R2 Rio Calma Hotel & Spa & Conference

Die Lage des Hotels wurde bereits in anderen Kritiken hinlänglich beschrieben. Der äußere Eindruck vom Hotel ist wirklich umwerfend; hier waren scheinbar kundige Architekten am Werk. Auch die Empfangshalle ist beeindruckend. Doch wenn man sich genauer umschaut, werden die Widersprüche sichtbar. Wir hatten ein Doppelzimmer gebucht. Als wir das Zimmer sahen, wollten wir bloß noch weg. Zwar war das Zimmer stilvoll möbliert, doch war es mit ca. 10 qm doch reichlich klein. Das Bett war nur 1, 35 m breit (habe nachgemessen!), und das für zwei Personen. An Sitzmöglichkeiten war nur noch ein Stuhl vorhanden; ein Sofa oder Sessel fehlten. Wie soll das am Abend Gemütlichkeit aufkommen? Ein Balkon fehlte außerdem. An der Rezeption sagte man uns, daß wir gegen einen Aufpreis von 24 Euro pro Tag in ein Zimmer mit Balkon und breiterem Bett wechseln könnten. Doch auch in diesen Zimmern gab es, außer einem Stuhl, keine weiteren Sitzmöglichkeiten. Wir hatten den Eindruck, daß die Hotelleitung bestrebt war, die Gäste in die Aufpreiszimmer umzuleiten, um so ein bißchen mehr Geld zu verdienen, das nicht mit den Reiseveranstaltern geteilt werden muss. Das Ambiente im Hotel wirkte ein wenig kalt und eine Nummer zu groß. Zwar gab es in den Fluren Sitzmöglichkeiten, die aber von niemandem benutzt wurden, weil man sich in der kalten Hotelpracht doch reichlich verloren vorkam ... Im Speisesaal die nächsten Widersprüche. Die Preise der Weinkarte waren unverschämt hoch: die billigste Flaschw Wein sollte 17 Euro kosten. Mit dieser Preisgestaltung wollte das Hotel wohl seinen 4, 5 Sterne-Status demonstrieren. Damit nicht im Einklang stand aber, dass es nur ein Typ Trinkgefäß gab (ein Mittelding zwischen Rot- und Weißweinglas), in dem jeweils Bier, Cola, Wasser, Weiß- oder Rotwein ausgeschenkt wurden. Auch die Kantinenatmosphäre im Speisesaal war nicht 4, 5-Sterne Niveau, von den lieb- und einfallslos präsentierten Speisen ganz zu schweigen. Das angebotene Frischobst war teilweise stark gammelig; mehrere Gäste hatten sich darüber bei ihrer Reiseleitung beschwert, die aber letzlich auch nichts unternahm. Am Abend nicht aufgebrauchte Gemüse-Salate wurden am nächsten Tag beim Frühstück erneut präsentiert. Positiv: das Frühstück kann auf einer schönen Terasse eingenommen werden. Ein weiterer Widerspruch betrifft das Freizeitangebot. Der Strand vor dem Hotel ist steinig und wenig ansprechend. Deshalb wurde auf dem Hotelgelände ein schöner Meerwasserpool mit künstlichem Strand angelegt. Als Hotelgast darf man diesen Pool aber nicht kostenlos benutzen, sondern muss pro Tag 3 Euro Eintritt zahlen! Dabei war die Reise pro Person für 14 Tage mit 900 Euro ohnehin schon sehr teuer. Nach zwei Tagen sind wir deshalb in ein anderes Hotel gewechselt (Melia Gorriones), und haben diese Entscheidung nicht bereut. Unser Fazit: Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt hinten und vorn nicht. Wer first-class Preise verlangt, muss first-class Qualität bieten. Eine schöne Fassade allein macht noch kein gutes Hotel aus. Also, lieber Finger weg vom Rio Calma.

Beliebte Aktivitäten

• Strand