R2 Pajara Beach

Wir haben mittlerweile drei Urlaube in den letzten vier Jahren in diesem Hotel verbracht und ausreichend Erfahrungen gesammelt, um einen aussagekräftigen Brecht einbringen zu können. Das Hotel kommt langsam etwas in die Jahre. Leider werden an vielen Stellen keine Instandhaltungsmaßnahmen vorgenommen (hierzu im weiteren Verlauf Details). Man gewinnt leider den Eindruck, dass das Haus als Cash-Cow gemolken wird und nur die allernötigsten Dinge renoviert werden. Es gibt leider diverse versteckte Reisekosten. Den Zimmer-Safe muss man teuer bezahlen, ebenso Handtuchwechsel. Des Weiteren gibt es keine Getränke in Flaschen. Wasser würde ja reichen. Aber wenn man mal zum Strand will oder was für die Nacht möchte, muss man sich Becher abfüllen oder Flaschen im Shop kaufen. Der SPA-Bereich ist leider auch nicht mit im Preis drin, lediglich ein Gutschein pro Woche. Einige Sachen hören sich vielleicht schlimmer an, als sie sind. Jeder Urlaub war insgesamt schön, wenn man sich nicht zu sehr an Kleinigkeiten stört. Wir würden wohl auch ein viertes Mal in das P.B. fahren, aber mal schaun.

Die Zimmer sind in Ordnung. Die Einrichtig ist hier und da etwas mitgenommen, aber nichts, was man beanstanden müsste. Die Bettwäsche wird nicht täglich gewechselt - fanden wir jedoch auch nicht weiter schlimm. Eine Minibar ist vorhanden, diese ich jedoch bis auf zwei Begrüßungsflaschen Wasser leer und wir nicht befüllt. Es gibt also keine Getränke auf dem Zimmer. Wer nachts oft Durst bekommt, sollte sich an der Bar eindecken. Etwas albern ist, dass man neue Wasserflaschen nur entgeltlich in einem Shop bekommt.

Das Essen im P.B. ist in Ordnung. Einige Gäste erwarten Speisen auf dem Niveau des Ritz-Carlton serviert zu bekommen. Diesen Erwartungen kann das P.B. nicht standhalten - muss es jedoch auch nicht. Die Karte rotiert ca. wöchentlich, es gibt Themenabende und eine reichliche Salattheke. Fastfoodjunkies kommen mit Pizza und Pommes steht's auf ihre Kosten. An der Poolbar gibt es Mittags Sandwiches, Bürger, Pommes und andere Kleinigkeiten. Die Außenbar des Hotels, an welcher man sich nach dem Abendbrot trifft, wurde glücklicherweise vergrößert, sodass mittlerweile mehr, jedoch immer noch nicht alle Gäste Platz finden. Die Drinks sind recht hart gemischt. Nach dem man den ersten runter hat, schmecken die nächsten jedoch schon viel besser. Die Cocktails sollte man sich jedoch lieber schenken - schmeckt alles nach Brausepulver. Das Bier ist in Ordung, Wein auch. Das Personal in allen Restaurants ist sehr höflich und zuvorkommend. Allerdings sind die Kellner im Restaurant restlos überfordert, da viel zu wenig Personal für zu viele Tische bedienen muss. Somit bedient man sich eigentlich selbst und die Kellner räumen nur ab. Leider klappt's selbst mit den rechtzeitigen Eindecken zu Stoßzeiten nicht. Das Abendprogramm erstreckt sich in der Regel auf die "Disko". Für Erwachsene hervorzuheben ist die asiatische Akrobatikgruppe und die drei Soulsänger "The Legends of Motown". Letztere, ich spreche als Szenekenner aus Erfahrung, sind erstklassig und eine willkommene Überraschung in Vergleich zu dem Gemurkse, was einem auf RTL und Pro7 regelmäßig dargeboten wird. 2009 ist regelmäßig ein Duo (weibliche Sängerin und männlicher Keyboarder) auf der Terasse aufgetreten, was eigentlich auch ganz nett war.

Leider muss man sagen, dass das Rezeptions-Personal von dem gesamten Personal am wenigsten zuvorkommend ist. Man fühlt sich nicht sonderlich willkommen. Problematisch ist, dass das Hotel in den Sommermonaten der Jahre 2011 und 2012 maßlos überbucht wurde. Die Konsequenz hieraus ist, dass immer wieder Gäste beim Check-In abgefangen werden und in andere Hotels (größtenteils in das Schwesternhotel 'Rio Calma' teilweise jedoch auch in deutlich minderwertige Hotels dritter Ketten) abgeschoben werden. Diese Verfahrensweise uferte zeitweise derart aus, sodass busseweise Urlauber abgeschoben wurden. Zeitweise hostierten die abgeschobenen Gäste vorübergehend in jenen Hotels, teilweise auch den Rest ihres Urlaubs. Wir haben diese Vorgehensweise am eigenen Leib erfahren, sind jedoch einen halben Tag mit einer Hand voll anderer Gäste auf die Barrikaden gegangen und plötzlich waren dann doch noch einige Zimmer frei. Der erste Tag des Urlaubs und die zwei folgenden Tage waren daraufhin natürlich gelaufen, weil man sich so sehr über das Hotelmanagement geärgert hat. Von Alltours hat man leider überhaupt keine Unterstützung erfahren. Lediglich unser damaliges Reisebüro hat sich engagiert - wenn auch ohne Erfolg. Warum von dem Hotel so verfahren wird ist unklar. Vermutet wurde, dass das Hotel Kontingente, die eigentlich für Reiseveranstalter geblockt sind, in einem gewissen Ausmaß an spanische Direktbucher vergibt, um die Provision der Veranstalter zu sparen. Es wäre auch möglich, dass die R2-Kette Auslastungsdefizite im Schwesternhotel 'Rio Calma' über das 'Pajara Beach' auszugleichen versucht. Letztlich wissen wir es nicht.

Das Hotel befindet sich in einer traumhaften Lage auf einer Anhöhe unmittelbar an der West-Küste Fuerteventuras. Man hat die Möglichkeit, unmittelbar vom Hotel über einige Treppenstufen zwei kleine gediegene Sandstrände zu erreichen. Ein paar Schritte weiter eröffnet sich ein riesiger Sandstrand, welcher entweder die Möglichkeit zum Baden oder für Wassersportaktivitäten bietet. Das Meer ist grundsätzlich eher ruhig, wenig Strömung, niedrige Brandung gut geeignet zum Toben, weniger für Bodyboarding, für Wellenreiten gar nicht.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Außenbereich ist sehr schön angelegt, insbesondere die Vegetation. Täglich verbringen Gärtner Stunden, die Pflanzen in Schuss zu halten - kurzum super. Die vier Pools sind ebenfalls schön gestaltet. Der Kinderpool ist einzeln angelegt, wodurch der Lärm von einem Großteil der Gäste ferngehalten wird. Ebenso verhalten sich die Animateure am Pool dezent und gehen gelegentlich herum, um Aktivitäten anzubieten (z.B. Volleyball, Fussball, Wasserball, Bogenschiessen, Boule, Tischtennis). Musikbeschallung findet nur an einem Randbereich eines Pools statt, wo sich dann meistens auch die sich nach Fuerte verirrt habenden Ballermänner zusammenfinden und ihre Bierchen schlürfen, jedoch ohne großartiges Remmidemmi - alles im grünen Bereich. Kritisch ist die für die Anzahl der Hotelgäste zu geringe Zahl an Liegen. Wir hatten zudem den Eindruck, dass die Anzahl der Liegen in diesem Jahr reduziert wurde. Es ist zwar verboten, Liegen zu reservieren, man hat jedoch zwangsläufig keine andere Wahl. Also nicht lange herumjammer und zwischen acht und neun den Hintern zum Pool bewegen, Liege schnappen, Handtuch rauf und am Pool weiterschlafen. Anderenfalls kann man den Tag auf der Wiese wie am Badesee verbringen oder direkt zum Strand gehen. Kaum zu verantworten ist die zu geringe Anzahl an Sonnenschirmen. Hautkrebs Ahoi! Am Pool wären ebenfalls die ein oder anderen Instandhaltungen durchzuführen. Einige Fliesen am Rand des Pools sind kaputt, sodass scharfe Kanten entstehen, an welchen man sich schnell schneiden kann. Wer jetzt denkt, hier schreibt ein Bettnässer: Ich habe mich bei der Wassergymnastik an der Hand geschnitten und zwar so sehr, das es bis zum Ende des Urlaubs gedauert hat, bis die Wunde verheilt war. Die Sportanlagen sind grundsätzlich klasse. Es gibt ein Volleyballfeld, ein Handball-/Basketballfeld, ein Tennisfeld und einen kleinen Fitnessraum. Hier gilt jedoch das gleiche, wie für viele andere Teile des Hotels. Auf dem Volleyballfeld ist zu wenig Sand, sodass einen Zentimeter unter dem Sand der Beton lauert, den man jedoch erst sieht, wenn es zu spät ist. Jeder Tag endet eigentlich mit mindestens einer Platzwunde am Knie oder einem Eingerissenen Zehennagel bei einem der Teilnehmer. Der Fitnessraum ist ok, die Geräte sind jedoch in die Jahre gekommen und werden nicht gewartet. Ob der TÜV hier noch sein Siegel geben würde, bezweifle ich. Das SPA ist solide. Es sollte jedoch ein wenig mehr auf Einhaltung der Saunaregeln geachtet werden. Viele Gäste nehmen kein Handtuch mit in die Sauna zum Unterlegen.