch schon mal eine schmutzige Tischdecke auf dem Tisch verblieb und nur neues Besteck und Geschirr aufgelegt wurde. Oder wenn hier und da wurde auch schon einmal ungefragt abgeräumt oder das Besteck, das der Vorgänger noch nicht benutzt hatte, weiter verwendet wurde. Klar, das waren alles nur Kleinigkeiten, die nicht wirklich schlimm waren - die einem Vier Sterne Hotel zumindest unserer meinung nach aber auch nicht wirklich angemessen sind…


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Das Hotel liegt im Zentrum von Morro Jable, in unmittelbarer Nähe befinden sich neben weiteren Hotels zahlreiche Läden und Restaurants. In den meisten Läden werden Kleidung, Souvenirs, Kosmetika und - unserer Meinung nach - viel, viel "Schund" verkauft. Inhaltlich wieerhiolen sich die Läden. Trotz des Trubels rings um das Sentido Buganvilla dringt nicht viel Lärm von der Straße dort hin.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
    Mehr Bilder(11)
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Juni 2016
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Wolfgang
    Alter:46-50
    Bewertungen:2
    Kommentar des Hoteliers

    Hallo Wolfgang, vielen Dank fuer ihre ausfuehrliche Bewertung ihres 14 taegigen Aufenthaltes bei uns im SENTIDO Buganvilla. Es tut uns leid, dass wir ihre Erwartungen nicht erfuellen konnten und sie deshalb keine Weiterempfehlung aussprechen koennen. Daher freuen wir uns um so mehr, dass Sie mit dem Personal und der gastronomischen Leistung vollkommen zufrieden waren. Sind dies doch zwei tragende Saeulen in der Ferienhotelerie. Mit sonnigen Gruessen Antonio Navarro Direktor antonio.navarro@thomascook.se